Ich weiß, warum ich Medien wie diese kaum vermisse, auch wenn die auch heute manchmal noch zum Einsatz kommen dürften. Ziemlich sicher auch „in Space“. Aus Gründen. Und ergibt ja auch ein geiles GIF.
Während die Dinger für die meisten von uns keine Rolle mehr spielen dürften, sind sie in bestimmten Bereichen immer noch Bestandteil technologischer Prozesse und kommen dort nach wie vor zu ihren Einsätzen. Dieser Herr hier gilt als letzter Großhändler für Floppy Disks und Reuters hat ihn mal besucht.
Mein erster Sampler war zum Ende der 1990er ein E-mu Emax II. Das Arbeiten damit war im Vergleich zu heutigen DAWs wie Live oder Logic richtige Arbeit – und wir haben es geliebt. Die Filter waren geil. Wussten schon Depeche Mode. Der Umgang damit allerdings deutlich komplexer als das, was wir heute so kennen. Und dennoch haben wir damit produziert und uns später noch einen E-mu Esi 32 zugelegt, der Filter wegen. Der noch später dazugekommene AKAI S 1000 war, da ich mich an E-mu gewöhnt und Sampling daran gelernt hatte, noch komplizierter, aber der klang hat deutlich knackiger als die Sampler von E-mu. _Das_ Speichermedium der Zeit waren damals Disketten, die wir später gegen ZIPs ersetzten. Einige der Disketten stehen hier noch rum. Original. Und das obwohl ich vor vielen Jahren schon sämtliche Samples davon in meine Sample-Bibliothek auf dem Rechner geschoben habe. Den Esi 32 habe ich auch noch, aber seit gut 15 Jahren nicht mehr benutzt. Aber das Thema war ja DJ Premier über Sampling mit Disketten: So Wassup?
DJ Premier presents the brand new series: ‚So Wassup?‘ a salute to the floppy disk. Throughout this series, DJ Premier explores his most classic productions, and how the technology of the time influenced the sound.
Diese Floppotron-Interpretationen bekannter Songs sind ja mittlerweile schon auch ein bisschen durch, aber wenn Paweł Zadrożniaks Floppotron Blurs „Song 2“ spielt, kann man schon noch mal genau hinhören, ja.
Und haben wir hier je darüber gesprochen, dass die Gitarrenmelodie von „Song 2“ ganz dolle sehr nahe an der Bassline von Ton Steine Scherbens „Warum geht es mir so dreckig“ liegt? Nee, oder?
Auch wenn die Dinger für kaum noch jemanden irgendeine Rolle spielen dürften, nehme ich gerade überrascht wahr, dass Disketten auch heute in bestimmten Einsatzbereichen offensichtlich noch ihre Daseinsberechtigung haben. Tom Persky von Floppydisk nimmt immer noch tausende Disketten in Obhut, löscht, formatiert und labelt diese neu, um sie dann wieder zu verkaufen. Kann sein, dass er damit kein reicher Mann wird, aber seinen Job scheinen seine Kunden wertzuschätzen. Die Preise sind moderater Natur.
Mir persönlich sind diese Floppy-Disk-Festplatten-Versionen irgendwelcher alten Pop-Songs ja ein bisschen über, aber Nirvanas “Smells Like Teen Spirit“ Variante davon packe ich mir trotzdem hier noch rein.