Das Gute am Urlaub: du kannst am frühen Nachmittag schon drei Dokus gesehen haben. So wie diese zweiteilige Doku über die Geschichte der Popkultur auf der Insel. Dabei wird mir dann bewusst, wie britisch meine musikalische Sozialisation verlief. Ska, Punk, Erasure, Drum ’n‘ Bass, TripHop, Dubstep. Von dort kam einiges, was mich geprägt hat oder auch heute noch prägt.
Teil eins über Beatles, Bowie, Bond:
Großbritannien ist definitiv Europas Popnation Nummer eins! Von dort kommen nicht nur die Beatles, die Rolling Stones, Led Zeppelin, Coldplay und Adele, sondern die Briten haben Europa und der Welt auch James Bond und Harry Potter sowie Monty Python, Mr. Bean und Eddie Izzard geschenkt. Musik, Mode und Humor aus Großbritannien gehören zum Kern der europäischen Leitkultur. Der erste Teil der Dokumentation beleuchtet die ersten Jahrzehnte eigenständiger britischer Popkultur – angefangen beim Einfluss von Jazz und R’n’B der 50er Jahre über die Swinging Sixties mit den Beatles und den Rolling Stones, der „British Invasion“, weiter bis zum Punk, zu Glam und Metal und zieht dann Verbindungen in die Gegenwart.
Teil 2 über Britpop, Boygroups, Brexit:
Der zweite Teil der Kulturdokumentation „United Kingdom of Pop“ beschreibt unter der Überschrift „Der britische Weg“ die Entwicklung der Popkultur auf der Insel aus den tristen 80er Jahren hin zu „Cool Britannia“, der Zeit des Labour-Aufsteigers Tony Blair Ende der 90er Jahre bis hin zu seinem Fall. Dabei wirft der Film einem Blick darauf, wie sich in dieser Zeit die Musik-und Lebensstile auseinander bewegen: vom Fließband-Pop zu Elektro, von diversen Boy- und Girlgroups zu „Pop Idol“, vom Hip-Hop zu Grime. „Der britische Weg“ scheint in der Jetztzeit im Brexit zu enden, eine Entscheidung, deren Folgen derzeit weder politisch noch ökonomisch noch kulturell abzusehen sind.