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Stellungnahme des Fusion Festivals zum aktuellen Ärger mit den Behörden

Ja, man kann seine Probleme mit der Fusion haben und diese auf allen möglichen Ebenen artikulieren und auch diskutieren, keine Frage. Aber: was da gerade als Repression gegen den Kulturkosmos e.V. aufgefahren wird, ist halt nicht hinnehmbar, wie ich finde.

Ich war lange nicht da, kenne das Fest aber noch aus den Jahren 1998 bis 2012 und nach Hörensagen soll es auch heute noch ein Festival sein, dass einzigartig ist. Das glaube ich. Weil ich mir das immer noch gut vorstellen kann, aber darum soll es gar nicht gehen. Ich glaube auch, dass es fehlen würde, wäre es nicht mehr da, aber das weiß man ja immer erst später.

Die Polizei möchte mit aufs Festivalgelände, die Veranstalter wollen das nicht, bieten aber einen Kompromiss an. Ich weiß gar nicht genau, was die Polizei dort will, lief auch ohne sie immer recht rund, wenn ich mich recht erinnere, aber sie wollen halt. Offenbar hängt daran auch das aktuelle Genehmigungsverfahren. Mittlerweile gibt es diese Stellungnahme, eine Petition und aktuelle Infos auf der Seite des Kulturkosmos e.V.

Es ist Ende April und die Festivalvorbereitungen laufen auf Hochtouren. Das Booking ist fast abgeschlossen und wir schauen alle erwartungsfroh noch vorne und freuen uns wie Bolle auf die kommende Fusion…
So oder so ähnlich würde der Newsletter lauten, wäre da nicht diese Geschichte mit der Polizei, die uns seit Wochen total nervt, und neben allem, was wir hier planen und vorbereiten müssen, zusätzliche Arbeit, Sorgen und Ärger bereitet.

Am Freitag hat der Polizeipräsident von Neubrandenburg seine besten Medienkontakte bemüht und eine Meldung bei NDR Radio MV platziert, die es über die DPA in sämtliche Lokalblätter Deutschlands geschafft hat. Von “Sicherheitsmängeln” hinsichtlich der Entfluchtung unserer Hangars und einer fehlenden Notfallbeschallung auf dem Festivalgelände ist dort in Bezug auf vermeintliche “Mängel” in unserem Sicherheitskonzept die Rede. Lasst euch von diesen Nebelkerzen nicht blenden. Denn unsere Hangars sind bereits seit 22 Jahren fester Teil des Festivalgeländes und deren Entfluchtungsschema wurde in der selben Zeit nie die Zustimmung verweigert. Auch über fehlende Beschallung haben sich in 22 Jahren nur wenige Fusionist:innen und Anwohner:innen bei der Polizei beschwert. Wir arbeiten fleißig an den gewünschten Nachbesserungen an unserem Sicherheitskonzept. Ein “Mangel” aber wird bleiben – und das ist der eigentliche Grund, weshalb der Polizeipräsident unserem Konzept nicht zustimmen will.

Gerüchte geistern ja schon seit Wochen umher und gerne würden wir diese hier dementieren oder sie als den neuesten Clou des alten Fusionhasen bestätigen. Aber leider wird es höchste Zeit euch hiermit zu informieren, dass die Polizei das Fusion Festival nicht mehr ohne ihre Kontrolle und Beobachtung stattfinden lassen will. So unglaublich dies auch klingen mag, sie wollen hier massiv intervenieren, in Form einer Polizeiwache auf dem Festivalgelände Präsenz zeigen und zukünftig anlasslos das Gelände bestreifen.

Seit Wochen verhandeln wir mit anwaltlicher Unterstützung mit den Behörden und der Polizei auf höchster Ebene. Wir haben dabei einen Kompromiss angeboten, aber auch eine rote Linie gezogen, die wie folgt festgelegt ist: Eine Polizeistation kann auf dem Flugplatzgelände außerhalb des eingezäunten Kulturkosmosgeländes errichtet werden, um den Besucher:innen die Möglichkeit zu geben, die Polizei zu Fuß erreichen zu können. Eine anlasslose Bestreifung und eine Polizeistation innerhalb des eingezäunten Festivalgeländes sind für uns aber nicht akzeptabel. Trotz unseres Entgegenkommens bezüglich einer Polizeistation in Festivalnähe, ist die Polizei keinen Zentimeter von ihren Forderungen abgerückt.

Die treibende Kraft hinter der ganzen Misere ist anscheinend der Polizeipräsident von Neubrandenburg. Er will offenbar das Festival seinen normativen Vorstellungen entsprechend regulieren, maßgebend und kontrollierend in unser Konzept des Festivals eingreifen. Er verweist auf Defizite in unserem Sicherheitskonzept, spricht uns jegliche Kompetenz zur Gefahrenabwehr ab, um seine Forderungen nach Polizeipräsenz zu untermauern.

Die Frage seiner eigenen Kompetenz beantwortet er in den folgenden Zitaten selbstredend:
„Aufgrund der Erkenntnisse aus der polizeilichen Auswertung und der Einlassung des Veranstalters ist eine Beteiligung politischer, in Teilen hoch gewaltbereiter Personen zu erwarten […] Bei polizeilichen Maßnahmen ist mit schweren gewalttätigen Auseinandersetzungen zu rechnen, ebenso wie mit gruppendynamischen und gewaltbehafteten Prozessen, verstärkt durch massiven Drogen-/Alkoholeinfluss…“

Da wir die Forderungen nach anlassloser Bestreifung und einer Polizeistation inmitten des Festivalgeländes zurückgewiesen und nicht in unserem Sicherheitskonzept übernommen haben, hat die Polizei nun die Zustimmung zu unserem Sicherheitskonzept verweigert. Auch das Ordnungsamt
droht uns und fordert weitere Nachbesserungen in unserem Sicherheitskonzept. Wir werden diesen Forderungen in allem, was für uns in dem verbleibenden Zeitraum erfüllbar ist, nachkommen. Wir halten die vom Amt Röbel-Müritz und dem Landkreis an uns gestellten Forderungen für erfüllbar und gehen daher davon aus, dass wir – wie in den vergangenen Jahren – die Genehmigung für das Festival erhalten werden.

Wir werden, wenn notwendig, vor den Verwaltungsgerichten gegen die Forderungen des Polizeipräsidenten und wenn es sein muss, auch gegen ein Verbot der Veranstaltung klagen. Unsere Anwälte sowie auch wir sehen die Forderungen der Polizei als rechtswidrig an und können keine Rechtsgrundlage erkennen.

Die Polizei begründet den geplanten Großeinsatz mit ihrem Auftrag zur „Gefahrenabwehr“. Wir fragen uns, welche Gefahren hier von der Polizei abgewehrt werden sollen?

Dem Polizeipräsidenten Hoffmann-Ritterbusch geht es um „die Abwehr von veranstaltungstypischen Gefahren wie die beweissichere Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten…“

Wir haben in den vergangenen Jahren in guter Zusammenarbeit mit den beteiligten Behörden, Sanitätsdienst, Feuerwehr, unserem Sicherheitsdienst und zehntausend, zumeist ehrenamtlichen Mitwirkenden, eine flächendeckende und umfassende Sicherheitsstruktur geschaffen. Wir kümmern uns umfassend und selbstverantwortlich um die Sicherheit auf unserem Festival. Wir haben ein ausführliches Sicherheitskonzept erstellt, das ständig fortgeschrieben wird und in dem zu den relevanten Gefahrensituationen Vorsorge und Lösungen erarbeitet wurden.

Die ausgeprägte Eigenverantwortung und Achtsamkeit Anderen gegenüber, die die große Mehrheit der Fusionist:innen besitzt und die Teil der Festivalphilosophie sind, schaffen ein hohes Maß an Awareness und Sicherheit für alle. Dies ist einmalig für eine Veranstaltung dieser Größe, und die Schadensbilanzen auf dem Festival sprechen eine klare Sprache.

In 22 Jahren gab es keinen schweren Unfall mit gesundheitlichen Folgeschäden. Es gab keine Schwerverletzten, keine Drogenopfer. Die Anzahl der Eigentumsdelikte ist verschwindend gering und konstant rückläufig. Die laut Polizeistatistik angezeigten Gewaltdelikte in den Jahren 2011 – 2016 lagen im Schnitt bei 2,5 Delikten pro Festival! Auch wenn hier, wie immer, von einer nicht zur Anzeige gebrachten Dunkelziffer ausgegangen werden kann, sprechen diese Zahlen deutlich für sich und für die Sicherheit auf dem Festival! Abgesehen vielleicht vom Kirchentag, ist das Fusion-Festival vermutlich die entspannteste, friedlichste und konfliktfreieste Großveranstaltung der ganzen Republik.

Es gäbe in dieser Gesellschaft wahrlich andere Anlässe und Orte, wo eine polizeiliche Präsenz wirkliche Gefahren abwehren könnte.

Wir sehen daher die von der Polizei behauptete „Gefahrenabwehr“ auf der Fusion als reinen Vorwand, um eine umfassende Kontrolle auf dem Festival zu etablieren, und somit als fundamentalen Eingriff in unsere Feierkultur!

Es ist auch ein Frontalangriff auf die Philosophie des Festivals und das, was uns hier vereint, nämlich die Freiheit, sein zu können, wie wir sein wollen: zwanglos und unkontrolliert.

Perspektiven:
Wir haben ernsthaft darüber nachgedacht, angesichts dieser bedrohlichen Intervention das Festival abzusagen. Eine Absage zum jetzigen Zeitpunkt hätte aber zur Folge, dass das Projekt Kulturkosmos mit allem, was wir in den letzten 22 Jahren hier geschaffen haben, gegen die Wand fahren würde.
Nicht nur in finanzieller Hinsicht wäre eine Absage für den Verein schwer zu stemmen, es würden auch alle emanzipatorischen Prozesse, die hier entwickelt und in temporären Feldversuchen entstehen und gelebt werden, zunichte gemacht. Das at.tension-Festival wäre nicht mehr finanzierbar und müsste abgesagt werden und alle mitarbeitenden Gruppen und Strukturen würden in verschiedenster Hinsicht darunter leiden.

Das entscheidende Argument ist aber: Eine Absage des diesjährigen Festivals würde eine Kapitulation bedeuten, ohne den Kampf für den Erhalt des Festivals überhaupt aufgenommen zu haben.

Wir haben uns daher entschlossen, uns mit allen uns zur Verfügung stehenden juristischen Mitteln gegen eine Polizeipräsenz auf dem Festivalgelände zur Wehr zu setzen. Wir werden diesen Abwehrkampf gegen eine polizeiliche Übernahme unseres Festivals auch auf politischer Ebene führen.

Es geht hier nicht darum, dass die Polizei generell keinen Zutritt zum Festivalgelände haben soll. Den hatte sie auch in der Vergangenheit, wenn es einen Anlass gab und sie von uns oder den Gästen gerufen wurde. Auch zukünftig wird die Polizei bei strafrechtlich relevanten Anlässen, die einen Einsatz von Beamten auf dem Festivalgelände notwendig machen, jederzeit Zutritt zum Festivalgelände haben.

Sollten die Gerichte den Forderungen der Polizei nach Polizeistation und anlassloser Bestreifung Recht geben, stellt sich trotzdem die Frage, inwiefern eine solche Polizeipräsenz auf dem Festivalgelände bei den Besucher:innen Akzeptanz fände.

Wir können dazu nur sagen:
„Wer das Festival mit seinen zehntausenden linksalternativen Besucher:innen und Macher:innen kennt, muss von einer ausgeprägten Identifikation mit den Idealen der Veranstaltung sowie der dort gemeinsam erlebten Freiheit ausgehen, in der eine polizeiliche Kontrolle nicht erwünscht ist und als massiver Eingriff empfunden wird.

Bei aller Unterschiedlichkeit der Menschen, die dieses Festival besuchen und ermöglichen, gibt es eins, was fast alle 70.000 vereint: Niemand möchte von der Polizei bei diesem Festivalerlebnis permanent begleitet werden!

Die Mehrzahl der Fusionist:innen wird daher der geplanten Polizeipräsenz vermutlich mit Ablehnung begegnen und verschiedenste kreative Formen von friedlichem Protest dagegen setzen.“

Wir als Veranstalter:innen haben mehrfach auf diese Kausalitäten hingewiesen und müssen nun, egal wie es am Ende kommt, mit der Situation umgehen. Wir sollten jetzt keine dystopische Stimmung aufkommen lassen und müssen gemeinsam nach vorne schauen, um diese krasse Herausforderung bestmöglich zu meistern. Sollte es am Ende soweit kommen, das wir unsere rote Linie nicht halten können, freuen wir uns auf den friedlichen und phantasievollen Protest der vereinten Fusionist:innen, der dann zu erwarten ist. Riot-Szenarien, wie sie Herr Hoffmann-Ritterbusch jetzt an die Wand malt, entspringen einer kriminalisierenden Law and Order Rhetorik, die wir hiermit entschieden zurückweisen.

2019 wird es wohl eine besonders politische Fusion werden und angesichts der aktuellen Situation unter dem übergreifenden Thema TATÜTATA ABLOOFEN stehen.

Es geht hier um weit mehr als um die Zukunft unseres geliebten Festivals. Es geht am Ende um die politische Frage, ob es in dieser Gesellschaft weiterhin Freiräume geben kann, die nicht von der Polizei eingeschränkt und mit repressiven Maßnahmen begleitet werden. Es geht um die Selbstgestaltungsfreiheit kultureller und künstlerischer Orte. In dieser Perspektive betrifft das Thema alle anderen Versammlungsräume im subkulturellen Kontext: Konzerte, Festivals, freie Bühnen sowie die gesamte Clubkultur. Es geht hier im Kleinen um nicht weniger als um das Ganze: die Verteidigung tragender Elemente einer emanzipatorischen Gesellschaft.

Es gibt vermutlich keinen Ort, nirgends in dieser Republik, wo unsere Gesellschaft so frei erscheint wie Ende Juni in Lärz. Daher ist es umso wichtiger, diese Freiheiten gerade hier und jetzt zu verteidigen – bevor es zu spät ist.

Wir werden, neben der juristischen Schiene, erstmals in unserer Geschichte in die Öffentlichkeit gehen. Wir werden uns an Medien und Presse wenden und auch soziale Netzwerke nutzen. Wir haben uns zu diesem Bruch unserer lang gepflegten medien-abstinenten Prinzipien entschlossen, weil wir die Fusion und das ganze Projekt Kulturkosmos in seiner Existenz bedroht sehen und wir die Deutungshoheit in diesem Konflikt so gut es geht in unseren Händen behalten wollen.

Was kann jede:r einzelne von euch tun?

PETITION: https://kulturkosmos.de/mitmachen/
Wir haben eine Petition gestartet, die sich gegen die zunehmende Kontrolle und Repression von kulturellen Freiräumen im Allgemeinen und den geplanten Polizeieinsatz auf der Fusion 2019 im Konkreten richtet. Unterzeichnet sie und teilt sie mit eurem Freundeskreis.

Führt die Debatte auf allen Kanälen, von WG-Küchentisch bis zu social media.
Folgt uns auf Twitter https://twitter.com/fusion_festival
und auf Mastodon https://mastodon.social/@fusion_festival.

Informiert eure Freund:innen und Verwandten, macht „die maximale Welle“…

Besucht unsere Sonderseite www.kulturkosmos.de, wo wir euch zum aktuellen Geschehen informieren werden. Bei öffentlichen Statements zur Debatte wünschen wir uns allerdings einen sachlichen Ton: Mit Beschimpfung oder Bedrohung ist, wie immer, nichts zu gewinnen …

Wir bedanken uns jetzt schon für eure Unterstützung und eure Hilfe in den kommenden Wochen und für euer Vertrauen, dass wir alles versuchen werden, damit unser Fusion Festival der einzigartige Freiraum bleibt, so wie wir ihn kennen.

Noch eine Anmerkung zum Duktus dieses Newsletters: Für uns als Veranstalter:innen ist die Situation schwierig, weil wir einerseits entsetzt, wütend und verärgert über die geplanten Polizeimaßnahmen sind und anderseits mit den Behörden und der Polizei gesprächs- und verhandlungsbereit bleiben wollen. Es ist absehbar, dass der Konflikt vor Gericht landen wird und auch im Nachhinein mit juristischen Auseinandersetzungen zu rechnen ist. Besonnenheit ist für uns daher wichtig.

Nichtsdestotrotz gilt: Hasta la victoria siempre!

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Der Versuch, ein MacBook im Ofen zu backen, um es zu reparieren

Es gibt so Dinge, die muss man einfach mal probieren. Gerade dann, wenn man andere Prozeduren schon als ohnehin aussichtslos eingetütet hat. So ähnlich muss es wohl Alistair Wooldrige gegangen sein, nachdem sein 2014er MacBook Air zu Boden fiel und den technischen Geist aufgab. Die Garantie war abgelaufen, das Wechseln des Logic Boards kostet bei Apple ein Vermögen und das Internet gab ihm den Hauch einer Hoffnung, sein MacBook auf relativ einfachem Wege auch so wieder zum Laufen zu bringen. In dem man es quasi in den Backofen steckt. Zumindest die Innereien des Rechners.

Den Bums solle man dann bei 170°C für sieben Minuten backen, was eigentlich dafür sorgen soll, dass sich eventuell gelöste Lötverbindungen wieder zusammenfinden. Rein theoretisch zumindest. Er hat seine damit gemachten Erfahrungen hier mal niedergeschrieben. Spoiler: in seinem Fall hat das nicht ganz so gut funktioniert. Kann am Herd gelegen haben. Danke jedenfalls dafür, dass das mal wer getestet hat.

The internet has happy tales of other owners reviving their dead MacBooks by gently baking them in the oven. I figured, if it’s good enough for those four people on the internet – it’s good enough for me. The idea is to heat the logic board just enough to reflow solder any broken connections.

Only the logic board should go in the oven, so the first stage is to remove all components and connections from the board. Despite the MacBook Air’s tiny form factor, this was surprisingly simple, although it does require use of a pentalobe and Torx driver bit. The I/O board was also removed from the chassis, as my suspicion was that the offending component would likely by located on that board – plus it would give the logic board a companion during the bake-off.

[…]

With confidence high and the bake nearly finished, for the final 60 seconds I thought I’d go off-piste and crank up the temperature to 180 °C – I wanted to make sure things were cooked through. Curiously peering through the oven window, all hell broke loose within 30 seconds: The room filled with sounds of popcorn being made as resistors and components desoldered themselves from the logic board and dropped onto the oven floor. The previously clear air was replaced with an acrid haze. Then the bake reached it’s finale as the logic board bowed up in the middle, accompanied by the screeching sound of the CPU being wrenched off its socket. I lunged for the power switch and yanked open the oven door, hoping to limit damage. Then, as quickly as the bowing started, everything calmed down and the board returned to its original shape. With the board still hot, a wooden spoon was employed to desperately poke the CPU back onto its mount – with little success.

(Foto: woolie.co.uk)
(via BoingBoing)

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Robag Wruhme kündigt neues Album an und veröffentlich erste Single dazu: Venq Tolep

Robag Wruhme hat soeben ein neues Album auf DJ Kozes Label Pampa angekündigt und gleich mal die erste Auskopplung rausgehauen, die den Namen des Albums trägt: Venq Tolep. Sehr melodisch, sehr harmonisch kommt das so daher, wie wir alle den Sound von Robag Wruhme lieben. Ich ganz besonders.

Schon auf den ersten Veröffentlichungen von Robag Wruhme kann man ihn finden, diesen leichtfüssigen Rhythmus: Wie ein Huckleberry Finn, auf einem Bein durch die Welt hüpfend – ein einheimischer Alien, ein vertrauter Fremder. Ein Kosmonaut, schwerelos elliptisch von Kapsel zu Kapsel gleitend.Mit spielerische Leichtigkeit nimmt Wruhme synthetische Klänge und gesampelte Geräusche, schneidet sie zurecht und baut daraus Beats, ohne dass seine Musik je gebastelt klingt: jeder einzelne perkussive Sound eine kleine Einheit, die vor Melodiösität berstet. Oder diese zumindest andeutet.

Für »Venq Tolep«, seine erste Pampa Albumveröffentlichung seit 8 Jahren, hat Robag Wruhme sich genau da hinein vertieft und den Raum dieser Teile weit aufgezogen. Er findet Beats in den Beats, öffnet diese weiter, entdeckt Hooklines und Harmonien, und spürt, wo er schliesslich gänzlich auf Rhythmen verzichten kann.

Die ersten Stücke des Albums sind vor sieben Jahren entstanden, das letzte 2019. Das kann man wissen, muss man aber nicht hören. »Venq Tolep« klingt rund. Ein Bogen spannt sich. Und natürlich ist es das Robag Wruhme Universum. Wärme statt Coolness und Freundlichkeit statt Härte. Aber mit »Venq Tolep« formuliert Robag Wruhme noch etwas Anderes: das Album spricht die Sprache von Clubmusik – Klanggestaltung, Layering, Arrangement sind vertraut. aber »Venq Tolep« wagt auch die größtmögliche Annäherung von Track an Song: Techno Pop? Pop Techno? Pop Ambient? Ambient Pop? – Ach was, ganz einfach: »Venq Tolep« ist Robag Wruhmes Einschreibung in Pop Musik.

Venq Tolep erscheint am 07.06.2019 und kann hier schon mal vorbestellt werden.


(Direktlink)

Ein Kommentar

Weißkopfseeadler klauen Müll von einer Deponie bei Seattle und werfen diesen über Vororten ab

(Foto: Seaq68)

Menschen, die in den Vororten von Seattle leben, müssen sich mit einem einzigartigen Ärgernis auseinandersetzen: Einwohner berichten, dass Weißkopfseeadler Müll in ihren Gärten abladen. Dieser stammt in erster Linie von einer Freiluftdeponie der Region, die eigentlich längst geschlossen sein sollte, was dann aber irgendwie aufs Jahr 2040 verschoben wurde.

Gut 200 Weißkopfseeadler versorgen sich an jener Deponie mit Fressbarem. Was nicht dazu gehört, kommt in den Krallen der Vögel quasi per Luftfracht in die Vorgärten der mittlerweile verärgerten Anwohner. Darunter ist dann auch schon mal ein Blut gefüllter Behälter, der wohl eigentlich nichts auf einer derartigen Deponie zu suchen hat.

The main issue is the open-air landfill in the area, the Cedar Hills Regional Landfill in King County. That landfill was supposed to have been closed years ago, but a proposed expansion has kept it open. In fact, that expansion is meant to keep the landfill exposed until 2040.

In the meantime, over two tons of trash are brought to the location every day, and the free food has attracted hundreds of bald eagles and other large birds. Landfill staff estimate that around 200 eagles have made the area their home, scavenging for anything they can find and dropping their scraps everywhere else.

At a recent meeting, one resident held up a biohazard container filled with human blood—one example of the kind of waste carried by eagles into residential neighborhoods.

Many of the residents want the county to cancel the proposed expansion and finally close the landfill. In the meantime the residents are hoping to implement some sort of anti-eagle measures at the landfill, although it’s not entirely clear what those would look like.

Wie genau man nun dagegen vorgehen will, ist unklar. Eine kurzfristige Schließung der Deponie macht nur dann Sinn, wenn der Müll dort dann auch wegkommt. Und selbst dann bleibt immer noch der Müll, den die Tiere mitunter aus dem Meer holen und später wieder abwerfen.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet das Wappentier der USA die Bewohner dort so ungewollt auf ein Müllproblem hinweist.
(via Popular Mechanics)

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Kurze Pause vorbei

Das ist kein Aprilscherz.

Dann gehst du in der Annahme einer Magenschleimhautentzündung zum Arzt und verlässt ein paar Tage später mit der Diagnose Herzinfarkt das Krankenhaus. So kann es gehen. So habe ich also auch das hinter mir, auch wenn ich darauf gerne noch 10 Jahre oder mehr hätte warten können. Dass es irgendwann mal dazu kommen könne, war mir aufgrund der familiären Gesundheitsgeschichte klar. Dass es jetzt schon soweit war, überraschte mich dann doch – und doch ist es überraschend okay für mich. Merke jetzt erst, wie beschissen es mir in den letzten Monaten hin und wieder ging, ohne das zu diesen Zeitpunkten einordnen zu können. Es war halt normal und ich dachte, das müsse wohl so. Nie an Blutdruck, Zucker, Cholesterin, Herzkranz-Gefäße oder ähnliches gedacht – zumindest nie konkret. Ein Fehler, wie sich nun rausstellte.

Ich ging, als in meinem Bewusstsein, gesunder Mensch zum Arzt und gehe nun nach einer Herzkatheteruntersuchung, einem eingesetzten Stent und mit jeder Menge Medikamente, die ich täglich nehmen muss, nach Hause. Aber immerhin habe ich die Möglichkeit, die Medikamente noch nehmen zu können. Es hätte auch ganz anders kommen können, wurde mir gesagt.

Diese “keine Zeit” für einen Arztbesuch, die eigentlich immer auch eher die Angst vor einer Diagnose war, hätte ich mir als Zeit doch schon früher nehmen sollen, dann hätte ich mir das hier vielleicht ersparen können. Diese Schmerzen, diese Panik, diese Scheißangst. Jetzt muss ich regelmäßig. Jetzt muss ich mein Leben ändern – und das nicht nur ein bisschen. Und ich hab ein bisschen Schiss davor, das so tatsächlich auch konsequent auf die Reihe zu bekommen. Ich könnte anderes behaupten, aber das wäre dann gelogen.

Ein bisschen kürzer treten. Arbeit, Stress, Feierei. Von allem etwas weniger. Weniger von all den Sachen, die bisher soviel Spaß machten. Anders wird es wohl nicht gehen. Und ja, das wird mir nicht sonderlich leicht fallen. Aber ich werde mich bemühen, dem gerecht zu werden. Auch weil ich sehr, sehr gerne lebe und sehr gerne auch noch lange bleiben will, so denn das denn möglich ist. Als trage ich dazu bei, was ich dazu beitragen kann. Im Moment geht es mir wahnsinnig gut und ich will, dass das so bleibt. Das auch deshalb, weil mich ein tolles Team von Ärztin und Pflegekräften betreut hat – muss man ja auch mal sagen.

Was ich noch loswerden will: Bei all dem Hass, der im Netz um- und auch an mir nicht vorbeigeht, wurde mir in den letzten Tagen ausschließlich Liebes zu Teil. Es gab hunderte Kommentare, Nachrichten und Mails, die mir gute Besserung und Genesung wünschten. Hätte ich nicht gedacht – und das macht mich dankbar. Das ist außerordentlich toll. Danke dafür! Da fällt mir dann auf, dass hier ja tatsächlich noch viele Menschen mitlesen und ihr keine Bots seid.

Und geht mal hin und wieder ruhig zur Vorsorgeuntersuchung, auch wenn ihr dafür eigentlich “keine Zeit” habt. Ich habe die jetzt regelmäßig.

Hier mache ich einfach da weiter, wo ich letzte Woche aufgehört habe. Mögt es oder nicht. Ist ja meins. ;)

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Zwei sich im Netz vollpöbelnde YouTuber sorgen für Massenschlägerei auf dem Alexanderplatz

(Foto: Couleur)

Zwei mehr oder minder bekannte YouTuber haben durch ihr Online-Gedisse und einem jeweiligen Aufruf an ihre “Fans” dafür gesorgt, dass sich gestern 400 Menschen auf dem Alexanderplatz in Berlin trafen, woraufhin es zu einer Massenschlägerei kam, an der wohl 50 Leute beteiligt waren. Der Berliner Polizei musste mit 100 Leuten anrücken, um den Tumult aufzulösen. Es flogen Schottersteine und sowohl “Fans” als auch die Polizei setzte Reizgase an. Es gab 9 Festnahmen.

https://twitter.com/m_boeselager/status/1108770576347381760

Ist ja gut, wenn die jungen Menschen mal wieder rausgehen, um sich mit Leuten zu treffen, aber…

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Wie Axel Voss das Internet sieht

Axel Voss (CDU), der gerade dabei ist, auf Biegen und Brechen die äußerst umstrittene EU-Urheberrechtsreform durchzuboxen, hat der Vice gestern ein Interview gegeben. Dieses ist entlarvend und erschütternd zugleich. Entlarvend, weil der Mann offenbar wirklich nicht die geringste Ahnung von dem hat, was er gesetzlich ändern und dann verantworten will. Erschütternd, dass er dennoch in die Lage kommt, seine offenbar völlige Inkompetenz dazu zu nutzen, derlei Entscheidungen zu treffen.

Was sich teilweise wie Satire ließt, lässt wahrscheinlich den ein oder anderen mit offenem Mund und ratlos vor dem Monitor sitzen. Es macht – ganz ehrlich – ein wenig fassungslos. Man hofft, dass der Wecker klingelt und einem aus dem digitalen Albtraum reißt.

Kurz gefasst:

„Ich weiß das nicht mehr so im Detail, das ist alles so rasant und schnelllebig.

[…]

Es wurde ja schon im Sommer zweimal vergeblich zu Protesten aufgerufen. Da waren ja immer nur so’n paar Leute da.

[…]

Ja, es kann sein, dass was blockiert wird, was nicht blockiert werden soll.

[…]

Ich bin kein Techniker und kann ich Ihnen auch nicht erklären, ob man Remixe dann wirklich so gut unterscheiden kann.

[…]

Man muss schon davon ausgehen, dass das nicht 100 Prozent funktioniert.“

Ich weiß nicht, ob es überhaupt möglich ist, sich noch ahnungsloser zu geben und stelle mir gerade ernsthaft die Frag, ob Voss überhaupt je schon mal das Internet benutzt hat.

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Die Stadt Ahlen pfändet den Mops von Familie und verkauft ihn bei Ebay

(Foto: Pixabay)

Ich bin gerade nicht wenig irritiert, denn mir nicht klar, dass Tiere zu den Dingen gehören, die pfändbar sind, wenn man Schulden bei der Stadt hat. Aber dieser Umstand ist an dieser Geschichte, die sich in Ahlen abgespielt hat, nur ein Teil eines empathielosen Hammers auf Verwaltungsebene.

Eine Familie in Ahlen hat Schulden bei der Stadt, die sie nicht begleichen kann. Unter anderem steht unbezahlte Hundesteuer aus. Irgendwann kommt die Stadt und würde gerne den Rollstuhl des querschnittsgelähmten Mannes pfänden, was wohl nur deshalb nicht gemacht wird, weil der Rollstuhl Eigentum der Berufsgenossenschaft ist. So stellt man fest, dass der Mops wohl das Wertvollste ist, was man bei der Familie pfänden kann. Im ökonomischen Sinne, natürlich. Also pfändet man den Hund und verscherbelt ihn zu einem Spottpreis von 750,00 Euro bei eBay Kleinanzeigen, wo sich eine erst zufriedene Abnehmerin finden lässt. Die Sache scheint gelaufen, ohne dass irgendwer darauf groß aufmerksam wird.

Aber der Hund wird krank, seine neue Besitzerin muss ihn drei Mal operieren lassen. Für 1800 Euro. Sie fühlt sich durch die Stadt Ahlen arglistig getäuscht und fordert das Geld zurück. Erst dann bekommt die Geschichte die ihr zustehende Aufmerksamkeit.

Die Stadt Ahlen war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Gegenüber dem „AT“ sagte Sprecher Frank Merschhaus, dass die Pfändung eines Tieres und der anschließende Verkauf über Ebay Kleinanzeigen „nicht die übliche Vorgehensweise bei Vollstreckungen durch die Stadt Ahlen“ sei. „Der Sache wird auf den Grund gegangen“, erklärte Merschhaus gegenüber dem „AT“.

Mir stellt sich die Frage, wie menschlich verkommen in Verwaltungen verwaltet werden kann. Vielleicht könnte dort der moralische Kompass mal neu justiert werden. Sollte er wohl gar.

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Betrunkener fährt bei Tempo 200 km/h auf Zugkupplung mit

(Foto: RatheimerGNU)

Ich weiß nicht, wie betrunken man sein muss oder besser: sein kann, um auf die Kupplung eines gerade losfahrenden Zuges zu springen, der dann volle Möhre durch die Landschaft heizt. Ein 33-jähriger Mann aber hat genau das auf dem Duisburger Hauptbahnhof getan. Der Eurocity, in dem er eigentlich reiste, hielt dort für zwei Minuten und der Fahrgast dachte wohl, diese Zeit würde reichen, um schnell noch eine Fluppe durchzuziehen. Fehleinschätzung seinerseits. Nach zwei Minuten schlossen sich die Türen und er stand zu dem Zeitpunkt immer noch draußen. Um dennoch mitfahren zu können, sprang er dann auf die Zugkupplung zwischen zwei Abteilen und fuhr auf dieser bei bis zu 200 km/h durchs Ruhrgebiet.

Als sich plötzlich die Zugtüren schlossen und der Zug losfuhr, soll der Ibbenbürener auf die Zugkupplung zwischen zwei Wagons gesprungen sein. Unbemerkt vom Zugpersonal und anderen Reisenden fuhr der Zug in Richtung Mülheim an der Ruhr. Dabei erreichte der EC 6 eine Geschwindigkeit von 200 Km/h.

Durch die lautstarken Hilferufe des 33-Jährigen wurden Reisende im Zug auf die Lebensgefahr aufmerksam und betätigten auf freier Strecke die Notbremse. Nachdem der Zug zum stehen kam, konnte der Mann unverletzt in den Zug steigen. Im Essener Hauptbahnhof wurde er der Bundespolizei übergeben.

Ein Atemalkoholtest ergab, dass der Ibbenbürener mit 1,9 Promille nicht unerheblich alkoholisiert war. Unmissverständlich wurde er durch die Bundespolizei über die Lebensgefahr in der er sich befand informiert.

Zudem wurde gegen ihn ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet.

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