sitzt so ein postpubertärer Junge vor dir den du magst und er beteuert, dass er das geklaute Auto nicht gefahren hat, worin er vor drei Wochen von mindestens drei Leuten gesehen wurde. Du würdest ihm gerne glauben, wenn er sich nur nicht so unendlich dämlich in seiner Argumentation verfangen würde.
In diesen Momenten würde ich gerne für 10 Minuten Urlaub beantragen, um ihm ganz privat zu sagen, dass man so dämlich niemals nicht argumentieren sollte. Wenn er das bei den Grünen in Uniform genauso macht, werde ich ihn wohl bald Sozialstunden bei mir abarbeiten sehen.
Das Kraftfuttermischwerk Beiträge
Ich mag ja nun ziemlich gerne Netaudio-Release und habe da auch so einige von. Wie man es von Musik nunmal gewohnt ist, gibt es auch dort gute Veröffentlichungen, weniger gute und, ja, auch absolute Grütze. Es ist eben genau so, als würde man in den Plattenladen seines Vertrauens gehen und sich durch die neuen VÖ´s der letzten Wochen hören, um von hundert vorgehörten fünf bis acht auch mitzunehmen. Natürlich gibt es auch immer Vorlieben, die dazu führen, dass man bestimmte Labels präferiert und die Platten dieser eben auch ungehört kauft, weil man weiß, dass man nicht entäucht wird.
Lange Rede, kurzer Sinn; Larry Johnson hat genau das gemacht, was ich eigentlich immer vorhatte zu tun. Er nimmt sich seine Favoriten der Songs von meinem heimlichen Lieblingsnetlabel und macht daraus ein Mixtape. Herraus kommen 95 Minuten feinster Ambient-Klänge, die mich stark an die Wärme von Omas Kachelofen erinnern und mir klar machen, warum ausgerechnet Autoplate das Netlabel schlechthin für mich darstellt, was natürlich auch immer von musikalischen Vorlieben abhängig ist. Das hier ist Ambient in Essenz. Ohne Schningens und Gedöns, aber voller musikalischer Kreativität und immer mit Liebe zum Detail.
Here it is:
Zum Download
Und weiter vorn, bei Thirteensongs.net gibt es dann auch noch andere Netaudio-Schmankerln in Form von Mixtapes. Dazu gibt es außerdem immer ein sehr entzückendes Cover.
Laden!
beim trackbacken immer einen ganzen Satz Informationen – die keine Sau interessieren dürften – an den eigentlichen Link zum Trackback? Ich hoffe, da ist mal nix kaputt.
2 KommentareJa und nun sollte man feiern, oder wollen die sich nur selber mal feiern, so als Vorreiter?
Die spinnen doch.
Aber ein ganz ehrliche Frage beschäftigt mich schon seit Wochen. Kann man, wenn man so ein mp3 gekauft hat und es nach drei Wochen nicht mehr hören will, es dann ohne weiteres weiterverkaufen. Ich meine, bei einer Platte oder einer CD geht das ja auch ohne Probleme und erlaubt ist es auch.
Weiß da jemand was? Ich hätte da nämlich eine mp3-Sammlung im Angebot. Der Preis wäre Verhandlungssache ;-)
Ich habe seit gut 14 Tagen nichts anderes auf dem Player, als seine gesammelten Werke. Eine lebende Legende wird dokumentiert.
Part 1:
Seitdem du in deiner Pubertät deine erste eigene Platte gekauft hast, hast du die Idee, – beziehungsweise die Vision – irgendwann dein eigenes Plattenlabel zu machen. Weil du schon sehr früh merkst, dass es auch neben den Majors gute Musik gibt, die im Gegensatz zu den Majors Kultur vorantreibt, ohne das zwangsläufig als Antrieb zu sehen. Es passiert einfach. Du spürst für dich, dass der musikalische Output der Indie-Labels dir weitaus mehr gibt. Das kickt dich. Das findest du spannend. Das willst du auch machen, irgendwann, wenn du groß bist und das nötige Kleingeld dafür hast, willst du das auch machen.
Du kaufst also weiterhin Platten, die Jahre vergehen und nach der tausendsten von dir gekauften Scheibe, triffst du jemand, der genau die selbe Vision hat wie. Genau so lange, genau so geduldig. Und vor allem hat derjenige auch die Eier, es zu riskieren. Es ist riskant, dass weißt du und hast es deshalb alleine nie angepackt. Aber nun, könnte aus der Idee ein ganz reales Ding werden. Du könntest Teilhaber an deinem eigenem Indie-label werden, genau so, wie du es immer im Kopf hattest. Du packst jede Menge Scheine auf den Tisch und der, mit dem du das durchziehen willst tut es dir gleich. da liegt nun ein Batzen Geld und du fängst an zu überlegen, wie man aus der Idee eine gut funktionierende Arbeit entstehen könnte. Du willst nicht, dass der Batzen Geld, der auf dem Tisch liegt, größer wird. Du willst nur, dass du ein paar Releases damit bezahlen kannst und der Batzen nicht kleiner wird. Das ist alles was du willst.
Du gibst die erste Platte in die Pressung und merkst, dass der ganze Scheiß verdammt teuer ist. Aber gut, dass Geld reicht und du ziehst es durch. Es läuft gut und du bist froh darüber, genau das gemacht zu haben. Du machst noch ein paar VÖ´s und es funktioniert. Du wartest hin und wieder darauf, dass der Vertrieb dir deine Gelder pünktlich zahlt. Manchmal mehrere Tausend Euro. Aber das gehört wohl dazu. Um das Dingen weiter am laufen zu halten, legst du nochmal nach. Dein Partner auch, noch mehr sogar. Es funktioniert, es funktioniert weiterhin gut. Nebenbei machst du immer noch Musik, jede Menge davon. Du machst das deshalb, weil es dir ein Bedürfniss ist, ohne jeglichen ökonomischen Gedanken daran zu verschwenden. Du bekommst ein paar Angebote von anderen Labels, die diesen Sound verkaufen wollen. Du sagst da nein zu, weil du auf diesen Open-Source-Scheiß stehst, auf den ganzen Grundgedanken der Creative Comments-Idee; Freie Musik für freie Menschen. Du gibst ein paar Songs ab, die auf deinem eigenem Label einfach nicht gehen würden. Daraufhin machst du ein Album. Danach gibt es wieder Angebote und alle die du animmst, sind wieder CC-Sachen, weil du es so willst. Weil du es trennen willst. Ein Häppchen für das Label, ein Häppchen Open-Source. Das was du auf dem Label raushaust, haust du immer in kleiner Auflage raus. Nicht um den Preis zu drücken, oder weil du Angst hast. Nein, deshalb weil du dir die überflüssige GEMA-Anmeldung sparen willst, die erst ab einer bestimmten Anzahl von gepressten Platten fällig wird. Das willst du nicht, weil du den Scheiß-Verein Laden nicht magst, weil du das Gefühl hast, die verarschen alle und jeden, nur damit Udo Jürgens mal wieder eine dicke Überweisung denen entgegen nehmen kann. Davon hast du gar nichts. Das weißt du doch schon vorher. Du weißt auch, dass die sehr penetrant gegen Leute vorgehen können, obwohl dir die dazu führenden vorgebrachten Gründe der GEMA nichtig erscheinen, ja lächerlich gar. Damit willst du nichts zu tun haben. Du weißt um filesharing und p2p-Plattformen und es macht dir nichts aus, da es dort kein Vinyl gibt, dass man auf die Plattenteller legen kann, weil jeder, der Vinyl spielen will es auch kaufen muß. So oder so. Du gibst den Namen deines Labels dort ein und findest jeder der Release in bester Qualität. Es macht dir nichts aus, du begreifst es auch als gute Promo, denn du wirst ja auch in den großen, interantionalen Mp3-Stores verkauft. Und das sogar verhältnissmäßig gut, wenn man eine Gleichung zum verkauften Vinyl aufstellt. Du hast auch gar nichts dagegen, wenn der Sound, illegalerweise, in diversen Deejay-Sets im Netz auftaucht. Warum auch? Das ist immer gute Promo und du würdest es am liebsten genau so machen, wenn es denn erlaubt wäre; alle deine Sets ins Netz stellen. Scheiß doch auf die GEMA und so einen Rotz!
Und irgendeinen Sonntag im April dann, bist du im Netz unterwegs und entdeckst auf irgendeinem Blog, von irgendeinem Asi aus Köln, die letzte VÖ deines Labels zum Download, kostenlos, einfach nur so, als wäre der Sound von ihm gemacht und du bist so richtig sackig, weil du weißt was es dich kostet, das Zeug erstmal soweit zu kriegen, dass dieser Penner es als Mp3 irgendwoher bekommen konnte. Du weißt auch, dass sämtliches rechtliches Geklapper nicht in Frage kommt, denn da stehst du nicht drauf, denn das gab es zu oft in letzter Zeit und du fandest es immer lächerlich. Und dennoch; Nervt es dich, es geht dir richtig auf den Sack, auch noch zu sehen, wie oft das Zeug geladen wurde. Du weißt, dass genau das schonmal die Hälfte der Kosten für das Mastering der Platte wären. Du sitzt da und weißt: das ist die andere Seite der Medaille, die du bisher nicht zu Gesicht bekommen hast.
Was würdest du tun?
9 KommentareWollte jemand bei Google wissen und landete bei mir.
Gute Frage. Lebt Cindy Lauper eigentlich noch?