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Paulo Coelho über das Internet, über Blogs, über Esotorik

Man, hat das gedauert, bis die Print-Version dieses Interviews im Netz gelandet ist. Gelesen hatte ich das schon vor 14 Tagen und sehr lange darüber nachdenken müssen. Ich mag diesen Tüp sehr, und nicht nur wegen seiner Bücher. Unbedingt lesenswert.

Coelho: Was verstehen Sie unter Esoterik? Spiritualität? Für mich bedeutet esoterisch etwas Unverständliches, Mysteriöses. Wollen Sie wissen, was für mich wirklich esoterisch ist? Die Ökonomie. Niemand kann Ihnen wirklich erklären, wie die Weltwirtschaft funktioniert.


SPIEGEL: Ihre Internet-Seite wird vor allem deshalb so viel besucht, weil Sie ein erfolgreicher Buchautor sind.

Coelho: Aber auch ein Blog setzt sich irgendwann durch. Nach zwei Jahren hat sich in meinem Fall eine Eigendynamik entwickelt, und nun läuft es von allein. Es sind täglich rund 50 000 Leute, die meine Seite aufsuchen, die auch untereinander diskutieren. Ich selbst schreibe jeden Tag. Es kann übrigens auch jeder kostenlos Bücher von mir herunterladen, in verschiedenen Übersetzungen.

SPIEGEL: Was sagen Ihre Verlage dazu?

Coelho: Die frage ich nicht. Wir stellen die Bücher auch nicht selbst ins Netz. Wir bieten lediglich Links, die zu Volltextdokumenten weiterleiten.

SPIEGEL: Eine direkte Verbindung zu Raubkopierern?

Coelho: Ich nenne sie die Coelho-Piraten.

SPIEGEL: Das können Sie sich leisten. Sie müssen von den Einnahmen Ihrer Bücher längst nicht mehr leben. Aber was ist zum Beispiel mit den Übersetzern? Erhalten die eine Entschädigung?

Coelho: Deren Arbeit wird doch pauschal abgegolten.

SPIEGEL: Zumeist nach Seiten, der Lohn ist nicht gerade üppig. Und auch das müssen Verlage bezahlen, die die Bücher übersetzen lassen. Viele klagen, dass Bücher viel zu billig seien.

Coelho: Zu billig? Für viele Menschen sind Bücher heute schon unerschwinglich. Deshalb soll jeder meine Romane kostenlos bekommen können, aus dem Internet.

Wunderbar. Großer Tüp.

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