Andy Gawlowski ist 1980 in Polen geboren und ist im jungen Alter mit seiner Familie nach Deutschland ausgewandert. Nach rund 23 Jahren, die er wechselweise im Norden, Süden und Osten der Republik verbracht hat, zog es ihn 2009 ins schweizerische Zürich, wo er seitdem als freischaffender Fotograf arbeitet. Seine Fotografie versteht sich als eine Mischung aus klassischer Street-Fotografie und Reisefotografie. So regelmässig wie möglich bereist er dafür die Welt und erkundschaftet fremde Kulturen für sich. Aktuell befindet sich Andy auf einer sechsmonatigen Reise durch Lateinamerika und wird die kommende Zeit seine Eindrücke hier teilen.
Portfolio: http://wowiwax.com
Instagram: https://www.instagram.com/wowiwax/
Wilkommen zu meiner Bilderreise durch Lateinamerika. Ich freue mich darauf meine Fotos der kommenden sechs Monate hier auf dieser schönen Bühne zeigen zu dürfen. Da ich kein Mann grosser Worte bin, werde ich versuchen grundsätzlich meine Bilder sprechen zu lassen. In aller Regel konzentriere ich mich bei meinen Fotoserien auf einzelne Länder und versuche den Zuschauern einen abwechslungsreichen Gesamteindruck eines Landes zu geben. Über die Jahre hat sich daraus eine Mischung aus Portraits, Landschaften und Momentaufnahmen des öffentlichen Lebens ergeben. Dabei folge ich in aller Regel keinem bestimmten Kozept oder festgeschriebenen Regeln, sondern fotografiere einfach was meinem Auge schmeichelt. Ich habe grosse Freude daran ohne grosse Vorplanung fremde Orte zu erkundschaften und sie nach Lust und Laune fotografisch festzuhalten. So kann es auch sein, dass ich meine Kamera tagelang nur spazieren trage und nicht ein einziges Foto schiesse. Hauptsche ich bin an der frischen Luft.
Zum Start meiner Reise im Oktober haben es höhere Mächte dann allerdings doch zu gut mit der frischen Luft gemeint. Wirbelsturm „Nate“ war es, der grosse Teile Costa Rica´s verwüstete und mich tagelang an der Westküste, in Santa Teresa, festhielt. Wegen diverser Landrutsche war der Ort von der Aussenwelt abgeschnitten. Auch auf Strom und fliessend Wasser musste ich zwangsweise verzichten. Aber so eine Dusche aus der Minarwasserflasche ist am Ende eh erfrischend genug. Auch nachdem der Sturm weiter gen Norden gezogen ist, wurde das Land von heftigen Regengüssen weiter aufgeweicht. Damit fiel auch mehr oder weniger das Entdecken und Fotografieren Costa Rica´s ins Wasser. Viele Nationalparks, die ich besuchen wollte, wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen. Teilweise waren ganze Landstriche nicht erreichbar.
Eigentlich wollte ich nach Costa Rica weiter über die Karibikküste direkt nach Panama reisen und dort relativ bald Richtung Kolumbien segeln. Da die Wetterprognosen für Panama für meinen Geschmack denen im aktuell durchnässten Europa doch zu sehr ähnelten und ich meinem Zeitplan sowieso voraus war, habe ich mich kurzfristig entschlossen für eine gute Woche nach Nicaragua zu reisen. Was ich leider nicht wusste ist, dass Drohnen in Nicaragua verboten sind. So wurde mir meine direkt am Flughafen, gegen eine stattliche Gebühr von $50 abgenommen und unter lächerlich strengen Sicherhetsvorkehrungen am Tag meiner Abreise wieder zurückgegeben. Die kommunistischen Staatsdiener haben mich zu zweit bis hinter die Sicherheitskontrollen des Flughafens begleitet um mit eigenen Augen zu sehen, dass ich alter Hochkrimineller auch tatsächlich das Land verlasse. Am liebsten hätte ich die Drone dann gleich im Terminal aufsteigen lassen und wär zurück zum Checkin geflogen. War aber am Ende nicht mutig genug. Nächstes mal dann.
Mittlerweile bin ich nun doch in Panama angekommen und sitze im Nachtbus von Bocas del Toro nach Panama City. In nur 11 Stunden werde ich ankommen und höchstwahrscheinlich kein Auge während der Fahrt zudrücken. Am Busfahrer ist defintiv ein Formel 1 Weltmeister verloren gegangen. In einigen Tagen dann werde ich einen fünftätigen Segeltörn über die paradiesischen San Blas Inseln nach Cartagena, Kolumbien machen. Ich habe da so ein Gefühl, dass dies eins der Highlight meiner Reise sein wird. Ich freue mich schon auf die viele frische Luft.