Sehr schön gemachte animierte Dokumentation über Privaturlaub in der DDR. So war das. Hier der Trailer, den kompletten Film online in der mdr-Mediathek.
9 KommentareDDR. Sommer 1987. Familie Schuster aus dem Bezirk Leipzig fährt einmal quer durchs Land in den Urlaub. Mit dem Trabant und einem Anhänger zu einer Privatunterkunft an der Ostsee. Diese befindet sich in dem kleinen Ort Klütz in unmittelbarer Nähe zur damaligen innerdeutschen Grenze. Hier ticken die Uhren anders als normalerweise in der DDR. Volkspolizei, Grenzbrigaden und deren Helfer in Zivil haben ihre Augen und Ohren überall. Die übereifrigen Staatsorgane spähen und sehen überall potentielle Republikflüchtlinge im Urlauberparadies.
Privaturlaub an der Ostsee war in der DDR etwas ganz Besonderes. Es war ratsam, alle nötigen Lebensmittel selbst mitzubringen. Mit der DDR-Währung, der sogenannten Alu-Mark, konnte man eine solche Privatunterkunft selten mieten. Begehrte Tauschwaren machten jedoch vieles möglich. Vater Schuster konnte dem Vermieter etwas Besonderes bieten. Als Kfz-Schlosser tauschte er kostbare Trabi-Ersatzteile für die Unterkunft in einer umgebauten Hinterhofgarage. Quasi als „Eintrittskarte“ für zwei Wochen Strandurlaub.
Der autobiografische Anima-Dok-Film begleitet Familie Schuster durch ihren Urlaubsalltag in der DDR. Ein ehemaliger Grenzer berichtet von seiner Arbeit, Einheimische erläutern die „Invasion“ der Sachsen in den großen Ferien und die Familie selbst kommt ebenfalls zu Wort. Persönliche Erinnerungen, Interviews und eingestreute Fakten verschmelzen in Falk Schusters Film zu einem gezeichneten Reisetagebuch. Die längst vergangene Fahrt erwacht durch den skizzenhaften Strich wieder zum Leben und lässt Familie Schuster noch einmal nach der Weite suchen.