Marc ist einer meiner ganz wenigen „Facebookfreunde“, die ich tatsächlich nur von Facebook kenne. Länger schon. Er ist in Ostberlin aufgewachsen und wir sind uns politisch, wenn auch nicht immer, irgendwie nah. Ich mag das, was er auf FB macht.
Heute hat er dort ein Album veröffentlicht, dass seinen ersten Farbfilm zeigt, den er als Jugendlicher aus dem Osten nach dem Fall der Mauer in West-Berlin belichtet hat. Es war, so erinnert er sich, nicht sein erster Besuch im Westen, aber wohl sein zweiter nach dem Fall der Mauer. An dem ersten Wochenende danach.
Die dabei entstandene Fotos sind vielleicht keine Kunstwerke, aber sie strotzen vor Authentizität. Sie zeigen die damals von wohl vielen so empfundene große Faszination im Neuen. Im vielleicht Kleinen. Ehrlich, echt, ohne Filter. Und ich finde, dass im Internet viel mehr Platz für Inhalte wie diese sein sollte. Weil genau diese das Netz noch immer faszinierend machen. Tag für Tag.
Marc kam auf die Fotos, nachdem er darum gebeten wurde, morgen darüber zu sprechen, wie es für Jugendliche im Osten war, als die Mauer fiel. Er war zu der Zeit 16 Jahre jung. Daraufhin grub er sich durch seine alten Fotos – und das ist sein erster Farbfilm, der damals dabei entstanden ist, als er als Jugendlicher Ostler in West-Berlin unterwegs war. Ein sehr schönes auch weil sehr persönliches Zeitdokument.