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Schlagwort: Folk

Podcast: Eine Lange Nacht über amerikanische Volksmusik – Songhunters: John A. Lomax und Alan Lomax

Musik ist schon immer mehr als nur Musik. Sie hat nicht immer aber meistens auch gesellschaftliche Relevanz. Vermutlich weil sie eine der uns wichtigsten Kulturgüter überhaupt ist. Es gibt Musik, die wir als Musik kennen, von der wir aber im geschichtlichen Kontext keine Ahnung haben. Weil wir damals nicht dabei waren – nicht dabei sein konnten. Weil das, was dabei wichtig war, von keinem aufgezeichnet wurde, um uns das später erzählen zu können. Vielleicht auch, weil uns das alles egal war.

Ich jedenfalls wusste so gar nichts über amerikanische Volksmusik, die dort, ganz anders als hier, nicht zwangsläufig als Schimpfwort durchgehen muss. Womöglich bildet diese heute noch einen Grundpfeiler der internationalen Popkultur.

John Avery Lomax und sein Sohn Alan haben sich schon Mitte des letzten Jahrhunderts auf die Suche nach den Ursprüngen der amerikanischen Volksmusik gemacht und erstaunlich Wissenswertes – unbedingt Erhaltenswertes – zusammentragen können.

„John Avery Lomax (1867 – 1948) und sein Sohn Alan (1915 – 2002) gelten als die Retter der genuin amerikanischen Volksmusik vor dem Vergessen, mithin eines zentralen kulturellen Erbes der USA. Heerscharen von Musikern des Rock’n’Roll, die Rolling Stones, die Beatles, Tom Waits, Chuck Berry, Bob Dylan oder Joe Cocker wären undenkbar ohne die Vorbilder von schwarzen Bluesmusikern wie Leadbelly, Muddy Waters oder Mississippi Fred McDowell, ohne die Old Mountain Music der schottischen und irischen Einwanderer aus den Apalachen, ohne die Balladen eines Woody Guthrie – Musik großartiger Laienmusiker, an der die Plattenindustrie kein Interesse hatte. Ohne die lebenslange leidenschaftliche Arbeit des Musikanthropologen John A. Lomax, seines Sohns Alan Lomax und zeitweise der ganzen Familie wären sie womöglich unbekannt geblieben. Denn diese Musik lebte am unteren Rand der amerikanischen Gesellschaft, auf den Baumwollplantagen des Südens, unter Wanderarbeitern, Landstreichern und armen Halbpächtern, in Gefängnissen und Kaschemmen, wo man sich als Fremder besser nicht blicken ließ. Vater und Sohn Lomax haben sie aufgespürt, aufgezeichnet und Zigtausende dieser Tondokumente in der Library of Congress archiviert. Alan Lomax hat vor allem aber dafür gesorgt, dass diese im Verschwinden begriffene musikalische Kultur über das Radio und später auch über TV-Kanäle eine Öffentlichkeit erreichten, in der ihr Erbe übernommen und in unendlichen Metamorphosen weitergegeben wurde. „Alan Lomax ist eine absolut zentrale Figur in der Kultur des 20. Jahrhunderts. Wo immer man sich in der Welt der Popmusik und ihrer Geschichte umsieht, wird man ihm begegnen.“, so Brian Eno, englischer Musiker und Musiktheoretiker.“

https://vimeo.com/197506880
(Direktlink)

Der Deutschlandfunk hat der Arbeit der Beiden in der letzten Nacht Tribut gezollt und ihrem Schaffen das grandiose Format der Langen Nacht „überlassen“. Eines dieser Formate, für die ich verdammt gerne Rundfunkgebühr zahle. Ein fast drei Stunden langes Hörspiel der musikhistorischen Weiterbildung über amerikanische Volksmusik. Wer macht so etwas sonst? Richtig; Keiner. Und dann lernt man. So viel.

„Im Sommer 1933 ermöglichte ein bescheidenes Stipendium der „Library of Congress“ Vater und Sohn Lomax eine viermonatige Studienreise durch den Südosten der USA – 26.000 Kilometer in einem alten Ford-A-Modell, ausgestattet mit einem vier Zentner schweren Aufnahmegerät, zwei Feldbetten und Kochausrüstung. Es war der Auftakt einer zehnjährigen Zusammenarbeit mit dem „Archive of American Folk Song“ der Kongressbibliothek, die erst im Zweiten Weltkrieg durch Streichung der Mittel ein Ende fand. Für den damals gerade 18jährigen Alan Lomax indes war es der Beginn einer lebenslangen rastlosen Jagd nach Zeugnissen mündlicher Überlieferung in Wort und Musik.“

Wenn ihr die Zeit und Lust darauf habt, gönnt euch das. Das ist wirklich gut.

[audio:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2016/12/31/songhunters_lange_nacht_ueber_amerikanische_volksmusik_dlf_20161231_2305_2a762633.mp3]
(Direkt-MP3)

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Afterafterhour: Montagssorbet mit Laut & Luise – #050: Cornelius Vogel

Wir sind gerade vom Meeresrausch zurück, haben dort vorhin von der Nacht bis in den späten Morgen gespielt und es so genossen, wie in den letzten Jahren auch schon. Ich habe nicht wirklich gepennt, jetzt was Gutes gegessen und noch einen Rest vom Vodka in der Flasche. Dazu fehlt die passende Musik, dachte ich vorhin. Was Spezielles. Nichts von der Stange. Mal kurz gucken, was bei ℒaut und ℒuise die letzte Woche kam – und voilà, Volltreffer.

Cornelius Vogel hat das letzte Montagssorbet zusammengelötet und dieses ist wirklich sehr, sehr speziell. Schön, manchmal ungehört und meistens immer unerwartet. Auf einmal singt Reinhard May Chansons, gefolgt von Coldplay und Milli Vanilli erinnert an schwierige Pubertätserfahrungen. Einer dieser Mixe, die man sich wirklich trauen muss, was sie am Ende, wie in diesem Fall hörenswert macht. Überraschungen aus allen Ecken – und genau das Richtige für ein weggefeiertes Wochenende, wie das diesige. Nicht immer alles ganz so ernst nehmen. Oder gerade. Prost!

Für die Ewigwachgebliebenen zum Feierabendbier, für die Frühaufsteher als Seelenfutter zum Wochenbeginn: Montagssorbet mit Laut & Luise. Alles erlaubt, was gut tut und Gedanken kreisen lässt, nur der Name ist Programm: cremig, fluffig und ganz schön weich.

Heute wird es offiziell, denn Cornelius Vogel (generell) gibt ein Stelldichein zwischen Lichtorgel und Plattenteller zu Luises goldener Weichzeit. Nach abgeschlossener Welttournee und müßig wiederholenden Bambi-Verleihungen, findet der Mann von Stimmband und Klampfe, die große Frisur hinter »Mit Uns«, endlich zu seinen Wurzeln zurück.

Roh und ungeschnitten, Real-Talk so direkt wie von der Minidisk: Vorhang auf für ein kleines Jubiläum.

(Ansage: Die Familie)


(Direktlink)

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Herbstmusik: Zuurb – Autumn Leaves (Risikogruppe Podcast)

Ich mag den Herbst ja nicht. Ich mag nichts so sehr wie den Sommer und nur der Winter ist noch weiter von dem entfernt als der Herbst das ist. Angesichts der Wetterlage, oder sagen wir lieber: der Regenfälle, der letzten beiden Tage, mag ich auch nicht glauben, dass irgendwer den Herbst tatsächlich mag. Das sagen die doch alle nur, um zu provozieren. Herbstprovokateure. Das ist doch irgendeine Verschwörung! Herbst kann weg.

Aber: klingen kann er gut, der Herbst. Zumindest dann, wenn man drinnen an der Heizung sitzt, diverse Heißgetränke in sich rein schüttet, und die Kapuze vom Hoodie noch näher um seinen Hals legt.

Der großartige Zuurb hat den aktuellen Mix für die großartige Risikogruppe gemischt und der klingt so, wie die von den Bäumen fallenden Blätter klingen, wenn sie denn klingen können. Ganz gewiss. Irgendwo zwischen sanftem Folk, unterm Laub stehenden Pianos und Ambient. Wunderschön.


(Direktlink)

Tracklist:
Abby Gunderson – Aurora
Riley Pearce – Brave
A Mote of Dust – Wolves in the valley
Dustin Tebbutt – Where I Find You
Oh Wonder – Heart Hope
Jacob David – Andachten
Hollow Wood – Oh My God
The Native Sibling – Carry You
The Lake Poets – Windowsill
Little May – Seven Hours
Koda – Invitation to Love
Dain Weisner – Playing Dead
Slow Meadow – Linen Garden Part 2 (feat. Hammock)
Down Like Silver – To The River
Benoît Pioulard – XI
The American Dollar – The Slow Wait (Part One) (Ambient)

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Jazzanova DJ-Set (Alex Barck) – Ready for the Berlin Winter?

Der Name für diesen Mix passt nicht ganz in den heutigen Frühlingsabend, aber der Tag war grau und kann gerne mit ein wenig Hippiemusik abgeschlossen werden. Die gemäßigte. Schöne. Und Jazzanova geht eh immer.


(Direktlink, via MoGreens)

Tracklist:
Jon Vaughan – Marseille Harbour
The Ozark Mountain Daredevils – What Happened Along In My Life
Fon Klement – Song For The Lady In Blue
Anita Kerr Singers – The Waltz
D. R. Hooker – Forge Your Own Chains
Crosby, Stills & Nash – Fair Game
Paul Parrish – Dialogue Of Wind And Lover
Carpenters – Get Together
Gordon Lightfoot – Beatiful
Craig Carothers – Palomas De Las Flores
Tim Green – Music Of The Skies
Bobbie Gentry – Peaceful
Janis Ian – The Man You Are In Me
Jon Lucien – War Song
Dusty Springfield – See All Her Faces
Edwards Hand – Close My Eyes
Jimmy Curtis – Where Can I Hide?
Bernie Leadon – Glass Of

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Bewegen Sie sich heute langsam bis gar nicht: I-D Slumber Session – Novo Amor and Ed Tullett

Immer wenn ich Bock auf Musik habe und mein Reader nichts hergeben mag, klicke ich mich durch meinen Soundcloud-Stream. Dafür ist der ja auch da. Wenn es dann nicht zu schnell sein soll, lande ich so gut wie immer bei den Slumber Sessions von I-D, für die alle möglichen Musiker der Welt ihre liebsten ambienten Perlen zu meistens wunderbaren Ketten fädeln. Davon gibt es fast wöchentlich neue Mixe, die so gut wie immer ganz großartig sind.

Und weil es auch heute wieder sehr schön heiß ist und man sich kaum bewegen sollte, dachte ich, hör‘ dir doch mal die letzten drei Slumber Sessions an. Jetzt klebe ich auf diesem Mix von Novo Amor and Ed Tullett, die ich beide gar nicht kenne, und schwebe hier so rum. Ganz langsam, versteht sich. So gar nicht elektronisch ist die 3/4 Stunde, eher getragen vom für mich eher untypischen Folk und Nu-Folk. So richtig glücklich klingt das alles nicht, eher sehr melancholisch und ganz ans Herz gehend. Aber eigentlich sind die traurigen Klänge eh immer die schöneren. Wie auch immer, ein ganz großartiges Mixtape aus den immer hörenswerten Slumber Sessions. Gebremst auf ganz, ganz langsam.


(Direktlink)

Tracklist:
1. Black – Money
2. Pretty Little Life Form – Valley Maker
3. Radiant – S. Carey
4. Broken Blue – Hundred Waters
5. Holland – Sufjan Stevens
6. Petrichor (feat. Ren Ford) – Keaton Henson
7. Whitewash – Douglas Dare
8. INTIL – Menomena
9. Consumed – Port St. Willow
10. Nola – Gambles
11. My Grandmother Was Pearl Hall – The Middle East

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Adas Valentins Mixe

Ada aus dem Hause Pampa hat anlässlich des heutigen Valentinstags zwei Mixe in die Cloud geladen. Part 1 hat eher Pop, Folk und Jazz-Einflüsse, wobei ich diesen Mix schon alleine deshalb lieben muss, weil er Stina Nordenstam mitbringt, die mir mit Abstand die allerliebste Sängerin aller Zeiten ist.


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Tracklist:
José James – Lush Life
Bill Wells & Maher Shalal Hash Baz – On The Beach Boys Bus
Stina Nordenstam – And She Closed Her Eyes
Vashti Bunyan – Diamond Day
Ben Watt – North Marine Drive
The Housemartins – Think For A Minute
Prefab Sprout – Desire As
Mocky Feat. Feist – Fighting Away The Tears
The Slapped Eyeballers – Or At Least
Bibio – Dinghy
Dirty Beaches – True Blue
Forgotten Birds – Fools Rush In
Mazzy Star – In The Kingdom

Part 2 guckt dann aber doch eher Richtung Tanzfläche und pumpt ordentlich den House. „Ada loves you.“, schreibt sie. Na dann. Happy dancing.


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Tracklist:
Kyle Hall – Measure 2 Measure
Soulphiction – Mind & Body
Dense & Pika – Colt
HNNY – Exactly
Ricoshëi – Perfect Like You
Christian S. – You
KMFH – Down
José James – Desire (Moodyman Remix)
Chet Baker – Like Someone In Love

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