Kochen wie Omma in der DDR. Heute: der Würstchenmax, den man mittlerweile auch easy vegetarisch oder gar vegan „kochen“ kann.
(Danke, Mr. J.B.!)
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(Danke, Mr. J.B.!)
Ich weiß nicht, ob derartige Aufnahmen irgendjemandem außer mir etwas geben, aber ich mag derartiges sehr. Längst vergangene Zeiten, längst gelebte Leben, festgehalten für private Archive und dann doch öffentlich geworden. Zeitkapseln. Und da sah die DDR mal noch gar nicht so grau aus.
Ein KommentarIch kann dieses Video riechen. Ich kann mich an die Tankstellensituation in der DDR nicht erinnern. Ich glaube, mein Vater stand mit seinem Trabbi eher selten lange vor der Tanke in unserem Kaff. Kann aber sein, dass das woanders doch so wie hier beschrieben ablief. Und dieses allgemein leuchtende Grau scheint doch keine falsche Erinnerung aus meiner Kindheit zu sein.
2 KommentareEs war einmal, vor langer Zeit, in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), eine Zeit, in der das Tanken von Benzin eine ganz andere Erfahrung war als heute. In den 1980er Jahren war die DDR von einer starken Kontrolle des Staates geprägt, und dies erstreckte sich auch auf den Treibstoffmarkt.
Die meisten Menschen in der DDR besaßen keine Autos, sondern verließen sich auf öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Straßenbahnen und Züge, um zur Arbeit zu gelangen oder Besorgungen zu machen. Das war jedoch nicht immer einfach, denn es gab Zeiten, in denen der öffentliche Verkehr überlastet war oder nicht zuverlässig funktionierte.
Für diejenigen, die ein Auto besaßen, war das Tanken eine Herausforderung. Es gab nur wenige Tankstellen, und der Treibstoff war knapp. Die Menschen mussten lange Warteschlangen in Kauf nehmen, oft stundenlang, nur um ein wenig Benzin zu bekommen. Es war keine Seltenheit, dass die Warteschlangen sich über mehrere Straßenblocks erstreckten.
Wer sich hierfür die Zeit nimmt, erfährt was über Innovation aus der Isolation und viel über Hans, der in der DDR Fahrradrahmen gebaut hat. Unter den Umständen, die eben gegeben waren. Unspektakulär, interessant, zuhörend, der Geschichte Raum gebend. Schön.
Through regular visits to Germany, meeting builders and small independent manufacturers he was extremely fortunate to meet some incredible people who gave me a glimpse into bicycle manufacturing in Germany.
Inevitably, the name Diamant would crop up over and over, in the way that Raleigh would in the UK or Schwinn in the states. There were crumbs pointing to the former GDR everywhere, and in trying to learn a bit more about the cultural landscape of framebuilding in the former GDR all roads eventually led back to Diamant…
(Direktlink | Danke, Alexander!)
Machen wir uns nichts vor: die Geschichte ist schlichtweg viel zu schön, um wahr zu sein und das Video scheint schwer KI-geschwängert. Ein Märchen eben. Aber allein, sie sich so ausgedacht zu haben, um ein Album zu promoten, verdient ein meinen Augen offene Ohren. Auch wenn es nicht die Story dieser Art für ein Album ist. Geschenkt, denn mir als alter Krautrockliebhaber gefällt zu dem auch noch der Sound.
Wir schreiben das jahr 1975.
Im Windschatten der X. Weltfestspiele der DDR 1973 in Ostberlin gelang es einer Gruppe von Beat- und Rockenthusiasten, bestehend aus Mitgliedern der FDJ Jugendorganisation „Tanz- und Unterhaltungsmusik“ und Leuten aus dem Umfeld der DDR Musikzeitschrift „Melodie & Rhytmus“, leitende Funktionäre des Kommitees für Unterhaltungskunst des Kulturministeriums der DDR von der Idee zu überzeugen, westdeutsche Rockmusiker für ein gemeinsames Musikprojekt in die DDR einzuladen.
Das offizielle (oder auch nur vorgeschobene) Ziel des Projekts war „einen neuen sozialistischen Soundtrack für das neue Jahrzehnt“ zu entwerfen.Unter dem Wahlspruch „Offensive durch Kooperation“ konnte das Projekt auch den Kadern der verschiedenen Kulturinstitutionen schmackhaft gemacht werden. Die DDR Führung und ihre Kulturfunktionäre versprachen sich von dem ehrgeizigen Projekt Imagegewinn und einen Anstrich von Internationalität.
Es galt das „freundschaftliche Vermächtnis der Jugendtanzmusik beider deutscher Staaten zu fördern“ und nebenbei das restriktive Image im Bezug auf den Umgang mit Jugendmusikkultur in der DDR aufzupolieren.
Im Frühjahr 1975 war es dann so weit: Im Zuge der „FDJ Werkstattwochen ’75“ überquerten mehrere Kleinbusse mit dreiundzwanzig Musikern aus der westdeutschen Krautrockszene an Bord die DDR Grenzanlagen in Richtung Osten.
Das zukunftsweisende Projekt, getauft auf den Namen „Deutschlandtreffen 75 – Ost trifft West“ begann enthusiastisch.
Doch die Freude hielt nicht lange an.
Hatten die Westdeutschen Musikerkollegen doch nicht nur ihre Instrumente im Gepäck, sondern auch „unsozialistische“ Ideen, eine recht lockere Sichtweise auf Moral und Autorität, so wie eine nicht unerhebliche Menge an suspekten Rauchwaren.
Schnell kühlte sich daher das Verhältnis zwischen den Staatlichen Institutionen und den deutsch-deutschen Bands auf Ostseetemperaturen ab. Im Herbst des gleichen Jahres wurden die langhaarigen Gäste klammheimlich zurück über die innerdeutsche Grenze entsorgt.
Was blieb also übrig vom kurzen Sommer der krautigen Völkerverständigung?
Ein paar verwackelte Schwarzweißfotos, ein paar Zeitungsausschnitte, und ein Tonband mit einem Dutzend Musikstücken – welches alsbald in den Archiven der Staatsicherheit begraben wurde.
(via Soulguru)
Als ich neulich über diese Reklame stolperte erwischte mich ein kleiner Flashback, denn ich hatte mir damals nach der Wende ein Paar dieser wunderschönen Kugelboxen auf einem Flohmarkt gekauft,n sehr lange in Ehren gehalten und im Einsatz gehabt. Die Gehäuse der von mir in blau lackierten Lautsprecher wurden irgendwann spröde, bekamen Risse und lösten sich auf, so dass damit keine Musik mehr zu hören war. Aber hübsch waren sie schon und eine DDR-Design-Ikone.
Der VEB Statron gehörte zum Herstellerverbund Rundfunk- und Fernmelde-Technik (kurz RFT) in der DDR.
Auf Grund ihrer Form gab es besonders viele Probleme bei Kugelboxen. Ihre Herstellung und auch ihr Transport erforderten völlig neue spezielle Fixierungen. Stolz zeigte der Ingenieur zudem auf die kollektive Entwicklung einer Frequenzweiche, bei der sich durch den Einsatz einer innovativen Aluminiumspule die Produktion von 80 Stück pro Tag und Arbeitskraft auf 480 Stück steigern ließ. Der alternative Einsatz von Aluminium für das Bauteil sei nicht zur Einsparung von Kupfer, sondern ausschließlich zur Intensivierung der Herstellung erfolgt.
Lautsprecher aus Gusow zogen in viele Haushalte der DDR ein, wurden aber auch weltweit exportiert oder gern in Kulturhäusern verwendet. Allein 6000 Stück sollen sich in Decken des Palastes der Republik befunden haben. Die Gusower Produktion zeichnete sich nicht nur durch Spitzenprodukte und neue Technologien, sondern auch durch zahlreiche Rehabilitationsarbeitsplätze aus.
(via DDR Reklame)
Einen Kommentar hinterlassenIch habe die Doku letzte Woche gesehen und den Tab seit dem offen. Ich habe intensiv darüber nachgedacht, ob ich sie bloggen sollte. Weil: einerseits ein wichtiges Zeitdokument, das anderseits zeigt, warum die damals so genannte „akzeptierende Jugendarbeit“ in Bezug auf Neonazis in meinen Augen komplett falsch und später dann auch mitverantwortlich für Rostock Lichtenhagen und Hoyerswerda war. Die Doku ordnet nicht ein, die beiden Filmemacherin aus Berlin Schöneberg, aus dem Westen der Stadt, widersprechen und hinterfragen nicht, sie zeigen nur. Vermeintlich akzeptierend. So schwierig und falsch wie eben jene „akzeptierende Jugendarbeit“, die damals im Osten so betrieben wurde. Vielleicht auch weil andere Konzepte fehlten. Rassistische Sprache wird ebenso zugelassen wie rassistische Musik. Das war der damalige Ton in den Vierteln des Ostens.
Ich war 1991 14 Jahre alt und fühle mich beim Sehen der Doku wie in diese Zeit zurück versetzt. Ich hing mit Punks und mit Nazis rum. Man kannte sich von früher und wollte vorerst diese Brücken nicht brechen. Man mochte die Leute, nicht ihre politischen Ansichten und irgendwie war man ja auch befreundet. Erst als die ersten Faschos damit anfingen, an den Wochenenden nach Berlin zu fahren, um vietnamesische Zigaretten-Händler*innen zu „klatschen“ und „abzuziehen“ hinterfragte ich meine Beziehungen zu ihnen. Als sie später dann den mit Punks voll besetzten Affenclub in Kleinmachnow in Brand steckten und draußen auf jene einprügelten, die aus den Fenstern flüchteten, kam es für mich zum Bruch mit alten Freunden. Ich hatte mich für eine Seite entschieden – und nicht für ihre. Die, die mir das gleichtaten, lebten wie ich in einem Klima der Angst. Es hieß häufig „rennen oder kassieren“. Selten nur hatten wir die Möglichkeiten auch „austeilen“ zu können, auch wenn es sie gab. Es ging um Macht und die der neuen Nazis war in den Wohnstätten Ostdeutschlands allgegenwärtig. Sie waren einfach überall und konnten gefühlt machen, was sie wollten. Keiner wusste, ob das nicht auch einfach Teil dieser neugewonnenen „Freiheit“ war, mit der kaum jemand umzugehen wusste. Eltern nicht, Lehrer nicht, die Bullen nicht. Man ließ diese Leute gewähren, was andere mitunter mit ihrem Leben bezahlen mussten.
Die Doku zeigt auch, wie schwierig es ist, sich in diesem Alter überhaupt emanzipatorisch politisch zu positionieren, sich zu artikulieren. Und sie zeigt mir meine Jugend in einem kleinen Kaff im Schatten der Mauer Berlins.
Sie wurde mit Jugendlichen in einem Jugendclub Berlin Marzahns gedreht, der offenbar keine Probleme damit hatte, das Nazis dort ein- und ausgingen. Wie so viele zu dieser im Osten der Republik.
Ich habe im Jahr 2005 ein Videoprojekt begleitet, für das Jugendliche in Potsdam-Mittelmark unterwegs waren und Menschen random immer 10 gleiche Fragen gestellt haben. Das Projekt wurde nie fertiggestellt, aber ich habe neulich die Tapes gefunden, sie digitalisiert und mir dabei angesehen. Es ist schon krass zu sehen, wie sich in den letzten 20 Jahren die Prioritäten, die Träume und Ängste verändert haben. Ich hatte überlegt, diese damals Befragten heute nochmal mit den selben Fragen von damals zu konfrontieren. Würde auch dieser Doku hier sicher ganz gut tun.
Ein KommentarSchön, dass auch ich täglich noch was Neues lerne. Dank Hainbach gerade, dass das Subharchord ein in den 1960ern gebauter Synthesizer war, der in kleiner Auflage in der DDR hergestellt wurde. Und Hainbach zeigt uns auch gleich mal eben, wie das nicht ganz gewöhnlichen Instrument klang oder auch immer noch klingt.
Das Subharchord ist ein elektronisches Musikinstrument, das insbesondere Untertöne (subharmonische Töne) in die Klangerzeugung einbezieht. Es wurde in der DDR entwickelt und in wenigen Exemplaren produziert.
Der neuartige elektronische Klang- und Geräuscherzeuger wurde auf Initiative von Gerhard Steinke, vormals Direktor im Rundfunk- und Fernsehtechnischen Zentralamt (RFZ) Berlin-Adlershof, von einem Team um Ernst Schreiber in den Jahren 1959 bis 1968 speziell für den Einsatz in Studios für experimentelle bzw. elektroakustische Musik sowie für den Einsatz in Rundfunk-, Film- und Fernsehstudios entwickelt. Gebaut wurde das Subharchord in einer Kleinserie von sechs Stück im RFZ Berlin. Eine spätere Fertigung sollte von der Firma Heliradio in Limbach-Oberfrohna erfolgen. Die Entwicklung des Klanginstruments wurde ab 1970 aus „musikpolitischen Gründen“ in der DDR gestoppt. Ein Gerät wurde im Funkhaus Nalepastraße gesichert hinterstellt. Das Gerät geriet in Vergessenheit und wurde im April 2003 von dem Berliner Klangkünstler und Musikhistoriker Manfred Miersch im Funkhaus Nalepastraße wiederentdeckt.
https://youtu.be/ZjuXhhiMUTs?si=yhe-i81Bk0_NclDh
(Direktlink)
Früher war mehr DIY. Gerade in der DDR – wir hatten ja nüscht. Soweit, so klar. Aber dass es Leute gab, die sich dort damals sogar ihre Wohnmobile aus dem Nichts zimmerten, war zumindest mir bis eben neu. Einer davon ist dieser Herr hier, der sich nach der damaligen Straßenverkehrszulassungsordnung einen Camper gebaut hat, der deutlich mehr Platz zu bieten hatte als bspw. ein Barkas oder so. Und er reiste damit. Schade, dass die Kiste da so vor sich hingammelt. Vielleicht geht da ja nochmal wer dran.
Einen Kommentar hinterlassenEs ist 1992. Ich bin ein letztes Jahr Schüler in der krassesten Gesamtschule, die Teltow in der Konstellation bis heute gesehen hat und arbeite nebenbei in dem Scheiss-Kaff, das ich bis heute hasse, in einem Billard-Cafe, das am Wochenende auch eine Disko war, in die zurückerinnert 800 bis 1200 Leute reinpassten, die an den Wochenenden auch kamen. „Wir hatten sonst ja nüscht!“
Es gab damals 10 Mark die Stunde. Marusha war später da. Westbam auch, wenn ich mich recht erinnerte. Als sich diese ganze Berlin-Techno-Kiste auf’m Dorf verramschte und ich nach dortigem Feierabend nach Berlin machte; E-Werk, das alte Matrix, Tresor, diesdas, um später auch kurz dahin zu ziehen. Ich räumte bis da Gläser weg, betreute die Garderobe, stand am Grill, sortierte draußen die Parkplätze und zog Westberliner beim Billard ab, bis mich einer von denen dann mal abzog. Das Ding war damals halt Tom Cruise; doppelt oder nichts. Und ich verlor da als Schüler an einem Abend einfach mal eben 800 Mark. Peter, du Arschloch! Ich fasste danach 10 Jahre lang keinen Queue mehr an, kann es aber immer noch ganz schön gut. Also jetzt wieder. Aber darum soll es gerade nicht gehen. Es war eine Zeit zwischen Chaos und Anarchie. Bei den Linken im Guten, bei den Faschos im Schlechten. Also für uns Linke – und davon gab es dort damals so viele nicht.
Also liefen wir (ich und meine heutige Frau) häufig um unser Leben. BFC-Hools aus Potsdam bestimmten die Nächte an den Wochenenden in PM, wollten Schutzgeld, und „Matches“, die ich Trottel damals auf’s Billard verortet hatte, was die aber nicht meinten, wenn sie um ein Match baten. Die wollten sich gegenseitig auf die Fresse hauen, wo ich nur rauskam, weil ich damals einen Cousin hatte, der in deren Dunstkreis eine nicht unwichtige Rolle trug. Am Ende haben uns nicht mal die Cops retten wollen, weil selbst die Angst vor diesen Arschlöchern hatten und lieber vorbeifuhren. Später sind die fast alle im Knast
gelandet. Außer der eine, der mir damals ein „Match“ angeboten hatte und später der Lover der damals besten Freundin meiner Frau wurde. Wild.
Ich hab damals KGB-Pistolen gesehen, die die Form eines Füllers hatten, und dem Träger dessen dabei zusehen müssen, wie sein Schädel durch einen Baseballschläger gebrochen wurde, nachdem er sich als
Security-Tüpi von dem Laden hatte kaufen lassen. Das Geräusch werde ich wirklich nie vergessen.
Ich bin ein Kind der Wende und keiner hat mich damals gefragt, ob ich das sein will. Es war halt so. Am Ende bin ich nur gut da durchgekommen, weil auch ich mal die Arme in die Hände genommen habe, aber auch die Fäuste schwingen musste, wenn es gegen Nazis ging. Und ich glaube, im Westen hat man kaum eine Ahnung davon, wie das damals im Osten war. Anarchie auf allen Seiten und keine/r wusste, was genau Anarchie bedeuten sollte. Aber wir hatten sie. Kurz auf allen Seiten.
Vielleicht schreib ich irgendwann wirklich mal ein Buch. Ihr wisst so vieles nicht von dem, was damals für uns Zecken im Osten Alltag war.
Jedenfalls gerade in der ARD-Mediathek im Stream: Generation Crash – Wir Ost-Millennials. (Teil 2). Bin ich halt Teil davon. Und da gibt es Vieles zu erzählen.
Wie war das Erwachsenwerden in Ostdeutschland in den Neunziger- und Nullerjahren? Mehrere Zeitgenossen erzählen ihre persönliche Geschichte zwischen rechter Gewalt aber auch neuen Freiräumen.
(via Anne)
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