Mario Rönsch, ehemaliger Betreiber des volksverhetzender Inhalte verbreitenden und Waffen zum Kauf anbietenden „Migrantenschreck“-Shops wurde heute vom Berliner Landgericht zu zwei Jahren und zehn Monaten Haftstrafe verurteilt.
„Mit einer perfiden Art der Werbung“ habe der 35-Jährige seinen Onlineshop für Waffen betrieben, hieß es im Urteil. Mario R. habe zwar im Prozess eingeräumt, insgesamt 167 Waffen nach Deutschland geliefert zu haben, aber dieses Geständnis sei „alles andere als von Reue und Einsicht getragen“, so der Vorsitzende Richter wörtlich.
Auch andere Betrügereien von Rönsch kamen ans Licht der Öffentlichkeit.
R. war bereits in Deutschland ein „Verkäufer“. Über Ebay bot er als junger Mann Computer, Schlafzimmereinrichtungen und Handys an, die er nie lieferte: Statt eines Smartphones lagen im Paket beispielsweise zwei Tüten Gummibärchen und eine Entschuldigung für den Betrug. Später machte R. ein Fernstudium der Betriebswirtschaft und wurde Geschäftsführer eines „Fan-Marketing-Portals“ im Internet.
Seine Firma verkaufte bis zu 5.000 Facebook-Likes zu einem stolzen Preis und betrog auch dort einige Kunden. Im Januar 2016 ging der Thüringer dann nach Ungarn und kaufte wenige Monate später für 25.000 Euro von einer ungarischen Waffenschmiede die insgesamt 220 Pistolen und Gewehre, die er kurz darauf mit erheblichem Aufschlag in seinem Onlineshop anbot.
Bisher leider immer noch nicht geklärt: Rönschs Rolle in Bezug auf die damals Verschwörungstheorien verbreitenden Seiten wie „Anonymus.Kollektiv“ und dem Nachfolgeportal „Anonymousnews.ru“.
Rönsch wehrte sich 2016 gegen die forderen Vorwürfe gerichtlich und gewann. Ob die, die damals gegen ihn verloren haben und zahlen mussten, das immer noch so hinnehmen werden, bleibt abzuwarten.
Rönsch bleibt trotz Fluchtgefahr haftverschont, seine Anwälte wollen wohl in Revision gehen.