Kurzer Nachtrag zu der Wand, vor der letzte Woche ein paar Polizeibeamte in Cottbus posiert haben. Ich schrieb, dass es sein könnte, dass es dort ein kleines Problem mit dem Neutralitätsgebot gäbe. Stellt sich raus, die haben noch ganz andere Probleme.
Was ist eigentlich bei euch los, @PolizeiBB? #EndeGelaende pic.twitter.com/rD3lYEgE0v
— Ende Gelände (@Ende__Gelaende) November 28, 2019
Die Wand nämlich wurde im Anschluss von neun Beamten gestrichen. Allerdings nicht gänzlich. Am Ende blieb ein Krebs übrig, ein „D“ und aus dem darauf folgenden „E“ wurde ein „C“ gemacht. Dann sei wohl die Farbe alle gewesen. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, denn so blieb für alle ersichtlich das Kürzel „DC!“ auf der Wand. Die Abkürzung für „Defend Cottbus“.
Der #Hummer hat Ähnlichkeit oder? @PolizeiBB pic.twitter.com/5dozFJYNNV
— Barbara Domke (@Barbara_Domke) November 28, 2019
„Das Tier, entlehnt aus dem Stadtwappen der Stadt Cottbus, ist ein bekanntes Symbol der rechtsextremistischen Szene in der Lausitz, die entsprechende Kampagne „Defend Cottbus“ steht in enger Verbindung zur „Identitären Bewegung“.“
Dann begannen interne Ermittlungen der Polizei, wobei herauskam, dass jenes Kürzel absichtlich und im Kontext zu Defend Cottbus auf der Wand hinterlassen wurde.
Mit dem neu aufgetauchten Foto vom späten Donnerstagabend sei nun aber „klar, dass die neun Beamten bevor sie den Ereignisort nach der beauftragten Entfernung verließen, diesen Schriftzug zumindest kannten und ihn auch dokumentierten“, heißt es von der Polizei. Eine Veränderung des Buchstaben „E“ zum Buchstaben „C“ erst nachdem die neun Polizeibeamten den Ereignisort verließen sei damit ausgeschlossen. „Die Beamten haben demnach den Ereignisort unter Zurücklassung des Kürzels ‚DC!‘ samt Krebs verlassen.“
Am Montag seien in der Liegenschaft der Polizei in Cottbus außerdem Reste von Farbe festgestellt worden, die möglicherweise zum Überstreichen des Graffito genutzt wurde. Farbspuren an der Mauer wurden durch Kriminaltechniker gesichert.
Die Gruppe Einzelfälle der @PolizeiBB_E, die vor ihrem Einsatz bei #EndeGelaende vor dem Schriftzug der Neonazi-Gruppe "Defend Cottbus“ posierte, wurde von dem Einsatz freigestellt und sollte das Graffiti überstreichen.
Übrig blieb "DC", das Kürzel von Defend Cottbus. [1/3] pic.twitter.com/u51nWKiYfk
— Ende Gelände (@Ende__Gelaende) December 2, 2019
Das ist das Ergebnis der Übermalung ihrer Kollegen. Nachdem posierenden Polizisten vor einem rechtsextremen Graffiti im Netz auftauchten. DC= DEFEND COTTBUS pic.twitter.com/lLBTNyjoOk
— Steve Matu (@SteveMatu5) November 30, 2019
Der Verdacht dass Polizeikräfte welche ein Anti #EndeGelände Wandbild übermalen sollten den Schriftzug "DC!" zurückließen, also auch aus dem Buchstaben E ei C machten hat sich bestätigt. DC wird in der lokalen Nazi-Szene als Abkürzung für "defend Cottbus" verwendet. pic.twitter.com/4yRKnEeyU5
— Björn Kietzmann (@bjokie) December 3, 2019
Nazis bei der Polizei, die jetzt ein Disziplinarverfahren und eine Versetzung erwartet. Entlassen werden sie nicht.
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