Der Rahmen des Filmes „Als wir träumten“ gleicht meinem zu dieser Zeit, auch wenn ich noch etwas jünger war als die hier gezeigten Protagonisten. Jugend und Techno gehörte für mich unweigerlich zusammen. Beim Techno ist geblieben, auch wenn meine Jugend lange hinter mir liegt.
„Leipzig nach der Wende. Nach dem Zusammenbruch der DDR ist vom Pioniergeist ihrer Kindheit bei Dani, Rico, Mark, Pittbull und Paul nicht mehr viel übrig. In dieser neuen Zeit, in der alles möglich ist, gehen die Jungs an ihre Grenzen. Sie klauen, saufen, prügeln sich mit Nazis, hören Techno und eröffnen einen Underground-Club. Doch die Probleme lassen nicht lange auf sich warten.
Dani, Rico, Mark, Pitbull und Paul erleben ihre Kindheit in den letzten Jahren der DDR. Der Zusammenbruch des sozialistischen Systems trifft sie in einem sensiblen Alter, mitten in der Pubertät. Für die Jugendlichen und vor allem Rico, der unter dem Konformitätszwang der DDR gelitten hatte, ist das Chaos der Wendezeit ein Befreiungsschlag. Die Schule wird zur Nebensache, saufend, wütend, grölend zieht die Jugendclique durch die Straßen Leipzigs. Sie klauen im Supermarkt, bestehlen eine ältere Dame, aber nur ein bisschen. Trotz ihrer Härte gehören die Jungs zu den Guten, auch wenn sie manchmal über die Stränge schlagen. Doch Dani und seine Freunde leben auch in ständiger Gefahr. Regelmäßig werden sie von einer Gruppe Nazis, die das Revier für sich beanspruchen, verfolgt und verprügelt. Das Leben, das der Film zeichnet, ist voll von Exzessen, Grenzüberschreitungen, aber auch Härte und noch dazu den üblichen Jugenddramen wie etwa einer unerwiderten Liebe. Schließlich bündelt sich die Energie der Jungs in der Idee, einen Techno-Club zu eröffnen.“
Es gab eine Zeit, in der das Wort „Ferngespräch“ den Eltern kalten Schweiß auf die Stirn trieb. Die waren nämlich teuer, weshalb sie meist auf die späten Abendstunden verschoben wurden. Da wurden sie dann preiswerter. Auch sonst wusste man selten, was genau am Ende des Monats auf der Telefonrechnung stehen würde. Flatrates gab es noch keine und man sah ständig auf die Uhr, um Gespräche möglichst kurz halten zu können, so dass sich das einrichten lies.
Diese Scheibe hier, die damals auch neben dem Telefon meiner Eltern lag, sollte als Anhaltspunkt dienen, um die Kosten halbwegs überblicken zu können. Billig war das nicht. Halbe Stunde Ortsgespräch am Vormittag kam 2,40 DM.
1996 hat eine halbe Stunde Ortsgespräch am Vormittag noch 2 Maaak 40 gekostet. pic.twitter.com/EPRsmDjXZ2
32 Pfennig kostete dieser Abreisskalender für das Jahr 1990. In ihm lebte die DDR länger als in Wirklichkeit. Und weil 2017 die Wochentage wieder genauso fallen wie 1990, werden wir hier jeden Tag das Kalenderblatt mit Rückseite posten. pic.twitter.com/HIMwkV0357
Der von Saumselig befüllte und sehr großartige Twitter-Account Die DDR 1990 ohne die Wende zeigt einen Abreißkalender, der noch in einer Zeit gedruckt wurde, in der man davon ausging, dass es die DDR im Jahr 1990 noch geben würde.
32 Pfennig kostete dieser Abreisskalender für das Jahr 1990. In ihm lebte die DDR länger als in Wirklichkeit. Und weil 2018 die Wochentage wieder genauso fallen wie 1990, werden wir hier jeden Tag das Kalenderblatt mit Rückseite posten.
Dort gibt es täglich kleine Anekdoten aus dem Alltag der DDR. Heute ein Broiler-Rezept.
Was ich bis eben auch nicht wusste: in der Zeit von 1989 bis 1991 wurde in Westberlin eine Magnetbahn im Passagierverkehr eingesetzt. Zu Testzwecken fuhr sie schon seit 1984. Irgendwie aber brach ihr dann wohl der Mauerfall das entwicklungspotenzielle Konzept und die Idee der M-Bahn für Berlin wurde fallengelassen.
Bereits am 31. Juli 1991 wurde der M-Bahn-Betrieb eingestellt, um die Trasse für die durch den Mauerfall am 9. November 1989 ermöglichten Wiederaufbau des durch den Mauerbau unterbrochenen Streckenstücks der U-Bahn-Linie U2 frei zu machen. Am 17. September 1991 begann die Streckendemontage, die bis Ende Februar 1992 abgeschlossen war. Ursprünglich war an einen Wiederaufbau als Zubringer zum Flughafen Schönefeld gedacht worden. Diese Absicht wurde später jedoch fallen gelassen und die eingelagerten Streckenteile wurden verschrottet.
Als ich hier neulich die Trance-Mixe aus den 90ern verbloggte, musste ich kurz an Bonzai Records denken. Jenes belgische Rave-Label, das Mitte der 90er Jahre wirklich (auch in Form von T-Shirts) omnipräsent war und es mit doch derbem Rave-Sound zeitweise bis in die Charts schaffte. Ich dachte dann, dass es davon doch sicher auch ein paar dutzend Tribute-Mixe geben müsste, war dann aber zu faul zum Suchen – und so richtig Bock auf den Sound hatte ich gerade auch nicht.
Nun schneit hier eine Doku rein, die ich für sehr viel interessanter halte, als irgendwelche Mixe – und die sich gänzlich dem 25. Jahre alten Label widmet: Bonzai Records – The Story.
1995, Berlin Prenzlauer Berg: der Prenzlberg war damals noch alles anderes als auf schön geföhnt und der heutige Regierungssprecher war ein damals noch junger Journalist, der eben über jenen Prenzlauer Berg eine Reportage machen wollte, in der er die damalige Feuerwache 1300 bei ihrer Arbeit begleitete. Zur selben Zeit arbeitete ich mich dort durch irgendwelche Altbauten und brachte die versifften Flure auf neuen Glanz, den die darauf folgenden Mieter natürlich bezahlen sollten. Als Prenzlberg noch dreckig war. Mit Punk, Techno und jeder Menge Schicksalen.
Nachdem es die letzten Jahre immer wieder mal Gigabyte-weise Mixe aus den 90ern im Netz gab, haben es diese jetzt offenbar in recht ordentlich kuratierter Form auch auf YouTube geschafft. Ein diesbezüglich gut sortierter Kanal ist der von Johan N. Lecander. Dort finden sich nicht nur Mixe, die in den Genres Trance und Hardtrance zu Hause sind, sondern auch welche, die sich bestimmten Labels oder Künstler von damals widmen. Und da sind halt schon auch heute noch ein paar hörenswerte bei. Zu jedem Mix gibt es eine recht detaillierte Inhaltsangabe, die Artist, Label und Erscheinungsjahr beschreibt. Hier auch alle Mixe bei Mixcloud.
Ich packe hier mal eben ein paar rein, die ich aus ganz verschiedenen Gründen irgendwie immer noch für geil empfinde. So, dass ich instant den Geruch von Räucherstäbchen in der Nase habe. Hach!
Tracklist:
01. [00:00] Emmanuel Top – Marguerite – Attack Records (2001)
02. [05:26] Emmanuel Top – Ecsta – Deal – Attack Records (1994)
03. [12:07] Emmanuel Top – Cosmic Event – Attack Records (1994)
04. [17:19] Emmanuel Top – Radio – Attack Records (1995)
05. [25:49] Emmanuel Top – Stress – Attack Records (1995)
06. [30:49] Emmanuel Top – Throb – Attack Records (1998)
07. [35:11] Emmanuel Top – Rubycon – Dance Opera (1995)
08. [37:51] Emmanuel Top – Turkish Bazar – Attack Records (1994)
09. [43:30] Emmanuel Top – So Cold – Attack Records (1994)
10. [49:43] Emmanuel Top – Acid Phase – Attack Records (1994)
11. [54:43] Emmanuel Top – Tone – Attack Records (1995)
12. [01:02:12] Emmanuel Top – Climax V 1.1 – Attack Records (1995)
13. [01:09:46] Emmanuel Top – Fly-Tox – Dance Opera (1995)
So dürften den alten Tresen nur die Wenigsten gesehen haben. Bei Tageslicht und völlig frei von Gästen. Ein ganz unaufgeregter Gang durch den Klub. Ich kann ihn fast riechen.
Ich war mir ziemlich sicher, die hier schon mal gehabt zu haben, finde sie aber doch nicht. Kann sein, dass sie mit dem Kaputtmutterfischwerk im Datennirvana untergegangen ist – sei es drum.
Ein Doku von Ben Hardyment, die sich im Jahr 1993 der Berliner Trance Szene widmete, die sich so ohne Mark Reeders Label MFS vielleicht ganz anders entwickelt hätte. Lange, bevor Paul van Dyk zum MFS-Botschafter und einem popkulturellen Phänomen wurde. Und als Trance klanglich noch eng an das gekoppelt war, was später zum Psytrance wurde.
Im selben Jahr erschien der erste Teil der STUD!O K7 Video-Compilation X-Mix, die später auch auch über irgendwelche Szenegrenzen bekannt wurde. Jener erste Teil trug den Namen The MFS-Trip und wurde von Paul van Dyk gemixt. Ein früher Meilenstein der darauffolgenden unzähligen DJ-Mix-Compis.
Steht hier noch irgendwo auf Vinyl rum und wenn ich es mal ganz nostalgisch mag, höre ich mir diesen Mix nochmal auf CD an. Denn damals war das schon ziemlich geil.
This lost classic, shot on 16mm in a wintry Berlin in 1993,
explores the origins of the now monumentally massive German Trance and Dance music scene.
With interviews with luminaries such as Dr Motte, Paul van Dyk, Laurent Garnier, Paul Browse, Mijk van Dijk and MFS label supremo Mr Mark Reeder
this now legendary exploration into the underworld of what was the most significant force in driving dance music forward in the 20th century.
It contains rare early footage of the 1991 and 1993 Love Parade, and of the now bulldozed Mutoid Waste Company land,
E-Werk and Tresor – Berlin’s legendary (and now closed) clubs that started it all in the former East Berlin.
Directed by Ben Hardyment
this documentary is imbued with an uplifting and extremely positive energy
– there are rumours of a film sequel in the pipeline, but for now, sit back and enjoy 25 minutes of pure trance music history.
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