Erst gestern bin ich auf das Schaffen von Rudolf Horn gestoßen. Horn war Möbeldesigner in der DDR, was mich doch überraschte, denn bisher dachte ich, das Möbel, Design und DDR eher so Dinge sind, die nicht so recht zusammengehören würden. Eher bin ich davon ausgegangen, dass Möbel in der DDR eher zweckgebunden hergestellt wurden. Nichts Design – praktisch muss das sein, dachte ich. Ganz VEB-Möbel- und Spanplattenwerkirgendwas-like eben. Aber offensichtlich täuschte ich mich da, wie mir so eben die Infos auf Burg-Halle über das gerade stattgefundene Rudolf Horn Symposium in Halle klar machen.
Rudolf Horn war mit Sicherheit einer der zentralen Figuren im Design der Deutschen Demokratischen Republik und gleichzeitig im deutschen Möbeldesign der Nachkriegszeit bis zur Wende. Sogar über diese Zeitspanne hinaus war er 30 Jahre lang Hochschullehrer an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design in Halle.
Neben den ausführlichen Infos haben die auch allerhand Bilder der Möbel von Horn. Ich kann mich nicht daran erinnern, Möbel aus dem Osten je im Design-Kontext betrachtet zu haben, finde allerdings jetzt, dass das durchaus Sinn macht, irgendwie.
Anfang der 70iger Jahre, mit 17, habe ich meine erste Wohnung eingerichtet – in der DDR mit DDR-Design. Zu jedem Stück von damals könnte ich heute noch stehen – perfekter Lounge-Stile mit Zitaten von Jacobsen und Panton (egg-chair, roter Plaste-Tisch, … ) Nur die weiße Reaglwand der Möbelwerkstätten Hellerau war nicht zu bekommen. Meine weiße Regalwand habe ich mir deshalb bauen lassen. Sie ist seither oft mit umgezogen, wird von Zeit zu Zeit zu Zeit neu lackert und wohnt heute noch mit mir.
Liebe Grüße aus Leipzig