Wahrscheinlich wird auch ohne diese Dokumentation keiner die lähmende Zeit während der Pandemie vergessen, aber auch Clubs hat sie deutschlandweit besonders hart eingeschränkt. „Geschlossene Gesellschaft“ beleuchtet die Zeit des Lockdowns mit Blick auf die Clubszene in München.
„Geschlossene Gesellschaft“ ist ein Film über die Münchener Clubs P1, Harry Klein, Backstage und Milla in der Pandemie. Es geht um die Branche, die als erstes schließen und als letztes wieder öffnen durfte. Es werden aber auch die Schicksale der Menschen beleuchtet, die in einer auf den Rausch reduzierten Vergnügungswelt ihre Familien ernähren und ihre soziale und kulturelle Identifikation finden.
Die Dokumentation startet ein Jahr nach der Schließung. Die Nächte sind still und leer geworden. Hinter den Clubtüren herrscht allerdings reges Leben. Es werden Wände eingerissen, Fernsehstudios gebaut, Förderanträge gestellt und Blumen gepflanzt. Das kreative Auflehnen einer Branche gegen die finanzielle und mentale Insolvenz ist die filmtreibende Frage. Eine Subkultur erfindet sich neu, auch um nicht vergessen zu werden. Über allem steht die Frage, wie das neue „normal“ inmitten der Ungewissheit aussehen wird.
“Geschlossene Gesellschaft“ ist der inspirierende Überlebenskampf eines Lebensentwurfs, der mit Social Distancing, Kontakt-und Ausgangsperren nicht überleben kann. Die Doku gleicht einem filmischen Zeitdokument – authentisch, überraschend und bildlich nicht selten surreal.
(Direktlink, via Groove)