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Schlagwort: Nazis

Bert Müller von „Die Rechte Thüringen“ über den Aufbau der Antifa

Wenn ein Nazi investigativ recherchiert, kommt so ein Mumpitz raus, der als neue Definition von Realsatire herhalten könnte.

Bert Müller von „Die Rechte Thüringen“ ist ein USB-Stick in die Hände gefallen, der seiner Aussage nach allerhand Antifa-Interna über Strukturen, Finanzströme, Infos über Kooperationen mit Polizei und Gewerkschaften und so beinhaltet. „Höchst brisant“. All das alles, was in der Summe satirischer Fakes seit Monaten durchs Netz wandert, und worüber auch ich mitunter herzlich lachen musste. Müller nicht, Müller nimmt das für bare Münze. Und vermittelt sein „Wissen“ in diesem von ihm so benannten „Schulungsvideo“.

Was für eine Knetbirne! Diese Schmerzen!


(Direktlink, via Katharina)

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Lehrer in Hessen zu Schadenersatz verurteilt, weil er Hakenkreuze an Schulen übersprühte

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Kann man sich nicht ausdenken, nach deutschem Recht aber scheinbar so gegeben: Im hessischen Limburg übersprüht ein Lehrer Hakenkreuze an Schulen, weil die Stadt/das Schulamt/die Schulen/wer auch immer nicht in der Lage dazu sind, diesen Scheiß zu entfernen. Darauf hin verklagt ihn die Stadt auf 1000 Euro für die Reinigung. Erst gab das Amtsgericht der Stadt Recht, nun auch das Landgericht. Begründet wird das damit, dass er die Hakenkreuze ja hätte auch überkleben können, was dann nach gängigem Recht keine Sachbeschädigung gewesen wäre. Anders als das Übersprühen. Was zum Fick?!

Die Reinigungsrechnung will der Lehrer keinesfalls bezahlen, jedenfalls vorerst nicht. Wenn es rechtlich möglich sein sollte – die schriftliche Urteilsbegründung liege noch nicht vor -, werde er mit seinem Fall bis vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. Er würde auch nicht zahlen wollen, wenn es nur um einen Cent ginge: „Das wäre ein Schuldeingeständnis. Und ich trage keine Schuld. Ich habe nur versucht, ein großes Unrecht abzuwehren.“

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Rechts gegen Rechts: Hass hilft – die unfreiwillige Spenden-Aktion

Ähnlich dem die schon im letzten Jahr Geld sammelnden Nazis marschieren gegen Rechts – Der unfreiwilligste Spendenlauf Deutschlands gibt es jetzt die Aktion Hass hilft – die unfreiwillige Spenden-Aktion. Für jeden dort gemeldeten Hass-Kommentar aus Netzwerken geht ein Euro als Spende an die „Aktion Deutschland Hilft“ und an „EXIT-Deutschland“.

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Das Internet wird derzeit mit rassistischen und fremdenfeindlichen Kommentaren geflutet. Wir haben etwas dagegen. Eine ganz einfache Idee.

Wir präsentieren: HASS HILFT – die erste unfreiwillige Online-Spenden-Aktion. Und so geht’s: Wir wandeln jeden menschenverachtenden Kommentar in eine SPENDE VON 1 EURO um. Heißt: Je mehr Hasskommentare, desto mehr Euro. Und diese Spenden gehen nicht irgendwohin. Sondern an Flüchtlingsprojekte der „Aktion Deutschland Hilft“ und an „EXIT-Deutschland“, eine Initiative gegen Rechts.

Damit spenden alle Hasser und Hetzer praktisch gegen sich selbst. Zwickmühle, nennt der Fachmann sowas. Denn entweder hören die Online-Hasser auf zu kommentieren. Oder sie sammeln Geld gegen ihre fremdenfeindlichen Interessen.

Die Geldmittel für diese unfreiwilligen Spenden wurden zuvor von unseren großartigen Partnern und Unterstützern zur Verfügung gestellt (siehe unten). Was jetzt noch fehlt, sind Sie! Unterstützen und teilen Sie diese Aktion. Und natürlich können Sie Ihrerseits Geldmittel zur Verfügung stellen, die wir in unfreiwillige Spenden umwandeln.

Setzen wir gemeinsam ein Zeichen für Menschenwürde und ein tolerantes Deutschland.

Die Mittel zur Umwandlung in unfreiwillige Spenden werden von Partnern wie FC St. Pauli, Sky, Big.fm und Frisch+Fleisch zur Verfügung gestellt. Jeder andere kann aber auch Teil der Aktion werden und einzahlen.

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Wie sich Anonymous.Kollektiv auf Facebook die Wahrheit zusammenbastelt

Es ist weitestgehend bekannt, dass die fast eine Million Likes habende Facebook-Seite Anonymous.Kollektiv nichts mit Anonymous zu tun hat und vermutlich von einem Querfrontler betrieben wird, der gerne schon mal mit Leuten wie Jürgen Elsässer, Lars Mährholz und Ken Jebsen gemeinsame Sachen macht, und häufig gemeinsamer Meinung ist. Ich habe so ziemlich jeden, der mir diesen Rotz in die Timeline spült entfreundet, geblockt etc. Bis auf einen (Grüße an die Ostsee), von dem ich hoffe, er steigt auch mal dahinter, dass der Betreiber das am liebsten macht, was er anderen vorzuwerfen nicht müde wird: Propaganda. Gegen die USA, gegen Israel, immer prorussisch verteilt er lustig Nachrichten, die seine Anhängerschaft bewegen sollen. Über die Lügenpresse jammernd macht man dort dann – wie in diesem Fall hier – genau das, was man dieser vorwirft. Man benutzt schon mal ein manipuliertes Fotos, wenn die auf denen gezeigten Menschenmengen nicht reichen, um anderen das als Nachricht zu verkaufen. So wie hier schön von Wir sind Viele dokumentiert.

Das berüchtigte Nicht-Anonymous-Kollektiv aus Erfurt postet heute über die AfD-Demo in Erfurt.
Man faselt was von einem vollem Domplatz, 20.000 – 25.000 Teilnehmern (Bild 1). Die offiziellen Presseberichte sagen was anders, Teilnehmerzahlen gehen zurück.
Die besorgten Patrioten teilen das Bild, bis jetzt über 6.000 mal. Nun, der Domplatz war wirklich voll, dank Photoshop, und das war nur ein ganz schneller Blick über das Foto (Bild 2)! Fälschung selbst für Idioten (und Patrioten) eigentlich sofort ersichtlich!

Man nahm sich dieses Foto von Twitter und stempelte auf sehr triviale Weise einfach ein paar Demonstrationsteilnehmer hinzu. Für jemanden, der immer „_die_ Wahrheit“ unter die Menschen bringen will, ein erbärmlicher Versuch. Dabei ist man sich dann auch nicht zu blöde, einen neuen Volksaufstand erkennen zu wollen.

Lügenanonymouskollektiv. Ich weiß nicht, warum man ausgerechnet denen vertrauen sollte.

Google verweist auf verschiedene Hintergründe zu der Seite. Als Empfehlung für jene, die diese Scheiße immer munter teilen.

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(via reddit)

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Eine Nazispielfigur aus China, die aussieht wie Bastian Schweinsteiger

Ein chinesischer Spielwarenhersteller hat eine Spielfigur auf den Markt gebracht, die in Wehrmachtsuniform daherkommt. Diese sieht dem Fußballer Bastian Schweinsteiger sehr ähnlich und trägt den Namen „Bastian“. Das allerdings basiert wohl auf einem Zufall, sagt ein Mitarbeiter der dafür verantwortlichen Firma.

„Wir bieten keine Figur an, die auf einem Fußballspieler basiert.“ Dass die Figur „Bastian“ wie Schweinsteiger aussieht, sei reiner Zufall. Chan weiter: „Die Figur basiert auf dem typischen Deutschen. Wir glauben, dass alle Deutschen so aussehen.“

Anzeige ist wohl raus.


(via Puls)

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Doku: Dunkles Deutschland – Die Front der Fremdenfeinde

Eine Doku, die nachher im Ersten läuft, jetzt aber schon in der Mediathek und auf YouTube zur Verfügung steht. Besorgte Nazis aller Orten.

HoGeSa, PEGIDA, Die Rechte, Der Dritte Weg, NPD, AfD – sie alle arbeiten dran: An einer „Volksbewegung“ von rechts, die sich gegen alles Fremde richtet. Mit Macht versuchen Rechtsextremisten, aus Verunsicherung, Wut und Angst der Menschen Kapital zu schlagen und Proteste gegen Flüchtlingsheime zu organisieren. Und sie gehen den entscheidenden Schritt weiter: Auch vor Gewalt schrecken die Hardliner nicht zurück.

Die Reporter Jo Goll, Torsten Mandalka und Olaf Sundermeyer zeigen, mit welchen Strategien Rechtsextremisten das demokratische Gemeinwesen bedrohen. An Orten wie Nauen in Brandenburg oder Heidenau in Sachsen ist ihnen bereits der Anschluss an die bürgerliche Mitte gelungen. Dieser Anschluss gelingt im Westen bislang nicht. In Nordrhein-Westfalen oder Bayern zündeln Rechtsextremisten ohne Unterstützung der breiten Masse – noch.

https://youtu.be/OITH-rth09A
(Direktlink)

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Da hat wohl einer Lack gesoffen

Online-Petitionen könnten an sich ein gutes Mittel der Demokratie sein, Gedanken und Ideen, die mehrheitsfähig sind, in politische Prozesse umzuwandeln oder sie zumindest politisch zu debattieren. Siehe BGE vor nicht allzulanger Zeit. Dass auch das nicht unbedingt zum Ziel der Petitionisten führt, gehört offenbar auch zum demokratischen Prozess. Das kann man Scheiße finden, ist aber halt so.

Diese Petitionsmöglichkeiten allerdings spucken auch immer wieder völlig bekloppte Forderungen aus, was dem Instrument an sich die Ernsthaftigkeit nimmt. So mutiert das halt mitunter zum Schaulaufen der Knetbirnen. Der Ersteller dieser Perition hier dürfte zu den solchen zählen. Oder er hat Lack gesoffen. Oder es war die PARTEI. Oder die Titanic. Ich meine fast zu hoffen, Hauptsache irgendeine Satire!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch diese Petition nicht mehrheitsfähig sein wird, was die Angelegenheit auch irgendwie irrelevant macht, aber sie macht halt auch Schmerzen. Schon allein in ihrem Kern.

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Panorama – die Reporter: Im Nazidorf Jamel

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Dicken Respekt an Michel Abdollahi, der sich für vier Wochen in Jamel eingemietet hat, das über die Jahre traurige Bekanntheit erreicht hat. Und wenn er denkt, er könne „jetzt mal mit normalen Menschen sprechen“, trifft er offenbar auf die deutsche Normalität, die deutsche Realität.

Nazis, die sich freundlich geben und eigentlich – so wenn man sie fragt – ja gar keine sein wollen. Ahnungslos geben sie sich, wohlwissend, dass ihre Vorstellung eines Zusammenlebens nur für die ihrigen freundlich wäre.

Und auch Udo Pastörs lässt es sich wieder mal nicht nehmen, sich zum Knüppel zu machen.

Läuft gerade noch im Ersten, steht aber schon in der Mediathek zur Verfügung.

Eine Holzhütte, mitten auf einer Dorfwiese: für vier Wochen das Zuhause von Reporter Michel Abdollahi. Es ist Spätsommer, die Grillen zirpen, es ist fast schon idyllisch. Doch der Ort ist keine gewöhnliche Siedlung. Das Häuschen steht in Jamel, einem Dorf, das seit Jahren immer wieder für Schlagzeilen sorgt. Mal fand die Polizei bei einem Bewohner eine Maschinenpistole, mal wurde die Scheune eines Aktivistenpaars abgefackelt.

Das Dorf gilt als Nazidorf, es empfiehlt sich mit völkischen Wandgemälden und Propagandasprüchen. Viele Journalisten kamen hier schon für ihre Berichterstattung vorbei, doch kaum einer konnte mit den Bewohnern sprechen. Für die ARD-Themenwoche Heimat ist der iranischstämmige Reporter Michel Abdollahi einen Monat lang der Nachbar der Nazis – und taucht ein in eine Welt zwischen Volkszorn und Freundlichkeit.

https://youtu.be/Bozfm9I16Ro
(Direktlink)

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