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Schlagwort: GEMA

Wegen Songtexten: Gema verklagt OpenAI

Dass mit der Verbreitung von KI derartige Verfahren auf uns zukommen würden, war absehbar, dass die Gema hierzulande ganz weit voran geht, überrascht wenig.

Die deutsche Verwertungsgesellschaft Gema verklagt OpenAI, die Firma hinter ChatGPT. Der Vorwurf: Der Chatbot sei mit urheberrechtlich geschützten Songtexten trainiert worden. Die Firma habe jedoch keine Lizenz dafür erworben und die Urheber nicht für die Nutzung ihrer Werke vergütet.

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„GEMA“-Abgabe für CD- und DVD-Rohlinge vereinbart

(Foto: PublicDomainPictures)

Das müsste mir eigentlich fast eine „+++Eilmeldung+++“ wert sein. Was sich hier gerade wie Satire liest, ist tatsächlich eine Meldung aus dem Jahr 2018: Um genauer zu sein, eine Meldung von heute.

Nach rund 10jähriger Verfahrensdauer haben der „Informationskreis AufnahmeMedien“, in dem die Hersteller und Importeure zusammengeschlossen sind, und die „Zentralstelle für private Überspielungsrechte“ ihren Rechtsstreit über Urheberrechtsabgaben für optische Speichermedien (CD- und DVD-Rohlinge) für die Jahre 2008 bis 2017 beigelegt und zudem einen Gesamtvertrag für die Zeit ab Anfang 2018 abgeschlossen. Hersteller und Importeure zahlen jetzt je CD-R 1,25 Cent und für jede mehrfach beschreibbare CD-RW 2,5 Cent. Für DVD-Rohlinge liegt die Abgabe je nach Kapazität zwischen 2,5 und 10 Cent pro Stück.

Jetzt, wo das geklärt ist, können wir endlich wieder ohne schlechtes Gewissen CD- und DVD-Rohlinge kaufen gehen. Gibt es die überhaupt noch irgendwo?

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YouTube und Gema einigen sich

Es ist ein bisschen so, als würde heute die Hölle einfrieren. Was wohl keiner je für möglich gehalten hat, klappt dann doch: YouTube und Gema einigen sich nach jahrelangem Streit und wir werden vielleicht nie wieder diese blöden Sperrtafeltexte lesen müssen.

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Die Google-Tochter zahlt nun eine Abgabe an die Gema – und YouTube-Nutzer sollen ab sofort Zugang zu Musikclips haben, die vorher nicht verfügbar waren. Das betreffe alle Videos der rund 70.000 Gema-Mitglieder sowie der Künstler, die die Gema im Ausland vertrete. Dank des Vertrags würden diese Künstler nun auch für das Abspielen der Videos auf YouTube bezahlt, hieß es in einer Gema-Mitteilung. Über die Höhe des Beitrags, die künftig per Video fällig wird, schweigen beide Seiten.

Worauf genau man sich da geeinigt hat, ist nicht bekannt. Aber es ist davon auszugehen auszugehen, dass YouTube weniger zahlt, als die Gema gefordert hat.

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Die GEMA zur Fußball-WM 2014

Keine Ahnung, in welchem konkreten Kontext dieser Brief versendet wurde, aber die GEMA macht schriftlich schon mal klar, wohin der Hase läuft, wenn man die kommende Fußball-WM auf einem Bildschirm zu übertragen gedenkt. Nur, damit das keiner außer Acht lässt. Und so. „Auch die Kommentare der Reporter sind urheberrechtlich geschützt.“ Dass das klar ist!

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(via reddit)

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Die neuen Sperrtafeln auf YouTube: „GEMA“ bleibt im Text

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Letztens ging noch dieser leicht überspitzte Entwurf für die neuen Sperrtafeln von YouTube rum. Ich fand den eigentlich ganz witzig und ging davon aus, dass das nur Quatsch sei. Nun hat YouTube tatsächlich auf das Urteil des Landgerichts München reagiert und seine Begründungen für das Geo-Geficke an dieses angepasst. Und, ja nun, auf den GEMA-Verweis, der der GEMA ja so auf den Saque ging, will man im Hause YouTube wohl dennoch nicht verzichten. Ob der GEMA das nun so recht ist, ist bisher nicht bekannt. Der von ihr gefeierte Sieg allerdings geht zumindest ansatzweise flöten – das hatte man sich bestimmt anders vorgestellt.
(via Blogrebellen)

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Wie die bisherigen GEMA-Sperrtafeln bei YouTube zukünftig aussehen könnten

Die GEMA klagte vor dem Landgericht München gegen YouTube weil sie die von denen immer wieder angezeigten Sperrtafeln mit Verweis auf die GEMA nicht mehr haben wollen. Das LG hat der Klage nun stattgegeben und YouTube muss wohl umstellen, so denn Google keine Berufung einlegt und das Urteil damit rechtskräftig wäre.

Dann wird sich YouTube etwas Neues einfallen lassen müssen, wenn sie bestimmte Videos nicht mehr anzeigen möchten. Dennis Horn hat sich diesbezüglich schon mal Gedanken gemacht und folgende Idee erarbeitet.

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(via Marc)

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Wenn sich die GEMA und YouTube kloppen und die GEMA gegen die Sperrtafeln von YouTube gerichtlich vorgehen will

Das sind ja die Momente, in denen einem immer zu wenig Popcorn in der Küche scheint.

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Folgendes: In Kiew brennen gerade die Straßen, es werden via Youtube Livestreams gestartet, die dann im schlechtesten Fall hierzulande nicht zu sehen sind. Natürlich nicht. Youtube kassiert die Dinger. Nicht weil sie diese zensieren wollen würden oder die GEMA tatsächlich Rechte daran anmeldem würde oder so. Nein, nur weil es aber durchaus sein könnte, dass die GEMA aus irgendwelchen Gründen daran mal tatsächlich irgendwelche Rechte einräumen könnte. So, wie das bei 3649 Videos der Fall ist, die ihr jeden Tag nicht auf Youtube sehen könnt. Youtube begründet das dann gerne immer mal mit „Wir würden euch die Videos ja gerne zeigen, aber die GEMA lässt uns nicht.“, was natürlich Bullshit ist, wie mittlerweile hoffentlich viele wissen.

Aber die GEMA drängt, anders als von Youtube suggeriert, in wohl fast all dieser 3649 Beispielen Youtube nicht dazu. Das tut sie in lediglich 12 konkreten Fällen, die aufgrund eines Musterverfahrens durch die GEMA auf Youtube gesperrt worden sind. Sagt die GEMA. Und ich glaube das sogar. Also, dass es mehr tatsächlich nicht sind.

Nur wenn ich Youtube wäre und schon ein Musterverfahren von der GEMA am Arsch hätte, würde ich hier und dort auch prophylaktisch eingreifen und sperren lassen. Das nächste Verfahren kommt bestimmt. Ganz bestimmt. Da ist es gut, dem Kläger nicht all zu viel Futter zu bieten.

Also sperrt Youtube uns munter den Content weg und verweist auf die GEMA. Die GEMA findet das irgendwie gar nicht fair. Weil so böse wollen die eigentlich gar nicht sein. Können sie allerdings auch nicht, wenn Youtube den etwaig relevanten Content schon im Vorfeld mit Verweis auf die GEMA wegfischt. Die GEMA wirft Youtube in diesem taz-Interview nun vor, das aus rein propagandistischen Gründen genau so zu handhaben.

Die von Youtube eingeblendeten Sperrtafeln suggerieren fälschlicherweise, die GEMA wäre für die Sperrung der Videos verantwortlich. Das stimmt nicht.

Auch das glaube ich sogar. Teilweise. Aber eben auch immer mit dem Hinblick darauf, dass die GEMA durchaus Inhalte im Rahmen von kommenden Verfahren sperren würde, würde das Youtube nicht mit dem Verweis auf die GEMA ohnehin schon tun.

Die GEMA meint nun, Youtube betreibe da reine Stimmungsmache und die GEMA will sowieso immer nur das Beste für die Rechteinhaber. Auf auf voll fairer Ebene für alle, versteht sich.

Das mit den Sperrtafeln hat Youtube clever gemacht. Ich weiß nicht, welcher Algorithmus dem zugrunde liegt, ob die Sperrungen zufällig erfolgen oder bei Themen, die besonders viel Stimmung machen. Aber es führt ja zum Erfolg. Es ist gelungen, der Gema den Schwarzen Peter zuzuschieben. Leute wettern gegen die Gema, die niemals eine Rechnung von uns bekommen würden. Wir haben mit der privaten Nutzung von Musik nichts zu tun. Durch die Sperrtafeln hat Youtube es geschafft, die Gema doch im Privatleben der Menschen auftauchen zu lassen. Wir sind die, die ihnen den Genuss verwehren. Die Gema ist die Böse. Aber irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem wir „Nein“ sagen. Deswegen gehen wir jetzt auch gerichtlich gegen die Sperrtafeln vor.

[…]

Mit den Sperrtafeln wird die Öffentlichkeit seitdem bewusst in die Irre geführt und die Gema zum Sündenbock der Nation.

[…]

Youtube beeinflusst damit die öffentliche Meinung. So können sie mit dem Finger auf uns zeigen und sagen: „Wir würden euch die Videos ja gerne zeigen, aber die Gema lässt uns nicht.“ Das ist eine geschickte Marketing-Aktion. Dass sie gelingt, sieht man ja an den Hass-Nachrichten, die wir bekommen…

Mir kommen fast die Tränen, liebe GEMA. Aber wart Ihr es nicht, die selbst Weihnachtslieder in Kindertagesstätten und auf Weihnachtsmärkten zu Geld machen wolltet? Wart Ihr es nicht, die selbst für Veranstaltungen kassieren wolltet, auf denen einzig Creative Commons lizenzierte Musik lief? Wart Ihr es nicht, die die mittlerweile völlig verstaubte GEMA-Vermutung auf keinen Fall aufgeben wolltet, weil sie nach eurem Gutdünken immer noch die selbe Gültigkeit wie vor 30 Jahren hat? Und wart Ihr es nicht, die jetzt auch noch für das Einbetten von Videos kassieren wolltet, die Leute auf ihre Seiten per Youtube einbinden? Nicht? Dann bin ich bei euch. Aber dem ist leider so nicht. Ich reiche euch mein Taschentuch zum Tränen trocknen.

YouTube ist nicht weniger ein kapitalistischer den Boden zerfressender Schaufelbagger als die GEMA – machen wir uns nichts vor. Nur wenn ich mich für einen Sitz auf diesen Baggern entscheiden müsste, würde ich wohl auf dem von Team Youtube sitzen. Und dafür trägt eben nun nicht mal Google die Verantwortung. Etwa weil sie soviel dafür getan hätten, dass dem so ist, sondern eher die GEMA, weil sie immer noch soviel so wenig dafür tut, dass überhaupt auch nur irgendwer außer Dieter Bohlen und Christian Anders sich in ihrem Team wähnen würde.

Wie auch immer. Ich mach mal Popcorn warm.

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Die GEMA im Dialog zur neuen EU-Richtlinie

Letzte Woche wurde im EU-Parlament ein Richtlinienentwurf vorgelegt, der dafür sorgen soll, dass die Online-Lizenzierung von Musik einfacher wird. Außerdem fordert diese EU-Richtlinie, „dass Mitglieder von Verwertungsgesellschaften das Recht haben müssen, Lizenzen für nicht-kommerzielle Nutzung ihrer Werke zu vergeben.“

Das bedeutet, dass Mitglieder von Verwertungsgesellschaft nach Umsetzung der Richtlinie durch die Mitgliedsstaaten zumindest das Recht haben werden, Werke unter solchen Creative-Commons-Lizenzen zu veröffentlichen, die kommerzielle Nutzung vorbehalten. Konkret sind das all jene Lizenzen, die auf das NonCommercial(NC)-Lizenzmodul setzen.

Gerade unter professionellen Kunstschaffenden, die zu allergrößten Teilen Mitglied in Verwertungsgesellschaften wie der GEMA sind, ist erst durch diese anstehende Änderung die Nutzung von Creative Commons quasi “offiziell” möglich. Bisher durften GEMA-Mitglieder keine einzige Creative-Commons-Lizenz verwenden.

Ich habe auf Facebook GEMAdialog um ein die neue Richlinie betreffendes Statement gebeten, was dann gestern auch mal kam. Es wird erklärt, dass man ja eigentlich ganz zufrieden sei mit dieser Richtlinie. Man tue ja ohnehin schon dass, was diese nun vorsieht. Und dass man ja auch sowieso schon immer dafür war, dass GEMA-Mitglieder auch anderweitige, unkommerzielle Lizenzmodelle wählen können. Irgendwie muss ich das in den letzten Jahren gar nicht mitbekommen haben. Mhmmm.

Aber wer erwartet da auch schon tatsächlich progressive Vorgehensweise.

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Die GEMA kassiert für ein interaktives, gemeinschaftliches und offenes Kunstprojekt in München

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Wir alle wissen: die GEMA lässt ganz ungerne auch nur irgendwas aus. Und weil der letzte Fehltritt nun schon lange zurückliegt, dachte sie sich wohl, „es wäre mal wieder an der Zeit, so richtig auf die Kacke zu hauen“. Gesagt, getan, denn wenn das einer wirklich so richtig gut kann, dann ist das die GEMA. Natürlich.

Der Britte Luke Jerram hat vor geraumer Zeit sein Projekt „Play Me, I’m Yours“ in die Städte gebracht. Dafür stellt er in den selbigen mehrere Klaviere auf, auf denen ein jeder spielen kann, was er will. Ich hatte das auch hier schon mal irgendwann.

Die Menschen kommen dann völlig ungezwungen an ein irgendwo stehendes Klavier und spielen auf diesem im städtischen Raum eben das, was ihnen so in den Sinn kommt. Bisher passierte das in weltweit 35 Städten und war natürlich für fast alle Beteiligten ein durchaus schönes Erlebnis. Stehen ja auch nicht alle Tage in der Stadt mehrere Klaviere für jedermann einfach so rum. Da guckt und spielt man schon mal. Na klar.

Also dachte sich Veranstalter Andreas Wagner, wenn das überall auf der Welt funktioniert, dann könnte man das doch auch mal in München machen und meldete die Kiste an.

In München sind derzeit 14 Klaviere an unterschiedlichen Stellen aufgestellt, zum freien Klimpern oder Spielen, je nach Lust und Können. Manche Klaviere wurden von Kindern bemalt, auch Passanten und Künstler sollen sie verschönern.
Ziel der Aktion ist, Begegnung und Austausch der Städter bzw. der Stadtbesucher zu fördern: „Menschen zusammenzuführen, die sich in ihrem täglichen Umfeld sehen und doch kein Wort miteinander reden“, heißt es auf der Website der Aktion ‚Play Me, I’m Yours‘.

Ja, kann man auch erstmal machen, nur dafür will die GEMA dann erstmal um die 5.000 Euro. Für 14 in die Stadt gestellte Klaviere, die von Kinder-, Künstler und Pasanten-Hand bemalt werden und von denen grundsätzlich nicht mal klar ist, ob auch nur irgendwer auf denen auch nur irgendwas GEMA-Relevantes spielen wird. Die GEMA allerdings geht, wie ja immer, auch hier davon aus, dass dort nur Musik aus dem GEMA-Pool in die Tasten geht. Weil es neben diesem ja für die immer noch keine andere Musik zu geben scheint. Man kennt das.

Für die GEMA ist der Fall prinzipiell eindeutig, wie bei einem Anruf zu erfahren war. Es gehe um Urheberrechte, möglicherweise werden auf den Klavieren Stücke öffentlich aufgeführt, die lizenziert sind, dafür gebe es Pauschalen, die zu entrichten seien. Genauere Nachfragen, die per Mail geschickt werden sollten, wurden noch nicht beantwortet.

Besonders pikant daran ist, das die GEMA sich nach einem Schiedsspruch eigentlich mal dahingehend äußerte, dass für Musikaufführungen von Straßenmusikanten keine Aufführungstantiemen zu beanspruchen wären. Aber das hier sieht die GEMA offenbar nicht in einem solchen Rahmen stattfindend.

Das sinnbildliche Ende vom Lied ist in diesem Fall, dass die Stadt München sich nach einem Gespräch und einer Einigung mit der GEMA dazu bequemte, knapp die Hälfte der ursprünglich geforderten Kosten an die GEMA zu zahlen. Den etwaig zu erwarteten Regentagen wegen. München also zahlt in diesem Fall verbuchte Steuergelder an die GEMA, die Steuerzahler an die Stadt München zahlten. Für 14 Klaviere, die in der Stadt aufgestellt wurden.

Kann man sich nicht ausdenken, so was.

(GEMA-Troll Grafik von Rene)

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