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Schlagwort: Documentary

BBC-Kurz-Doku über Soundsysteme

Neulich hatte ich hier die Fotos von Brian David Stevens, der mit seiner Kamera schon vor über 10 Jahren über den Notting Hill Carnival gezogen ist und die alten Sound systems fotografiert hatte. Im diesen Jahr hat die BBC den Notting Hill Carnival zum Anlass genommen, eine kurze Dokumentation über die Bassrutschen und Hörner zu drehen und die ist sehr sehenswert geworden.

„Sound systems arrived in Britain with the first wave of Jamaican immigration in the 50s and 60s, providing a link to “home” as well as the backdrop and the soundtrack to the social life of black Britain.
But as second and third generation black Britons grew up in the 70s and 80s, sound system culture was remixed as not just reggae, but soul, disco and hip hop found their way on to the sound system turntables and the bass knob was jacked up to 11.
For many, sound systems are a way of life, a heritage and a culture and in this film sound boys old and young, male and female, celebrate the extraordinary story of the sound systems – an analogue force still going strong in a digital age of downloads and live streaming.“


(Direktlink, via Blogbuzzter)

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Doku-Trailer: 808

Eine Ankündigung zu einem Film über die legendäre TR-808 gab es vor ein paar Jahren schon mal. Dabei blieb es dann allerdings auch. Nun soll im Jahr 2015 dann doch tatsächlich einer kommen. Das hier ist der Trailer und so wie es aussieht, haben die Macher für die Interviews so einige Könner und Liebhaber vor die Kamera bekommen können.


(Direktlink, via r0byn)

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Banksys „Exit Through the Gift Shop“ auf arte+7

Bildschirmfoto 2014-10-12 um 12.09.27

Banksys Oscar-nominierte Dokumentation lief gestern auf arte und steht jetzt für sieben Tage auf arte+7 zum Stream zur Verfügung. Genau das Richtige für einen Sonntag im Herbst.

Der französische Hobbyfilmer Thierry Guetta wird zum Thema seines eigenen Dokumentarfilms, als er seinen Cousin beim Anbringen bunter Mosaike filmt, die dem Computerspiel Space Invaders nachempfunden sind, und dabei im Frühjahr 2006 zufällig den Street-Art-Künstler Banksy kennenlernt. Nun will er lieber eine Reportage über den legendären – seine wahre Identität verbergenden – Sprayer drehen. Denn der Graffiti-Künstler ist ein Phantom, nur wenige wissen, wer er wirklich ist.

So verwundert es nicht, dass der Brite den Spieß umdreht und Guetta von seinem Vorhaben abbringt, die vermeintlich beste Street-Art-Dokumentation aller Zeiten zu drehen. Vielmehr überzeugt er ihn, die Perspektive zu wechseln und selbst als Künstler zu agieren. Unter dem selbst gewählten Pseudonym Mr. Brainwash fängt Guetta an, im großen Stil Kunst zu produzieren – Banksy unterstützt ihn dabei und filmt. Entstanden ist ein kurzweiliger und ironischer Film mit kritischen Seitenhieben auf Medien und Kommerz.


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Doku: Zonenmädchen

Die Dokumentarfilmerin Sabine Michel hat sich und vier Freundinnen ab dem Fall der Mauer selber dabei beobachtet, was aus ihnen als Kinder der DDR wohl werden würde. Lief letztes Jahr im Kino, letzte Nacht auf arte und jetzt für sieben Tage auf arte+7.

Man kann sicher Kritik an dem Film üben, die schon damit los gehen würde, dass die Portraitierten hier alle durchweg ihr Abitur haben machen können, was nicht jedem als Möglichkeit gegeben war. Es gäbe auch weitere Kritikpunkte, aber sehen kann man den trotzdem, zumal die Idee zum Film alles andere als eine schlechte ist.

Sabine, Claudi, Vera, Claudia und Veruscha gehören zum letzten Jahrgang, der in der DDR sein Abitur macht. Gemeinsam erleben sie die neue Freiheit nach dem Mauerfall. Nach und nach verlassen sie ihre Heimatstadt Dresden und gehen nach Paris. Die Stadt ihrer Träume wird zum Ausgangspunkt für ihr neues Leben. Heute sind die Frauen in Berlin, Dresden und Paris zu Hause. Sie sind Karrierefrau, Studienabbrecherin, Mutter, Ehefrau, Alleinerziehende, Kinderlose, Frauen- und Männerliebende.

Mehr als zwei Jahrzehnte später geht die Dokumentarfilmerin Sabine Michel mit ihren Freundinnen noch einmal auf die Reise. Gemeinsam ziehen die fünf Frauen eine Bilanz des eigenen Lebens und fragen sich, wie stark die Erfahrungen der Kindheit ihre Lebenshaltung und ihre Sicht auf die Gesellschaft prägten. Wie viel Zone steckt noch in den einstigen „Zonenmädchen“? Spielt es noch eine Rolle, wo die fünf aufgewachsen sind? Wer sind sie heute? Und wohin könnte es noch gehen mit ihnen?

Es sind fünf völlig verschiedene Leben geworden, die sich in Weltsicht und Anspruch auseinander bewegt haben. Und so entladen sich im ungewohnten Zusammensein der Frauen auch Spannungen und Konflikte.

„Zonenmädchen“ – ein Film über Lebensträume und das Vermögen, sie umzusetzen, ein Film über Gewinn und Verlust in lang währenden Freundschaften und über das beherzte Älterwerden von Frauen.


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Doku über die Fotoagentur Ostkreuz

Bildschirmfoto 2014-10-05 um 19.19.06


Ich verstehe nicht viel von der Fotografie als Kunstform. Ich habe visuelle und thematische Vorlieben und Favoriten, das war es schon. Und ich weiß auch gar nicht, ob es viel mehr sein müsste. Wenn mich allerdings jemand fragt, welche deutschen Fotografen mir im Kontext zur Kunst einfallen würden, würde ich immer auf die Agentur Ostkreuz verweisen.

Keine andere Agentur hat das Ende der DDR und in der Summe die Wende 89-90 zu famos portraitiert wie eben die Fotografen von Ostkreuz, die ich hier alle fast schon mal drin hatte. Gerade mit den Fotos der Wendezeit haben sie einen wohl unvergleichlichen Schatz geschaffen, der durch die Reihe weg sehenswert ist.

Maik Reichert hat die Agentur und ihre Fotografen über Jahre hinweg begleitet und arte hat vorhin seine Aufzeichnungen gezeigt, was ich mir neben dem Kochen interessiert ansah. Schöne Philosophie hinter der Idee und die jungen Köpfe nicht weniger querdenkend als die schon grauen. Toll.

Mit dem Zerfall des Ostblocks gründet sich in Berlin die Fotoagentur Ostkreuz, und mit ihrer Gründung durch sieben ostdeutsche Fotografen beginnt ebenfalls eine erstaunliche Erfolgsgeschichte. Als festes Kollektiv und der Pariser Agentur Magnum als Vorbild schaffen sie es, die Agentur zur wichtigsten und bekanntesten Fotoagentur Deutschlands zu machen. Zu den Kunden zählen Magazine wie „Newsweek“, „Stern“, „GEO“ oder die „New York Times“. Längst ist Ostkreuz keine Ostberliner Fotoagentur mehr. Mittlerweile zählt sie 18 Mitglieder, die künstlerisch, persönlich und biografisch eine bunt gemischte Gruppe europäischer Erkunder bilden. Alle haben unterschiedliche Arbeitsweisen, aber eines vereint sie: Ihr humanistischer Blick auf die Welt. Ostkreuz steht für gesellschaftlich engagierte Dokumentarfotografie.


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7 Tage… in Kabul

Sehr interessante Dokumentation über die Afghan Peace Volunteers, die ein vielleicht naives aber hehres Ziel haben. Sie wollen, dass der Krieg aufhört. Überall.

Die Afghan Peace Volunteers glauben nicht daran, dass Frieden in Afghanistan möglich ist. Trotzdem sind sie entschlossen, alles für ihn zu tun. In Kabul helfen sie denen, die es nötig haben: Straßenkindern und Witwen, traumatisierten Soldaten, Flüchtlingen. Sie pflanzen Bäume wo Anschläge passiert sind und demonstrieren gegen die Drohnenangriffe der NATO. Dabei haben die Jungs selbst genug Probleme. In jeder ihrer Familien hat der Krieg ein Loch gerissen. Der Vater von einem wurde von den Taliban ermordet; einer musste zusehen, wie sein Bruder erschossen wurde; ein Dritter verlor seinen Schwager bei einem Drohnenangriff.

http://youtu.be/1FPvmvANnCk
(Direktlink, via Hakan)

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Arte-Doku-Reihe von 2007: High sein, frei sein, überall dabei sein – Auf dem Hippietrail nach …

Superschöne Doku-Reihe von Maren Niemeyer, Sissi Hüetlin und Caroline Goldie, die in fünf Teilen im Jahr 2007 auf arte lief. Vier Teile davon finden sich mittlerweile auf Youtube. Teil 04, „Auf dem Hippietrail nach Goa“ fehlt, was ich wirklich außerordentlich schade finde. ([Update] Hier Teil 4 auf Dailymotion.) Aber auch die restlichen vier Teile geben einem Hippie wie mir immer noch genügend Futter für Herz und Seele.

Gestern sah ich schon den Trail nach Kabul, welcher seit den 80ern schlicht unmöglich ist – damals war das Reisen dort eine „easy“ Angelegenheit.

ARTE lässt den Magic Hippietrail der 60er Jahre wieder aufleben und kehrt 40 Jahre später an die Lieblings-Ziele der Rucksack-Hippies zurück. Von Ibiza bis Marokko, von Istanbul bis Kathmandu, von Kabul bis Goa suchten die Blumenkinder Erleuchtung und die Erweiterung ihres Bewusstseins.

Die Doku-Reihe geht auf Spurensuche mit den Veteranen der Backpacker-Szene und reist u.a. mit der 68iger Ikone Uschi Obermaier quer durch Marokko, besucht den Stardesigner Philippe Starck in seinem Traumhaus auf Formentera und erfährt von Lonely Planet-Gründer Tony Wheeler, warum er gerade wieder einen Afghanistan-Reiseführer schreibt.

Absolut sehenswert, das alles! Ich habe die vier verfügbaren Teile mal in eine Playlist gepackt. Die Links unten führen zu den Information zu den jeweiligen Teilen der Doku.


(Direktplaylist)

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Doku: Wem gehört die Stadt? – Wenn das Geld die Menschen verdrängt

Bildschirmfoto 2014-08-20 um 00.20.25

Ich habe diese Doku unter nahenden Schmerzen gerade so bis zum Ende durchgehalten. Es muss nicht erwähnt werden, dass es in anderen Städten aktuell nicht wesentlich anders zugehen dürfte. Potsdam profitiert aktuell wahrscheinlich ein bisschen davon, dass es im Schatten von Berlin liegt, weshalb außerhalb der Stadt kaum einer darüber reden dürfte. Die Umstände dürften ähnliche sein.

Allerdings, und das ist auch gar nicht so verkehrt, fehlt der Doku der erhobene Zeigefinger und zeigt beide Seiten, die ganz offensichtlich jeden Morgen in ganz anderen Welten aufstehen. Genau das macht sie aus, auch wenn es das für Betroffene kein kleines bisschen besser macht.

Wem gehört die Stadt? All denen, die das Leben darin solange bezahlen können, bis es für sie nicht mehr geht. Ab da gehört sie anderen. Vielleicht soll das ja so sein.

Hier zu sehen in der ARD-Mediathek.

Ein Mietshaus in Neukölln soll saniert, in Eigentumswohnungen umgewandelt und teuer verkauft werden. Plötzlich entdecken Mieter, dass ihre Wohnung – schick aufgemacht – auf Immobilienportalen zum Verkauf angeboten wird. Ihnen selbst steht eine saftige Mieterhöhung ins Haus. Wie kann das sein? Wie können sich die die Mieter wehren? Und was führt der Besitzer im Schilde?!
Der Norweger Einar Skjerven landet regelmäßig mit dem Flieger in Berlin. Er hat Berlin als Immobilien-Dorado entdeckt. In großem Stil kauft und verkauft er inzwischen Eigentumswohnungen in der deutschen Hauptstadt – an zahlungskräftige Kundschaft aus ganz Europa, die in das Berliner „Betongold“ investiert. Was hat ihn an Berlin gelockt und warum lohnt sich die Stadt für ihn so sehr?

Ali Gülbol hätte nie gedacht, dass er einmal in den Schlagzeilen landen würde. Doch als die Gerichtsvollzieherin mit 800 Polizisten anrückt, um seine Kreuzberger Wohnung zu räumen, stellt sich ihm die Frage: Wem gehört die Stadt?
Ariane Mummert leitet den Vertrieb eines Maklerbüros, in dem über 40 Makler arbeiten. 280 Millionen Umsatz – und die Neubauprojekte werden immer größer. Da sind neue Vertriebsideen gefragt, um die teuren Objekte an die Kunden zu bringen – zum Beispiel eine nächtliche Immobilientour per Reisebus.

Eigentlich wollten die Geschwister Schöne nur die sanierungsbedürftige Altbauwohnung ihrer Eltern verkaufen: Doch nach nicht einmal zwei Tagen müssen sie die Anzeige aus dem Immobilienportal nehmen. Hunderte Anrufe, zahllose Mails, Kaufinteressenten, die im Treppenhaus Schlange stehen und sich hemmungslos überbieten. Der Berliner Markt läuft heiß.

600 Wohnungen mit mehr als 60.000 Quadratmetern – ein Riesenneubauprojekt in direkter Nachbarschaft – für Carsten Joost der Supergau im am dichtesten besiedelten Bezirk Berlins. Denn in Friedrichshain fehlt es eher an Parks und Grün, die Mieten steigen rasant und jetzt soll, so fürchten die Anwohner, ein gigantisches Projekt mit schicken Eigentumswohnungen die Lage noch weiter verschärfen. Joost und seine Helfer wollen die Öffentlichkeit mobilisieren. Ihr Kontrahent versteht das Problem nicht: Die Stadt braucht dringend neue Wohnungen und er will sie bauen. Sogar großzügige Geschenke hat er verteilt – eine kostenlose Kita und 3000 Quadratmeter preiswerte Mietwohnungen.

Der Film von Kristian Kähler und Andreas Wilcke gibt einen tiefen Einblick in das Geschehen am aufgewühlten Berliner Immobilienmarkt.

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„Der Klang der Familie“ als Doku: Party auf dem Todesstreifen

Den Namen hätte man sicher treffender und weniger catchy gestalten können, ansonsten aber ist das eine wirklich rundum gute Doku über den Techno in Berlin der 90er Jahre, die sich an der Techno-Fibel „Der Klang der Familie“ orientiert.

Felix Denk und Sven von Thülen haben mit ihrem Buch “Der Klang der Familie” vor zwei Jahren ein Must Read über die Zeit nach dem Mauerfall und den Techno in Berlin veröffentlicht. Dieses fasst so ziemlich all das zusammen, was meine Liebe zum Techno damals gebar und zum Teil heute noch ausmacht. Außerdem spiegeln sich darin ganz wunderbar die Wochenenden meiner Jugend.

Lief gerade auf arte, jetzt für sieben Tage auf arte+7. Und jeder, der wissen will, wie das damals mit dem Techno in der Hauptstadt war, sollte sich das ansehen. Junge deutsche Musikgeschichte.

2014 jährt sich zum 25. Mal der Fall der Mauer. Die Dokumentation zeigt, wie 1989 ost- und westdeutsche Jugendliche in Berlin im Schatten des politischen Umbruchs eine neue Kultur etablieren: den Techno. Auf illegalen Partys tanzen alle gemeinsam, Gegensätze zählen nicht mehr. DJs wie Laurent Garnier und Clubbetreiber wie Dimitri Hegemann teilen ihre Erinnerungen an diese Zeit.

Techno verstärkt das Freiheitsgefühl der Wendezeit und nirgends verdichtet sich das Gefühl grenzenloser Möglichkeiten stärker als in Berlin. Im schnellen Rhythmus des Techno verbindet der Film historisches Bildmaterial von Partys und Clubs mit den Erinnerungen von DJs wie Laurent Garnier, Tanith und Marc Redder, Clubbetreibern wie Dimitri Hegemann und Johnnie Stieler, Partygängern und Künstlern. Sie erzählen von der anarchischen Frühphase der Berliner Technoszene und vom Zusammenwachsen Ost-West. Techno ist nicht nur der Soundtrack der Wende, er ist auch der Antrieb für die erste gesamtdeutsche Jugendbewegung.

Dabei ist dies zunächst purer Zufall. Da entsteht diese neue, raue Maschinenmusik, und dann fällt die Mauer. In Ostberlin kollabiert die Verwaltung, die ehemalige Hauptstadt der DDR verwandelt sich in eine „Temporäre Autonome Zone“. Plötzlich gibt es all diese Räume zu entdecken: Keller im staubigen Niemandsland des ehemaligen Todesstreifens oder Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg. Gefeiert wird in leerstehenden Heizkraftwerken und Fabrikhallen und natürlich: illegal.

Kaum Text, dafür Rhythmus – die Musik ist sowohl für die Kids aus dem Osten als auch aus dem Westen komplett neu. Dazu die scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten, die der politische Umbruch bietet. In den Ruinen und Brachen entsteht eine neue Kultur, die zur prägenden Jugendkultur der 90er Jahre wird. Während sich im Rest der wiedervereinten Bundesrepublik bald der Wendekater einstellt, scheinen in der entstehenden Technoszene für eine Weile Gegensätze nicht mehr zu zählen.


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Doku: 25 Jahre Techno – Willkommen im Club!

Frankfurt kommt nach Sicht der Frankfurter ein bisschen kurz, aber dennoch gute Doku über die vielleicht wichtigste Musik nach dem Rock’n’Roll.

Die Dokumentation erzählt die Entstehungsgeschichte des Techno, einer Musikrichtung, die Anfang der 90er Jahre noch belächelt, inzwischen jedoch international anerkannt wird und Menschen auf der ganzen Welt verbindet. Ein wichtiger Aspekt ist zudem die Internet-Revolution, die der Musikszene mit ihrer technologischen Experimentierlust völlig neue Dimensionen eröffnete.

Erfunden wurde der „Techno“ 1986 in Detroit. Seine Begründer Juan Atkins, Derick May und Kevin Saunderson waren alle drei stark vom Sound der kultigen Nighttime-Sendung „Midnight Funk Association“ und ihrem Moderator Charles „The Electrifying Mojo“ Johnson beeinflusst. Den zündenden Funken brachte dann das Hörerlebnis „Autobahn“, das erste Album von Kraftwerk (1974), den Pionieren der Elektromusik.

In Europa entwickelten sich Berlin und Manchester zu den Techno-Hochburgen. In den 90er Jahren fanden hier die ersten Rave-Partys statt. Nach den Hippies der 70er feierten 1988 die Raver ihren „Summer of Love“.

Da der Ecstasy-Konsum explosionsartig anstieg und die Partylust keine Grenzen mehr kannte, verabschiedete das britische Parlament 1994 die „Criminal Justice Bill“ – ein Gesetz, das Rave-Partys schlichtweg verbot. Im Gegenzug radikalisierte sich die Techno-Bewegung und hob die „Free Partys“ aus der Taufe. Viele Bands wie beispielsweise Spiral Tribe erklärten Techno zum Lifestyle und lehnten die gängige Club-Musik ab als zu kommerziell ab. Mit Daft Punk und ihrem Debütalbum „Homework“ (1997) stieg ein neuer Stern am Firmament der Free-Party-Szene auf, der auch Frankreich ein Fähnchen auf der Weltkarte der Technomusik sicherte.

Der Queen Club in Paris organisierte „Respect“-Partys ausschließlich mit Electro. Die Pariser DJs/Produzenten exportierten sich so gut, dass sie das Clubbing wieder salonfähig machten. Die zu ihren Anfängen eher abfällig betrachtete Techno-Musik gilt heute, 15 Jahre nach ihrer Entstehung, ganz selbstverständlich als der Soundtrack der 2010er Jahre.

Heute Abend dann auf arte: Party auf dem Todesstreifen.


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