Früher waren es noch Flaschen und/oder Steine.
(via Christian)
-->
Zum Inhalt springen -->Ich kenne Menschen, die schon lange sagen, „Im Osten steige ich nicht aus dem Auto!“ Ich habe das früher nicht verstanden, kann das über die Jahre hinweg mittlerweile allerdings gut nachvollziehen. Ich kenne auch Menschen, die sagen, sie „fühlen sich in diesem Land nicht mehr wohl“, „nicht mehr sicher“. Nicht wegen ihrer Hautfarbe, sondern wegen Arschlöchern, die aufgrund dieser über sie urteilen. Auch sie verstehe ich. Es würde mir fehlen, wenn sie nicht mehr da wären.
Kontraste war mit Ndiaga in Sachsen unterwegs.
Ndiaga lebt schon seit vielen Jahren in Berlin, er kommt aus dem Senegal, seine Leidenschaft ist die Musik – bei Konzerten ist sein Publikum begeistert. Aber auf seinen Reisen erlebt er immer wieder auch Anfeindungen wegen seiner Hautfarbe.
Deshalb will er mit uns ein Experiment machen – eine Reise nach Sachsen. Er war noch nie da, kennt es nur durch negative Schlagzeilen aus den Medien. Wie werden die Menschen auf ihn reagieren?
Unser erstes Reiseziel ist die Stadt Riesa an der Elbe mit ca. 30.000 Einwohnern. Mit Ndiaga bummeln wir durch die Einkaufsstraße. Als wir gemeinsam in der Eisdiele sitzen – als weiße Frau mit einem schwarzen Mann – werden wir von einer jungen Frau angepöbelt.
„Sowas nannte man früher Rassenschande.“
Rassenschande – ein Begriff aus der Nazizeit.
https://youtu.be/JN3JIDp4VCM
(Direktlink)
Nachdem der Song durch die „Aktion Arschloch“ tatsächlich Platz 1 der deutschen Charts geentert hat, haben die Goldies daraus auch gleich noch eine Chorversion gemacht.
(Direktlink, via Hogesa)
Gestern machte ein Screenshot von der Facebook-Seite „Berlin wehrt sich“ die Runde. Es zeigte einen dortigen Beitrag, der mit dem Foto des im Mittelmeer ertrunkenen Aylan bebildert war. Überschrieben mit „Wir TRAUERN NICHT sondern wir FEIERN ES”. Wahrscheinlich haben hunderte diese Beitrag bei Facebook gemeldet, in den allermeisten Fällen antwortete Facebook, wie so oft, dass das „nicht gegen die Gemeinschaftsstandards verstößen“ würde blah, blah, blah. Irgendwann Abends allerdings wurde der Beitrag dann doch aus dem Netz genommen. Ob von Facebook oder dem Ersteller selber ist unklar. Allerdings hatte zu diesem Zeitpunkt das Social Media Team der Berliner Polizei schon etliche Hinweise auf diesen Beitrag und wohl auch Anzeigen erhalten. Also meldeten sie sich unter diesem abartigen Beitrag.
(via Elke, Foto geschwärzt von mir)
Und so stand heute morgen der Staatschutz in der Wohnung des Verfassers.
Heute früh durchsuchten Beamte des Polizeilichen Staatschutzes beim Landeskriminalamt Berlin als Reaktion auf ein zynisches Hass-Posting die Wohnung des mutmaßlichen Verfassers in Hellersdorf. Der 26-Jährige soll bei Facebook den auf der Flucht nach Europa ertrunkenen dreijährigen Ailan mit folgendem Kommentar verunglimpft haben:
„Wir TRAUERN NICHT sondern wir FEIERN ES”
Bei der richterlich angeordneten Durchsuchung in der Ludwigsfelder Straße entdeckten die Polizisten bei dem Verdächtigen einen Computer sowie zwei Mobiltelefone und stellten diese als Beweismittel sicher. Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen wurde er entlassen. Die Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und Volksverhetzung dauern an.
Recht so, Arschloch!
103 KommentareDie Idee ist nicht ganz neu, ähnliches gab es zu Weihnachten mit einem alten Song von RATM schonmal und vor kurzem mit der Schweigeminute in Österreich. Beide waren dabei erfolgreich. Angesichts der aktuellen Situation kann man die Aktion durchaus auch unterstützen.
Die „Aktion Arschloch!“ regt an, den 1993er Ärzte-Song „Schrei nach Liebe“ nochmal in die Charts zu kaufen, was an sich ja so schwierig nicht sein dürfte.
Kauft den Song bei iTunes, Google Play, Amazon, MediaMarkt oder direkt bei Die Ärzte. Wichtig: Bewertet den Kauf danach mit Bestnote! Wünscht euch den Song bei Radiosendern Wünscht euch den Song in Clubs und auf Partys
Kann man machen, auch wenn die Sache in wenig aktionistisch wirken mag. Zum einen schadet es nichts, wenn der Song öfter mal wieder auf die Ohren von Menschen trifft, die ihn lange nicht gehört haben oder gar nicht kannten, zum anderen kann ich mir vorstellen, dass auch die Ärzte selber, die damit bisher nichts zu tun haben, am Ende was Ordentliches daraus zu stricken wüssten.
(Direktlink, via Amy & Pink)
Eine „asylkritische“ Stimme heute bei Merkels Abfahrt in Heidenau. Aufgenommen von Daniel Unger, offenbar aus einer Gruppe von Heimgegnern. Er schreibt, „Mir fehlen die Worte…“. Mir fällt dazu auch nichts mehr ein.
https://youtu.be/XMpQS_GgrRQ
(Direktlink, via fluxusxx)
(via Tagesschau)
(via Lara Fritzsche)
Wobei es auch andere Stimmen gibt.
4 Politiker – 4 Stimmen zu den rechtsextremen Ausschreitungen in #Heidenau pic.twitter.com/gqrT2afLk7
— tagesschau (@tagesschau) August 24, 2015
Ich finde, dass das mit dem Alkohol kein wirklich passendes Kriterium ist. Weil: das kann ich auch. Auch ohne ein empathieloses Arschloch zu sein. Ansonsten passt das wohl.
Man sollte das Wort „Asylkritiker“ zum Unwort des Jahres nominieren. Und allen Medien, die eben jenes Wort irgendwie in ihren Schreib- und/oder Sprachgebrauch übernommen haben, um empathielose Arschlöcher nicht „empathielose Arschlöcher“ oder gar „Rassisten“ nennen zu müssen, was ja wohl deutlich treffender wäre, in den Arsch treten.
„Asylkritiker“… Was für ein Scheißwort, das Leute verharmlosend in Schutz nimmt, die andere Menschen dafür „kritisieren“, nichts weiter zu tun, als von einem Menschenrecht Gebrauch zu machen.
„Besorgte Bürger“ ist auch nicht viel besser.
(von und via Extra 3)
Aus der aktuellen Print-Ausgabe des Spiegels. Ein Essay von Stefan Berg.
(via Raphael Brinkert)
Ein Besuch bei den Hasspredigern aus Freital
Spiegel TV hat mal welche besucht, die ihre unterirdisch rassistischen Kommentare auf Facebook absondern und sie offline damit konfrontiert. Finde ich einen guten Move. Die eher nicht so.
https://youtu.be/SC13vKuRIjk
(Direktlink)
Passend dazu:
Aber auch die vermeintlich gefühlte Anonymität schützt Facebook-User nicht vor Konsequenzen. So wurde eine Altenpflegerin, die auf Facebook öffentlich damit gedroht hat, hilfsbedürftige Alte unter ihren Händen sterben zu lassen, aktuell von ihrem Arbeitgeber, der AWO Thüringen, gekündigt. Und kommt mir in dem Fall nicht mit „Meinung“!