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Schlagwort: Nazis

Wie Feine Sahne Fischfilet heute im Nightliner vors Gericht rollten

Kontext: Monchi musste sich heute wegen Landfriedensbruchs (Geht ja immer, wenn nichts mehr geht.) vor dem Güstrower Amtsgericht verantworten. Es gab wohl Zeugen, die beobachtet haben wollten, wie er und andere während einer Demonstration im Mai 2015 Stühle auf Neonazis geworfen haben sollten. Allerdings gab es auch Foto- und Videoaufnahmen, die die Angeklagten entlasteten. Die Zeugen, in der Mehrzahl Polizisten, konnten sich dann nicht mehr genau erinnern und kamen irgendwie durcheinander. Am Ende wurde der Sänger von Feine Sahne Fischfilet freigesprochen.

Pikanterweise wurden die Verfahren gegen die damals nachweißlich tatsächlich Stühle werfenden und übergriffigen Neonazis schon vor längerem eingestellt – es kam bisher zu keiner Verhandlung. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Mittlerweile gibt es nun wohl doch wieder Ermittlungen.

Jedenfalls fuhren Feine Sahne dort heute mit jeder Menge wichtigen Support im Gepäck in einem Nightliner vorm Amtsgericht Güstrow vor. Freispruch. Die Band bedankt sich für soviel Aufmerksamkeit kurz bevor ihr neues Album „Sturm & Dreck“ erscheint. Na klar.

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„Lausbuben“: Wie man in Freital rechten Terror verharmlost

Sehenswerte Recherche von Panorama, die sich mal in Freital umgesehen haben, das vor nicht all zu langer Zeit und ganz zu Recht traurige Berühmtheit erlangte. Die „Gruppe Freital“ ging mit Sprengsätzen auf Linke und Flüchtlinge vor, aktuell läuft der Prozess. Einer der Vorwürfe: die Bildung einer terroristischen Vereinigung.

In Freital sieht man das anders. „Lausbuben“, die nicht „gleich Rechte“ sein müssen und nur ein paar Dummheiten gemacht haben. Einer der Angeklagten, der schon mal mit Hakenkreuzfahne posiert, findet auch, dass er nach all seinem Tun nicht gleich ein Nazi sein müsste.

Daran erkennt man ganz wunderbar die gesellschaftlich schleichend stattfindende Diskursverschiebung. Noch vor ein paar Jahren Jahren hätte man mit solchen Leuten überhaupt gar nicht darüber diskutiert, ob die Neonazis wären, oder eben nicht. Da wäre das klar gewesen. Da kann einem schon mal das Mittag wieder hochkommen.

Viele Menschen im sächsischen Freital sind genervt. Genervt davon, dass ihr Ort eigentlich nur noch in Verbindung mit Protesten gegen Flüchtlinge genannt wird, in Verbindung mit Rassismus. Und vor allem in Verbindung mit einer Clique mutmaßlicher Rechtsterroristen, die sogar den Namen des 40.000 Einwohner-Städtchens vor den Toren Dresdens trägt: Die sogenannte „Gruppe Freital“. Sieben Männer und eine Frau stehen seit Monaten in Dresden vor Gericht. Es geht unter anderem um versuchten Mord, um Bildung einer terroristischen Vereinigung. Die Angeklagten sollen mit Sprengsätzen Ausländer, Flüchtlingshelfer und einen Politiker der Linken angegriffen haben. Massive Vorwürfe, die gar nicht so massiv klingen, wenn man sich in Freital umhört.

https://youtu.be/cORXrdrac3o
(Direktlink)

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Linke Aktivisten mauern Büro der rechtsextremen Gruppe “Ein Prozent” zu

Linke Aktivisten haben in Dresden ein Büro der rechtsextremen Gruppe “Ein Prozent” zugemauert. Die Aktion versteht sich als Teil der deutschlandweiten Kampagne “Nationalismus ist keine Alternative”.

Das fremdenfeindliche Kampagnenprojekt „Ein Prozent“ wird wegen rechtsextremer Tendenzen vom Verfassungsschutz beobachtet und steht den Identitären nahe.

Die für das zugemauerte Büro verantwortlichen Aktivisten gaben in einer Pressemitteilung bekannt, dass sie so das Büro des Vereins symbolisch schließen wollten.

„Ziel war es, dem Verein zu vermitteln, dass dessen Agieren beobachtet wird und nicht unkommentiert bleibt“, heißt es in einer Stellungnahme.


(via Blogrebellen)

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Doku: Die rechte Wende – Beobachtungen jenseits der Mitte

Sehenswerte Doku bei 3sat, die wahrscheinlich nicht für jeden Neuigkeiten parat hält, aber die Auswüchse der neuen Rechten ganz gut zusammenfasst.

Sie sind Autoren, Verlagsbesitzer, Philosophen, Künstler, Studenten, Kirchenmänner und Politiker. Gebildet, wortgewandt, und gleichzeitig radikal -Knotenpunkte im neurechten Netzwerk zwischen AfD und Identitärer Bewegung.

Sie verachten den sogenannten Mainstream, empfinden die Gegenwart als dekadent und wollen eine Wende nach rechts. Offen und medienwirksam stilisieren sie sich zu Rettern der „europäischen“ Traditionen.
Pegida und das Aufkommen der AFD haben ihnen dabei Mut gemacht, denn längst agieren sich nicht mehr im Verborgenen: durch Demonstrationen und Aktionen, durch Bücher, die zu Bestsellern werden und durch einen Eklat auf der Frankfurter Buchmesse, der durch alle Medien ging, wird die Neue Rechte immer mehr wahrgenommen.

https://youtu.be/uEJbBBH7tZc
(Direktlink)

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Podcast: Nazis in der DDR – Hass auf Heimat

Ein schon älteres Radio Feature anlässlich des Neonaziüberfalls, der am 17. Oktober 1987 auf die Berliner Zionskirche stattfand. An einem Abend, an dem dort Element of Crime spielte. Dazu hatte ich hier schon eine TV-Doku.

Auch in Erinnerung an Silvio Meier, dessen Ermordung sich gestern zum 25. Mal jährte und der dieses Abend in der Zionskirche damals mit organisiert hatte. Lesenswerter Text über ihn.

Als am 17. Oktober 1987 die Besucher eines Punkkonzerts in der Berliner Zionskirche von Neonazis überfallen wurden, konnte nicht mehr verschwiegen werden, dass es auch in der DDR Rechtsextremismus gab.

Eine Analyse zeigte, dass auffallend viele Kinder hoher SED-Funktionäre Neonazis waren. Vier von ihnen sprechen über dieses Thema. Mit zuvor unveröffentlichten MfS-Dokumenten und Interviews mit Rechtsextremismus-Experten beleuchtet der Autor die Hintergründe des oft noch tabuisierten Kapitels DDR-Geschichte.


(Direkt-MP3, via Anne)

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New York City 1939: Treffen sich 20.000 Nazis

Ein Kapitel der amerikanischen Geschichte, das gar nicht mal so sehr präsent sein dürfte: Auch dort feierten einige, nicht wenige, einst die deutschen Faschisten. Regisseur Marshall Curry sammelte historische Aufnahmen aus verschiedenen Archiven, um den Kurzfilm „A Night at the Garden“ zu machen.

The footage is so powerful, it seems amazing that it isn’t a stock part of every high school history class. But I think the rally has slipped out of our collective memory in part because it’s scary and embarrassing. It tells a story about our country that we’d prefer to forget. We’d like to think that when Nazism rose up, all Americans were instantly appalled. But while the vast majority of Americans were appalled by the Nazis, there was also a significant group of Americans who were sympathetic to their white supremacist, anti-Semitic message. When you see 20,000 Americans gathering in Madison Square Garden you can be sure that many times that were passively supportive.

https://vimeo.com/237489146
(Direktlink)

When and if fascism comes to America it will not be labeled “made in Germany”; it will not be marked with a swastika; it will not even be called fascism; it will be called, of course, “Americanism.”
(Halford E. Luccock)

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Samstags in Spandau Nazis blockieren ✔

Ich war vorhin mit der Frau des Hauses in Spandau. Neonazis hatten dort zu einem Gedenkmarsch für Hitlers einstigen Parteistellvertreter Rudolf Heß mobilisiert – und das muss man ja nun wirklich nicht unwidersprochen hinnehmen. Das sahen andere wohl auch ähnlich und so versammelten sich gut 2000 Gegendemonstranten, um den 400-500 Leuten, die Heß mit Fahnen der Reichsfarben des Deutschen Reiches gedenken wollten, die Route zu versauen. Das gelang recht gut. Die selbsternannten „nationalen Widerständler“ liefen erst um die 300 Meter, standen dann gut zwei Stunden in der Sonne rum und mussten dann aufgrund mehrerer Blockaden erst eine sehr viel kürzere Alternativ-Route laufen, um kurz darauf begleitet von der Polizei zum Bahnhof gebracht zu werden. Lief nicht.

Es gab da heute Passanten, die meinten, dass man nicht gleich ein Rechter sei, weil man an einem Rudolf Heß-Gedenkmarsch teilnimmt.‬ Mir fehlt irgendwie die Perspektive, darauf zu kommen, dass Leute, die einem Nazi gedenken, keine Rechten sein könnten. Für mich sind das keine Patrioten, keine Besorgten oder AfD-Wähler, sondern schlicht Neonazis.

‪Es gab junge Araber mit Pali-Tüchern, die deutsche Shoah-Relativierer lauthals aus der Gegendemo gedrängt haben, was mich tatsächlich beeindruckt hat‬.

‪Es gab in der Blockade besoffene Nazis, die die Sitzblockierer vollgepöbelt haben und dann gerade so ungeschoren davon kamen.‬ Also so ganz knapp mit den Beinen in den Händen.

‪Es gab eine philippinische Frau, die anmerkte, das die eingesetzte Polizei zu 99,00 % aus Weißen besteht.

Es gab einen jungen Polizisten, der die Demo der Heß-feiernden „Nazi-Demo“ nannte. ‬

‪Und es gab eine sehr bunte Kultur des Gegenprotests. Alte, Junge, Laute, Leise, geeint in der Entschlossenheit, den Arschlöchern nicht die Straßen zu überlassen. ‬

‪Stabil, Spandau, stabil! ‬Ein guter Samstag.

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In Argentinien haben sie in einem versteckten Raum die größte dort je gefundene Sammlung von Nazi-Artefakten entdeckt

Als ich damals in Berlin Zivildienst machte, hatte ich mit mehreren alten Menschen zu tun, die mir erzählten, dass ihre Eltern nach dem Zweiten Weltkrieg nach Argentinien „gegangen waren“. Meistens die als erste die Väter. Ich dachte zu dieser Zeit nicht drüber nach, warum die das wohl getan haben könnten. Wetter soll da ja auch besser sein. Erst im Laufe der 10 Monate wurde mir klar, dass wohl einige dorthin „gegangen waren“, weil man sie für das, was sie hier im Zweiten Weltkrieg verbrochen hatten, hier danach hätte juristisch belangen können. Einige von ihnen waren unter Hitler hochrangige Funktionäre und haben sich nach dem Krieg mit ihren Kollegen nach Argentinien aufgemacht, wo sie darauf hoffen konnten, für ihre mitverantworteten Gräueltaten nicht belangt zu werden.

Dass da, rein von den mir damals täglich um die Ohren fliegenden Namen, richtig „dicke Fische“ bei gewesen sein könnten, realisierte ich erst spät nach meinem Zivildienst, als ich etwas über die Rattenlinie las. Seitdem hat sich Argentinien als Zufluchtsort für Nazis irgendwie eingebrannt.

Und genau dort haben sie jetzt einen Kunsthändler hochgenommen, der in einem versteckten Raum dutzende Relikte aus der NS-Zeit hortete. Wie genau die dort hingekommen sind, ist bisher nicht geklärt. Ermittler wurden auf den Sammler aufmerksam nachdem ein Exponat illegaler Herkunft in einer Galerie im Norden von Buenos Aires aufgetaucht war – Interpol übernahm.

Es handelt sich wohl um die größte illegale Sammlung mit Nazi-Artefakten, die je in Argentinien gefunden wurde.

Unter anderem sicherten sie eine Adolf-Hitler-Büste, Vergrößerungsgläser in einer mit Hakenkreuzen besetzen Kiste und medizinisches Equipment zur Vermessung von Köpfen. Insgesamt soll es sich um etwa 75 Objekte handeln. Den Behörden zufolge gehörte die Sammlung während des Zweiten Weltkriegs vermutlich einem hochrangigen NS-Funktionär.

[…]

„Unsere ersten Ermittlungen deuten darauf hin, dass es sich um Originalstücke handelt“, sagte die argentinische Sicherheitsministerin Patricia Bullrich. Bei einigen Exemplaren seien auch Fotografien gefunden worden, die die Relikte zusammen mit Hitler zeigen. Die Fotos sollten den besonderen Wert der Gegenstände belegen, sagte Bullrich.

Und ich muss gerade an Indiana Jones denken, so irgendwie.


(Direktlink, via TYWKIWDBI)

https://youtu.be/QHLYAmGzscQ
(Direktlink)

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