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Eine Fanseite der NPD suggeriert, dass Deine Freunde Gefallen an ihr finden

[Update 2: 08.11.2012, 20:53 Uhr] Facebook hat die Seite mittlerweile vom Netz genommen.

[Update 1: 08.11.2012, 16:48 Uhr] Marcel schreibt gerade in die Kommentare, dass das gar nicht sonderlich außergewöhnlich ist, und es sich nicht um eine Fake- bzw. Fishing Seite handelt. Vielmehr ist es womöglich einer der kommenden Pages-Seiten, die Facebook offenbar automatisch generiert.

Man muss für eine Community Page kein Gefällt mir klicken. Es ist eine automatisierte Seite welche Inhalte zu einem bestimmten Produkt, einer Stadt, einem Land oder eben einer Partei bündelt und anzeigt. Es kann also zum Beispiel sein, das jemand der genannten Personen die dort angezeigt werden, mal etwas über die NPD gepostet haben, zum Beispiel einen Artikel in dem steht wie scheiße die NPD ist oder ähnliches. Schon werden Sie auf dieser Seite angezeigt da Sie mit dem Thema etwas zutun hatten. Das Ganze passiert wie gesagt automatisch und eine Maschine erkennt die heikle Verwechslungsgefahr eben nicht und das dort steht das den Personen das gefällt ist wirklich ungünstig übersetzt oder sonst was.

Das könnte die Sache relativ nachvollziehbar erklären. Bedenklich allerdings finde ich diesen Umstand trotzdem, oder erst recht, denn so ist tatsächlich Facebook dafür verantwortlich, dass man denken muss, Freunde würden derartige Seiten liken. Das macht das alles nicht viel besser.

Ich bekam gerade eine Mail, in der mich jemand darauf hinweist, dass er auf einer Facebook Seite der NPD Freunde von ihm angezeigt werden, die dort offenbar auf “Gefällt mir” geklickt haben. Natürlich wundert man sich dann erstmal derbe – wer will Leuten, denen solche Schwachmaten gefallen, auch seine kostbare Zeit teilen? Mir fallen da jetzt nicht ganz so viele ein. Aber gut, genau kann man es ja nie wissen. Also macht der Mann Screenshots, die zeigen, dass seine Bekannten auf der Seite der NPD auf gefällt mir geklickt haben und verschickt diese an die Betroffenen. Diese wundern sich nicht schlecht und versichern, nie bei diesen Pennern auf den Like-Button geklickt zu haben.

Mir ist eben aufgefallen dass ein paar Leute aus meiner Freundesliste “NPD” geliked haben. Da ich mich darüber gewundert habe was da los ist, bin ich auf die Seite gegangen und siehe da – noch mehr Leuten von denen ich NIE im Leben erwartet hätte dass sie sich politisch so positionieren gefällt diese Seite (bei “Freunde
n denen diese Seite gefällt”)

Also tue ich das selbe, gehe auf diese Fanseite der NPD und sehe: “Keinem deiner Freunde gefällt das”. Gute Freunde. Um auf Nummer sicher zugehen aber, frage ich die Frau neben mir, ob sie da auch eben mal gucken kann und siehe an: “8 Freunden gefällt das” Was?! Genauer hingesehen, dass einige der dort Angegebenen Like-Klicker auch zu meinen Freunden gehört, die aber mir nicht angezeigt werden. Ziemlich konfuse Angelegenheit, die ich nicht so ganz durchschauen kann, so sehr ich mich auch mühe.

Also klicke ich mich ein wenig durch eben jene, die dieser Seite ein “Gefällt mir” gegönnt haben sollen und wundere mich etwas. Jede Menge multinationaler Anhänger, Muslime, ganz offenbar nicht Rechte auch, so wie der Grüne Sven Giegold, der für seine Partei immerhin im europäischen Parlament sitzt. Ein Grüner, der eine NPD Seite liket? Gleich mal gucken, wann er das getan haben soll und siehe da: auf seinem Profil ist nicht nachvollziehbar, wann und das überhaupt er jemals seinen Haken unter diese NPD Seite machte.

Auch unter denen, denen diese Seite angeblich gefallen soll: Torsun. Ausgerechnet Torsun! Vermutlich aber wechseln die Namen, wenn ich mich jetzt mit einem anderen Profil einloggen sollte.

Wenn man jetzt mal genauer hinsieht, wird schnell klar, dass diese Facebook Seite nicht das offizielle Profil der Partei ist, sondern sich als “Politische Ideologie” beschreibt, während auf der offiziellen Seite der NPD “Politische Partei” angegeben wird.

Es geht hier also um zwei verschiedene Seiten. Die oben benannte scheint bei genauerer Betrachtung auch gar keine wirkliche Facebook-Seite zu sein. So verfügt sie über eigentlich Facebook-untypische Funktionen. Beispielsweise landet man, wenn man dort auf das Profilbild klickt, direkt auf einen Wikipedia-Artikel, während man eigentlich ja auf einer größeren Darstellung des Bildes landet. Das zumindest wäre typisch für Facebook-Seiten. Meine Vermutung also ist, dass es sich hierbei um eine Fake-Seite handelt, die suggeriert, Teil von Facebook zu sein. Offenbar aber wird unter der obigen blauen Navigationsleiste ein Frame eingebettet, der eben nicht mehr Teil von Facebook ist und dann munter irgendwelche Verbindungen generiert werden, die eben auch Verbindungen zu Freunden mit darstellen.

Zu guter Letzt gibt es im unteren Teil auch leichte optische sowie funktionelle Unterschiede zu einer eigentlichen Facebook-Seite, allerdings reichen meine technischen Fähigkeiten nicht aus, um konkret sagen zu können, wie genau da was gebaut wurde.

Fakt ist: es gibt hier also eine Seite im Netz, die vorgibt, eine Fanseite auf Facebook zu sein und zeigt dir im Zweifelsfall an, dass Freunde von Dir diese mit “Gefällt mir” markiert haben. Ob Facebook hier involviert ist, darf bezweifelt werden. Vermutlich weiß Facebook nicht mal davon, was die Vermutungen auflösen sollte, dass Facebook irgendwie damit zu tun haben sollte und Daten dafür hergibt.

Vielleicht kann sich ja jemand mit den dafür nötigen fachlichen Kenntnissen ansehen, wie genau das funktioniert – ich steige da nicht ganz hinter.

Fakt ist auch: das diese Seite auch Menschen als “Fans” einer Ideologie angibt, die im realen vielleicht genau gegen diese kämpfen und das ist ein Problem, denn im schlimmsten Fall steht sogar Dein Name dort und Deine Freunde wundern sich. Zu recht.

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Irgendwas mit dem Schornsteinhitler, rhetorischen Fähigkeiten und Doofheit, die bis zum Himmel reicht

Das der Schornsteinfeger mit dem Hitler-Bärtchen in seinem Kehrbezirk die Schornsteine nicht mehr fegen darf, hat ja wohl jeder mitbekommen gestern. Aber das ist ja nicht alles.

Wie es bei Neonazis so üblich ist, verankern sie sich ganz gerne im Gemeinwesen der Gesellschaft. Gerade in ländlichen Gebieten trifft man sie gerne mal im heimischen Sportverein, bei der freiwilligen Feuerwehr und in der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit. Gerne auch überlagert sich das. Den Umsturz von unten wollen sie so wohl vorantreiben und was liegt da näher, als sich im Herzen des sozial-kulturellen, gesellschaftlichen Lebens einzunisten.

Battke, also der Schornsteinhitler war bis zum Jahr 2010 wohl auch deshalb Fußballtrainer einer Kindermannschaft im sachsen-anhaltinischen Laucha an der Unstrut. Bei den Bürgermeisterwahlen im Jahr 2010 wollten sogar 24 Prozent der dort Wahlberechtigten, dass Battke dort Bürgermeister wird. Der Mann mit dem kleinen Bart. 24 Prozent! Das blieb ihm dennoch verwehrt, denn 24 Prozent reichten dafür glücklicherweise nicht.

Allerdings wurde er im selben Jahr von seiner Aufgabe als Trainer suspendiert, was für einen riesigen Wirbel sorgte. Denn viele der Bürger konnten diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Aus dem Landessportbund wurde er nicht ausgeschlossen.

Aus diesem Grund stellte sich im Jahr nach der Suspendierung Andreas Klar, ehemaliger Landesvorsitzender der NPD in Sachsen-Anhalt, an seine Seite und sprach mit ihm über diesen Vorgang.

Der Mann wollte Bürgermeister werden und artikuliert sich wie ein absoluter Volldepp. Aber dankt allen und jeden. Ganz so, als hätte er gerade einen Oskar bekommen. Schön auch, dass Klar, der einer Partei angehört, die es sich zum Ziel gemacht hat, die Demokratie in diesem Lande abzuschaffen, über aus seiner Sicht undemokratische Verfahrensweisen beschwert.

Wenn man außer Acht lässt, wie traurig es ist, dass es tatsächlich Menschen da draußen gibt, die in derartigen Knüppeln eine Chance auf eine positive Veränderung der Gesellschaft sehen und denen dafür ihre Wählerstimmen schenken, müsste man sich lachen glatt in die Hose pissen. So viel Doofheit!

Aber vielleicht ist es auch der beste Weg mit diesen Spinnern umzugehen, denn mit Nazis redet man nicht, Nazis lacht man aus.

http://youtu.be/e425V18X-ZE
(Direktlink, via Daniel)

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Peter Kruder mixt Pink Floyd

Pink Floyd mag man, oder mag man eben nicht. Ich gehöre zu den ersteren und muss zugeben, dass es so ziemlich die einzige Band der alten Tage ist, die mir auch heute noch was gibt. Offenbar bin ich damit nicht allein, Peter Kruder hat bereits in den 90ern diesen Mix aus Pink Floyd Nummern in einer FM4 Liquid Radio Show gespielt, jetzt das DAT damit gefunden und ins Netz geladen. Natürlich. Was man eben heute so mit den alten Perlen macht.

Mir ist zwar gerade jetzt nicht so nach endlosen Flächen, Orgelgestampfe und Affengeschrei aus dem Wald, aber sicher kommt auch das Bedürfnis danach über den Winter mal wieder. Und jetzt ist der Mix ja hier drin.


(Direktlink, via Johannes)

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Psychedelic Trance: Ace Ventura – Autumn Progmix 2012

Wer hier schon länger mitliest weiß, dass ich eine Lange Affäre mit dem Psytrance pflegte. Eine sehr lange sogar, eine sehr leidenschaftliche auch – es war wohl Liebe, es war sogar Leben. Das ist schon ein paar Jahre her. Und auch wenn ich aus der Szene komplett rausgewandert bin, finde ich mich mindestens einmal in jedem Sommer auf einem Dancefloor wieder, der mir eben genau diesen Sound in die Birne schiebt. Schiebt. Und drückt. Und zwirbelt. Auf der Hirnrinde entlang kriecht und die Synapsen in Stellung gen totaler Ekstase richtet. Dann ist alles wie vor zehn Jahren: ich genieße die Sonne, die Barfüße, den Geruch des Grases, der sich mit dem Staub mischt. Das allgegenwärtige Lächeln aller, auch das meinige. Das Lächeln der Welt. Das hat immer noch etwas ganz Großes, auch wenn mir dieses Gefühl heute 2-3 Mal im Jahr – ganz anders als damals – vollends reicht. Aber auch das ist ein Grund, warum ich sehr gerne Downbeat-Bookings auf derartigen Festivals annehme. Die Ladung Glück nämlich, die ich mir da auf dem Dancefloor abhole, gibt es oben drauf und sie kostet nicht mal was. Irgendwo ist da eben immer noch ein Platz in meinem Herzen für, für den Psychedelic Trance.

Und warum schreibe ich das alles? Ganz einfach: ich sitze hier gerade am offenen Fenster, die geschlossenen Kopfhörer auf Anschlag und höre diesen Mix, den Ace Ventura obhin seiner nun 50000 Fans aus Facebook gezimmert hat. Progressiver Psytrance im Jahr 2012. Und der schiebt. Und drückt. Und zwirbelt. Auf der Hirnrinde kriecht er entlang und richtet die Synapsen in Stellung gen totaler Ekstase. Ich muss lächeln, gucke auf meine Puschen und ich denke an den Sommer. Stiefel im Arsch, den Geruch von Gras in der Nase und ein bisschen glücklich. Boooom!


(Direktlink, via Deepgoa)

Tracklist:
1.Ace Ventura – Presence (Interactive noise remix)
2.Darma – State of flux
3.Symbolic & Vertical mode – Time traveler
4.Ace Ventura & Timelock – Inside us
5.Vertical mode – Push it down (Zentura remix)
6.Astrix – Vicious cycles
7. Zen Mechanics & Future Frequency – Naked, Stoned & Exalted
8.Rocky & Ace Ventura – Serotonin overdose (Protonica remix)
9.Born sleepy & Freedom fighters – Dictator
10.Major 7 & Vertical mode – MajorMode
11.Easy riders & Symbolic – Flashback (Astrix remix)

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Weil das mit den Abmahnungen ja nicht aufhört

Ole Reißmann hat heute einen wie gewohnt zahnlosen Artikel auf SpOn über den aktuellen Stand der Abmahnolympiade der Agentur HGM Press geschrieben. Kein Wort darüber, dass es dringend nötig wäre, die deutsche Gesetzgebung den aktuellen Verhältnissen anzupassen, keine Verwunderung darüber, dass diese Abmahnungen aktuell fast ausschließlich nur von einer Agentur vorangetrieben werden – der HGM Press. Keine Nachfrage, ob diese brutalen Summen auch nur irgendwie im Verhältnis zu dem “entstandenen Schaden” stehen. Nur die Fakten mit dem Hinweis, dass das vom deutschen Recht so gedeckt sei; fertig.

Ein Foto, zwei Sätze, noch ein Link dazu: fertig ist der Blog-Eintrag. Auf eigenen Websites, in sozialen Netzwerken wie Facebook, Pinterest oder Tumblr veröffentlichen Internetnutzer ihre Netzfundstücke. Sie gehen dabei auf Kollisionskurs mit Gesetzen und der klassischen Medienwelt, und manchmal knallt es.

Das Ding ist eben, dass es nicht “manchmal” knallt, sondern das das – wenn sich das durchsetzen sollte – zur Eigenheimfinanzierung irgendwelcher Agentur-Hampels und irgendwelchen Anwälten dient.

Leider aber ist es m.E. zu einfach, so zu tun, als wären 50 Jahre alte Gesetze in dem Medium des 21. Jahrhunderts noch zeitgemäß. Denn das können sie nicht sein; Punkt. Immer wieder darüber zu schreiben, was da gerade an Wahnsinn durch die Welt abgemahnt wird, ohne mal zu fragen, ob diese Tüpen alle jeden Morgen Lack saufen, ist ja schön faktisch, wirft aber leider keinerlei Widerspruch zu der kriminalisierenden Praxis auf. Das ist ein Problem.

Rene hat eine Peplik auf den Artikel geschrieben, der Fragen stellt und Fakten, die zu stellen und zu sammeln ein “Qualitätsmedium” eigentlich in der Lage bzw. in der Pflicht sein sollte. Machen die nicht – da müssen die Blogger schon selber ran.

Weiterhin behauptet die Agentur, „in zeitlichem Vorlauf über die Rechte“ zu verfügen. Das kann im Einzelfall zutreffen, aber ich wette darauf, dass Blogs die Michel OHG zeitlich um mindestens Tage, wahrscheinlich aber Wochen, wenn nicht gar Monate, schlagen. Wenn eine Meldung aufpoppt, sind Blogger bzw. das soziale Netz heute nach wie vor schneller, als klassische Medien oder gar Bildagenturen, womit sich eben doch die Tatsache ergibt, dass Blogs eine Meldung groß machen und später dafür abgemahnt werden. Juristische Rechtmäßigkeit hin oder her: Das ist völlig und vollständig absurd!

Die OHG Michel mag im Einzelfall im Recht sein, Fakt ist dennoch, dass hier (mal wieder) die Realität des Internets mit den Mechanismen traditioneller Medien und ihrer Strukturen kollidiert. Die Abgemahnten sind hier – etwas zynisch formuliert – Kollateralschaden in den Copyright-Wars und am Ende wird der Staat neue gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen müssen, die der neuen Mediennutzung im Netz eine legale Grundlage schafft.

Ich bekam heute eine anonymisierte Mail mit einer neuen Ladung Fotos, die perspektivisch abgemahnt werden. Irgendwelche Arschlochkinder entwickeln nämlich gerade ein Geschäftsmodell welches nach deutschem Recht sogar klar geht. Hier muss eine andere Lösung her. Und zwar schnell. Denn “die Alternative ist die Kriminalisierung einer ganzen Generation.”

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Stumbleine – Mixtape Volume 4

Manchmal wenn ich so durch meinen Reader klicke, gibt es die seltenen Momente, in denen ich ein kleines Freudentröpfchen in der Hose habe. Dann muss ich da auf was ganz unbedingt ganz schnell rauf klicken muss. Meistens ist das bei den seltenen wirklich grandiosen Mixen so. Wenn dann als Trigger noch der Name Stumbleine drüber steht, ist eh alles vorbei. So wie hier. Stumbleine mixt seine Lieblingstracks. Leider tut er das in nur 28 Minuten. In die aber 30 Tracks zu packen, kriegt aber auch nicht jeder hin. Und was für eine Tracklist!

Wie auch immer, bester Mix des Monats. Wobei der Sound von Stumbleine für jeden Moment eh immer der beste ist.


(Direktlink, via Deepgoa)

Tracklist:
The Appleseed Cast – The Walking Of Pertelotte
A Winged Victory For The Sullen – Steep Hills Of Vicodin Tears
XXYYXX – About You
Stumbleine – Colourvision
Hammock – I Can Almost See You
Broken Social Scene – Anthems For A 17yr Old Girl
Stumbleine – The Corner Of Her Eye
Stars Of The Lid – A Meaningful Moment Though A Meaning(less) Process
Sigur Ros – Fjogur Piano
Miracle Legion – All For The Best (Thom Yorke Cover)
Mum – Nightly Cares
Giraffage – Elysian
Burial – Night Bus
Stumbleine – Cherry Blossom
Lucky Paul – Elephant Island (Midland Remix)
Esmerine – Why She Swallows Bullets & Stones
Helios – Vargtimme
Stumbleine – Ember
Sparklehorse – Most Beautiful Widow In Town
Sun Glitters – Softly & Slowly ft Rob Boak
Jonsi & Alex – Danell In The Sea
Tycho – Hours (Teen Daze Remix)
Holy Other – Past Tension
This Will Destroy You – Villa Del Refugio
Apparat – Ash/Black Veil
Stumbleine – Honeycomb
Stars Of The Lid – Fac 21
Scuba – Before
Flying Lotus – Aunties Lock/Infinitum Ft Laura Darlington
The Books – A Little Longing Goes A Long Way
Stumbleine – Catherine Wheel Ft Birds Of Passage

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Warum das Abmahnen von Bildern ein recht leichtes aber gutes Geschäft ist, was mich daran ärgert und welche Fragen sich mir stellen

Es geht also weiter. Nachdem die letzte Abmahnrunde bezüglich der Fotos von Nathan Sawaya für alle Blogger glimpflich ausging, gibt es nun die nächste Welle. Wie auch bei Sawaya geht es wieder um Fotos, für die die hgm-press Michel OHG Nutzungsrechte beansprucht. Diese lagen ihr für Sawayas Bilder nicht vor, wie der Künstler in einer Pressemitteilung verlautbarte. Die hgm-press Michel OHG behauptet nach wie vor das Gegenteil, beziehungsweise, dass der Künstler die die Rechte vertragswidrig zugesichert hätte. Warum sie die Abmahnung dennoch zurückziehen liest, erschließt sich mir zwar nicht, aber ist aber so. Im jetzigen Fall äußert einer der Betroffenen nachdem er Kontakt zum Künstler aufgenommen hat auch, dass dieser meint, seine Nutzungsrechte nicht verkauft zu haben. Ein Schelm, wer Methode darin erkennt. Die hgm-press Michel OHG scheint für ich ein Geschäftsmodell darin entdeckt zu haben, für Bilder vierstellige Summen einfordern zu wollen. Und das könnte sich in der Tat als leichtes aber gutes Geschäft erweisen.

Wenn es darum geht, Leute wegen dem Tauschen von Musik zu belangen, ist das im Vergleich zu den Bildern ein recht umständlicher Weg, der etwas Zeit und Arbeit verlangt. Dafür müssen dann erst mp3s in Torrents verpackt werden, der muss ins Netz, und wenn man einen Fisch an der Angel hat, muss eine IP-Analyse her, die verrät, wer genau zu den Tauschenden gehört. Dann gehen die Briefe raus. Ich weiß, dass die Kosten dafür weitaus geringer, aber eben immer noch sehr hoch sind. Für ein mp3, dass man nach dem Runterladen eines Torrents wieder freigibt, rufen Kanzleien 450-750 Euro auf. Gerne tun sie das wenn es sich bei einem Album um Compilations handelt. Je umfangreicher desto besser, denn da hängen meistens mehrere Verwerter dran, die alle einzeln vertreten werden wollen, gerne auch von mehreren Kanzleien. Es kann also gut sein, dass wenn man sich den Torrent der German Top 100 runterzieht, nicht 2-3 Briefe mit Forderungen ankommen, sondern 10-17 davon. Nein, dass kann nicht nur sein, das ist tatsächlich so, wie ich belegen kann. Da kommen dann also 10 Briefe von unterschiedlichen Kanzleien mit einer Forderung von je 450-750 Euro. Teurer Spaß für so ein künstlerisch eher zweifelhaftes Werk. Kaum einer redet über diese Praxis, aber sie ist allgegenwärtig, das sollte nicht vergessen werden. Und dennoch, der Weg sich dafür Geld zu holen ist eben doch komplizierter als der, den man jetzt geht, um gegen das Nutzen von Bildern vorzugehen. Interessant daran allerdings ist, dass die Kostennote tatsächlich im Vergleich zu den jetzigen Forderungen für einzelne Bilder eher harmlos erscheint. Ich gehe davon aus, dass das selbst für das Tauschen von Filmen so ist. Diese werden mit millionenschweren Produktionen in die Welt gesetzt, für ein gutes Foto bedarf es heute nicht mal mehr einer Kamera.

Ich sehr da ein derbes Ungleichgewicht, aber das deutsche Recht macht das so möglich, wie die Advokaten nach der Sawaya Sache nicht müde zu betonen wurden. Müde wurden sie erst dann, als klar wurde, dass die Abmahnungen wohl doch nicht ganz rechtens verschickt wurden – darüber schrieb dann keiner mehr. Vielleicht auch, weil sie sich als etwaige Vertreter nicht mehr in Stellung zu bringen brauchten, der Drops war gelutscht.

Ähnlich hielt es Ole Reißmann, der auf SpOn diesen Artikel schrieb, in dem er sich nicht ganz frei von Häme so gab, als wären alle Blogger zu dämlich, sowieso selber Schuld an der ganzen Angelegenheit und sollten eh lieber im Sand spielen. Er meinte, für Blogger sei das nicht lizenzierte Nutzen von Bildern ein Kavaliersdelikt. Das kann man ihm nicht übel nehmen. Man kann sich aber darüber ärgern, denn er tut das mit einem riesigen Online-Medium im Rücken, dass es bis heute nicht mal schafft, Videos, die sie von LiveLeak und/oder Youtube laden um auf ihren eigenen Server zu packen, ohne einen Link zur eigentlichen Quelle zu setzten. “Quelle: YouTube” – ihr kennt das. Inwiefern die dann dafür zahlen ist mir nicht bekannt, aber netzgemäß ist das in meinen Augen nicht. Im Gegenteil.
[Update: 17.10.2012, 13:10 Uhr] Ole Reißmann hat mittlerweile, genau genommen heute, ja gerade eben einen Artikel dazu geschrieben, dass die Abmahnungen zurückgezogen wurde. Da denke ich mir jetzt mal rein gar nichts bei.

Übel nehmen darf man ihm allerdings, dass er bis heute in diesem Artikel nicht darauf hinweist, dass die Abmahnungen in diesem konkreten Fall alle zurückgezogen wurden. Auch spart er sich auf die Stellungnahme von Sawaya zu verweisen, obwohl er von mir mehrfach darauf hingewiesen wurde. Da steht also nach wie vor: Blogger zu dämlich, Bilder illegal kopiert, abgemahnt, 1000e Euro weg, Pech gehabt. Kein Update, wie das bei uns Bloggern ja üblich ist, kein gesonderter Artikel zum Thema. Thema für ihn durch. Muss ja auch keiner wissen, dass sich da eine eklatante Änderung am Sachstand ergeben hat. Warum auch. Das ärgert mich.

Wie schon erwähnt ist das Abmahnen bei illegalem Umgang mit Musik- oder Filmdateien weitaus komplizierter. Mit Bildern an viel Geld zu kommen ist allerdings viel einfacher, wie nun wohl die Agenturen und Kanzleien gerade feststellen dürften. Man kauft sich im für uns schlechtesten Fall Bildrechte, jagt die Fotos durch Tineye, oder die Google Bildersuche, klickt auf das Impressum der angegeben Seiten und schickt die Briefe raus. Wenn das zehnmal die Woche so gemacht wird und am Ende irgendwer zahlt, verdient man an einem Foto mehr Geld als an dem Verkauf eines Gebrauchtwagens. Dafür einen Azubi oder gar einen Praktikanten abzustellen ist ein Einfaches und das kann sich im Falle des Falles ja auch wirklich lohnen, denn die Gesetzeslage ist da durchaus auf der Seite der Abmahnenden. Warum also sollte man sich da heute noch die Mühe machen, Torrents mit Musik und Filmen ins Netz zu stellen. Es könnte also durchaus sein, dass das hier erst der Anfang ist. Wundern würde es mich nicht, schneller und effizienter kann man sein Geld ja gar nicht machen. Und ich schreibe ganz bewusst nicht “verdienen”.

Wenn es so kommen sollte, und diese Praxis Schule macht, sind wir als Blogger daran wahrscheinlich nicht mal ganz unschuldig, wir haben ja erst lauthals darauf aufmerksam gemacht. Allein, ohne den Krach hätte sich womöglich niemand darum geschert, nicht mal Ole Reißmann. Die Quadratur des Kreises: entweder still bleiben um keine Aufmerksamkeit erregen, oder rumbrüllen und die schlafenden Hunde auf dem Hof der nächsten Agentur/Kanzlei wecken. Ich war und bin nach wie vor für ersteres. Immer in der Hoffnung, dass die Politik da irgendwann mal von wach wird, und sei es durch das Gebell der jetzt kläffenden Hunde. Irgendwas muss da passieren und zwar dringend.

Jetzt kann man natürlich sagen: “Dann hör’ doch auf so zu bloggen und gehe selber fotografieren.” “Nö”, sag ich dann, “Nö, mach’ ich nicht. Weil will ich nicht!”

Als ich hier mal anfing, Sachen aus dem Netz zu sammeln, lasen hier keine 20 Leute mit. Ich tat das in erster Linie für mich. Ich verstand das als meine kleine Schatzkiste, in der ich all das sammelte, was mich voll umhaut. So wie früher schon. Ich schnitt Bilder oder Artikel aus Zeitungen aus, packte sie in meine alte Keksdose und behandelte sie wie meinen Schatz. Das Ding hier war meine ganz private “Website”, die mein Schatzkästchen ersetzen sollte und das über die Jahre auch tat. Natürlich kann man jetzt sagen, “Junge, sei doch nicht so naiv, das kann man doch gar nicht vergleichen, ey!” und das stimmt sogar. Trotzdem ist das genau der primäre Grund, warum ich das auch heute noch mache. Gut daran allerdings ist mittlerweile, dass die Leute, die ich hier verlinke sogar ein wenig davon haben, zumindest was die Verbreitung ihrer Arbeiten betrifft, denn heute habe ich 30 Leser und irgendwer klickt da dann rauf, ist beeindruckt und teilt den geklickten Link dann weiter. Im besten Fall. So zumindest wäre mir das am liebsten. Und wer hier nicht auftauchen will, sagt Bescheid, seine Arbeiten und der Link zu ihm kommen raus. Funktioniert bei YouTube ja auch, wobei ich zu den Fragen kommen will, die sich mir aus der ganzen Kiste hier ergeben.

Wenn ich ein Video auf YouTube hochlade an dem ich keine Rechte besitzen sollte, bekomme ich auch keine kostenschwere Abmahnung und das obwohl relativ einfach nachzuvollziehen sein sollte, wer das Video hochgeladen hat. Warum eigentlich nicht? Entweder schaltet YouTube selber auf Löschmodus oder irgendein Verwerter veranlasst, dass der Content dort nicht mehr zu sehen ist. YouTube verwarnt dann per Nachricht und die Sache ist im Regelfall gegessen. Macht man das mehrfach, wird letztendlich das Konto von seitens YouTube gelöscht. Das war es. Ist irgendjemand ein Fall bekannt, in dem Leute dafür horrende Summen zahlen mussten, urheberrechtlich geschützten Content da hochgeladen zu haben? Dazu kommt die rechtliche Handhabe, was mit denen geschieht, die derartige Videos dann bei sich einbetten. Wie liegt die eigentlich, wenn ich einen Film von YouTube einbinde, der gerade gestern erst in die Kinos kam und von irgendjemandem hochgeladen wurde. Kann ich dafür rechtlich belangt werden? Also für das Einbetten dieses Films? Das wollte ich schon immer mal wissen.

Ich hatte vor Jahren hier mal ein Video eingebunden, bei dem das tatsächlich der Fall war. Es ging um den Baader-Meinhof Komplex, der gerade in die Kinos kam und den irgendwer auf Google Video geladen hatte. 3-4 Tage später. Ich bettete den hier ein und dachte, “Naja, wird schon nichts passieren.” Ein Freund von mir fand den dann hier, bettete den bei sich ebenfalls ein und bekam prompt einen Brief des Filmverwerters. Er wurde aufgefordert, diesen sofort bei sich zu löschen und eine Stellungnahme abzugeben. Die schrieb er, die Sache war vom Tisch. Es gab keine Kostenforderung und ich möchte gerne wissen, wie sich eben genau das rechtlich gestaltet. Denn wenn genau das in der oft zitierten “rechtlichen Grauzone” passiert, wie ist es dann mit Bildern, die ich eben nicht auf meinen Server kopiere, sondern sie nur von anderen Plattformen wie z.B. imgur oder Tumblr einbinde. Bilder also, die andere hochladen, die ich hier zwar zeige, aber technisch eben nicht kopiere. Wie steht es dann? Also rein rechtlich? Ich habe versucht, dass irgendeinen Anwalt zu fragen, aber mir fehlt gerade die Geduld, auf die Antworten zu warten. Interessieren würde sich mich trotzdem brennend.

Solange es keine gesetzliche Regelung gibt, die dieser aktuellen Abmahnpraxis Einhalt gewährt, bleibt also das tägliche Unbehagen beim Gang zum Briefkasten. Und bis es diese Regelung irgendwann mal geben wird, fliest verdammt viel Wasser die Havel runter. Und eigentlich sollte ein Interesse daran auch die großen Medienhäuser nicht kalt lassen, schließlich sind es diese, die mittlerweile gerne und häufig auf die Inhalte von uns Bloggern verlinken. Weil wir den ganz geilen Shice aus den Untiefen des Netzes ziehen, diese ganze Awesomeness, die ohne uns dort gar nicht stattfinden würde, weil wir einfach in einem gänzlich anderem Kontext funktionieren als diese in ihrem medialen Kosmos.

Wahrscheinlich habe ich ganz viel vergessen, aber das wollte ich mal loswerden, und die Fragen hätte ich tatsächlich gerne beantwortet. Am liebsten von einem, der es wissen sollte.

Und mal ehrlich: wisst ihr, wie es sich anfühlt, hier Bilder zu löschen? Es ist als würde ich mein Schatzkästchen von damals öffnen, die mir liebsten Perlen rausnehmen und sie in das Feuer werfen, das Vater immer gemacht hat, wenn er im Herbst das Laub im Garten verbrannte. Echt jetzt. Und dennoch werde ich wohl nicht umhinkommen, genau das zu tun.

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Finnische Nazi-Website auf deutschem Server gehostet?

Uns wird ja hier immer gesagt, dass es schwierig sei, deutsche Naziseiten aus dem Web zu kicken, da die meist auf amerikanischen Servern liegen und man da eher wenig Handhabe hätte.

Andererseits geht das auch, wenn man das nach Nationalitäten umdreht. Die finnische Naziseite Suojeluskunta.com liegt auf einem Server des Kölner Unternehmens Hosteurope. Die finnische Polizei kann deshalb nicht sonderlich viel dagegen tun. Die perverse Ironie allerdings, dass deutsche Nazis auf ausländische Server ziehen, während Finnen ihren Nazidreck bei einem deutschen Unternehmen parken: unfassbar.

Um in das Forum zu kommen, muss man sich allerdings dort anmelden, worauf ich jetzt verzichte und deshalb diesen reddit Beitrag quote. Wenn der Verfasser, der offenbar drin war, sich irrt, “Bitte gehen sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen.” Wenn nicht: Macht Alarm!

Suojeluskunta.com is the most violent Finnish extremist site we have seen so far. It contains incitement to extreme racist violence, death threats and terrorist manuals. The ideology of the site is close to that of Norwegian terrorist Anders Behring Breivik.
Suojeluskunta.com is hosted in Germany by Host Europe, which apparently doesn’t mind hosting violent Nazi propaganda. And Germany is supposed to have strict laws about such extremism.
Here are Google translations of some Finnish news articles about the terrorist website:
MTV3 – “Central Bureau of Investigations Tracking Suojeluskunta.com” – http://tinyurl.com/8e3eny6
Kansan Uutiset – “Murder Manual Available Again On Suojeluskunta.com” – http://tinyurl.com/kansanuutiset
Suojeluskunta.com is also an identity theft site, since the users of the website are often using the names of people who are actually opposed to racism. It is by far the worst Finnish extremist site we have ever seen.
The website is available on the Internet as well as in TOR network. The Internet version of http://suojeluskunta.com is using the IP address 83.169.20.105. This is Host Europe in Germany. Reporting it to abuse@hosteurope.de doesn’t help at all. Apparently Host Europe is quite happily helping terrorists.

You can use Google Translate to read the site:
English: http://tinyurl.com/suojeluskuntaenglish
German: http://tinyurl.com/suojeluskuntagerman

Beware that the terrorists are posting using the names of people who have commented critically about the website. Therefore the names of many writers are actually the names of people who are opposed to terrorism.

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Die Berliner Zeitung über die Klub- und Drogenwelt Berlins und was Marie daran nicht ganz so gut gefällt

Wie man das seit nun schon gut 20 Jahren gewohnt ist, erscheint in steter Regelmäßigkeit in jeglichen Berliner Postillen mindestens ein Artikel über die Berliner Klublandschaft. Meistens geifert der nur so Abgedrehtheit, verrückten Sachständen und vor allem nach völlig ungezügeltem Drogenkonsum.

Man liest es, oder lässt es – so wie ich – bleiben, weil man das meistens eh schon mindestens 48 Mal gelesen hat und weil einem die Realität regelmäßig ein anderes Bild vermittelt. Also gibt man keinen Fick drauf.

Alexander Tieg hat nun wieder einen dieser Reißer für die Berliner Zeitung geschrieben. “Wie bekloppt sind wir eigentlich? titelt er fragend und man liest eben wieder all das, was da eben immer so stehen muss, damit es irgendwie bei den Lesenden wirken kann: Party ohne Ende, Suff, Drogen, Drogen, Drogen, schlimme Schicksale. Alles ganz furchtbar.

Die Leute lesen das, denken so: “Aaaalter, was da in Berlin los! AU-WEI-A!” und nehmen das eben dann abends so mit ins Bett. Tieg schreibt hier das, was andere seit Jahren immer wieder gerne mal schreiben, wenn auch nicht aus der expliziten Ich-Perspektive, die klar macht, dass er dabei, dass er mittendrin war.

Das Ding geht online, die Leute lesen, die Leute kommentieren. Und dann, an siebenter Stelle, kommentiert Marie. Marie hat mit dem Schreiber während seiner Recherche zusammengewohnt und sieht die Dinge überraschender Weise etwas anders als Alex, aber sie muss ja auch nicht für eine Zeitung schreiben.

Alex hat im Frühling 3 Monate bei uns gewohnt, weil er Praktikum bei der Berliner Zeitung macht. Alex hat mich zwei, maximal dreimal feiern gehen sehen in der Zeit. Unser Herr Journalist hat mich zusätzlich mehrmals zum Feiern animieren wollen, damit er was zum Schreiben hat. Teilweise musste ich ihm 10mal sagen, dass ich mich nunmal nicht jedes Wochenende „abschießen“ mag, wie er es nannte. Da kam dann so was abfälliges wie „Ach komm schon. Dann kippste dir halt deine Pulle Rotkäppchen hinter und dann geht’s ab auf die Piste“. Also ehrlich… wer ist denn da kaputt im Kopf? Außerdem habe ich meine Abschlussprüfung im Februar gemacht. Alex hat bis Mai bei uns gewohnt… Ich bin ebenfalls 23 und kurz vor meiner Diplomarbeit. Ich hab mein Studium straff durchgezogen und mir nach meiner Prüfung erlaubt paar Monate was anderes zu tun. Find ich jetzt auch nicht soooo unnormal. Zumal ich mir das nicht als Hostess, sondern als Werkstudentin in einer seriösen Agentur im Gesundheitsbereich, selber finanziere. Einen Job, den ich übrigens nicht belanglos finde. Mein Freund fängt im Oktober ebenfalls an zu studieren. Wir sind tatsächlich nicht mehr als ein Haufen junger Menschen, die neben den 5 Tagen unter der Woche, die für uns auch zählen, dann und wann gerne feiern geht. Das ist vielleicht nicht das allererste, was mir einfällt unter den Dingen, auf die ich stolz bin. Zugegeben. Aber ich schäme mich auch nicht dafür. Daneben aber arbeiten wir, machen Sport, treffen Freunde, gehen ins Kino oder Theater, gehen Segeln, machen ne Schlösserbesichtigung, gehen brunchen, shoppen, erzählen uns Witze und lesen Comics. Aber das ist für eine Story wohl nicht spannend genug. Ich finde es traurig, dass es Idioten wie Alex gibt, die sich in Ihrer Selbstgefälligkeit erlauben uns so darzustellen, und noch viel trauriger, dass andere selbstgefällige Menschen auf solch verzerrender Berichterstattung beruhend über Menschen wie mich und meine Freunde derart urteilen und mit Worten wie „Opfer“ um sich schmeißen.

Natürlich liegt die Wahrheit wahrscheinlich wieder ein mal irgendwo dazwischen, die Frage ist nur, wie viel Glauben man einem derartigen Artikel noch schenken kann, wenn doch schon die Hälfte nach Fake stinkt. Und man stelle sich vor, man übertrüge dieses Bewusstsein dann noch auf all die anderen Artikel, die man täglich so zu lesen bekommt. Herrlich!

(via Tanith sein FB)

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Klaviermusik für umme: Nils Frahm – Screws

Musik für die es regnen müsste. Und soweit sollten wir davon ja nicht entfernt sein.

Der Berliner Pianist Nils Frahm hat sich wohl kürzlich einen Daumen gebrochen und daraufhin Spielverbot bekommen. Wie das aber mit der Leidenschaft so ist, hat er dieses Verbot natürlich nicht eingehalten und im Zuge dessen diese kleine LP aufgenommen, die so herbstlich ist, wie etwas nur herbstlich sein kann. Und sie frei von allem außer dem Piano. Da läuft die Melancholie nur so aus den Boxen, aber auf die denkbar schönste Weise. Und damit davon auch jeder was hat, hat Frahm das Dingen zum kostenlosen Download ins Netz gestellt. Ich lade dann mal.

September 20th marks the 30th birthday of Berlin pianist Nils Frahm, but also the day he has chosen to give his fans a special gift in the form of 9 songs he recorded with 9 fingers, entitled ‘Screws’.

Nils experienced an unfortunate accident which saw him fall from his bunk bed located directly above his studio, which resulted in a broken thumb. But through inspiration from his fans and after a gentle walk and talk through the park with a close friend, he decided to deal with the situation in the only way he knew – playing his piano.


(Direktlink, via Eikman)

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