(Foto unter CC von Paul and Jill)
Der frühere NPD-Chef Holger Apfel hat jetzt auf Mallorca mit seiner Frau ein Restaurant mit dem schönen Namen „Maravillas Stube“ übernommen. Klingt jetzt nicht wirklich nach Deutscher Küche, obwohl „Stube“ einen die schon fast assoziieren lässt. Passender aber wäre da ja eher „Zum Blockhaus“ oder „Heimatstube“ oder „Deutsches Haus“ oder „Bierpinte“ oder „Starke Eiche“ oder „Deutscher Schäferhund“ oder „Der Reichsadler“ oder „Kartoffelhaus“. Wie auch immer.
So richtig interkulturell kompetent allerdings will sein Herz auch in Spanien nicht schlagen, wie seine gedankengekübelten Äußerungen vermuten lassen:
Die „Maravillas Stube“ solle deshalb weder ein Treffpunkt der rechten Szene, noch eine Anlaufstelle für rechte Schlachtenbummler werden. „Hier wird nicht politisiert, hier ist jeder willkommen, auch Linke oder Menschen anderer Nationalitäten.“ Wenn jemand sein Schnitzel aufgrund seiner politischen Vergangenheit lieber woanders statt bei ihm essen wolle, würde er das akzeptieren. „Wobei das Hier und Jetzt entscheidend sein sollte, nicht die Vergangenheit.“ Zumal es auch Molotowcocktail-Werfer gegeben habe, die später Außenminister wurden, fügt er in Anspielung an den ehemaligen Grünen-Politiker Joschka Fischer hinzu.
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Hinter so manchem Slogan aus dem Europawahlkampf der rechtsextremen Partei wie etwa „Masseneinwanderung stoppen“ steht Apfel hingegen immer noch. „In deutschen Ballungszentren muss kontrollierte Einwanderung durchaus ein Thema sein.“ Und was ist mit der Playa de Palma, wo senegalesische Straßenverkäufer und nigerianische Prostituierte vor allem Hoteliers und Gastronomen, aber auch vielen Urlaubern ein Dorn im Auge sind? „Ich finde, dass die Stadt hier eine etwas seltsame Politik praktiziert“, sagt Apfel etwas unentschlossen. Die neue Verordnung für zivilisiertes Zusammenleben sei ja in weiten Teilen sinnvoll. „Aber dass jetzt nur noch die Freier bestraft werden, verstehe ich nicht, das ist ja quasi ein Freibrief für die Klau-Huren.“
Klingt jetzt nicht so nach seiner bisherigen Fassung integrationsbereit. Ich hoffe, der versteht Mallorca nicht als 17. Bundesland, welches es einzudeutschen gilt. Bei solchen Leuten weiß man das ja nie so genau. Ein kleines bisschen wünsche ich ihm aber auch, dass sie ihn wieder nach Hause schicken, wenn er nicht in zwei Jahren fließendes Spanisch spricht. Schließlich nimmt er den Spaniern dort Arbeitsplätze weg, die Pfeife.
Ich hoffe ja immer noch, das ist ein Satire-Artikel.
(via extra 3)