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791 Suchergebnisse für "muss los"

Paar Tage weg

Eigentlich hätte am vergangenen Wochenende das von mir so sehr geliebte Meeresrausch Festival stattfinden sollen, was aus den uns allen bekannten Gründen nicht der Fall sein konnte. Aber die Urlaubstage, die ich seit Jahren um diesen Termin herum beanspruche, waren genehmigt, das Wetter sah okay aus und die Lockerungen, die es uns nach diesen ganzen verrückten Wochen der eingeschränkten Bewegungsfreiheit möglich machten, mal wieder “rauszukommen” sollten es zu lassen, einfach trotzdem nach Usedom zu fahren. Dorthin, wo sich sonst an diesem Wochenende um die 3000 Menschen zum Feiern treffen
sollten.

Der Bulli hätte ab dem 1. Juni wieder fahren können, brauchte allerdings noch TÜV, den zu bekommen in den letzten Wochen terminlich nicht ganz einfach war, aber Freitag gab es dann einen – und wenn der klappen würde, würden wir, na klar, mit dem Bulli Richtung Ostsee starten. Und wenn nicht, hätten wir halt eine Mängelliste, mit der man ja eh noch Zeit hätte und fahren könnte. Konnten wir nicht. Ein Stoßdämpfer ist abgerissen, von einer Fahrt wurde uns mit Nachdruck abgeraten. Mau. Aber kurz atmen, sich ein Zelt pumpen, den Kombi vollpacken und trotzdem machen. Erst mal Richtung Brandenburger Pampa. An einen kleinen See ganz weit draußen. In die Sterne gucken, Musik mal wieder etwas lauter hören, die Nacht im Freien und vor allem das Freie genießen. Bisschen aufm Boden pennen, atmen und das alles genießen. Wunderschön.

Ich habe hier länger schon keine aktive Pause eingelegt, eine längere schon gar nicht. Aber ich dachte, dass dem mal ganz gut sein könnte. Es ist nicht so, dass ich dem hier müde wäre, aber die letzten Wochen waren immens anstrengend. Gerade auch was mein Informationslevel anbetraf. Covid_19, alles, was darum geschah, die komplette Umstrukturierung und Neuausrichtung meiner eigentlichen Arbeit, der ich auch trotz Homeoffice irgendwie gerecht werden wollte, was sich aufgrund der Arbeit alles andere als einfach gestallten sollte. Die Arbeit mit Menschen bedingt nun mal die Menschen, die ich ja nicht mehr treffen sollte. Dazu kam #Blacklivesmatter. Ich kam mir vor, als würde ich unter regelrechtem Informationsbeschuss stehen und hatte auch irgendwie ein bisschen das Bedürfnis, mich da voll in die Schusslinie stellen zu wollen, wollte alles immer ganz schnell und ganz viel davon haben. Und irgendwann wurde mir dieser Wahnsinn dann doch zu viel und wieder einmal mehr lernte ich Facebook noch mehr hassen. Die letzten Monate waren für mich nur ein bisschen weniger verrückt als die damalige Zeit um den Fall der Mauer. Ich hätte von beidem nicht erwartet, das mitzuerleben. Und das Internet ist heute halt eine Art Brandbeschleuniger für jegliche Arten von Informationsfluss. Ich hatte da kurz keinen Bock mehr und dachte, mal drei Tage ohne all das könnten nicht schaden. Also weg, raus, keine Mails lesen, Facebook weitestgehend zulassen, RSS-Reader und Blog gänzlich links liegen lassen. Rausgehen, reden, trinken und auch Menschen treffen, die ich lange nicht gesehen habe. Am Meer sitzen, in die Sonne gucken, keine Nachrichten in sich reinstopfen, den Kopf etwas frei pusten. Sowas eben.

Nach der Nacht am See in der Brandenburger Pampa furchtbar ungesund gefrühstückt und dorthin, wo eben eigentlich das Meeresrausch stattgefunden hätte. Ich kenne das Gelände nur im Festivalkontext und war daneben nur einmal im November vor 20 Jahren dort. Ohne Festival leuchtet dort nichts und dir wummert auch nicht 24/7 der Bass von irgendeiner der Bühnen in die Magengrube. Ein durchweg friedlicher Ort neben einem wunderschönen Naturschutzgebiet, das glücklicherweise offenbar noch nicht all zu viele Menschen für sich entdeckt haben, wie es scheint. Die Zeit scheint dort deutlich langsamer zu fließen ohne Festival – und dennoch hätte ich schon Bock gehabt, auf dem Kinkerlitzchen ein paar Stunden Musik spielen zu können, auch wenn das ohne Festivals ganz, ganz für mich ungewohnt aussieht. Verschlafen, renaturisiert, irgendwie ganz anders, als ich es kenne. Und natürlich umgeben von Stille. Ein Leben ohne Meeresrausch ist möglich, aber auch ganz schön traurig.

2019 vs 2020:

Und so wurde halt nicht gefeiert. So gab es Spaziergänge, Stunden am Strand, den ersten Sonnenbrand des Jahres, Fischbrötchen, Pizza, Sand in den Schuhen, ganz wenig Internet, das ein oder andere alkoholische Getränk, Gespräche, Nächte auf dem Boden, leise Musik, langsame auch. Und Sonnenuntergänge in den schönsten Farben. Einfach mal runterkommen, was sich gerade ganz wunderbar anfühlt, auch wenn jetzt alles wieder losgeht. Die Arbeit vor allem, die sich nicht abzugewöhnen in den letzten Wochen gar nicht so einfach war. Ich muss da echt wieder eine Routine für mich finden, was aber in spätestens in 14 Tagen geschafft sein sollte, hoffe ich. Natürlich vorausgesetzt, die aktuellen Entwicklungen nehmen weiterhin einen positiven Weg.

Ich habe auch ein wenig über das hier nachgedacht. Corona hat im Dashboard einiges verändert – die Werbeeinnahmen sind um gut 75 Prozent weggebrochen, was zeigt, wie unwichtig Werbung in den Zeiten einer Pandemie ist. Irgendwie ein gutes Gefühl, darum zu wissen. Irgendwie ein nicht ganz so gutes, weil mir dann die Knete fehlt. Aber: nur wegen der hab ich den Quatsch hier ja eh nie gemacht. Also bleibt alles so, wie es ist. Bis darauf, dass ich zukünftig vielleicht einfach mal hin und wieder ein paar Tage wegsein werde. Weil das außerordentlich gut tun kann. Wer dennoch irgendwie unterstützen mag, kann das per Steady werbefrei tun, oder per Paypal. Und wenn nicht, ist das auch total okay.

An alle, die mir am Wochenende über den Weg gelaufen sind; Danke für die schönen Tage. Ihr wisst, wer ihr seid. Und im nächsten Jahr dann hoffentlich wieder ein paar Stunden Tanzmusik mit Maracuja-Sekt auf dem Kinkerlitzchen. Sehen uns. <3 Und jetzt ab auf Arbeit: soll ja alles wieder "normal", Corona ja vorbei sein. *hüstel*

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arte-Doku über die Geschichte des globalen Drogenhandels: Der große Rausch

Sehenswerte, dreiteilige Doku-Serie, die noch drei Tage im Stream zu sehen ist. Wer also die Zeit hat und sich nehmen mag; bitte schön.

Heroin und Kokain haben in der Weltwirtschaft genauso viel Gewicht wie Erdöl und Textilien. Für die Entstehung der mächtigen Drogenkartelle sind die Kolonialmächte ebenso verantwortlich wie Pharmaunternehmen, Bankensysteme und Geheimdienste der ganzen Welt. In drei Folgen zeichnet ARTE die Geschichte des globalen Drogenhandels nach. Im 19. Jahrhundert breitete sich Opium auf Betreiben der Kolonialmächte in ganz Asien aus. Zur gleichen Zeit entdeckte die pharmazeutische Industrie des Westens mit Morphium, Kokain und Heroin neue Wundermittel. Während sich die Rauschgiftabhängigkeit zum weltweiten Problem entwickelte, wurden Drogen nach und nach verboten. Infolge der Prohibition entstanden die ersten Drogenkartelle, die immer wieder den Schutz der Staaten suchen sollten. Einen beispiellosen Boom erlebten diese kriminellen Netzwerke während des Kalten Krieges, als Geheimdienste Drogen politisch instrumentalisierten. Die USA mussten das teuer bezahlen: Ein Drittel ihrer Soldaten in Vietnam waren 1970 heroinabhängig. Im Jahr darauf rief US-Präsident Richard Nixon in einer historischen Rede den „Krieg gegen die Drogen“ aus.

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Wie Fluggesellschaften während der Corona-Krise ihre Flugzeuge geparkt haben

Fluggesellschaften zählen definitiv zu den Verlierern der aktuellen Pandemie und müssen ihre Flieger notgedrungen am Boden lassen. Die passen allerdings gar nicht alle auf die Flughäfen. Also mussten ausweichende Parkmöglichkeiten gefunden werden.
Wolficorn hat sich diese in Kalifornien mal von oben angesehen – und das ist nicht wenig beeindruckend.

Victorville California is currently one of the largest airplane parking lots in the world due to the Covid-19 pandemic. In this video, in coordination with air traffic control (ATC), I fly a dramatic low approach in my Grumman Tiger over the closed runway that is currently home for over 400 unused jets. After that, we fly over the peak bloom of the Antelope Valley poppy fields to see an explosion of color in the Mojave Desert.


(Direktlink, via Nag on the Lake)

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Judith van Waterkant – Quarantine Tape II

Nach dem Judith neulich ihr wunderschönes Quarantine Tape geteilt hatte, das hier immer noch regelmäßig läuft, hat sie nun für Elektro Uwe im Rahmen seiner neu initiierten We Are At Home-Serie das Quarantine Tape II aufgenommen, das anders als das erste, aber nicht weniger schön ist. Sie schreibt dazu:

Wir rücken zusammen indem wir Abstand voneinander nehmen und isolieren uns, um zu helfen. Dieses Paradoxon muss ich immer noch jeden Morgen verarbeiten, wenn ich aufwache. Und ich muss verarbeiten, dass das, was ich mit Leidenschaft und Liebe tat, nämlich Musik zu machen für ein Publikum, nicht mehr geht und vielleicht nicht mehr in der Form gehen wird wie ich es kenne, weil nicht alle diese Krise wirtschaftlich überstehen werden. Innerhalb von zwei Tagen habe ich alle Jobs im Kultur- und Bildungsbereich verloren. Ich saß in unserem Atelier in Leipzig als ich eigentlich zum Geburtstag vom Mensch Meier in Berlin spielen sollte und habe den ersten Schock mit Rum betäubt. Dort begriff ich später beim Reden, dass ich nicht nur Existenzängste habe, wie ich mich nun finanzieren soll, sondern mir wurde schmerzhaft klar, dass das auch meine Identität ist, die ich zu einem großen Stück verliere. Ich habe all das mit Passion und Überzeugung getan, weil ich darin für mich einen Sinn sehe und auch andere diesen sehen. Ich habe darüber so bitterlich geweint als ich das zum ersten Mal begriffen habe und konnte nicht in den Arm genommen werden von meinen Freunden, die am anderen Ende des Raumes saßen, weil wir da schon großen Abstand hielten. Ich konnte nur mein Gesicht in meinen Händen vergraben und sie mit überforderten Stimmen sagen hören, dass sie für mich da sind, dass wir füreinander da sind. Das betrifft hier viele von uns.

Wir müssen nun die Orte, die ein Zuhause für die Kunst sind, retten. Eine Crowdfunding-Kampagne reiht sich an die andere, ein Appell an die Politik an das nächste: zu handeln, finanziell zu unterstützen. Da müssen wir laut sein. Wir müssen vermitteln, dass die Kunst, Freiräume und Kulturstätten „rettungswürdig“ genug sind. So wie die Banken damals (…). Inzwischen hat bei mir die Wut die Angst abgelöst, weil ich noch nicht sehe, wie die Politik die Kulturszene und uns als freischaffende Künstler*innen gut unterstützt, zumindest hier in der Region. Die schillernden Schlagzeilen der unkomplizierten Soforthilfe durch den großzügigen Bund decken sich derzeit nicht mit meinen Erfahrungen der letzten Tage. Bei mir kommt diese publikumswirksam versprochene Unterstützung nach vielen bürokratischen Hürden nicht an. Ich habe so gerade nicht das Gefühl wertvoll für diese Gesellschaft zu sein. Und doch: Die meisten verbringen ihre Quarantäne bewusst oder unbewusst mit Kunst: Musik, Literatur, Film und und und. Ich hoffe, dass viele genau diesen Bezug mit der Zeit herstellen können: dass dieser kreative Output aus den Orten und den Menschen, die sie mit Kunst füllen, entspringt und diese sind nun auf Unterstützung und Solidarität angewiesen. Wir sind wertvoll.


(Direktlink)

Uwe verbindet die Mix-Serie mit der Crowdfunding Aktion Decolonize Corona Solidarity 1.0.

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Das lieblingsweltschönste Meeresrausch Festival wurde für dieses Jahr abgesagt – und kann jetzt ganz dringend unsere Hilfe gebrauchen

(Die Idioten mit den Pyros sind dort meistens wir, aber hey, dafür kommt die komplette Familie mit.)

Ich weiß das nicht erst seit heute, es macht mich dennoch nicht wenig traurig, auch wenn die Entscheidung verantwortungsbewusst, richtig und voll nachvollziehbar ist. Nach all dem Chaos und der Unplanbarkeit, die uns Covid-19 in den letzten Wochen um die Ohren gehauen hat, ist es jetzt offiziell: das für uns schönste Festival von allen wird in diesem Sommer, es wäre das 10. Jubiläum gewesen, nicht stattfinden. Das Meeresrausch 2020 fällt aus. Und die brauchen unsere Hilfe.


(Direktlink)

Bitter für mich weniger weil damit noch ein Booking mehr für diesen Sommer für uns wegbricht, sondern weil ich die Macher mittlerweile alle persönlich kenne und wirklich lieben lernen konnte. Die haben eine Philosophie hinter ihrem Festival, die nie nur ausdrücklich ökonomisch ausgerichtet war. Es ging immer auch um musikalische Kreativität, um Liebe, um Freiheit. Und alles. Ich hatte konzeptionell nur das Fusion in diesen Ordner sortiert – und dann kamen die und meinten, “Lass da mal noch konsequenter durchziehen – und lass uns dabei nach wie vor klein bleiben.” Gesagt, getan, seit über fünf Jahren. Bei spätestens 3000 verkauften Tickets ist Schicht im Schach. Wer bis dahin keins hat, muss draußen bleiben. Und ich lieb’ die nicht nur für diese seit Jahren durchgezogene Konsequenz. Ich lieb die eh für alles, was sie dort auf dem Eiland Usedom seit so vielen Jahren so unfassbar gut durchziehen. Einfach schon dafür, dass sie das beste Festival im ostdeutschen Meck-Pomm haben dürften, die unter den Besuchern geringste Arschlochdichte von allen haben dürften. Das musste dir im Osten auch erstmal erarbeiten. Und das haben sie getan. Keine tätowierten Vollprolls in Yakuza-Klamotten, keine GTI-Club-Mitglieder. No Judge, aber diese, meine ganz persönlichen Vorurteile habe ich mir hier im Osten über jetzt schon fast drei Jahrzehnte über angewöhnt und leider auch pflegen gelernt. Und ich mag mit solchen Leuten nunmal nicht so gerne feiern. Die sind dort nicht.

Fast alle da baden nackt im Peenestrom, trinken Sekt mit Leuten, die sie bis eben nicht kannten, rauchen irgendwelche außergewöhnlichen Zigaretten und sind cool miteinander. Sehr hippiesk – und ich liebe das. Wirklich sehr. Weil: wenn Festivals im Sommer, dann bitte genau so und kein bisschen anders. Für mich seit Jahren das lieblingsweltschönste Festival von allen – und ich habe so einige gesehen. Mittlerweile saßen wir dann dort in irgendeiner Nacht des Wochenendes gemeinsam zusammen, tranken Sekt, rauchten irgendwelche außergewöhnlichen Zigaretten und waren verdammt cool miteinander. Und irgendwie hatten wir uns nicht nur dann alle auch verdammt doll lieb. Selbst wenn der Stage-Manager schon um 0800 morgens ankam und uns darum bittet, dass wir endlich die Pause einhalten, was wir dort vorher nie taten. Die war dort bis im letzten Jahr für uns immer nur “optional” unterschrieben haben, weshalb wir sie bis dahin optional natürlich jedes Jahr haben ausfallen lassen. Das lag weniger an uns, als mehr an diesem Festival, den dort mit uns Feiernden und auch an den Machern. Klar.

Ich hatte nirgendwo anders so krass tiefe Festival-Momente wie auf dem Meeresrausch. Echt nicht. Da kommt nicht mal die Fusion – und kommt sie nicht nur wegen meiner Momente nicht – ran. Das Meeresrausch ist für mich das beste aller weltbesten Festivals. Schon lange. Und jetzt mussten die ob des Coronaviruses absagen. Richtige Entscheidung und dennoch sehr traurig. Weil diese Absage deren Existenz bedeuten kann. Und dann trinkt da keiner mehr Sekt, badet nackt in der Peene, tanzt, liebt, redet miteinander, lacht nicht gemeinsam mit bis dahin Fremden, raucht dort gar nichts mehr. Und das wäre rein soziokulturell gerade für Meck-Pomm mehr als nur schade, es wäre verdammt traurig. Wirklich!

Also reden wir über das, was das Meeresrausch gerade jetzt nötig hat: klingt platt, haben wir in den letzten Wochen auch gar nicht so selten gehört, aber es geht um Geld. Um Geld, das die jetzt dringend brauchen, um wenigstens im Sommer 2021 den Reigen für uns alle neu eröffnen zu können. Und ich hätte so gerne, dass das irgendwie möglich werden würde. Weil ohne die würde halt viel fehlen. Wirklich viel fehlen.

Aktuell haben sie eine Startnext-Kampagne gestartet, um sich in den nächsten Sommer retten zu können. Weil, wenn das nicht funktioniert, fährt das lieblingsweltschönste Festival der Welt gegen die Wand und ist dann vielleicht nicht mehr da. Für keinen. Also kümmert euch bitte, wenn ihr schon mal da wart, oder halt noch mal sehr dort hinwollen würdet. Gibt was für die 10er-Karte Sekt auf Eis und ich sorge dafür, dass die vor Ort Maracuja-Limo mit reinmachen. Einen Drink, den wir dort für alle erfunden haben. Und wenn ihr dann mit Sekt-auf-Eis-und-Maracuja-Limo zu uns ins Kinkerlitzchen kommt, kippen wir noch einen Vodka drüber, der auf uns gehen wird.

Ich bekomme die letzten Tage ganz, ganz viel Post, in der die von mir geliebten Sub-Culture-Aktivisten um Unterstützung fragen und komme mir wie ein Arschloch vor, nicht allen dann auch Reichweite verschaffen zu können. Weil wenn ich einmal damit anfange, kann ich nichts anderes mehr bringen. Und das schaff ich nicht.

Aber: das hier liegt mir ganz persönlich und ganz, ganz dolle am Herzen. Und wenn ihr wissen wollt, warum dem so ist, packt ein bisschen was mit in den Topf und wir sehen uns dort dann im Sommer 2021. Hoffentlich im Kinkerlitzchen. Lasst uns dann baden gehen, tanzen, lieben, lachen, trinken und irgendwelche außergewöhnlichen Zigaretten rauchen. Ich fänd’s geil und weiß, ich bin da nicht allein. Und ihr? Ihr könntet euch davon überzeugen, dass ich Recht hab. Ha!

Wie sicherlich viele von euch, beschäftigen auch wir uns täglich mit den dynamischen Entwicklungen von COVID-19; verfolgen die Informationen. Um zu versuchen das Virus einzudämmen, wurden in den vergangenen drei Wochen etliche Maßnahmen erlassen und inzwischen ist das “normale” Leben stark eingeschränkt. Die aktuelle Situation stellt die gesamte Kultur- und Kreativlandschaft auf den Kopf und treibt viele Menschen in existenzielle Nöte.
Welches Ausmaß diese Pandemie noch annehmen und wie lange sie anhalten wird, können selbst renommierte Virologen und Forscher nicht absehen.

Was die gegenwärtige Lage für euch Meeronaut*innen, unsere gesamte Branche, uns persönlich, aber auch für unser Herzstück; das Meeresrausch Festival bedeutet, wurde innerhalb unserer Crew intensiv besprochen und diskutiert. Seit Wochen machen wir uns Gedanken über mögliche Risiken sowie über unsere Optionen. So optimistisch wir noch vor drei Wochen auf den Juni und unser Festival geblickt haben, müssen wir inzwischen der unliebsamen Realität ins Auge schauen.

Ein Jahrzehnt lang haben wir mit euch zusammen Festivalgeschichte geschrieben. Wir sehen uns nun leider gezwungen, euch den traurigsten Satz mitzuteilen, den wir je in einem unserer Meeresrausch Newsletter schreiben mussten:

Das Meeresrausch Festival 2020 wird nicht stattfinden!
Zu dieser schweren Entscheidung hat uns die aktuelle Faktenlage und unsere Fürsorgepflicht allen Meeronaut*innen, Helfer*innen, Crew­mit­gliedern, sowie auch der Ortschaft und vielen anderen Menschen gegenüber bewogen. Wir uns schweren Herzens dazu entschieden, unser Jubiläumsjahr rechtzeitig und geordnet abzusagen. Die Ein­dämmung von Covid-19 ist zurzeit das Wichtigste und liegt in unser aller Verantwortung.

Hier geht zur Startnext-Kampagne. Lasst, wenn ihr könnt, einfach ein paar Euro da. Und vielleicht, hoffentlich, trinken wir dann im Juni 2021 dort zusammen einen Sekt auf Eis mit Vodka drüber. Wäre so schön! Und wir würden mal wieder Grungermanns “Fackeln im Sturm” übern Dance blasen, was schon mein Plan für diesen Sommer war, der ja nun ausfallen würd. Aber ey, was ist schon ein Jahr, wenn wir über dieses hinweg alle gesund bleiben?

Passt auf euch auf!

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Die Live-Webcams der Topspots der Welt in diesen Tagen als Supercut – und warum es zu Hause gerade eigentlich viel schöner ist

https://youtu.be/fSDfqIc1E3w
(Direktlink)

Bei mir hier gerade Tag 10 der selbstgewählten sozialen Isolation. Etwas, was mir eigentlich nicht schwer fallen dürfte, wie ich bis gestern dachte. Da war es anders. Ich hatte einen wirklich miesen Tag. Weil ich nicht weiß, wie das alles weitergehen wird, wie ich, als Risikopatient, da durch kommen werde und halt auch der Umstand, dass ausgerechnet ich mich damit konfrontiere, Risikopatient zu sein, ohne das irgendwie weg zu lächeln, was meinem Naturell eigentlich eher entspräche. Gestern dann nicht mehr. 1A Lagerkoller. Down, müde und ziemlich schlecht gelaunt. Mich dazu entschieden, mal wieder etwas weiter vor die Tür zu gehen. Zu fahren auch, mit dem Rad. Meine Lieblingsrunde. 35 Kilometer, nicht viel rumeiern, voll reintreten, schnell sein. Auch vieles neben den Kalorien dabei verbrennen. Die schlechten Dinge vergessen machen.

Hab Rudi gefragt, ob der Bock hat, mitzukommen. Hatte er. Und so sind wir heute Mittag bei für März bestem Wetter losgefahren, haben Kilometer geballert, Abstand gehalten, das Maul auch, denn wir fuhren beide mit Kopfhörern und wollten auch gar nicht sonderlich viel miteinander reden, glaube ich. Wir wollten fahren – und endlich mal wieder raus. Ohne in der Innenstadt auf 387 Menschen zu treffen, die das ähnlich für sich in Anspruch nehmen wollten. In der Innenstadt rauszuwollen und so. Also meine Lieblingsrunde. Übers Brandenburger Land. Fährfahrt und ein paar Kilometer Haveldeich, auf dem es heute brutalen Gegenwind in die Fresse gab, was uns kurz etwas langsamer machte, aber egal war. Denn alle Leute da draußen waren haute verdammt cool. Keine schlecht gelaunten Vollarschlöcher, wie man sie aus dem Alltag ja so kennt.

Wir trafen auf nicht viele Menschen, aber die, auf die wir trafen, hatten auf ihren Rädern, auf ihren Skates und mit ihren Kinderwagen alle ein Lächeln im Gesicht. Ein “Hallo” auch. Ein “schönen Tag noch” und ein “bleibt gesund!”. Keiner wirkte endgestresst und alle wussten irgendwie, dass wir alle keine Nähe suchen würden und das auch gar kein Thema sein müsste. Wir alle wollten uns nur mal eben den ganzen Platz da draußen teilen und mental von diesen Momenten profitieren. Das war voll schön. Wir wollten keinem etwas wegnehmen und keinem zu nahe kommen. Keiner von uns. Ein bisschen so, wie auf einem Festival. Nur ohne Musik, ohne Suff und ohne sonstige Stimmungsveränderer. Geht auch, wenn das Leben mal zum Mittelpunkt wird.

Wenn nach all dem nur eines davon übrig bleibt, dann bitte das. Und bitte gern für immer und für überall.

Und dann sehe ich dieses Video von oben, das die Live-Webcams der Topspots der Welt in diesen Tagen als Supercut zeigt und denke so, “Wow, ganz schön tote Hose überall.” Spooky, beeindruckend, irgendwie schön und gleichsam beängstigend. Aber eigentlich war mein Tag heute sehr schön und ich hätte den gegen keinem an diesen Topspots tauschen wollen. Auch, wenn mich der Time Square damals megabeeindruckt hatte. Heute hätte er gegen den Haveldeich keine Sonne gesehen. Ha.

Weil das, was vor unseren Türen liegt, vielleicht manchmal auch ausreichend schön ist. So wie jetzt gerade. Hier zumindest. Und dann hängen wir familiär im Garten rum und halten Abstand zu all den anderen, die am Garten vorbeilaufen, grüßen, obwohl wir uns nicht kennen, und lächelten. Wir lächelten sehr gerne zurück.

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Berliner Clubs übertragen ab morgen jeden Tag live Sets, Konzerte und Veranstaltungen: „United We Stream“

Auch die Berliner Clubs sind im Shutdown. Richtig, wie ich finde, aber für fast alle von denen auch existenzbedrohend. Keine Ahnung, wie es für die am Ende ausgehen wird, aber ich wünsche mir für Läden wie das Gretchen, das Blank, die Renate, dass die irgendwie heile nach all dem rauskommen werden. Und wenn es sein muss mit unkomplizierter finanzieller Hilfe des Landes Berlin. Geht euch woanders wo wahrscheinlich gerade genau so, aber die Clubs, die ich liebe und hin und wieder besuche, sind nun mal und waren fast immer in Berlin: #unitedwestream. Für eine auch weiterhin intakte Clubkultur. Und bis dahin streamen die halt.

Die Berliner Clubkultur steht vor der größten Herausforderung ihrer Geschichte. Am Freitag, dem 13. März wurde das gesamte Berliner Nachtleben behördlich stillgelegt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu unterbinden. Damit sind mehr als 9.000 Mitarbeiter*innen, sowie zehntausende Kunstschaffende schlagartig ohne Beschäftigung und die vielen für Berlin identitätsstiftenden Orte stehen vor dem Ruin.

Als Antwort darauf, dass in Berlin die Clubs geschlossen sind und auch der Rest der Welt in Quarantäne sitzt, erklärt sich Berlin solidarisch und bringt den größten digitalen Club zu Dir nach Hause.

Pre-Opening vorhin im besten Laden der Stadt: dem Gretchen. Und da kommt noch mehr. Wenn ihr könnt und wenn ihr wollt lasst ein paar Euro da. Gerade jetzt, wo wir alle nicht wirklich unser Geld in unsere Lieblingsläden bringen können. Im besten Fall können wir das bald wieder. Im schlechtesten Fall gibt es unsere Lieblingsläden bis dahin nicht mehr.

#UnitedWeStream

Wir leiten #UnitedWeStream mit einem Pre-Opening aus dem Gretchen ein. Feiert mit uns und rettet damit die Berliner Clubkultur.

Gepostet von radioeins am Dienstag, 17. März 2020

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Robag Wruhme – Day Mix

Robag Wruhme ist da, wenn die Welt ihn braucht und versorgt uns mit einem Mix, für den man nicht das Haus verlassen muss. Sozialkontakte meiden und so. Geht hiermit ganz vorzüglich gut.

IF WE ALL CAN‘T MEET OUTSIDE AT THE MOMENT, I‘LL COME TO YOU.


(Direktlink)

Tracklist:
INTRO
OLGA WOJCIECHOWSKA – THE WHITE SPACES
BIBIO – YOU
PRIVATSCHATULL – CHINA
MEOWSN – SATGE 4
LETHERETTE – LANGSETTE
PALMINGER & EROBIQUE – FARBEN
DAFT PUNK – SOMETHING ABOUT US
RHYE – OPEN
KORNÉL KOVÁCS – PURPLE SKIES
CHICO TRUJILLO – LOS NERVIOS QUE TE DI
SHADE SHEIST – I´M STILL HERE
WAJATTA – DON´T LET GET YOU DOWN
MÄRZ – THE RIVER
DE LA SOUL – PAIN FEAT. SNOOP DOGG
ROBAG WRUHME – TISMA
THE CLARENDONIANS – BYE BYE BYE
ROBERT GLASPER EXPERIMENT – AFRO BLUE (9TH WONDER´S REMIX FEAT ERYKAH BADU & PONTE)
SQUAREPUSHER – MIDI SANS FRONTIERES (AVEC BATTERIE)
JAN ROT – MENSEN, WELTERUSTEN (GUTE NACHT FREUNDE)

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Die älteste Videothek der Welt

20th Century Flicks in Bristol ist wohl die älteste Videothek der Welt und läuft immer noch so gut, dass sie bisher nicht schließen musste. Das können etliche andere Läden dieser Zunft nicht von sich behaupten.

The longest-running video rental store in the world is tucked in a small storefront in Bristol, England. 20th Century Flicks’ 20,000+ collection of films is more than Netflix, they’ve outlasted major chains like Blockbuster, and even bought the company from the original owners when it was on the verge of closing down. Along with their tiny in-house cinema, 20th Century Flicks has survived what everyone thought would be certain death — and is flourishing.


(Direktlink, via Uncrate)

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Und natürlich waren es dann wirklich Rocco und seine Brüder, die im Schacht der Berliner U9 ein Büro für die CDU installiert haben

Alles andere wäre auch ziemlich anders gewesen, aber nach diesem Insta-Beitrag von Rocco samt seiner Brüder dürfte klar sein, dass diese aktuell urbane Kunstinstallation in Berlin von genau ihnen kommen dürfte. Sollte. Muss.

„Rent in Berlin has increased dramatically. Even CDU, Germany’s conservative ruling party, who were ferociously fighting against a ban of the explosion of rent increases, is now falling victim to their own politics. The party is being out-gentrified from their very own national office, as they are no longer able to come up with their rent. The discovery by BVG worker Norbert Schmidt in a tunnel of Berlin’s U9 metro line accordingly comes as no surprise. At exactly the same spot where four years earlier the BVG has evicted a young collective of artists, one can now find a new and fully furnished office space. When she opened her favorite newspaper this morning, Petra Nelken, press officer of BVG, was so shocked about the freshly publicised photos of the office that she dropped her coffee over her Leberwurstsandwich.“

Und dann wundere ich mich halt kurz ein bisschen darüber, dass die Hinweise dazu erst an Berliner Medien gehen müssen, um letztendlich bei der BVG anzukommen. Aber die stecken wahrscheinlich ein Teil ihres Geldes lieber ohnehin in Social-Media-Agenturen, die darüber lachen machen sollen, dass vieles nichts funktioniert, als sich genau darüber ärgern zu dürfen. Oder so. Rocco und sein Brüder haken da ganz subtil nochmal nach.

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Not again! Rent in Berlin has increased dramatically. Even CDU, Germany’s conservative ruling party, who were ferociously fighting against a ban of the explosion of rent increases, is now falling victim to their own politics. The party is being out-gentrified from their very own national office, as they are no longer able to come up with their rent. The discovery by BVG worker Norbert Schmidt in a tunnel of Berlin’s U9 metro line accordingly comes as no surprise. At exactly the same spot where four years earlier the BVG has evicted a young collective of artists, one can now find a new and fully furnished office space. When she opened her favorite newspaper this morning, Petra Nelken, press officer of BVG, was so shocked about the freshly publicised photos of the office that she dropped her coffee over her Leberwurstsandwich. @bvg_weilwirdichlieben @cduberlin #berlin #bvg #cdu #roccoandhisbrothers #ihrkriegtunshiernichtraus #dasistunserhaus #schmeisstdochlieberSchmidtundPressundMoschauskreuzbergraus

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(via Urbanshit)

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