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788 Suchergebnisse für "muss los"

Soundmuseum Turntables Collection – Plattenspieler wie sonstwas

Seitdem ich Mitte der 90er meinen SL-BD20A zu Gunsten zweier 1210er ausgewechselt hatte, habe ich ich eine ganz klare Vorstellung von einem Plattenspieler: viereckig ist so ein Plattenspieler, ohne runde Ecken, einen Pitch hat er – +/-8, direkt angetrieben muss er sein, Licht auf die Nadel muss er haben, klar. Eben ganz 1210er. Alles andere habe ich mit einem Plattenspieler nicht in Verbindung gebracht. Und alles was danach an Versuchen kam, das Klub-Monopol von Technics abzulösen habe ich ignoriert. Zu recht, wie ich bis heute finde, denn es gibt einfach keinen Plattenspieler, der mich dazu bringen würde, meine MKs gegen diesen einzutauschen; Punkt.

Heute allerdings kam mein Weltbild, zumindest was die Optik eines Plattenspielers betrifft, arg ins Wanken. Das Klangmuseum nämlich hat die abgefahrensten Plattenspieler der letzten 50 Jahre gesammelt und diese als Archiv in’s Netz gestellt. Diese wurden wohlgemerkt alle in Serie auch hergestellt. Was ich da sehe lässt mein Herzchen hüpfen. Ich wusste nämlich nicht, was man mit dem Format einer Platte alles machen kann, das dass, was die die Platte dann spielen soll, auch noch wahnsinnig gut aussieht. Das sind definitiv die geilsten Variationen von Plattenspielern, die ich je gesehen habe. Wie die klingen ist da eher sekundär, aber das Design der Dinger ist sowas von retrofutur (als Adjektiv), dass man bedauern könnte, das Vinyl seinen Zenit überschritten hat. Denn davon hätte ich gerne noch viel mehr gesehen in futur.

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Download: All my this deep candys – mixed by Rudi Stöher

Heute mal Tag der Nachwuchsförderung. Vor gut einem Jahr, habe ich das erste Mal dem damals 18-Jährigen Rudi Stöher dabei zugehört, wie er Platten ineinander mixte und war völlig baff, mit welcher Leichtigkeit er das völlig unaufgeregt tat. Soviel Talent hat mich echt schwer beeindruckt. Seitdem höre ich ihn circa einmal die Woche. Zugegeben: das nervt schon hin und wieder, denn das Problem ist, er ist jung, er hat keine Kohle und er spielt immer die selben Platten. Wie das eben so ist in dem Alter. Es müssen eben auch immer Platten sein, da die ganze Digital-Mixing Peripherie mehr Kohle kostet als junge Menschen haben, klar. “Geb` dem mal Serato, pack ihm MP3s zusammen und der macht dir einen lässigen Mix, der sich gewaschen hat”, dachte ich immer. Gestern haben wir das dann eben gemacht. Ich habe einige meiner liebsten Tracks in einen Ordner geschmissen und gesagt: “Los, mix das mal.”. Und er hat gemixt. Und wie er gemixt hat. Er war gestern meine Quasi Jukebox-Mixmaschine.

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Just my daily two cents

Music Production in a Digital Era | Doni
Doni Cordoni hat ein Buch über die Produktion von Musik mit Hilfe von Computern, Software und Synthis geschrieben. Quasi genau meine Baustelle. Nun ist er nicht der erste der sowas tat, aber er ist der vielleicht erste, der das in Form eines kostenlosen Pdfs vertreibt! Da nimmt man die nicht ganz schöne Optik gerne hin und die Hinweise für jene, die sich mit der Thematik erstmals beschäftigen wollen sowieso. Für Fortgeschrittene gibt es wenig Neues, aber an die richtet sich das ganze auch gar nicht. Viele fundierte Tipps und Hinweise auf über 60 Seiten.


Graffiti-Story im Stern von 1989 | Nerdcore

Eingescannter kompletter Stern-Artikel zum Thema Graffiti. Knüller. Muss eine gar schlimme Zeit gewesen sein. Die Idee könnte man auch mal ausweiten: so Scannen alter archäologisch wertvoller Artikel und in´s Netz packen.

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Das ist alles nicht so einfach

Der Vorteil daran zwei Kinder mit hohem Altersunterschied zu haben ist der, dass man einiges, was man vor Jahren noch als bestmöglich empfunden hatte, heute etwas reflektierter betrachtet. Mit dem Abstand der Jahre, dem nötigen auch, den man natürlich zu jener Zeit nicht hatte. Nicht haben konnte. Beispiel: Tagesbetreuung. Ganz heißes Thema, gerade in einem Pädagogenhaushalt. Was damals als optimal gedacht, sich später dann aber als das genaue Gegenteil erwiesen hatte, möchte man schon gerne heute dann ausschließen. Klar. Man möchte es anders, womöglich sogar besser machen und keiner kann wissen, ob das alles dann zukünftig mit dem Blick auf die dann schon vergangenen Jahre auch genau so funktioniert. Wer weiß das schon? Die damalige Einstellung zu alternativen Betreuungsangeboten war ziemlich kompromisslos; punkt. Alles andere war unnötig bis unmöglich gar, ging gar nicht. Das darf so nicht sein. Nicht für mein Kind. Das war gut so. Damals. Weil es in dieser Zeit genau so sein sollte.

Heute aber? Nee, heute würde ich mit dem Wissen um einige Sachen anders entscheiden. Entscheide ich anders, gehe Kompromisse ein, schaue weniger auf Papier gedruckte Konzepte, mehr auf das, was drin steckt. Stecke eine Nadel in die Seifenblase voller Namen pädagogischer Statussymbole. Die ewig Guten, die so oft in der konkreten Arbeit am Kind vergessen werden, versaubeutelt gar. Hauptsache die immer guten Schlagwörter tauchen im Konzept auf. Das nämlich reicht nicht. Ich schere mich heute weniger um konzeptionelle Aspekte und mehr um das, was vor Ort mit meinem Kind geschehen könnte, geschehen wird. Und irgendwie geht es mir damit auch ganz gut. Genau wie damals. Kann sein, dass ich dann in 10 Jahren wieder ganz anders darüber denken werde. Nur: noch einen Versuch werde ich, werden wir nicht haben und irgendwo muss die Reise schließlich hingehen.

Ich war eben in einer Kita mit der Kleinen Eingewöhnung machen, die ich vor 10 Jahren nicht mal betreten, wahrscheinlich nicht mal wahrgenommen hätte, und es war herzallerliebst. Ich hoffe, es bleibt dabei, denn wenn sie weint, wenn ich gehe, zerreist mir das das Herz und das muss ich nicht noch einmal haben.

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Just my daily two cents

9 Tage hinter den Barrikaden | Google Video
Ziemlich harter Stoff: “Im September 1986 war Kopenhagen Schauplatz einer Aktion, die wohl nicht nur für Dänemark einzigartig war. Es geht um ein damals seit über drei Jahren besetztes Haus, in dem rund 60 Leute leben. Die Besitzerin will es abreißen lassen – die Räumung ist für den folgenden Tag angekündigt… Hier beginnt der Videofilm der dänischen Gruppe, die während der neun Tage dauernden Verteidigung der Besetzung bei fast allen Aktionen und Alltagssituationen filmen konnte. Ihr gelang so ein Portrait des Lebens hinter den Barrikaden von den Leuten, die sich entschlossen hatten, das Haus militant zu verteidigen.

My MacBook Was Cracked By Itself | Flickr
Das. Fetzt! Für alle jene, die auch immer wieder daran erinnert werden wollen, dass nicht nur ihr Plastik-MacBook diese beiden Sollbruchstellen links und rechts neben dem Touchpad hat. Die haben andere auch. Frage mich gerade, ob die auch irgendwer nicht hat, der sein MacBook durch die Welt schleppt. Ich jedenfalls musste eben herzlich lachen.
(via murdelta)

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Platte(n) der Woche #19

The Prodigy – Invaders Must Die | 2009 | Vertigo Be
Okay, zugegeben; ich hätte es ja nicht für möglich gehalten, ich hatte sogar ganz böse das Gegenteil behauptet, aber man muss Meinungen ja auch mal ändern können. Wäre ja schlimm wenn nicht. Und deshalb sage ich jetzt, nachdem ich diese Platte einige Male gehört habe, etwas ganz anderes: dieses Album haut einem sowas von abartig zielgerichtet in die Fresse, dass es eine wahre Freude ist, diese bereitwillig hinzuhalten. Das ist laut, das ist direkt, das ist ohne jeglichen Firlefanz. Das ist The Prodigy, wie man sie kennt. Dummerweise hatte ich eben vorher erwartet, dass die sich auch mal im neuen Jahrtausend wiederfinden müssten. Aber wozu eigentlich auch? Warum etwas ändern, wenn es eigentlich für sich selber steht. In einem Interview meinen sie dazu selber:

“Es war gar nicht die Frage, ob wir diesen Sound benutzen oder reflektieren können. Uns gehört der verdammte Sound!” […] “Hätte es irgendwen gegeben, der jünger, frischer, aufregender als The Prodigy ist, hätten wir aufgehört. So aber mussten wir zurückkommen.”

Ich bin wirklich überrascht und revidiere meine vorherige Meinung ohne Umschweife. Hat der Holgi doch recht gehabt. Deshalb nämlich habe ich mich überhaupt da durch gehört. Fett ist für diese Platte wohl das bestmöglich zu nutzende Adjektiv. Fett.
(Reinhören)

Ton Steine Scherben – Keine Macht für niemand | 1972 | David Volksmund Produktion

Habe ich mal rausgekramt. Weil mir mal wieder nach dem imho besten Album der Scherben war. Ein Stück deutscher Musikgeschichte, dass eigentlich in jede Sammlung gehört.
(Reinhören)

Tocotronic – Es ist egal, aber | 1997 | L’Age D’Or
Die beste Platte der Tocos, wie ich finde. Herrlich roh runtergerotzt, laut und schnörkellos. Ganz anders als heute, was ich aber gar nicht schlimm finde. Ich mag die neueren Sachen nicht, andere schon. Das ist okay. Eine Platte, die zu den 90ern gehört wie Olek zu Bolek.
(Reinhören)

Disrupt – The Bass Has Left The Building | 2009 | Jahtari
Bevor ich die Platte hatte, dachte ich, ich müsste dann sowas schreiben wie: “Die sind erwachsen geworden, reifer auch im Sound…” und solchen Quatsch. Alle Angst unbegründet: Disrupt sind Disrupt sind Disrupt und machen wieder einmal mehr grandios eigenständige Musik, die wohl keiner zu kopieren in der Lage ist. Diese mit enormen Fun, Bass,- aber auch Tanzfaktor. Hier in Form eines Vinylalbums. Wo zum Teufel sind eigentlich meine Papers?
(Reinhören)

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mp3´s und die “Haptik”

Der Begriff Haptik im Kontext zum Hören bzw. Aneignen von Musik kommt mir in letzter Zeit immer öfter vor die Linse und ich kann die meisten Argumentationen dazu nicht immer ganz nachvollziehen. Mir sind Cover und das Auspacken einer Platte/CD nicht wirklich wichtig. Mir reicht das Entpacken eines Archives um ein Ähnliches in mir auszulösen.

Ich will mal etwas zurückblicken. Ich war gerade zehn oder elf, als das Geschacher von Musik auf dem Schulhof der POS mich zu interessieren begann. Ich meine, Musik der Musik wegen, nicht der Verpackung wegen. Im Osten war das Vorkommen von originalen Platten bzw. Kassetten mehr als gering. Mag sein, dass es mehr Freaks gab, die tatsächlich Vinyl aus dem Westen gesammelt haben, als das ich das mitbekommen habe, dann aber nicht in meiner Nähe. Dort drehte sich alles um Kassetten gefüllt mit der begehrten Musik aus dem Westen: Die Ärzte, Hosen, NDW, Rio, die Scherben, Udo Linderberg, Anne Clark, The Cure, Prince und ja, auch Michael Jackson waren die musikalischen Heilsbringer dieser Zeit. Nicht alle davon bei mir: um NDW, Anne Clark und Michael Jackson habe ich auch damals schon einen großen Bogen gemacht. Von Deep Purple und so will ich gar nicht erst anfangen, das war eher was für die Älteren. Die wenigen 7“ Inches, die, wenn überhaupt, mit so was in den planwirtschaftlich organisierten Handel kamen, waren innerhalb weniger Stunden vergriffen. Dafür hat man dann aber bei uns am Kaufhaus auch mal locker mal 3-4 Stunden anstehen müssen. Wenn man zu spät kam, weil wieder mal keiner Bescheid gegeben hatte, war das eben so. Shice auf die Auspackerei, ich wollte die Musik.

Also hat man sich auf die Suche nach irgendwem gemacht, der irgendetwas von dem, was man unbedingt haben musste, sein Eigen nannte. Im Regelfall hatten die Leute das auf irgendwelchen ORWO-Tapes, manchmal auch BASF, TDK und wie die Gegenstücke dazu im Westen eben hießen. Wenn man jemanden ausmachen konnte, biss man sich fest, bis man endlich an eine „Überspielung“ dieser Kassette kam. Das Wort „Kopie“ gab es damals noch nicht.

Da saß man dann da mit einer Kassette, die schon über 50 Mal überspielt, wurde, bespielt mit Musik von einer Kassette, die schon über 50 Mal überspielt wurde. Mindestens. Das klang dann in etwa so, als würde man eine Teewurst ins Tapedeck stecken und auf Play drücken. Man hatte ja nüscht. Aber: man hatte endlich die Musik, die man so lange gesucht hatte um sie auf dem SKR 701 seines Bruders zu hören. Später dann auf dem Walkman, den die Eltern über mindestens 378 Ecken aus dem Westen besorgt hatten. Immer und immer wieder. Von einer Verpackung, einem Booklet oder einem Textbook hatte ich dato noch nie etwas gehört – was also sollte ich damit? Mir war nicht mal wichtig, dass ich eine Aufnahme von Platte bekam oder von einer Radioaufnahme. Geschenkt. Ich wollte Musik hören, nicht anfassen.

Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Klar, habe ich dann irgendwann angefangen Musik auch als Komplettausgaben zu kaufen. Also Vinyl in der Hülle und CD´s mit Cover, Booklet und Textbook. Grandiose Cover waren dabei. Fand ich super. Nur nützt auch das schönste Cover nichts, wenn der Sound nicht kickt. Vinyl hat man Mitte der 90ger am einfachsten Mixen können. Pitchbare CD-Player waren da noch nicht wirklich brauchbar und die meisten Techno-VÖ´s kamen eh auf Vinyl. Also kaufte ich das eben. Die CD-Alben die ich haben wollte, hatten immer nur wenige und Tapes waren da schon nicht mehr der Knaller. MD´s waren zwar eine nette Alternative, aber nicht sehr verbreitet. Also kaufte ich CD´s. Und zwar mehr als ich es heute noch für sinnvoll halte. Ich habe die auch alle noch, viele davon höre ich noch. Auf dem Rechner. Einen CD-Player habe ich schon lange nicht mehr. Um sie zu hören, importiere ich sie nicht einmal. Internet habe ich immer dabei. Mein CD-Regal nicht, wenn Ihr versteht? Ebenso habe ich immer und überall meinen mp3-Player am Start, meine Kopfhörer und einen Mini-Klinke/Cinch-Kabel. Überall, wo mein Laptop steht, liegt ein Audiokabel in der Nähe um das Dingen mit einer Anlage zu verdrahten. Was soll ich da zusätzlich noch einen Plattenspieler anschmeißen oder einen CD-Player? Mir bringt das gar nix. Wenn ich irgendwo eine CD bekomme, tue ich die, klar, importieren bevor ich sie höre. Anstatt der wenigen Promo-Vinyl nehme ich, bis auf wenige Ausnahmen, lieber digitale Promopacks Ich habe das am liebsten alles auf meiner Festplatte, da kommt nichts weg. Keine CD die irgendwo ohne Cover rumliegt, keine Platte, die mal wieder im falschen Cover gelandet ist. Das Kaufen von CD´s und Platten war für mich so etwas wie ein nötiges Übel und ich bin froh, dass es heute nicht mehr notwendig ist.

Ich freue mich immer wie Bolle, wenn ich neue Musik bekomme. Nicht wegen dem Anfassen, der Verpackung, dem Auspacken. Nein, wegen dem Hören. Und eigentlich nur deshalb. Musik hat für mich deshalb nicht an „Wert verloren“, wie einige es nennen. Musik hat für mich eben nie einen anderen Wert gehabt: Musik gehört in den Kopf, nicht in die Regale, denn da finde ich sie viel wertvoller. Und worin unterscheiden sich eine gute sortierte mp3-Sammlung und ein CD-Regal, mal abgesehen davon, dass das Regal eher zum angucken taugt? Aber das ist auch nur Meinung. Meine Meinung.

Einzig beim Auflegen. Da mag ich dieses Haptische, da bevorzuge nach wie vor CD´s, die ich vorab brenne. Das hat auch praktische Gründe. Zudem bin ich in die vielen Mix-Softwareangebote bisher nicht so richtig eingestiegen.

Es geht auch gar nicht um legal oder illegal, denn das ändert ja am mp3 als solches rein gar nichts. Ob ich es nun irgendwo im Netz kaufe, oder eben lade sollte, nein, kann dabei gar keine Rolle spielen.

Vinyl als Kult finde ich auch ganz nett, will ich nichst anderes sagen. Auf zwei – drei Platten im Jahr komme ich vielleicht noch. Aber erst wenn ich sie als mp3 schon auf dem Rechner habe. Und hören? Hören tue ich sie dann auch von dort. Klar.

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Platte(n) der Woche #13

Ganjaman – Das gleiche alte Lied | 2008 | Mkzwo
Immer wieder schön. Album mit 17 Songs, die überwiegend rootslastig daherkommen, wobei der erste Teil der Platte grandios, der zweite Teil eher seicht ist. Ich mag diesen Tüp.
(Reinhören)

The KLF – Chill Out | 1990 | KLF Communications
Eines der mir liebsten und mir wichtigsten Alben überhaupt. Ob der Name für das Genre nun wirklich daherkommt, sei mal dahin gestellt, dient aber natürlich in jedem Fall der Myhtenbildung. Klar. Die Platte klingt auch noch fast 20 Jahren als sei sie gestern erst veröffentlicht worden. Sowas von wunderbar zeitlos, hochaktuell, taufrisch, innovativ und Intelligent. Als ich damals an einem Sonntagnachmittag, nach einem durchgefeierten Wochenende, zum ersten Mal Elvis on the Radio, Steel Guitar in My Soul hörte, dachte ich Elvis singt in irgendeiner Ecke dieses Lied – nur für mich, was natürlich ausgemachter Quatsch war. Eine Platte, die man einfach mögen muss. Ansonsten hat man keine Ahnung. So.

Was Lustiges am Rande: Die Discographie von The KLF macht deutlich, auf wieviel VÖ´s man kommen kann, obwohl man so viele Platten an sich gar nicht gemacht hat. Das wäre wirklich mal eine Sammlung wert. Die wäre sicher auch so einiges wert und fertig werden würde man damit sicher auch nicht. Das nimmt ja gar kein Ende.
((Reinhören) Warum gibt es eigentlich immer noch Platten, die man legal nicht im Netz vorhören kann? Pfff.)

Gabriel Le Mar – Dubwize | 2009 | Thinner
Kommt nächste Woche und hat mich völlig über den Tisch geschickt, deshalb mach ich da noch extra was zu. Auch oder gerade wegen Thinner. So nämlich kann das durchaus was werden da.

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Ein sehr dicker, etwas ungepflegt wirkender Mann betritt den Bus. Er dürfte Ende 30 sein, locker 70 Kilo Übergewicht haben, an seinem Rucksack fehlt ein Träger, dafür hängt ein Marienkäfer in Form eines Kuscheltiers an dem Sack. Er wirkt in der Gesamtheit etwas tapsig, nett auch, so ein “Knuddelbär” eben.

Er setzt sich 2 Reihen vor mir, so rum, dass ich ihm ins Gesicht sehen kann. Er holt tief Luft, greift entschlossen zum Telefon und wählt eine Nummer, die er nicht gespeichert haben kann, da er dafür zu oft auf die Ziffern tippt. Zumindest aber hat er die Nummer im Kopf, was ja auch schon mal was aussagt. Er ruft also jemanden an, der ihm zwar wichtig ist, dessen Wichtigkeit aber offenbar nicht ausreicht um als Nummer gespeichert zu werden. Aha.

Dann redet er in schier unglaublicher Lautstärke in das Telefon:
“JA; ICH BIN`S, BIST DU ES PETER?!?”
Die Dame vor mir, die wohl vor nicht allzu langer Zeit ihr Nasen,-und ihr Unterlippenpiercing gegen roten Lippenstift, Kajal und hochhackige Schuhe getauscht haben muss – man sieht noch die kleinen Stichnarben in ihrem ansonsten so glatten Gesicht -, sitzt dem Mann genau gegenüber. Sie fasst sich vor den Kopf wobei sie den selbigen schüttelt, brubbelt irgendwas Unverständliches und dreht ihn angewidert zur Seite.

Der dicke Mann redet weiter, schreit jetzt fast schon, in sein Telefon, was hier, außerhalb seines Handys, als komischer Monolog ankommt, man hört ja nur ihn reden.
“JA, ICH WOLLTE MAL FRAGEN, WAS DAS GESTERN SOLLTE, WARUM DU MICH GESTERN BELEIDIGT UND MIR SCHLÄGE ANGEDROHT HAST. ICH MEINE, DAS WAR JA NUN SCHON DAS ZWEITE MAL. ICH WOLLTE MAL WISSEN, WAS DAS SOLL?!?”
Pause. Offenbar redet Peter gerade.
“JA WEIßTE, PETER, ICH DACHTE, SEINE FREUNDEN BEGRÜßT MAN MIT HOCHACHTUNG?” und meint wahrscheinlich “begegnet”, was aber egal ist.
Pause. Peter.
“ICH HABE JETZT FEIERABEND UND SITZE SCHON IM BUS. JA, KÖNNTE MAN MACHEN, ABER DU MUßT DANN AUCH MAL SEHEN, DAS DU DAS IN DEN GRIFF BEKOMMST IN ZUKUNFT. ICH MAG DAS NICHT HABEN, VERSTEHST DU? JA, BIN 14: 00 UHR IM IMBISS. DIE ERSTEN ZWEI GEHEN ABER AUF DICH!”
Während er das alles so mir nichts, dir nichts in den Bus ruft, drehe ich mich um und versuche eine versteckte Kamera zu entdecken. Das kann doch hier alles nicht wahr sein, denke ich mir so. Ich kann keine Kamera entdecken, außer der im Bus typischen.

Hinter mir sitzt ein abgemagerter Mann, vielleicht Ende 20, neben ihm sitzt seine Tochter, vier, vielleicht fünf Jahre alt. Sein suffgeschwängerter Atem kriecht mir über den Nacken in die Nase. Nach einer halben Stunde stelle ich fest, dass er in dieser Zeit nicht ein Wort mit seiner Tochter wechselt. Beim Aussteigen klappern in der NORMA-Tüte, deren Griffe, die um sein Handgelenk gebunden sind, volle Flaschen. Was da drin ist weiß ich nicht.

Die Bundeswehr geht heute offenbar geschlossen in den wohl verdienten Weihnachtsurlaub. Vor der Kaserne stehen gut einhundert Soldaten in Uniform. Fast alle tragen ihre Uniformen, was ich sehr ungewöhnlich finde, weil ich das so hier noch nicht gesehen habe. Ungefähr zwanzig der Soldaten besteigen den Bus. In Uniform. Alle zahlen nacheinander und einzeln, auch klar. Ich frage mich, wie es wohl wäre, wenn die alle mit den Linienbusen zu ihren Auslandseinsätzen fahren würden, verwerfe das als einen doch all zu quatschigen Gedanken und wünsche ihnen stumm ein friedliches Fest.

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Geschenke: 2 mal 2 Freikarten für den RAW Tempel Berlin, Jahtari und High Tone

Raimund vom RAW-Tempel war so lieb und schrieb mir gestern und fragte mich, ob ich den Bock hätte nächsten Samstag mal vorbeizukommen. Jan aus Leipzig, besser bekannt als Disrupt von Jahtari, wird in der Stadt sein und einige Freunde mitbringen, um im RAW die VA “Nice Up” musikalisch zu gestalten. Wenn er danach wieder fährt, wird Hauptstadt in Schutt und Dub liegen. Davon kann man ausgehen, ist klar. Natürlich wäre ich sehr sehr gerne dahin gegangen, zu mal es schon Jahre her ist, als ich das letzte Mal mit Jan sprechen konnte. Allerdings muß ich an diesem Abend arbeiten, was eben mein Hingehen verhindern wird. Ich hatte Raimund dann gefragt, och die Gästelistenplätze nicht einfach auf meinem Blog raushauen kann, damit wenigsten andere etwas davon haben. Er bejahte das und legte noch einen drauf, einen richtig Fetten sogar! Und zwar, festhalten: High Tone gastieren am 03.12.08 ebenfalls im RAW und ich muss, klar, auch an diesem Abend arbeiten. ARGH! Deshalb gehen auch für diesen Abend hier 1×2 Freetix raus.

Partys im Detail:

29.11.08
“Nice Up”

Jahtari & Friends
Line Up
Live:
Jahtari Riddim Force
Disrupt
Rootah
MCs:
Instruktah D & Bankil
Sound:
Peactime Sound System

03.12.08
HIGH TONE

URBAN DUB: UNDERGROUND WOBBLE TOUR
Lyon, die französische Dubmetropole, ist Heimat des Ausnahmelabels Jarring Effects, dessen Musikspektrum man mit Worten kaum umreißen kann. Fest steht, dass es sich dabei um HighEnd-Independent Musik handelt.
Im JFX-Universum ist High Tone eine fixe Größe. Seit mittlerweile 10 Jahren erobern die fünf Franzosen jede Stadt und jeden Club im Sturm. Ihre bassgewaltigen Live-Sets knallen, drehen und verwinden sich, ohne dabei auf mächtig Schub zu verzichten.
Alles ist erlaubt – altbewährte Dubelemente treffen auf feinsten Elektro, Drum and Bass, HipHop u. v. m. LIVE DRUMS..SYNTH..EFFEKTE..GITARRE..BASS..TURNTABLES.. und eine atemberaubende Bühnenshow!
ACHTUNG: Einziges Konzert in BERLIN!!
Dies ist die erste Show seit der Popkomm im Dezember 2004, die die Franzosen in der Hauptstadt spielen – und eine von zwei Shows in Deutschland!!
Support:

L’Oeuf Raide
Breakbeat / Hip Hop / Electronica
Die harmonischen Klänge seiner Alben sollten nicht dazu verleiten, sich unvorbereitet in die Live-Sets von L’Œuf Raide zu begeben: wenn die HipHop Sounds einen noch in sanftem Groove wähnen, bereiten Electronica Parts den das Publikum auf ein Finale à la Jungle Breakbeat vor.
Im Anschluss: DUB WOHNZIMMER – mit DubBar Residents

Eigentlich darf man sich keinen der beiden Abende entgehen lassen, aber was soll ich machen. Wer die Tickets haben will, schreibt mir hier oder per Mail, wann es das nächste Mal schneien wird. Sollten es mehr als 2 Antworten sein, entscheidet das Los, oder so.

Alle Infos dazu auf raw-tempel.de.

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