Zum Inhalt springen

Schlagwort: ISIS

Ein Rekrutierer des „Islamischen Staats“ im Interview

Hasnain Kazim traf sich für den Spiegel in Istanbul mit Abu Sattar, einem Mann, der dort für den IS neue Rekruten sammelt. Das zu lesen ist schon irgendwie ziemlich „Heilige Scheiße!“. Man kann vieles am Kapitalismus kritisieren, wenn er sich schön das alles rechtfertigende Mäntelchen der Demokratie überzieht, ja. Wie man aber im Jahre 2014 all die Jahrzehnte der Aufklärung einfach so den Kopf abzuschneiden versucht, geht mir einfach nicht in Birne. Wirklich nicht.

Ich mach‘ da auch irgendwann mal noch was Längeres drüber, aber was mir wirklich böse übel auf den Saque geht? Diese IS-Tüpen haben mich um meinen über 35 Jahre anhaltenden und gelebten Pazifismus gebracht. Meine Hippieliebe endet genau hier, ihr Ficker!

Das Ding ist halt, dass man schon sehr wohl eine ähnlich kritische Sicht auf die Entwicklung des Westens haben kann, ja. Nur dass diese Scheiße der Weg zu einem Besseren sein soll, mag ich nicht glauben. Mag ich nicht mitleben wollen. Deshalb steige ich genau dort aus.

SPIEGEL ONLINE: Es gibt weltweit schätzungsweise 1,6 Milliarden Muslime. Viele sind sehr demokratisch, manche sind liberal, andere konservativ, und stellen Sie sich vor, es gibt Hetero- und Homosexuelle unter ihnen. Die meisten teilen Ihre Ideologie nicht. Sie aber tun so, als gäbe es nur eine Art von Muslimen, nämlich die, die Ihre Ideologie teilen. Das ist doch absurd!

Abu Sattar: Demokratie ist etwas für Ungläubige. Ein echter Muslim ist kein Demokrat, weil ihn die Meinung von Mehrheiten oder Minderheiten nicht interessiert. Ihn interessiert, was der Islam zu sagen hat. Im Übrigen ist Demokratie ein Herrschaftsinstrument des Westens und das Gegenteil des Islam. Warum tun Sie so, als bräuchte die ganze Welt Demokratie? Und was Homosexualität angeht, das ist im Koran ganz eindeutig geregelt. Sie ist demnach verboten und zu bestrafen.

35 Kommentare

EU-Politiker Michel Reimon filmt Hilfsflug zu den Jesiden

Es ist einer dieser Momente, in denen mir die Worte fehlen. Weil keine Worte Situationen wie diese verständlich machen können. Zumindest keine Worte, die ich kenne. „Drama“ wäre eins dafür, aber das sagt sich so da dahin – leider auch auch mehrfach täglich. „Humanitäre Katastrophe“ wäre ein anderes, welches sich dafür wohl auch durchgesetzt hat. Am Ende allerdings basiert das, was da gerade im Nordirak passiert, auf Unmenschlichkeit und es macht mich unsagbar betroffen.

Der österreichische Grünen-Politiker Michel Reimon, der auch EU-Parlamentarier ist, hat einen Hilfsflug für die Jesiden begleitet, von denen Tausende auf dem Berg Sindschar von der Dschihadisten-Milizen „Islamischer Staat“ (IS) eingekesselt sind. Und was er an Videoaufnahmen mitbrachte, ist kein Kinofilm, das ist aktuell Realität für jene Menschen, die unter dem Vormarsch des IS zu leiden haben. Hier hat er sein Erlebtes aufgeschrieben.

Seine Aufnahmen sind erschütternd. Sie zeigen unter anderem, wie verzweifelt Dutzende Menschen versuchen, an Bord des Hubschraubers zu klettern. „Die Jesiden sitzen in einer Todesfalle“, sagt Reimon am Telefon zu SPIEGEL ONLINE. „Es sind 45 Grad in der Sonne, es verdursten jeden Tag Menschen.“ Der Flug selbst fand bereits am Sonntag statt, nun verbreitet sich das Video im Netz.
(SpOn, die auch eine kürzere Version des Videos haben)


(Direktlink, via SpOn)

8 Kommentare

Fünf Tage im Irak

Bildschirmfoto 2014-06-27 um 09.49.58

Krass. Just, einer der mir liebsten Street Art Heads Deutschlands war mit einem Freund gerade fünf Tage im Irak unterwegs.

Er schreibt:

Ich war ich gerade mit einem Kollegen, aufgrund der aktuellen Ereignisse rund um den Vormarsch der islamistischen Terrorgruppe ISIS, im Irak. Wir haben eine Reihe interessanter Leute getroffen und interviewt, haben viel Leid in mehreren Flüchtlingscamps rund um Mossul gesehen und haben eine Einheit kurdischer Peshmerga an die Front bei Kirkuk begleitet.

Die dort entstandenen Fotos gehen an verschiedene Medien und er hat hier eine betexte Slideshow der Aufnahmen im Netz.

just-6979_REFUGEECAMP_MOSUL just-7430_PESHMERGA_CHECKPOINT just-6475_WAY_TO_FRONTLINE_KIRKUK just-8083

Diese Slideshows hat er auch schon nach seinen Reisen nach Aleppo, Syrien, und Westbank gemacht.

Ein Kommentar