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Schlagwort: Das KFMW

18 Jahre

An einem sonnigen Nachmittag schrieb ich heute vor 18 Jahren, damals noch auf Blogspot, einen völlig banalen Beitrag in mein gerade neu aufgemachtes Blog. „Das Blog“ war dabei gesetzt und ist es für mich bis heute geblieben. Weil alle Freunde Blogs hatten und wir uns damals alle gegenseitig lasen. Das ersparte uns das Telefonieren, was mir mehr als nur angenehm erschien. Kommunikation war damals anders. WhatsApp gab es noch nicht, SMS per Flatrate war, so wie vieles andere, das heute als „normal“ erscheint, undenkbar. Ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung sich das damals wahrlich kleine Ding entwickeln würde – und es war mir auch egal. Es war ein Experiment. Und noch frei von Cookie-Bannern.

Alle Blogs wegen der ich damals angefangen habe, gibt es heute nicht mehr. Überhaupt gibt heute nur noch viel zu wenige der Blogs, die ich über die 18 (in Worten: achtzehn) Jahre lieben lernte. Das Internet hat sich verändert. Nicht unbedingt zum Besseren. Überall Hass, Missgunst, Hetze, anstrengende Boomer-Mentalität, in der jede/r seinen noch so kleinen Facebook-Account als Sprachrohr zur Welt empfindet. Das Internet war ein deutlich spaßigerer Ort, als dass es das heute noch ist. Es gab so unfassbar viel zu entdecken und auch zu zeigen. Blogs waren genau _der_ Filter dafür – und ich liebte alles daran.

Während anfänglich hier nur ein paar Freunde mitlasen, wuchs die Kiste über die Jahre. In ihrer Pubertät hatte sie monatlich bis zu 1,5 Millionen Leser*innen und mitunter jede Menge Ärger. In ihrer Pubertät war sie sehr laut. Gehört sich ja auch so. Es gab Abmahnungen, von denen einige bezahlt werden mussten, Klagen, die vor Gericht für mich entschieden wurden, Vergleiche zu meinen Gunsten. Und Morddrohungen gegen mich und meine Familie, auf die hin mir die Polizei riet, doch einfach mit dem Bloggen aufzuhören, was für mich nie in Frage kam. Es waren unfassbar wilde Jahre, die mir Reisen und Möglichkeiten eröffneten, die ich ohne dieses Blog nie gehabt hätte. Ich hab deshalb New York gesehen. Völlig wild. Ich bin dafür unfassbar dankbar. Dieses Blog ist Teil meines Lebens. Mit ihm teilte ich fast immer alles und somit auch mit euch. Manchmal mehr, in letzter Zeit weniger. Es ist Familienmitglied, mein drittes Kind und nach meiner Frau mein bester Freund. Seit 18 Jahren.

Ich könnte hier jetzt groß über geplante Veränderungen schreiben. Über das, was da noch kommen könnte, aber ich lass das. Ich mach‘ einfach so weiter. Das Ding hier verändert sich eh immer, ist ein dynamischer Prozess wie mein Leben auch. Manchen gefällt das, anderen vielleicht nicht und das ist auch völlig okay so. Ich hab das hier nie dafür gemacht, dass mich ob dessen die Leute mögen. Einige (gar nicht so wenige) habe ich über Jahre geärgert. Andere habe ich (sehr gerne) des Öfteren erfreut. Und: ich habe unfassbar viele Menschen, die mir heute lieb und teuer sind, über dieses Schätzchen hier kennengelernt. Auch dafür bin ich dankbar.

Eigentlich wollte ich auch gar nicht so viel schreiben, aber wenn man immer noch so ein Blog hat und es manchmal noch so betreibt, wie es früher Gang und Gebe war, kann man das halt schon mal machen.

Keine Ahnung, wie lange ich noch Lust habe, das Ding hier zu betreiben, aber wie schon erwähnt: es ist Teil meines Lebens und das einfach so abzustreifen kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Also mach ich einfach weiter und krieg die 20 bestimmt noch voll.

Das Kraftfuttermischwerk ist jetzt volljährig und bringt trotzdem keine Pornos. Wobei die wahrscheinlich die Leserzahlen wieder in Schwung bringen würden. Aber auch die sind mir heute deutlich weniger wichtig als das vor Jahren noch der Fall war. Werbung bringt kaum noch Geld ein und geht uns allen eh gehörig auf den Saque. Überhaupt: was das für eine Diskussion damals war, als wir uns anmaßten, Geld mit dem verdienen zu wollen, was wir täglich taten. Hahaha! Bei mir war es dann zwischenzeitlich mehr, als ich mit meiner eigentlichen Arbeit verdiente. Ich habe darüber nachgedacht, meinen geliebten Job aufzugeben und nur noch vom Bloggen zu leben. Gut, dass ich das nicht gemacht habe – heute wäre ich damit ziemlich am Arsch. Die fetten Jahre sind vorbei.

Und dennoch bin ich noch da und bleibe so lange es noch Spaß macht. Mich Dinge faszinieren, beeindrucken, ärgern, erfreuen, glücklich machen. Und so lange wie mich Musik catcht, die ich dann teilen mag. Ganz egal, ob die jemand neben mir auch hören will. Mach ich dann einfach. Mein Blog. Meine Regeln. Mein Content. Mein Schatzkästchen. Mein Baby. Ein Teil meines Lebens.

Twitter geht unter, Facebook ist eh im Arsch, für TikTok fühle ich mich zu alt und Instagram ist auch nicht mehr das, wofür ich mir damals dort einen Account angelegt hatte. Ich will außerhalb dessens hier auch nicht mehr weiterziehen. Kein Mastadon, kein Bluesky, kein wasweißichwasdanochkommt. Wenn ihr mich sucht, findet ihr mich hier. So wie die letzten Jahre auch. So lange ich noch Bock drauf habe.

Jetzt ab zu einer Weiterbildung. „Mediennutzung unter Jugendlichen“, die alle gar nicht mehr wissen, was Blogs für uns mal bedeuteten. Was das für uns für ein Riesending war. Damals. Und heute Abend Sekt. Auf die Volljährigkeit. Und vielleicht eine kleine Fackel.

Bestimmt habe ich jetzt auch wieder irgendwas ganz Wichtiges vergessen, was im Text hätte stehen müssen, aber das schreibe ich dann vielleicht im nächsten Jahr.

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Mix: Kraftfuttermischwerk – Im Garten steht ein Kaktus, wie kommt der nur dahin?

Es ist sehr lange her, dass Rudi und ich einen Mix aufgenommen haben, der am Ende auch uns beiden gefallen hat. Wir dachten gestern Abend, dass es dafür mal wieder an der Zeit wäre, gingen in unsere Soundbibliothek, schmissen den Rekorder und spielten ein wenig das vor uns hin, was sich in den letzten beiden Jahren so angesammelt hat. Zwischen Wein und Räucherstäbchen. Danach setzten wir uns in den Garten und quatschten mal wieder bis die Sonne aufging. Es eskaliert mit dem halt eh immer alles. Aber mit Freude. Und mit richtig, richtig Bock auf den Sommer. Lieb’s wie das House-Gesülze einfach aus dem Nichts da rein scheppert – und gleich wieder raus ist.

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Album-Stream & Download: Kraftfuttermischwerk – Es macht auch wirklich keiner mit!

>>> Bandcamp <<<<

Es ist jetzt gut 10 Jahre her, dass ich, damals noch allein, das letzte Mal Musik veröffentlicht habe. Seitdem hatten Rudi und ich immer wieder mal vor, gemeinsam Musik zu machen und zu veröffentlichen. Lange blieb es nur bei dem Vorhaben.

Als ich vor zwei Jahren dann einen Herzinfarkt hatte und 10 Tage im Krankenhaus lag, dachte ich, dass es jetzt an der Zeit sei, aus diesem Vorhaben Realität werden zu lassen. Man weiß ja nie, wie viel Zeit einem noch bleibt und ganz ohne noch mal Musik veröffentlicht zu haben, will ich dann doch nicht gehen. Ich nahm mir im Krankenbett meinen Rechner, meine Kopfhörer und machte den Track, der hier als „Auf Station“ mit drauf ist und eigentlich erst als Nachfolger zu „Unterm Bassphalt der Strand“ gedacht war. Ganz lange klang der ganz anders als die jetzt veröffentlichte Version. Rudi und ich haben den vor ein paar Monaten dann doch komplett umgebaut.

Überhaupt haben wir in den letzten Monaten sehr intensiv und vor allem verdammt effektiv gebastelt. Es ist wahnsinnig inspirierend mit ihm zu arbeiten. Ich habe schon immer mit anderen Leuten gemeinsam musiziert, aber eben noch nie so effizient wie mit ihm. Da passt einfach alles zusammen und fließt.

Einige Tunes hat er mitgebracht, einige kommen von mir, über alle haben wir dann gemeinsam gehorcht und final zu Ende gebracht. Andere sind dann komplett gemeinsam entstanden. Mitunter innerhalb von zwei Nächten. Ein Track brauchte drei Wochen. Rudi hasst es, so lange an einem Song zu schrauben, weil er dann schon wieder fünf bis zwölf neue Ideen hat, denen er währenddessen nicht nachgehen kann. Aber es ist wie es schon immer war: gut Ding will manchmal Weile haben. Und so haben wir uns gut zwei Jahre Zeit gelassen, dass das Album jetzt so klingt, wie es klingt – und wir lieben einfach alles daran. Weil es in seiner Summe klingt, als wäre es ein langer Track mit kurzen Pausen. Wir waren zwischenzeitlich immer etwas unsicher, ob wie die verschiedenen Soundideen klanglich zusammenbekommen würden. Aber am Ende klingt „Es macht auch wirklich keiner mit!“ in unseren Ohren perfekt. Genau so wie es klingen sollte.

Im Spätsommer waren wir mit dem Bulli auf dem von uns so sehr geliebten Meeresrausch-Gelände, um über ein Wochenende hinweg alle Mixdowns zu machen. Draußen. Keiner von uns beiden glaubte auf dem Hinweg, dass das an einem Wochenende zu schaffen sei. Keiner sagte das. Als wir dort ankamen, bauten wir alles auf und arbeiteten verdammt fokusiert daran, das zu schaffen. Sonntag früh waren wir durch, schleppten die riesengroße Bluetooth-Box an den Peenestrand legten uns dort hin, schauten in den Himmel und ballerten volle Möhre dieses Album, unser Album in den Sonnenaufgang – was für ein grandioser Moment!

Überhaupt war der ganze Prozess dieses Album zu machen immer wieder großartig. Von der Idee, den ganzen Klangskizzen, die sich mehr und mehr zu endgültigen Tracks formten. Euer Wille, dass Ding auf Vinyl haben zu wollen, die Covergestaltung, die Max übernahm, der früher als Jugendlicher von mir betreut wurde und heute studierter Designer ist, das Mastering, das Sven Weisemann übernommen hat, die Shirts zu drucken. Die Kommunikation mit Rand Muzik, die die Platten pressten, die Abende, an denen man all die Tracks mit guten Freunden hörte und deren Meinungen dazu haben wollte. Und dann der Moment, in dem man dann im Presswerk steht und sein Baby aus dem Karton holt und dann aus dem Cover zieht. Leudde, das ist ein großartiges Fühl! Wirklich!

Nun stehen die Scheiben hier, werden von uns noch bedruckt, bevor wir sie endgültig an euch verschicken werden.


(Direktlink)

Und jetzt hauen wir das Album auch für alle raus. Digital und zum Download. Unter CC-Lizenz (CC BY-NC-SA 4.0), weil das eben immer so war und so bleiben soll. Hört es, teilt es, kauft es und vielleicht – oder im besten Fall – liebt ihr es halb so sehr wie wir das tun. Das würde uns viel bedeuten. Und wenn ihr es nicht mögt, ist uns das auch egal. Wir lieben‘s für euch mit.

Wir wünschen euch in erster Linie, dass ihr gesund bleibt und irgendwie durch diese verrückte Zeit kommt, ohne schwer darunter leiden zu müssen. Habt unter diesen Umständen ein für euch schönes Fest und kommt gut ins neue Jahr. Hört das Album, genießt es, träumt dazu von einer besseren Zeit. Wir werden uns wiedersehen! Und jetzt Prost!

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Video: Kraftfuttermischwerk – Es macht auch wirklich keiner mit!

https://youtu.be/bqfiNU7Ti50
(Direktlink)

Hier ist die letzen Tage wenig bis gar nichts passiert. Aus Gründen. Wir haben eure Shirts gedruckt, wir haben eure (!) Platten bei Rand in Leipzig abgeholt. Und ich habe ein Video zu dem Album-Titel geschnipselt. Es zeigt: uns auf dem Weg zum Album. Weil hier halt fast immer keiner mit macht und wir uns wünschen, dass im nächsten Jahr auf dem Meeresrausch endlich mal wieder alle wirklich mitmachen werden. Und wir werden diese Nummer zum Abschluss sowas von laut spielen. Bis alle mitsingen werden. Und wenn es sein muss, läuft der Song halt einfach drei bis sechs Mal. Solange bis alle mitmachen.

Heute Abend dann das ganze Album am Stück – und der Track ist zum Mitsingen. Kaufen könnt Ihr den hier.

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Adventskalender 2020, Türchen #09: Kraftfuttermischwerk – Perlen & Diamanten

Das 9. Türchen gehört aus Gründen traditionell immer mir.

Ich habe lange überlegt, was ich dazu in diesem Jahr denn machen könnte und wollte eigentlich endlich mal meine #tief-Serie mit einem 10. Mix dazu abschließen. Aber Dubtechno, der ja Ursprung dieser Idee dazu mal war, schläft aktuell sehr, sehr tief. Und fest auch. Da geht wenig bis nichts.

Dann dachte ich, „lass mal was mit Tanzschuppen machen“ – bis mir wieder einfiel, dass gerade hoffentlich keiner in irgendwelche Tanzschuppen geht, weil ja gerade eh keiner irgendwo zusammen mit irgendwem tanzen sollte und weil Rudi und ich dazu in der letzten Woche erst einen Mix aufgenommen haben, der die Tage woanders kommen wird.

Und dachte ich so, „Pack mal all die ganzen Perlen und Diamanten, die du sonst wirklich nirgendwo anders spielen würdest, in ein Tape. In genau das Tape.“ Und so bin ich dem nachgekommen. Irgendwo zwischen „voll schön“ und „total plemmplemm“ haben wir hier, wenn auch nicht ausschließlich, sehr gute Cover-Versionen, die ich meistens liebe, weil ich auch die Originale dazu meistens schon ziemlich bis sehr geil finde.

Style: Perlen & Diamanten
Length: 01:11:20
Quality: 320 kBit/s

Tracklist:
1. Ben Lukas Boysen – Eos
2. Boards of Canada – Everything You Do Is a Balloon
3. Entertainment for the Braindead – Run! (Das KFMW Remix)
4. Beatsteaks – Monotonie
5. Silly – Bye, bye
6. Jan Plewka & Marco Schmedtje singen Zinobas „!m Grunde (Tausendschön)“
7. The Bandits – Catch me
8. Frank Sinatra – Killing me softly (With her song)
9. Aretha Franklin – „You Make Me Feel Like A Natural Woman“, at the Kennedy Center Honors 2015
10. Gregory Porter – „It’s Probably Me“, at the Polar Music Prize Ceremony 2017
11. Prince & The New Power Generation – Diamonds And Pearls
12. Johnny Cash & Joe Strummer – Redemption Song
13. Jessica Gall – Should I Stay or Should I go
14. Tori Amos – I Don’t Like Mondays
15. Feine Sahne Fischfilet – Warten auf das Meer
16. Die Lokalmatadore – Wenn ein Mensch lebt
17. Stina Nordenstam – So This Is Goodbye

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Die Direktlinks hier

Ich habe hier vor ein paar Wochen klammheimlich die durchaus schon „traditionellen“ Direktlinks unter den von mir eingebetteten Videos rausgehauen. Zum einen macht mich das schneller, zum anderen war mir nicht mehr plausibel, wozu die heute noch gut sein könnten. Ich dachte, ich mach das einfach mal – und wenn das wen stören würde, würden die sich schon melden. Und dann taten das tatsächlich nicht wenige.

Weil ihr offenbar immer noch so stabil seid, das Ding hier im Feedreader zu lesen, was ich sehr charmant finde. Weil ich das auch immer noch so handhabe. Reader und so. So wie früher und ja auch heute immer noch verdammt praktisch. Ihr wollt also weiterhin die Direktlinks, weil euch das schneller macht, wenn ich das richtig verstehe. Usability und so. Und wisst ihr was? Weil ich es mag, wenn ihr zufrieden seid, werde ich ab heute wieder die Direktlinks unter die von mir eingebetteten Videos packen.

Bussi mit Abstand.

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Crowdfunding für 161 farbige Doppelalben auf Vinyl: Das Kraftfuttermischwerk – Es macht auch wirklich keiner mit

Wenn ihr eine der streng limitierten, fast komplett selbstgemachten und nahezu mundgeblasenen 161 Vinyls nebst 7inch haben wollt; hier lang: 161 Doppelvinylalben von Das Kraftfuttermischwerk.

Ich weiß nicht, wie viele der Leser hier schon so lange dabei sind, dass sie noch wissen, dass der ganze Bums hier eigentlich mal eine „Band-Site“ war. So ganz ohne Blog und den ganzen Quatsch hier. Vor 20 Jahren habe ich mit meinem damaligen Partner Musik gemacht und sie irgendwie unters Volk zu bringen versucht. Das funktionierte recht gut. Dann kam die von mir bis heute so hart geliebte Netlabel-Zeit – und mit der lief es noch viel besser. Wir kamen auf 5-stellige Downloadzahlen und veröffentlichten konsequent für umme und unter CC-Lizenzen. Immer.

Irgendwann war mein damaliger Partner weg, ich machte später so halberfolgreich mit einem neuen Partner ein klassisches Label und war damit rückblickend nur so halbzufrieden wie wir erfolgreich waren. Nebenbei veröffentlichte ich unter diesem Namen hier auch weiterhin noch auf Netlabels den Sound, den ich so liebte und der zweifelsohne schon damals eher so Liebhabernischen bediente. Dub, Downbeats, Ambient. Nichts mit dem man wirklich Geld verdienen konnte, aber das war auch nie Triebkraft dahinter. Ich wollte meine Musik machen und fand es cool, wenn andere da draußen sie hören wollten. Was sie wohl auch tatsächlich wollten.

Irgendwann überholte mich das Leben. Familie, Arbeit, diesdas, Netlabels verschwanden nach und nach von der Oberfläche, ich wollte immer mal wieder Musik machen, kam aber selten dazu. Ich war dann ganz viel mit Rudi Stöher, meinem damals ganz neuen Partner und heutigem Lieblings(b)Rudi, unterwegs, wir legten viel zusammen auf und hatten einen Riesenspaß dabei. Die Leute auch. Wir hatten seit Jahren die Idee, auch endlich mal gemeinsam Musik zu produzieren. Aber wir hatten halt auch beide ein Leben und kamen neben unseren DJ-Tätigkeiten zu kaum was.

Nachdem ich dann vor 1,5 Jahren meinen Herzinfarkt hatte und daraufhin so im Krankenhaus vor mich hinschimmelte, dachte ich, „Dicker, dein Rechner ist da. Da ist Live, da ist Reason, da ist Logic drauf. Mach doch jetzt mal wieder.“ Ich ging in den Hof des Krankenhauses, sampelte mit dem Telefon die Raben, die dort rumflogen, baute klassische Dubstep-Parts und machte auch endlich mal wieder Musik. Musik für die Liebhabernischen. Ambient, Dub, Dubstep und mit der KFMW-Würze von damals. Downbeats galore! Und dann packte Rudi seine Parts drüber oder auch drunter. Alles passte.

Ab dort trafen Rudi und ich uns regelmäßig und wir arbeiteten, für meine damaligen Erfahrungen bisher unbekannt so unfassbar voneinander inspiriert, auf ein Album hin, das nun endlich fertig ist. Für mich ein wirklich großartiger Prozess, der so gut wie ohne jeglichen untereinander stattfindendem kreativem Stress von statten ging. Und nun ist das Ding im Kasten. „Es macht auch wirklich keiner mit“ heißt es – auch wenn da trotzdem viele Menschen, die wir lieben, mit am Start waren. Wir lieben es beide sehr und es klingt dann so und so ähnlich:

https://youtu.be/TrbWyF7sTK0

Butter auf die Mische: am 24.12.2020 wird es nach über zehn Jahren endlich mal wieder ein neues Kraftfuttermischwerk Album geben. Es wird, wie hier bisher immer, unter Creative-Commons-Lizenz erscheinen und für 10 Euro zum digitalen Download zu haben sein. Der wird für ein paar Tage 10 Euro kosten. Ab dem 03.01.2021 dann aber für jeden auch für umme zu haben sein. Weil auch das immer so war. Daran will ich nicht viel ändern.

Aber: wir dachten uns, vielleicht bieten wir daneben auch die Möglichkeit an, das Album auf Vinyl erstehen zu können. Weil wir das Beide eigentlich ganz geil finden würden. Aber auf Label-Suche hatten wir keinen Bock, das selber zahlen, wäre komplett bescheuert – und so würden wir jetzt gerne Euch überlassen wollen, ob das sein soll, oder halt unnötig wäre. So haben wir eine Crowdfunding-Idee entwickelt, für deren Umsetzung wir alles komplett selber machen und mundblasen würden. Mit der Annahme, dass ihr vielleicht und hoffentlich Böcke auf die haben könntet. Dazu gehören 161 Doppelvinylalben auf 180 Gramm schwerem und farbigem Vinyl, 161 dazugehörige, in verschiedenen Farben von uns selber gesiebdruckten Covern, T-Shirts, die wir ebenfalls selber siebdrucken würden, eine auf 61 Stück limitierte, white labeled 7inch, die es tatsächlich nur so und später nicht zum Download geben würde und noch ein paar Schnörkel. Klingt erst mal schon ganz geil, kostet aber. Natürlich. Und ist ökonomisch betrachtet ziemlich bescheuert – machen wir uns nichts vor. Aber das könnt ihr ja jetzt entscheiden.

Was euch erwartet, wenn das Ding hier durchgehen sollte: 14 Tracks, die vom Ambient über Downbeats bis hin zum Bummeltechno alles mitbringen und natürlich immer mit einer Prise Dub gewürzt sein werden. Auf Vinyl, auf 7inch. 161 mal. Sollte das hier nicht klappen, und es liegt halt nur an euch, ob dem so ist, gibt es 12 Tracks mit ähnlichem Sound, aber halt ohne Vinyl und Schnörkel. So weit, so einfach und so klar. Und wir sind auch cool damit, wenn das am Ende nicht klappen sollte, zum Download kommt das Album so oder so, wie bei mir schon immer, aber gucken wir mal, was es so geben würde. Wir hätten sechs verschiedene Pakete für euch im Angebot, die da wären:

Album ohne Schnörkel für 26,50 Euro:
Es kommt ein farbiges auf 161 Stück limitiertes Doppelvinylalbum zu Dir. Das Cover wurde von uns für Dich farbig individuell gesiebdruckt. Ja, es wird 161 verschiedenfarbige Cover geben.

Album ohne Schnörkel, aber mit T-Shirt für 36,50 Euro:
Es kommt ein farbiges auf 161 Stück limitiertes Doppelvinylalbum zu Dir. Das Cover wurde von uns für Dich farbig individuell gesiebdruckt. Ja, es wird 161 verschiedenfarbige Cover geben. Außerdem bekommst du ein von uns für Dich gesiebdrucktes Shirt mit unserem neuen, geilen Logo.

Album ohne Schnörkel, aber mit T-Shirt und limitierter 7″ für 56,50 Euro:
Es kommt ein farbiges auf 161 Stück limitiertes Doppelvinylalbum zu Dir. Das Cover wurde von uns für Dich farbig individuell gesiebdruckt. Ja, es wird 161 verschiedenfarbige Cover geben. Außerdem bekommst du ein von uns für Dich gesiebdrucktes Shirt mit unserem neuen, geilen Logo und eine auf insgesamt 61 Stück limitierte 7inch, deren Tracks es später nicht zum Download geben wird. Ganz schön exklusiv…

Album mit Schnörkel und T-Shirt und 7inch und Coverdruck und Sektfrühstück für 86,50 Euro:
Es kommt ein farbiges auf 161 Stück limitiertes Doppelvinylalbum zu Dir. Das Cover wurde von uns für Dich farbig individuell gesiebdruckt. Ja, es wird 161 verschiedenfarbige Cover geben. Außerdem bekommst du ein von uns für Dich gesiebdrucktes Shirt mit unserem neuen, geilen Logo und eine auf 61 Stück limitierte 7inch, deren Tracks es später nicht zum Download geben wird. Siebdrucke mit uns dein eigenes Cover und lass uns dabei ein Sektfrühstück machen. Gedruckt wird in Potsdam Mittelmark.

161 Spezial mit nur Schnörkel und Sekt für 161 Euro:
So, jetzt festhalten hier! Du bekommst die 161ste Pressung und das drucken wir Dir da sogar mit rauf. Dazu ein Shirt mit unserem neuen, geilen Logo, die 7inch und jetzt fährt hier die Lock durch: Du stehst beim nächsten Meeresrausch Festival in Peenemünde auf der Gästeliste und bei unserem dortigen,
legendären Morgen-Set mit uns auf der Bühne – und wir trinken Sekt, bis du da runter fällst. Diesen Slot würden wir ja kaufen, wenn wir ihr wären! Auch klar.

Album mit Schnörkel und T-Shirt und 7inch und ein Live-Gig für 500 Euro:
Du bekommt das Album, die 7inch und ein Shirt. Und du bekommst den ersten Live-Gig, den wir zu diesem Album spielen werden. Egal, ob bei dir im Wohnzimmer, im Garten, auf einem Dorffest (sic!) oder einem Festival. Die Live-Premiere zu „Es macht auch wirklich keiner mit!“ gehört Dir. Exklusiver kann es nicht mehr werden.

Soweit. Das Crowdfunding wird vier Wochen laufen. Klappt es, wird es „Es macht auch wirklich keiner mit“ ganz fies limitiert auf farbigem Vinyl geben. Klappt das nicht, halt dennoch zum Download. Unter CC. Für umme. Für jeden, der es hören will.

Aber geil wärs schon, wenn das hier so klappen würde.

Gepresst werden würde dann bei R.A.N.D. Muzik in Leipzig.
Das Mastering kommt so oder so von Sven Weisemann.

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Kleine Zeitplanänderung bezüglich unseres Album-Crowdfundings

Eigentlich sollte hier heute um 10:00 Uhr das Crowdfunding für eine limitierte Vinyl-Ausgabe unseres kommenden Albums starten. Aber, wie das so ist, wenn man alles selber machen will, übersieht man mal Kleinigkeiten, die rückblickend eigentlich logisch vorher zu beachten gewesen wären. Zum Beispiel, dass so ein Funding nicht von heute auf Morgen erstellt werden kann. Als ich mein letztes Funding gestartet habe, ging das halt noch von jetzt auf gleich. Nun nicht mehr. Hätten wir drauf kommen können, aber manchmal sind wir halt einfach auch ein bisschen doof. Also: Alle 161 Pakete sind gepackt, das Funding steht und wartet quasi nur noch auf Freischaltung seitens des Hosters. Das kann drei Tage dauern, weshalb wir den ganzen Bums hier jetzt mal auf Freitag, 10:00 Uhr verschieben. Freitag ist eh der bessere Wochentag für alles.

All jene, die sich für heute den Wecker gestellt oder ihre Schicht verschoben haben, bitten wir um Entschuldigung. Sorry, Leuddies. Wir sehen uns am Freitag.

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Video: Das Kraftfuttermischwerk – Diese Sonnenblume, Alter! (feat. Josi & Darius)

So. Wie schon erwähnt, wird es im Dezember nach über zehn Jahren Pause ein neues Das Kraftfuttermischwerk Album geben. Wenn ihr Bock habt, könnt ihr es ab Montag, 10:00 Uhr, auf farbigem und limitiertem Doppel-Vinyl crowdfunden. Solltet Ihr das dann so wollen, lassen wir 161 Doppel 12inch davon pressen und zusätzlich 50 7inch. Ganz Genaues dazu dann am Montag.

Aber da ja keiner gerne die Katze im Sack kaufen mag, hier schon mal ein Reinhören in das, was da kommen wird. Natürlich ist das Album am Ende deutlich diverser, aber dieser Tune, bei dem uns Josi mit den Vocals und Darius an der exorbitant großartigen Gitarre unterstützt haben, fasst das im Dezember erscheinende Album klanglich schon mal ganz gut zusammen.

Außerdem haben wir es vielleicht geschafft, das langweiligste Musikvideo aller Zeiten zu machen – und das will ja auch kaum einer von sich behaupten. Und am Ende geht es halt sowieso um den Tune. Und um diese Sonnenblume, Alter!

Mastering: Sven Weisemann.

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Neues Das Kraftfuttermischwerk-Album incoming

Nach über zehn Jahren wird es zum Ende des Jahres ein neues Das KFMW-Album geben. Rudi und ich haben lange daran geschraubt. Und wenn Ihr es so wollt, könnt ihr es auch auf Vinyl haben. Dann wird es genau 161 davon geben. Wenn ihr das nicht auf Vinyl wollt, kommt es es trotzdem zum Download zum Ende des Jahres. Aber Vinyl ist halt schon immer noch sehr sexy. Finden wir.

Näheres dazu nächste Woche. Und ich habe gerade so richtig Bock drauf.

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