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Schlagwort: Documentary

Kurzdoku über einen Tätowierer aus dem Osten: Ostblut

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Mein Vater hatte sich bei der Armee damals ein paar minikleine Tattoos stechen lassen. Ganz dezent, kaum zu sehen. Die meisten der anderen, die damals größer tätowiert waren, haben sich im Knast stechen lassen, so zumindest die damalig gesellschaftlich getragene Meinung.

Sammy Metwalli jedenfalls hat im letzten Jahr eine Doku über Kalle gedreht, der schon zu Ostzeiten im Knast Tattoos gestochen hat, um dann später, nach dem Fall der Mauer, das erste Tätowierstudio im Osten Berlins zu eröffnen. Das Old School Tattoo in Friedrichshain – den Laden gibt es immer noch.

Der Film ging dann über ein paar Festivals und hat ein paar Nominierungen eingesammelt. Das ist ja auch eine Geschichte von denen, die es so häufig nicht zu erzählen und deshalb auch nicht zu hören gibt.

https://vimeo.com/106275866
(Direktlink, via Jens)

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Gammler in Deutschland

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(via Peter Glaser)

„Herbst der Gammler“: mit diesem Dokumentarfilm wurde Peter Fleischmann 1967 bekannt. Am Vorabend der Studentenrevolten, nannte der anständige westdeutsche Bürger jene „Gammler“, die sich die Haare wachsen ließen und sich der Wirtschaftwunder-fleißigkeit verweigerten: dabei verstand sich Springers Boulevardpresse als Sprachrohr des angeblich „gesunden Volksempfindens“, das sich über die Verweigerung der Jungen erregten:

Peter Fleischmann drehte seinen Beitrag zum aufkeimenden öffentlichen Generationskonflikt in der Bundesrepublik mit großer Sympathie für die jungen Leute. Ein erfrischendes Plädoyer gegen den deutschen Nachkriegsmief…
(SWR)

https://youtu.be/cNzAFOQ4vcw
(Direktlink)

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Doku: David Bowie, der Weg zur Legende

Lief gestern Abend auf arte und jetzt noch für ein paar Tage auf arte+7 in der Mediathek. Hatte ich hier schon mal, aber macht nichts.

Hommage an den Ausnahmemusiker David Bowie, der am 10. Januar im Alter von 69 Jahren verstarb – Keine Pose war ihm je zu exzentrisch, kein Kostüm verrückt genug, um sein Publikum zu begeistern: David Bowie. Das Porträt lässt seine Karriere Revue passieren und blickt bis ins Jahr 1971 zurück, als mit „Ziggy Stardust“ alles begann.

Anhand von Archivaufnahmen lassen David Bowie und seine engsten Begleiter die fünf wichtigsten Momente in der Karriere des Ausnahmekünstlers lebendig werden: seinen Durchbruch 1971 und die Veröffentlichung der legendären Alben „Young Americans“ (1975), „Low” und „Heroes” (beide 1977), „Scary Monsters” (1980) sowie „Let’s Dance” im Jahr 1983.

Bowie, der nie Rockstar werden wollte, gilt als Erfinder der modernen Popmusik. Im Laufe seiner mehr als 40-jährigen Karriere und über 25 Platten hat der Musiker nie aufgehört, aktuelle Trends aufzugreifen und sich genreübergreifend immer wieder neu zu erfinden.

Ende der 60er Jahre war er einer der Mitbegründer des Glam Rock, seinen Durchbruch feierte er als exzentrischer Außerirdischer Ziggy Stardust, weitere Bühnenpersönlichkeiten folgten – jede mit eigener Maske und eigenem Konzeptalbum. In seiner Berliner Zeit wandte er sich – von deutschem Krautrock beeinflusst – dem aufkommenden Elektro und New Wave zu. Kommerziell und weltweit erfolgreich wurde er in den 80er Jahren mit den Alben „Scary Monsters“ und „Let’s Dance“. Auch im folgenden Jahrzehnt zeigte er sich gewohnt kreativ und ehrgeizig. Seine Alben aus den 90er Jahren sind wie ein Spiegel seines gesamten Schaffens. Nach seiner zehn Jahre andauernden Pause zog er in seinem Album „The Next Day“ Bilanz.

Ein Blick zurück zu jenen fünf Momenten in der Geschichte, die den vielgestaltigen innovativen Künstler zur Legende werden ließen. Zu Wort kommen unter anderem Weggefährten wie Mick Ronson, Brian Eno, Tony Visconti oder Nile Rodgers.


(Direktlink)

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Doku: Lemmy

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Läuft gerade auf arte, wo ich mir die Doku aktuell ansehe. Nicht weil ich die Musik von Motörhead sonderlich schätzen würde, sondern weil ich glaube, Lemmy als Persönlichkeit zu schätzen. Weil er genau das war. Eine Persönlichkeit. Mit Haltung. Ein Punk, der Punk war, bevor Punk punk war.

Er trug bereits als Zehnjähriger in seiner walisischen Grundschule den Spitznamen „Lemmy“: der spätere Heavy-Metal-Pionier Ian Fraser Kilmister. Er war Gründer und treibende Kraft hinter der Band Motörhead und prägte mit seiner legendär rauen Stimme die Geschichte der Rockmusik wie kaum ein anderer.

In den über vier Jahrzehnten seiner Karriere war Rocker mit der charakteristischen Reibeisenstimme häufig dabei, wenn Rockgeschichte geschrieben wurde: Er erlebte die Beatles im Cavern Club, arbeitete als Roadie für Jimi Hendrix, war geistiger Ziehvater von Sex-Pistols-Frontman Sid Vicious und spielte ebenso in Beat-Gruppen, wie in psychedelischen Rockbands wie Hawkwind oder JHawk mit. Sein großes musikalisches Verdienst war es aber, dass er Punk und Metal zusammenführte und damit den Weg für Thrash-Metal-Bands ebnete.

Über die Jahre beeinflusste er Musiker wie Dave Grohl, Slash und die Mitglieder von Metallica. Sie alle kommen in dem Dokumentarfilm zu Wort, genau wie Kilmisters Weggefährten Ozzy Osbourne, Alice Cooper und viele andere.


(Direktlink)

Dazu passend und hörenswert: Podcast: Lemmy – Der heilige Rock’n’Roller.

Jeden verdammten Abend beweisen wir, dass wir eine Rock’n’Roll-Band sind. Das motiviert uns. We are the real thing. Wir sind sind nicht nur fünf Typen, die ab und zu ins Studio gehen. Wir sind immer on the road. Da, wo eine richtige Rock’n’Roll-Band nun mal hingehört. Wir sind keine Heavy Metal-Band, keine behämmerte Trash Metal-Band. Wir sind eine Rock’n’Roll-Band, das waren wir immer und werden es immer sein.

[audio:http://cdn-storage.br.de/MUJIuUOVBwQIbtChb6OHu7ODifWH_-bP/_AJS/9-rf_Ary/151229_1905_Zuendfunk_Zum-Tod-von-Motoerhead-Saenger-Lemmy-Kilmis.mp3]
(Direktlink, via René)

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Hörspiel: „Ich hab mich nie wieder so frei gefühlt“ – David Bowie in Berlin

Superschönes Radio-Feature, das Christian Möller für den WDR 3 gemacht hat und in der er die Zeit David Bowies in Berlin ausleuchtet. Ich mag dieses Art und Weise Zeitgeschichte zu vermitteln unheimlich gerne. Und ich mag David Bowie.

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Mitte der 70er Jahre war Bowie auf dem Höhepunkt seiner Karriere – und gleichzeitig ziemlich am Boden. Sein Speiseplan bestand aus Milch, Koks und Paprika. Er hatte Paranoia-Anflüge. Und konnte den Rock’n’Roll-Zirkus nicht mehr ertragen. Er wollte raus. Und musikalisch noch mal bei null anfangen. In Westberlin war das möglich. Statt in einer schicken Villa wohnte er in einer ranzigen Altbauwohnung, zeitweilig zusammen mit seinem Kumpel Iggy Pop. Und wenn er mit dem Hollandrad durch den Kiez fuhr, im SO 36 tanzen ging oder in der Eckkneipe sein Bier trank, konnte er das unbehelligt tun. Die Berliner ließen ihn in Ruhe. In der geteilten Stadt tankte er neu auf. Und erlebte zwei seiner glücklichsten Jahre. Wie er selbst sagte: „Ich hab mich nie wieder so frei gefühlt wie in Berlin.“

[audio:http://podcast-ww.wdr.de/medstdp/fsk0/88/881360/wdr3openpopdrei_2015-12-14_ichhabmichniewiedersofreigefuehltdavidbowieinberlinwdr3openpopdrei14122015_wdr3.mp3]
(Direktlink, via Marcus)

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Doku: Berlin ’90 – Der Sound der Wende

Eine Doku über die völlig verrückten Jahre im Berlin nach dem Fall der Mauer. Läuft heute auf ZDFinfo und danach für eine Woche in der Mediathek.

Wolf-Christian Ulrich trifft Geschichte – die musikalische der Wendezeit. Die Berliner Musikszene feiert die Deutsche Einheit auf ihre Weise: Leerstehende Fabrikgebäude werden zu Techno-Tempeln.

https://youtu.be/dLLlhWp1xwk
(Direktlink, via Tanith)

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Verschwörungstheorien – Leben im Wahn

Rayk Anders, der für den YouTube-Channel Armes Deutschland verantwortlich ist, hat für das ZDF den Aluhut aufgesetzt und ist einigen Verschwörungstheorien nachgegangen.

Das Internet: Segen für die Kommunikation und eine Möglichkeit, das eigene Wissen immer mehr zu erweitern. Eigentlich. Denn, wo Erklärungen an ihre Grenzen stoßen, kommen die Verschwörer.

https://youtu.be/rlRUqLs4_V4
(Direktlink)

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Snowden-Doku „Citizenfour“ online

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„Citizenfour“, der oscarprämierte Dokumentarfilm von Laura Poitras über den US-amerikanischen Whistleblower Edward Snowden und die durch ihn aufgedeckte globale Überwachungs- und Spionageaffäre, läuft gerade noch im Ersten, ist aber auch in der Mediathek zu sehen, wo ich ihn gerade gestartet habe. Besonders interessant für jene, die immer nichts zu verbergen haben.

„Als Edward Snowden seine erste verschlüsselte E-Mail unter dem Namen „Citizenfour“ im Januar 2013 an Laura Poitras schickt, arbeitet die Regisseurin bereits an einem Film über die Praxis der Massenüberwachung, dem dritten Teil ihrer Trilogie über die USA nach 9/11. Snowden hatte Poitras nicht zuletzt deshalb als Kontaktperson gewählt, weil sie seit Jahren selbst eine Zielperson der Geheimdienste war, die bei der Einreise oder Ausreise in den USA regelmäßig aufgehalten und verhört wurde. „Citizenfour“ wurde mit dem Oscar, der Lola und dem Emmy ausgezeichnet.“

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Doku über den Kulturkosmos und ihr Fusion Festival

Der Verein Kulturkosmus, der unter anderem für die Organisation des Fusion Festivals verantwortlich ist, zeigt aktuell eine fünfteilige Doku über sich selbst. In der wird dargestellt, wie das alles so läuft in Lärz und mit der Fusion. Sehr interessant.

Ich war das erste mal 1998 und eher zufällig auf der Fusion. Danach 13 Mal in Folge. Jedes Jahr. Und trotz des spürbar immensen Wachstums ist es für mich nach wie vor das einzige Festival, zu dem es keine Alternative gibt. Es ist und bleibt womöglich für immer einzigartig.

“Wenn mensch hinter die Kulissen des Fusion-Festivals schaut, zeigt sich der Kulturkosmos – ein schillerndes Gemeinschaftswerk unterschiedlichster Akteur*innen. Wir starten hier mit einer multimedialen Dokumentation über den Verein, welche im Herzen aus einer mehrteiligen Filmreihe und einem Bonusbereich besteht. Unser Anliegen ist es, Einblicke in das Engagement, die Hintergründe und die Zusammenhänge des Vereins zu ermöglichen und Dich an der Vielstimmigkeit des Kulturkosmos teilhaben zu lassen (…) Unsere Filmreihe handelt von aktiven Menschen, von Selbstbestimmung und Selbermachen. Wie wollen wir leben? Was ist wirklich wichtig? Was auf den ersten Blick als Festival erscheint, entwickelt sich vielleicht in seiner Tiefe zu einem Modellversuch einer gesellschaftlichen Utopie.

Zu ausgewählten Themen greifen wir in mehreren filmischen Kapiteln einzelne Aspekte dieser bunten Welt des Kulturkosmos heraus. Wir zeigen die Anfänge einer Bewegung, ihren Geist und ihre Entwicklung im Takt von Rhythmus und Veränderung. Menschen, die ihre Träume in die Realität hinübertragen und dabei auch stolpern, in Konflikte geraten und von Widersprüchen herausgefordert werden. Menschen, die sich in einer selbst gewählten Arbeitswelt bewegen und sie aktiv gestalten.”

Hier der Teaser zur Doku-Reihe. Alles weitere nebst der kompletten Doku gibt es auf der Seite des Kulturkosmos e.V.


(via BMI)

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