Zum Inhalt springen

788 Suchergebnisse für "muss los"

Neues zu Native Instruments’ Traktor Kontrol S8: ab 30. Oktober im Handel

NI_Traktor_Kontrol_S8_Foto_Perspective

Nach der Neuigkeit, dass NI mit dem S8 alsbald einen neuen Controller auf den Markt bringen wird, gibt es nun ein offizielles Datum, wann genau das Flaggschiff zu haben sein wird. Außerdem die offiziellen Infos auf Native Instruments. Vorbestellt kann jetzt schon werden – geliefert wird dann ab 30. Oktober. Ab dann wird der Controller auch im Handel zu haben sein. Kosten dafür: 1199,00 Euro. Auch neue Fotos des S4 Nachfolgers wurden jetzt zur Verfügung gestellt.

Klar ist: ganz ohne Laptop wird es auch hiermit nicht gehen, dafür kann die Kiste viel mehr, als für einen Controller nötig wäre. Wohl dem, ich bin gespannt.

http://youtu.be/JBNt9feV_XM
(Direktlink)

NI_Traktor_Kontrol_S8_Foto_Front

Berlin, October 13, 2014 – Native Instruments today officially announced TRAKTOR KONTROL S8 – a new all-in-one DJ controller designed for state- of-the-art TRAKTOR PRO 2 control. Offering DJs an entirely new performance dynamic, TRAKTOR KONTROL S8 is a breakthrough innovation built on the desire to bring the sole focus of digital DJs back towards the crowd and away from the laptop – accomplishing this through new and inspiring technology.

TRAKTOR KONTROL S8’s full color displays and touch-sensitive hardware controls uniquely fuse with enhanced track decks, a 4-channel standalone mixer, and the flagship TRAKTOR software – creating a fluid, multisensory DJ experience. Available online and at retailers worldwide on October 30, 2014, the advanced DJ controller signals a milestone in Native Instruments’ vision of the future of DJing.

Einige versprochene Details:

Alle Funktionen des TRAKTOR KONTROL S8 sind darauf ausgelegt, Ihre Kreativität in Gang zu setzen – ein DJ-Workflow, der alle Ihre Sinne anspricht.

Mit berührungsempfindlichen Reglern aktivieren Sie die Browse-Ansicht sowie Filter-, Pitch- und Effekt-Parameter auf den Displays – ohne dabei auf den Laptop zu schauen.

Bildschirmfoto 2014-10-13 um 16.26.24

TRAKTOR KONTROL S8 wurde für die fortschrittliche DJ-Performance konzipiert und bietet eine perfekte Fusion von Hardware und Software.

Der Touch-and-see-Workflow des S8 macht die führende DJ-Software mit taktiler, intuitiver Kontrolle noch lebendiger. Sie haben alles im Blick.

Transport-Funktionen, Cue-Punkte und Trigger-Buttons für Loops oder die Remix Decks sind direkt auf der Hardware erreichbar. Dank Plug-and-play-Unterstützung für TRAKTOR SCRATCH PRO 2 müssen Sie keine manuellen Zuweisungen vornehmen, um zu starten.

Der S8 bietet weit mehr als eine Standard-Mixer-Sektion. An jedem Mixer-Kanal befindet sich ein TRAKTOR Mode-Button, mit dem Sie zwischen TRAKTOR- und Stand-alone-Modus zur Einbindung analoger und digitaler Hardware wechseln – ideal für TRAKTOR SCRATCH und nahtloses Umschalten zwischen mehreren Setups.

Der S8 bietet die bislang umfangreichsten Anschlussmöglichkeiten eines TRAKTOR-Controllers. Vier analoge Eingänge mit Phono- und Mikrofon-Vorverstärkern stehen zum Anschluss von Turntables, CD-Playern oder weiterer externer Hardware bereit. Über die XLR/RCA-Master- und ¼”-Booth-Ausgänge lässt sich TRAKTOR KONTROL S8 mit jedem Main- und Booth-Sound-System verbinden.

Das eingebaute Audio-Interface mit exzellenter 24-bit/48 kHz-Qualität liefert genug Power für die größten Clubs. Via MIDI-In und -Out synchronisieren Sie TRAKTOR mit Synthesizern, Drumcomputern, MASCHINE oder externen Effekten.

Die 4-Kanal Mixer-Sektion des S8 verfügt über innovative, äußerst robuste Fader. Invertierte Carbon Strips schützen das Innere vor Staub und gewährleisten Langlebigkeit.

NI_Traktor_Kontrol_S8_Front_Panel



NI_Traktor_Kontrol_S8_Rear

2 Kommentare

DJ-Bookings aus Sicht eines DJs und aus der eines Veranstalters


Andreas Henneberg hat bei sich mal all jene Faktoren gelistet, die ihm als DJ bei einem Booking wohl wichtig sind. [Update] Mittlerweile hat er den Artikel als “SATIRE” gekennzeichnet. (Da gab es wohl einiges an Kritik. Hihi.) Kann man so schreiben, auch wenn ich nie der Freund von Agenturen war und selber bei manchen Punkten lange nicht so straight bin. Aber ich bin in erster Linie ja auch kein DJ, der von dem was er da tut, auch leben muss.

Wirklich toll allerdings wird die Kiste dann, wenn, so wie Raimund von der Dienstagswelt es weiter unten getan hat, der Veranstalter auf selben Faktoren eingeht, wie Henneberg es für sich getan hat. Da haben wohl beide ihre ganz eigenen Erfahrungen mit ihren Partnern gemacht. Und so viel Vodka haben wir damals bei Dir gar nicht getrunken, Raimund! ;D

Andreas Henneberg:

Das Booking:
Nein, ein „Hey Alter, was kostet Du so pro Stunde“ via Facebook Messenger, ist keine Booking-Anfrage. Ja, Wirklich nicht! Wenn Du all die unübersehbaren Hinweise in Fettschrift welche direkt auf den Booking-Kontakt verweisen übersehen hast, zeugt das lediglich von Ignoranz und wirkt äußerst Unseriös.

Die Location:
Ja, es ist schwer als neuer, unbekannter Veranstalter an die coolen Clubs der Stadt ran zu kommen. Nein, ich kann leider wirklich nicht in der Discothek „Flirt“ für Dich spielen, weil die Leute dort ganz sicher nichts mit meiner Musik anfangen können. Nein, dort kommen auch keine Leute extra wegen mir hin, es ist halt eine Discothek!

Der Name des Events:
Nein, Tekknoattack, Klangextasentherapie, oder Bassocalypse sind keine Veranstaltungen auf denen ich super gern mal spielen möchte.
Ja, der Name, das Design, die Texte und die Wertigkeit der Werbung sagen ungemein viel über Dich und die Qualität deiner Veranstaltung aus.

Die Gage:
Ja, die Booking-Agentur verhandelt mit Dir über den Preis.
Nein, ich kann Dir da keinen Kumpeldeal anbieten.
Ja, ohne Booking-Agentur kann, darf und will ich nichts mit Dir fest machen.
Nein, das hat nichts mit meiner arroganten Art zu tun, sondern mit Fairness meiner Agentur gegenüber.

Die Reise:
Ja, es ist viel günstiger von Berlin nach Istanbul mit Regionalbahnen zu pendeln.
Nein, ich kann da leider keine Rücksicht auf Euer Budget nehmen.
Ja, die Booking-Agentur wird die Reise buchen und nicht Du selber.
Nein ich möchte nicht früh um 6Uhr schon ankommen und am nächsten tag den 22uhr Flug nehmen da ich um 12Uhr schon aus dem Hotel raus muss weil der Late-Checkout zu teuer war.

Das Hotel:
Ja, es muss mindestens ein 4 Sterne Hotel sein! Nein, es geht kein Ibis Hotel!
Wenn man pro Woche (7 Tage) bis zu 4 Nächte nicht im eigenen Bett schlafen kann, ohne sein eigenes Kissen, Kuscheltiere, Gummispielzeug, oder auch jemanden der einem das Frühstück ans Bett bringt, dann möchte man doch bitte wenigstens in einer halbwegs gemütlichen Umgebung aufwachen. Der Wunsch nach Late-Checkout, einem großen & gemütlichen Bett, einem vernünftigen Bad und im Idealfall einer Kaffeemaschine auf dem Zimmer haben nichts mit Star-Allüren zu tun.

Am Club ankommen:
Ja, es ist irgendwie ungünstig, wenn die Türsteher einen nicht rein lassen, weil man einen großen Alukoffer dabei hat, wenn man Eintritt zahlen soll, oder sich bitte hinten in der Schlange anstellen möge, während Du telefonisch nicht erreichbar bist!

Der Technical Rider:
Ja, Ihr erwartet von Euren Künstlern, für die Ihr Geld bezahlt, dass sie Ihren Job gut machen. Also gottverdammt nochmal versucht wenigstens Euren Job ebenfalls zu machen und lest den Technical Rider! Die Leidtragenden sind das Publikum und der Künstler, wenn die Show nur auf halber Kraft, oder im Worst-Case gar nicht gespielt werden kann.
(Der Technical Rider ist eine Auflistung an Technik, welche zur Verfügung gestellt werden muss um den Auftritt des Künstlers zu ermöglichen)

Das Line-Up & der Warm-Up-Dj:
Ja, ich weiß… Euer Kumpel kann super mit Traktor umgehen und kommt sicher bald ganz groß raus. Dennoch sind 138bpm Hardtechno nicht auf jeder Veranstaltung das ideale Warm-Up.
Note to yourself: Wenn man die Leute schon am Anfang verheizt ist den Rest des Abends nichts mehr zu holen!

Getränke:
Ja, es ist völlig in Ordnung, wenn Ihr keine Getränkemarken mehr übrig habt, wegen Euren ganzen Kumpelz. Aber sorgt doch bitte wenigstens dafür, dass ein paar Drinks auf der Bühne stehen, wenn man 3 Stunden bei Saunatemperaturen auf den Beinen bleiben soll.
Nein, ich möchte stattdessen kein Koks, Speed, Peppen, Pillen, Gras, Keta, oder Pfeffi!

Der Light-Jockey & der Techniker:
Nein, keiner der etwa 30 volltrunkenen hier auf der Bühne, scheint zu wissen wo die sind. Ja, die werden sicher bei „den Anderen“ im Backstage sein.

Der Backstage:
Nein! Der Backstage ist keine mit Rauch durchzogene Drogenhöhle hinter der Bühne, in der Eure Kumpelz und Kumpelz-Kumpel damit beschäftigt sind, den Kühlschrank schnellstmöglich leer zu machen.
Ja, klingt total verrückt, aber es könnte auch ein Raum sein in dem man nach dem Gig seine verschwitzten Klamotten wechseln, was Kühles trinken und kurz ausruhen darf.

Die Gagen-Auszahlung:
Ja, die Party war irgendwie nicht so gut besucht, vielleicht lag es an der fehlenden Werbung?! Nein, ich bin kein arrogantes Arschloch, weil ich Dir jetzt nicht mit der Gage entgegen kommen möchte.
Note to yourself: Ich mache meinen Job, Du machst Deinen Job.
Wenn der eine seinen Job nicht richtig macht, sollte der andere dafür nicht bezahlen müssen!

Das Taxi-Geld:
Nein, ich möchte nicht dass Du mich zum Hotel fährst mit 1,8 Promille und tellergroßen Pupillen. Ja, ich kann mir ein Taxi nehmen. Ja, das kostet Geld. Ja, wär super, wenn Du deswegen jetzt EXTRA noch mal zur Kasse gehen würdest um das zu holen. Ja, ich brauch dann auch das Taxi-Geld, um morgen vom Hotel zum Bahnhof/Flughafen zu kommen. Nein, 10,-€ werden dafür nicht ausreichen…

Die Verabschiedung:
Ja, „hau rein Alter, bis zum nächsten mal“ zeugt von einem gesunden Selbstbewusstsein.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit & feel free to share!

gez. A. Henneberg

Raimund aus Sicht des Veranstalters:

Das Booking:
Nein, ein „Hallo, ick wollt ma fragen ob ich ma für euch Mukke machen kann. Lege mal softer und mal härter auf – je nachdem“ via Facebook Messenger (und mit 4 Rechtschreibfehlern garniert) ist keine ernst zu nehmende Booking-Anfrage. Ja, wirklich nicht! Wenn Du all die unübersehbaren Hinweise in Fettschrift, welche direkt auf das Booking-Formular, die extra eingerichtete Email-Adresse und den Anfrage-Leitfaden auf der Seite der Veranstaltung verweisen, übersehen hast, zeugt das lediglich von Ignoranz und wirkt äußerst unseriös.

Du und meine Veranstaltung:
Ja, es ist schwer als neuer, unbekannter DJ auf die coolen Events in den coolen Clubs der Stadt gebucht zu werden. Nein, ich kann dich leider nicht am kommenden Wochenende noch mit auf’s Lineup quetschen, weil die Leute dort ganz sicher nichts mit deinem Geballer anfangen können. Und deine 4 Kumpelz, die extra wegen dir kommen (und natürlich auf der Gästeliste stehen sollen) sind vermutlich auch die einzigen, die wegen dir auflaufen. Das macht deine Anfrage nicht attraktiver!

Der Name des DJs:
Nein, Schnulli & Bulli, DJ Bratze, Techno-Manni oder Alois Gumfelkrebsler sind keine Künstlernamen, die man als Veranstalter unbeding mal auf dem Lineup des eigenen Events sehen wollte. Ja, der Name, die Assoziationen, deine Promotexte und die Wertigkeit der Selbstdarstellung sagen ungemein viel über Dich und die Qualität deiner Musik aus.

Die Gage:
Ja, die Gagenhöhe richtet sich in erster Linie nach der zu erwartenden Resonanz beim Publikum. Du brauchst und solltest nicht umsonst spielen – aber Beschwerden, dass der Mainact zehn mal so viel bekommt, sind unangebracht. Denn wegen ihm kommen sicher nicht nur seine 4 Kumpels – und im Zweifel hat er auch schon 10 mal mehr Releases raus als deine zwei Homrecordings, die man auf deinem Soundcloud-light Account runterladen kann.

Die Anreise:
Ggf. zu zahlende Reisekosten werden beim Booking vereinbart. Dazu gehören auch Taxifahrten. In deinem Zweitjob als Kellner im Café der Mutter deiner Freundin fragst du auch nicht am Abend, ob man dir nicht noch 20 Euro Taxigeld auszahlt. Du fragst nicht mal nach nem Busticket – du kümmerst dich selbst drum! Also erwarte das auch nicht vom Veranstalter – oder kläre das rechtzeitig vor dem Event.

Am Club ankommen:
Ja, du solltest rechtzeitig vor der vereinbarten Zeit vor Ort sein – und nicht 10 Minuten nach dem Beginn deiner Playtime mit den Worten“ Sorry du, ich hab’s irgendwie nicht gefunden“ auflaufen. Auch solltest Du zusehen, dass Du telefonisch erreichbar bist – denn auf so einer Party kann alles mögliche passieren, was eine unmittelbare Absprache mit dir erforderlich macht – auch wenn du noch nicht vor Ort bist!

Der Technical Rider:
Ja, Ihr erwartet von den Veranstaltern, dass sie Ihren Job gut machen. Also gottverdammt nochmal versucht wenigstens Euren Job ebenfalls zu machen und kommt mit den technischen Anforderungen rechtzeitig rüber. Am besten ist es, ihr verfasst mal sowas wie einen Technical Rider! Da steht drin, was ihr an Technik haben wollt, wieviel Platz ihr auf dem Pult benötigt und ob es irgendwelche Besonderheiten zu beachten gbt. Das Leben ist kein Wunschkonzert – aber nur wenn der Veranstalter weiß, was ihr erwartet, kann er dafür sorgen, dass ihr zufrieden seid. Die Leidtragenden seid sonst am Ende ihr und das Publikum, wenn kurz vor Setbeginn wieder improvisiert und umgebaut werden muss – oder deine Show im Worst-Case gar nicht gespielt werden kann, weil leider niemand zufällig dieses Spezialkabel für deinen in Kleinasien erworbenen, namenlosen Supercontroller mit diesem komischen Stecker hat.

Das Line-Up & der Warm-Up-Dj:
Ja, ich weiß… Du kannst super mit Traktor umgehen und kommst sicher bald ganz groß raus. Dennoch sind 138bpm Hardtechno nicht auf jeder Veranstaltung das ideale Warm-Up. Note to yourself: Ein Warmup DJ führt die Gäste gefühlvoll und mit geschicktem Setaufbau in den Abend und sorgt dafür, dass die Gäste in Tanzlaune geraten – und erwartet nicht, dass sie beim Ankommen auf der Veranstaltung schon fit für’s extatische Finish sind. !

Getränke:
Ja, es ist völlig in Ordnung, wenn Ihr wegen Euren ganzen Kumpelz nach 20 Minuten schon keine Getränkemarken mehr übrig habt. Aber erwartet nicht, dass der Veranstalter Euren ganzen Tross den Abend über mit Vodka Red Bull versorgt. Wenn ihr Eure Kumpelz den Abend frei halten wollt, so ist das Eure Entscheidung – die Eurer Budget betrifft. Der Veranstalter kann im Zweifel helfen, faire Deals mit der Bar zu treffen.
Darüber hinaus kommt es auch nur in Ausnahmefällen gut an, wenn ihr vollkommen betrunken oder zugedröhnt ans Pult geht und dem DJ vor Euch auf die Platten sabbert, während ihr an den falschen Knöpfen rumfummelt. Und der Veranstalter ist auch nicht der ideale Ansprechpartner für Koks, Speed, Peppen, Pillen, Keta, oder die schnelle Nummer im Backstage!

Der Techniker:
Nein, der Techniker wird nicht bezahlt, weil der Veranstalter sonst zu viel Geld verdienen würde. Und auch nicht, weil er keine Ahnung von Veranstaltungstechnik hat. Am Besten, du hörst ihm mal zu, beherzigst seine Anweisungen und machst ihn dir nicht zum Feind. Weil du in dem Spiel immer den Kürzeren ziehst.

Der Backstage:
Nein! Der Backstage ist keine Raucherhöhle, in dem Du mit all deinen Kumpelz und Kumpelz-Kumpelz den Abend über die Bong kreisen läßt – während ihr Euch beeilt, den Kühlschrank schnellstmöglich leer zu machen. Ja, klingt total verrückt, aber er soll ein Raum sein, in dem man seine Klamotten lassen, nach dem Gig runter kommen und auch mal das ein oder andere nette Gespräch führen können soll.

Die Gagen-Auszahlung:
Ja, die Party war voll und alle hatten viel Spaß. Vielleicht lag es am guten Ruf des Veranstalters oder dem hohen Werbeaufwand?! Nein, ich bin kein arrogantes Arschloch, weil ich Dir jetzt nicht noch was extra on top auf die vereinbarte Gage lege. Weder kennst du meine Kosten noch jammer ich rum, wenn’s mal nicht so gut läuft. Ein professioneller Veranstalter schaut über die Einzelveranstaltung hinaus und kalkuliert seriös – und zahlt nicht nach Kassenlage.
Das Taxi-Geld:
Du hast mit dem Veranstalter ein Taxigeld vereinbart? Prima – dann kann ja beim Heimweg nichts schief gehen! Ansonsten darfst du dich gerne fragen, ob dieser Luxus aus der Gage bestritten wird, die du gerade erhalten hast.
Die Verabschiedung:
„Digger – ich mach mal los, beim nächsten Mal will ich aber die Primetime haben“ zeugt von einem gesunden Selbstbewusstsein.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit & feel free to share!
gez. R. Reintjes (nach einer Idee von A. Henneberg)

wowwedid-500x394


(via Tanith)

15 Kommentare

Was ein Ebola-Joke im Flugzeug nach sich ziehen kann

Ich saß letztens im Bus und musste furchtbar häufig niesen (Menschenallergie, wissensschon). Ich dachte kurz darüber nach, einen ziemlich blöden Joke in den Bus zu werfen, der irgendwas mit “Ebola” in sich haben sollte. Ich lies das dann aber bleiben. Gibt ja nur Ärger so was. Man kennt das. “Man liest ja auch soviel!11!!!”

Ein Tüp konnte sich eben einen solchen Witz auf dem gestrigen Flug von Philadelphia nach Punta Cana nicht verkneifen und brachte den halt. Er meinte, er käme gerade aus einem Ebola-Gebiet und löste damit so einiges aus. Also so richtig so einiges. Später stellte sich raus, dass er noch nie in Afrika war, nach zwei Stunden konnten dann alle Passagiere endlich den Flieger verlassen. Manche Jokes sind halt auch ungebracht ausreichend gut genug.

Once we landed in Punta Cana we were told by the flight attendants that there was a situation and that a passenger may have been in Africa and had Ebola. She was certain it was a hoax but they did not take any chances and had a full hazmat crew board the plane and take the passenger off. It was later confirmed that the passenger was never in Africa and after 2hrs we were finally able to get off the plane.

Vorspulen bis 1:30.

http://youtu.be/LJhWVsx1U8c?t=1m30s
(Direktlink, via reddit)

3 Kommentare

Doku über die Fotoagentur Ostkreuz

Bildschirmfoto 2014-10-05 um 19.19.06


Ich verstehe nicht viel von der Fotografie als Kunstform. Ich habe visuelle und thematische Vorlieben und Favoriten, das war es schon. Und ich weiß auch gar nicht, ob es viel mehr sein müsste. Wenn mich allerdings jemand fragt, welche deutschen Fotografen mir im Kontext zur Kunst einfallen würden, würde ich immer auf die Agentur Ostkreuz verweisen.

Keine andere Agentur hat das Ende der DDR und in der Summe die Wende 89-90 zu famos portraitiert wie eben die Fotografen von Ostkreuz, die ich hier alle fast schon mal drin hatte. Gerade mit den Fotos der Wendezeit haben sie einen wohl unvergleichlichen Schatz geschaffen, der durch die Reihe weg sehenswert ist.

Maik Reichert hat die Agentur und ihre Fotografen über Jahre hinweg begleitet und arte hat vorhin seine Aufzeichnungen gezeigt, was ich mir neben dem Kochen interessiert ansah. Schöne Philosophie hinter der Idee und die jungen Köpfe nicht weniger querdenkend als die schon grauen. Toll.

Mit dem Zerfall des Ostblocks gründet sich in Berlin die Fotoagentur Ostkreuz, und mit ihrer Gründung durch sieben ostdeutsche Fotografen beginnt ebenfalls eine erstaunliche Erfolgsgeschichte. Als festes Kollektiv und der Pariser Agentur Magnum als Vorbild schaffen sie es, die Agentur zur wichtigsten und bekanntesten Fotoagentur Deutschlands zu machen. Zu den Kunden zählen Magazine wie „Newsweek“, „Stern“, „GEO“ oder die „New York Times“. Längst ist Ostkreuz keine Ostberliner Fotoagentur mehr. Mittlerweile zählt sie 18 Mitglieder, die künstlerisch, persönlich und biografisch eine bunt gemischte Gruppe europäischer Erkunder bilden. Alle haben unterschiedliche Arbeitsweisen, aber eines vereint sie: Ihr humanistischer Blick auf die Welt. Ostkreuz steht für gesellschaftlich engagierte Dokumentarfotografie.


(Direktlink)

Ein Kommentar

Preis- und Sortimentsliste des Konsum Fleischverarbeitungskombinats Bautzen

Als ich damals in gerade-nicht-mehr-Westberlin meine erste Ausbildung begann, musste ich mir von den dortigen Altgesellen immer wieder sagen lassen, dass sie, wenn sie denn überhaupt mal den Osten bereisten, in den Fleischereien immer dachten, dass sie eigentlich in einem Fliesenladen wären. Ich verstand das erst gar nicht, später wurde mir dann erklärt, dass man in diesen Läden der DDR immer mehr Fliesen als eben Fleisch sehen konnte und folglich dachte, es gäbe da halt Fliesen. Ich lachte nicht wirklich drüber.

Wir als Familie hatten, wenn ich mich recht erinnere, nie wirklich Versorgungsengpass. Mein Vater kannte zwei Fleischermeister und immer wenn er mal “was Besonderes” wollte, ging er zu denen und brachte als Argumentations-Verstärker einen geräucherten Aal mit, den es so auch nicht immer gab. Diesen holte er sich vorher bei dem ihn bekannten Fischer ab, um ihn dann zu räuchern. Um an den Aal oder wahlweise frischen Karpfen zu kommen, nahm er zum Fischer als Argumentations-Verstärker immer ein Kilo Spargel mit, den er aus seinem Garten stach. Das war alles nicht einfach, aber irgendwie funktionierte es dann doch, aber darum soll es gar nicht gehen. Viel mehr um diese Preisliste vom Fleischverarbeitungskombinat Bautzen, von der ich nicht weiß, aus welchem Jahre sie ist. Angebot war laut dieser Liste reichlich, ob das allerdings alles so in die Läden kam, halte ich für zweifelhaft, wenn nicht gar für ausgeschlossen. Gemessen an dem damaligen Lohngefälle waren derartige Produkte jedenfalls keine Schnäppchen.


(via Paula Kirby)

12 Kommentare

NI Traktor S8 DJ Controller?

traktor-s8-teaser-1070x430

Auf Amazon gab es die Tage für kurz einen Traktor Controller, den es so noch gar nicht gibt. Keine Ahnung, wie genau der dort hinkam. Entweder übt man sich bei Native gerade im viralen Marketing, hat ein-zwei Häkchen beim Publishen vergessen, oder irgendwer verbindet seine Photoshop-Skillz mit seinen Ideen für _den_ Controller schlechthin.

Native-Instruments-Traktor-Kontrol-S8-DJ-Controller-rblln-1


(Klick für in groß)

Mittlerweile wurde der Artikel wieder gelöscht, auch der Google Cache gibt nichts mehr her. Soweit, so gut.

Was allerdings sofort ins Auge fällt: Die Jog Wheels fehlen. Und ich mag Controller ohne Jog Wheels nicht sonderlich. Da bin dann selbst ich eher konservativ. So viel Haptik darf es dann doch schon sein, wie ich letzte Nacht erst wieder feststellte, als ich mit Vinyl und Controller mixte. Dieses Petting-Geschiebe, welches hier per Touch-Strips angezeigt wird, fetzt nicht wirklich. Fetzte schon beim Micromoog nicht und der ist seit mindestens 20 Jahren Geschichte.

Controller-Walter hat das Dingen anhand seiner aktuellen Darstellung mal auseinander genommen.

Der Controller wirkt wie ein durchdachtes Mashup der Produkte aus der Native Instruments Produktreihe. Sozusagen verbaut ist eine komplette S4 in Kombination mit zwei Kontrol F1. Hinzu kommen zwei Displays, die im Produktbild sowohl eine Player-Waveform-Ansicht, als auch einen View für die Remix-Decks bieten.

Auf die Scrollräder wurde verzichtet, dafür sind zwei Touch-Sprips verbaut, die man vom Kontrol X1 kennt. Der Aufbau der Remix-Sektion mit acht Pads auf jeder Seite und jeweils vier Fadern erinnern stark an die F1.
Außen, neben den Pads sieht man die Tasten Loop, Freeze, Hotcue und Remix, Schnellzuordnungen, die man von Serato-Controllern kennt.

Wie schon bei der S4 bekommt jeder Channel-Fader einen eigenen Peakmeter, die allerdings neben der EQ-Section positioniert sind, was meiner Meinung nach auch ein besserer Platz dafür ist. Die LED-Ketten sind im Vergleich zur S4 feiner aufgelöst. Bei den Fadern fällt auf, dass der komplette Bereich mit Schrauben befestigt ist. Die Sektion scheint austauschbar zu sein.

Es zeigt ganz klar integrierte Displays, die Waveformen können. Walter meint, dafür müsste es einen USB-Anschluss geben. Dann wäre die Kiste frei von jeglichen Peripherie-Geräten wie einem Rechner, der dafür angeschlossen werden müsste. Was er nicht bedenkt ist die Möglichkeit, sich die Files auch per WLAN oder Bluetooth zu holen. Wäre dann immer noch nicht Stand Alone, aber immerhin frei von Verkabelung. Und trotzdem ohne Jog Wheels. So werden wir keine Partner, Native. Wenn das überhaupt alles irgendwie so kommen sollte. Denn das weiß man ja aktuell auch gar nicht so genau. Aber geil aussehen tut die Kiste schon, ja. Der Prei läge hiernach bei $1200, woran man sich wohl gewöhnen werden muss. Die rechnen halt schon alle mit Hinblick auf “Was würden zwei 1210er + gutem 2-Kanal Mixer kosten?”. Pioneer hatte diesbezüglich den Preis dafür ja schon vorgelegt.

91KYtClNCFL._SL1500_-670x433

Warten wir es also einfach mal ab. Irgendwas in dieser Richtung wird auf jeden Fall kommen, egal ob das hier echt oder ein wirklich guter Fake ist. Ich hoffe derweil, dass die Variante mit den Jog Wheels nicht aussterben wird. So.
(via Blogrebellen)

6 Kommentare

Die De-Luxe Variante der Simson Schwalbe aus dem Modekatalog

1024px-KR_51_Schwalbe_1964_absolut_original


(KR 51 Schwalbe von 1964; unrestauriert und völlig original, Foto unter CC BY-SA 3.0 von Max schwalbe)

Jeder, der im Osten über 10 wurde, kennt die Kiste. Mindestens. Sie war das einzige Moped, was damals zumindest für kurz mein Eigen nennen konnte. Einen Führerschein brauchten wir dafür nicht. Oder besser: es war uns egal, dass man dafür hätte einen machen müssen. Die Mauer war gerade gefallen und unsere Definition von Freiheit schloss ein, dass man dann ein Moped fahren darf, wenn man ein Moped fahren kann. Ganz einfaches Ding.

Wir zerlegten Vergaser, um sie zu säubern, wechselten Bautenzüge, bohrten Auspuffe auf und wenn es hart auf hart kam, schraubten wir auch den kompletten Motor auseinander. Zusammen bekam man das alles immer. Und wer das konnte, dem wollte man doch wohl nicht wegen eines fehlenden Führerscheins an Bein pissen, hör ma!

Allerdings hatte ich meine Schwalbe nicht wirklich lange. Wir fuhren mit den Kisten immer auf den “Sandbergen” umher, die etwas am Rande der Stadt lagen und die Summe dessen waren, was an Bodenaushub zusammen kam, als die neusozialistischen Wohnviertel gebaut wurden. Die hießen offiziell “Neue Wohnstadt” und “Ganz neue Wohnstadt” – wir nannten sie damals schon “Ghetto”. Ganz liebevoll, natürlich. Die sich daraus ergebenden Sandberge aber waren toll für Fahrrad- und Motocross. Meine Schwalbe hingegen war das nicht, ich landete irgendwann im Dunkel mit der Kiste in einem Loch von 2 Meter Tiefe. Danach war sie komplett im Arsch und wir zerlegten sie in Einzelteile, um andere Schwalben damit wieder aufbauen zu können.

Zwei Jahre später borgte ich mir dann von einem Freund so ein Ding, weil ich schnell was von zu Hause holen wollte. Einen Führerschein hatte ich dort immer noch nicht, wir kannten unsere kleine Stadt besser als jeder Polizist.

Dummerweise zog mich dann der Besitzer der Kiste vom Sitz. Mein Kumpel hatte sie ihm eine Nacht vorher 50 Meter vor meiner Wohnungstür geklaut. Ich wurde von der Polizei kassiert und meine Alten durften mich auf dem Revier abholen. War nicht so der allerbeste Familienabend.

Ich habe die letzte Jahre immer wieder mal geguckt, was die Teile heute so kosten. Schick sind die ja schon und allemal besser als so ein Joghurtbechermodell, die man im Baumarkt kaufen kann. Aber ganz billig sind die eben nicht mehr.

Nun bietet ein Modekatalog (sic!) eine “De-Luxe” Variante der Schwalbe an. Diese werden von der Firma Zweiradtechnik Schilling in Kraftsdorf, Landkreis Greiz in Thüringen, hergestellt und können auch dort direkt in verschiedenen Versionen gekauft werden.

Bildschirmfoto 2014-09-10 um 13.40.03


(Screenshot: Conleys)

Im Mode-Katalog Conleys, der höherwertige Bekleidung, Schuhe und Accessoires vertreibt, kann das gute Stück bestellt werden. Exquisit ist auch der Preis dieses Klassikers: 7990 Euro plus Versandkosten. Lieferung wird innerhalb von drei Wochen versprochen. Früher kostete eine Schwalbe je nach Ausstattung zwischen 1200 und 1700 DDR-Mark.

[…]

Es handelt sich dabei um sogenannte Neuaufbauten. Dabei dürfen fast alle Teile neu sein – Scheinwerfer, Sitz, Speichen, Motoren. Eines muss aber aus der originalen Baureihe stammen: der Rahmen samt Fahrgestellnummer. Nur so gilt weiterhin die technische Zulassung des Fahrzeugs. Um den alten Rahmen herum entsteht praktisch ein neues Gefährt – mit Materialien, wie es sie zu Zeiten der Serienfertigung in Suhl noch gar nicht gab.
(Berliner Zeitung)

Und so ein bisschen macht das ja Lust, heute noch mal mit so einem Ding durch die Gegend zu gurken. Nur die Sache mit dem Führerschein müsste ich vorher in Angriff nehmen und wohl auch abschließen. Wir haben schließlich nicht mehr die Freiheit der 90er, hör ma!

23 Kommentare

Kompost-Toiletten auf Festivals: “Festivalklo zu Heimscheißer-Konditionen”

Bildschirmfoto 2014-09-07 um 21.50.57


(Foto: Goldeimer)

Jeder, der im Sommer auf Festivals unterwegs ist kennt die bis zum Anschlag vollgeschissenen Dixi-Klos. Die hier grobe Sprachwahl wird genau diesem Umstand auch völlig gerecht: vollgeschissen.

Viele Festivals haben sich in den letzten Jahren genau diesem Problem angenommen und lassen ihre Dixies mittlerweile dreimal täglich leeren und saubermachen. Dazu kommen die mitunter so genannten “Luxus-Varianten”, die nach jedem (Stuhl)Gang gereinigt werden. Das kostet dann aber auch extra. Die Fusion fing damit vor Jahren schon an und nannte diese Klos dann “WC-Royal”, was auf dem Gelände ein gänzlich neues Verb gebar. Viele gingen dann dort nicht aufs Klo, sie gingen “royalen”.

Allerdings änderte das nur wenig an der grundsätzlich miesen Toiletten-Situation auf Festivals im Allgemeinen. Ab einer bestimmten Größe sind die Klos eben nach ein paar Stunden fast immer unbenutzbar.

Genau dieser Sache haben sich die Macher von Goldeimer angenommen und Festivalklos entwickelt, die den ganzen Scheiß zu Humus umwandeln. Das ist nicht umsonst, gepflegt aufs Klo gehen kostet dann zwei Euro, bringt aber auch was.

Das Prinzip basiert auf einem simplen Grundgedanken: Der Mensch soll der Erde zurückgeben, was er von ihr genommen hat. „Bis zu 24 Milliarden Tonnen Humus gehen jährlich durch Bodenerosion und falsche Landbewirtschaftung verloren“, erklären die Klokonstrukteure. Die konventionelle Wassertoilette sei daran mitschuldig: Menschliche Ausscheidungen enthalten wichtige Nährstoffe, die jedoch mit Kläranlagen entsorgt werden.

Die Kompost-Toilette hingegen verwandelt den Kot in eineinhalb Jahren zu kostbarem Humus. Dabei spült man sein Geschäft nicht mit Wasser, sondern deckt es mit Sägespänen und Pflanzenkohle zu und lässt das Ganze mit effektiven Mikroorganismen reagieren.

[…]

Der Clou: es entstehen keine Gerüche. Doch was passiert mit Drogen und Medikamenten im Kompost, die gerade auf Festivals häufig konsumiert werden? „Wir können nicht ändern, was die Leute zu sich nehmen“, sagt Malte Schremmer.
Mit den Kompost-Klos soll der Toilettengang zudem unterhaltsamer werden: Die fahrbaren Toiletten sind mit Magazinen und Musik ausgestattet, die Wände zieren Graffities. „Wir haben ein Festivalklo zu Heimscheißer-Konditionen entwickelt“, sagen die Gründer.
(taz)

Die Grundpfeiler der Idee lassen sich unter vier Punkten zusammenfassen:

  • Bedürfnisorientiert
  • Nachhaltig
  • Sozial
  • Unterhaltsam

Außerdem gehen alle finanzielle Überschüsse an Viva Con Agua. Tolle Sache, wie ich finde. Ich hoffe, die im nächsten Sommer auf noch mehr Festivals vertreten zu wissen. In diesem Jahr waren es wohl um die 15.

Wir betreiben mobile Kompost-Toiletten als Alternative zu konventionellen Sanitärsystemen auf Großveranstaltungen. Der Aufenthalt einer Toilette geht bei Goldeimer über die reine Funktionalität hinaus: Komfort und Wohlfühlatmosphäre stehen bei uns im Mittelpunkt. Wir schließen Stoffkreisläufe und kompostieren die gesammelte Biomasse zu einem fruchtbaren Humussubstrat. Durch ein umfassendes Infotainment-Programm rücken wir eines der wichtigsten gesundheitlichen und ökologischen Themen des 21.Jahrhundert in den gesellschaftlichen Mittelpunkt. All unseere Gewinne fließen in die Finanzierung von Wasser- und Sanitärprojekten von Viva con Agua und der Welthungerhilfe.

(via taz)

10 Kommentare

Techno-Kapitalismus

Bildschirmfoto 2014-09-05 um 12.56.59


(Foto unter CC BY-SA 2.0 von Eva Rinaldi)

Das Groove Magazin hatte in seiner gedruckten Ausgabe von Juli/August ein Special mit dem Titel “Techno-Kapitalismus”. Dafür wurden einige Köpfe der internationalen Szene befragt, die innerhalb der selbigen eine ganz eigene Aufgabe haben. Auch um die ganze Kiste auch um ihrer selbst Willen am Laufen zu haben. So wurde eine Labelmacherin befragt, ein/e Booker/in, ein Veranstalter.

Dieses Special ist jetzt auch online erschienen und durchaus lesenswert: Techno-Kapitalismus – So läuft der Tanz ums große Geld.

Ein Aufruhr geht durch die Clubszene. Die Gagen der Star-DJs explodieren. Kleinere Clubs und Festivals können sich die großen Namen nicht mehr leisten. Traditionsreiche Veranstaltungen konkurrieren mit neuen Festivals in Brasilien oder Korea. House und Techno sind global geworden. Ibiza funktioniert als Marktplatz, der mittlerweile auch den Wert von Underground-DJs bestimmt. Die Szene arbeitet heute so professionell wie das große Popgeschäft. Einstige Ideale treten in den Hintergrund. Und nicht wenige Aktivisten der Neunziger und Nullerjahre sagen: Das ist nicht, warum wir damals angefangen haben, Partys zu organisieren.

Seit einigen Jahren steigen viele DJ-Gagen in einem bisher unbekannten Tempo: Für eine Silvesterparty in einem italienischen Club bekommt Richie Hawtin als Headliner 100.000 Euro, trotz Wirtschaftskrise. Ein Promoter bucht Solomun für 1.500 Euro, acht Monate später muss er die fünffache Summe hinblättern. Nachwuchs-DJs treten mit der Ansage an, nicht unter 3.000 Euro zu spielen. Nicht selten ist Maximalgage des vergangenen Jahres im nächsten Jahr das Minimum. Jamie Jones ist in Großbritannien und auf Ibiza ein Star und kann dort 40.000 bis 50.000 Euro für ein zweistündiges DJ-Set erhalten. Diese Preise werden international zur Messlatte, auch wenn er sich woanders noch gar nicht etabliert hat.

  • DIE LABELMANAGERIN Liz Miller (Big Beat Records)
    Er [Skrillex] ]hat ja gerade sein Debütalbum veröffentlicht. Wenn du ihn fragst, würde er wahrscheinlich sagen, dass es ein sehr wichtiger Prozess für ihn war, er ist ein großer Musikliebhaber und hat das Format sehr ernst genommen. Die heutigen Konsumenten sind aber auch mit EPs zufrieden, für sie muss es nicht immer gleich ein Album sein. Wir müssen da als Label heute viel flexibler reagieren. Zeiten ändern sich.

  • DIE BOOKERIN Katrin Schlotfeldt (Artist Alife)
    Die elektronische Musik lernte Katrin Schlotfeldt in der legendären Frankfurter Technoszene der Neunziger kennen. Eine folgenreiche Begegnung hatte sie 1998, als sie als Bookerin bei Cocoon Richie Hawtins „Plastikman – Artifakts“-Tour organisierte. 2006 machte sie sich mit Hawtin selbstständig. In ihrer gemeinsamen Agentur buchte sie Künstler wie Magda, Troy Pierce, Marc Houle oder Heartthrob.

  • DER BOOKER Steve Hogan (William Morris)
    Doch in ebenjener wird William Morris durchaus kritisch betrachtet: Es heißt, die Agentur dominiere viele Festivals und verdränge kleinere Konkurrenten. Traditionslosigkeit kann man ihr jedenfalls nicht vorwerfen: Die Firma wurde 1898 von dem aus Deutschland stammenden, jüdischen Emigranten William Morris in New York gegründet. Zu ihren Künstlern gehörten Charlie Chaplin, Marilyn Monroe, Elvis Presley oder die Rolling Stones.

  • DER FESTIVAL-VERANSTALTER Steffen Charles (Cosmopop)
    Seine erste Party veranstaltete Steffen Charles 1992. Sein Lebenswerk, die Time Warp, feierte im vergangenen Jahr ihren zwanzigsten Geburtstag. Im Interview spricht er unter anderem über den globalen Boom elektronischer Musik, neue Konkurrenten und das EDM-Unternehmen SFX Entertainment.
  • Einen Kommentar hinterlassen