Ich persönlich finde es eigentlich nicht so wichtig, wie genau man diese, die Humanität hassenden Leute benennt, aber halte das für dennoch hörenswert. Weil Wörter offenbar Macht haben, Sachstände zu beleben, zu bewegen, vielleicht gar zu ändern.
Die Tüpen vom IS also mögen es nicht, wenn man sie „Daesh“ nennt. Weil das auf sie irgendwie kritisierend wirkt. Okay.
Ich nenne den IS schon länger „Daesh“. Zumindest im Kontakt mit aus Syrien Geflüchteten. Weil der Begriff „IS“ für sie keine Rolle zu spielen scheint – auch weil sie den nicht verstehen. „Daesh“ hingegen verstehen sie schon. Und wir wissen dann, worüber wir uns gerade unterhalten.
Hier ein hörenswertes Feature vom DRadio Wissen zur Rhetorik und Namensnennung, zu denen, die sich gerne „Islamischer Staat“ nennen lassen wollen, wobei sie beiden Wörtern in keinster Weise gerecht werden. Mit dem File-Namen, der ein „Stinkefinger“ in sich trägt. Sehr gut, DRadio Wissen.
„Die Terrormiliz wird unter mehreren ähnlichen Namen geführt wie „Islamischer Staat im Irak und in Syrien“ oder „Islamischer Staat im Irak und der Levante“ oder einfach „Islamischer Staat“. Weltweit wird nur eine Abkürzung wie im Deutschen IS oder in den USA ISIL verwendet. Das arabische Akronym für ISIL ist Daesh. Die IS-Terroristen empfinden, so Bente Scheller von der Heinrich Böll Stiftung in Beirut, die Abkürzung Daesh despektierlich. Sie würde ihnen nicht gerecht werden, denn sie wollen als DER islamische Staat verstanden werden, sagt Bente Scheller.“
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