Mit Hund. Nicht mehr, nicht weniger.
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Marta C. González war in den 1960er Jahren Ballerina in New York. Später erkrankte sie an Alzheimer. Im letzten Jahr hat man ihr über Kopfhörer Tchaikovskys „Schwanensee“ vorgespielt. In sich versunken bewegte sie sich dann dazu, wie es die einst von ihr einstudierte Choreografie vorgab. Die Kraft der Musik.
https://www.youtube.com/watch?v=owb1uWDg3QM
(via Nag on the Lake)
Damien Riehl und Noah Rubin haben einen Algorithmus entwickelt, der jede mögliche Kombination aus acht Noten in einer Länge von zwölf Tönen komponierte. Da es innerhalb einer Oktave nur eine begrenzte Anzahl an Melodien mit dieser Länge gibt, dürfte die beiden so ziemlich jede erdenkliche Melodie komponiert haben, ohne sie tatsächlich komponiert zu haben. Das System hat die Melodien dann gleich im MIDI-Format aufgezeichnet und auf einer Festplatte gespeichert. Dabei machten sie sich ein Prinzip zu Nutzen, das auch manche Hacker nutzen, um Passwörter zu generieren: Der Algorithmus arbeitete sich dann so lange durch alle denkbaren Notenkombinationen, bis keine mehr übrig blieb. Laut Riehl entstanden so 300.000 Melodien pro Sekunde. Insgesamt 68 Mrd. Melodien.
Die Idee dahinter: alle möglichen Kombinationen entwickeln, sie unter CC0-Lizenz für jeden verfügbar machen und so Copyright-Streiten vorbeugen. Ziemlich bis sehr geniale Idee.
Die Programmierer, die auch Musiker sind, haben das Ganze daraufhin mit einem Copyright versehen und dann wieder für die Öffentlichkeit verfügbar gemacht. So wollen sie verhindern, dass Musiker und Musikerinnen weiter wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt werden können.
Damien Riehl, der auch als Urheberrechtsanwalt tätig ist, hat es sich zusammen mit seinem Kollegen Noah Rubin zum Ziel gesetzt, Copyright-Klagen einen Riegel vorzuschieben – denn die würden die kreative Freiheit aller Künstler und Künstlerinnen beschneiden.
(…)
Es ist deshalb kein Zufall, dass die Melodien im MIDI-Format gespeichert wurden. Denn so sind Noten nur Zahlen. „Unter dem Urheberrechtsgesetz sind Zahlen Fakten – und bloße Fakten haben entweder nur wenig oder gar kein Copyright“, sagte Riehl bei seinem Vortrag. „Wenn diese Zahlen seit Anfang der Zeit existieren und wir sie nur zusammenstellen, dann sind Melodien vielleicht nur Mathematik, damit nur Fakten und damit nicht urheberrechtlich schützbar.“
Ob das tatsächlich dafür sorgt, dass weniger Urheberrechtsklagen angestrebt werden, ist fraglich, wird die Zukunft aber sicher zeigen.
https://youtu.be/sJtm0MoOgiU
(Direktlink)
Alle dabei generierten Melodien und der Code des Algorithmus sind bei Github und im Internet Archive frei verfügbar.
5 KommentareTheDreRock hat sich Billie Eilishs „Bad Guy“ mal vorgenommen und von Moll auf Dur umgekrempelt – und dann wird es irgendwie überraschend mittelalterlich schlageresk, wie ich finde.
„this is the one billie eilish song but instead of playing it normal i’m the good guy so i play it in the major key, to the screams of music majors everywhere“
… passierte genau das. Und ich war immer der Tüp mit der Triangel.
5 Kommentaremusiklehrer: ich geh das eben kopieren :) *geht*
alle:pic.twitter.com/g1bGbjjySm
— corli soprano (@baudrillardbae) February 6, 2020
Rhythmus im Blut. Oder im Schwanz halt. Oder gar beides.
https://twitter.com/DoggoDating/status/1220691103243960321
Ein KommentarMusik ist selten Sache des Instruments, meistens aber Sache der Melodie. Und die geht halt auch mit Maulschlüsseln.
Heute gibt es Firmen, die Streaming-Listen für Hotels, Kaufläden, Bars oder alles andere zusammenstellen und sich dafür bezahlen lassen. Sowas Ähnliches hat es schon immer gegeben, wenn auch ohne Streaming. Hier eine acht Stunden lange Weihnachts-Playlist, die für solche Zwecke vor 30 bis 70 Jahren mal von irgendwem für irgendwelche Supermärkte zusammengestellt wurde. Und ich habe instant das Gefühl, in einem alten Hollywood-Weihnachtsfilm gelandet zu sein.
Ich persönlich mag Jazz ja ganz gerne, kenne aber so einige, die damit so gar nichts anfangen können…
https://vimeo.com/375310406
(Direktlink, via Johannes)
https://twitter.com/elatticus/status/1192218634405523457
https://twitter.com/elatticus/status/1192240859498070021
Keine Ahnung, wo genau und im welchen Kontext diese Aufnahme entstanden ist. Aber stellen wir uns einfach mal vor, dort trat tatsächlich eine Frau auf ihren Balkon und singt auf diesem eine Oper. Und dann schreien ihre Nachbarn nicht, „Halt die Fresse!“ und geben sich dem hin. Wie schön bitte ist denn dieser Gedanke und die Reaktion auf den Gesang, solang die Sache hier nicht irgendwie editiert wurde?
Ich mag in dem Moment genau daran glauben – und dann sind Menschen auf einmal auch nur halb so scheiße, wie an sich.
[Upadte] Ist so wirklich passiert. Hier die Story dazu: A Chilean Opera Singer Sang In Peaceful Protest During A Curfew For Thousands Of Her Neighbors. (Danke, Gilly!)
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