Zum Inhalt springen

Loyalitäten

Ich habe es mir abgewöhnt über Veranstaltungen zu nörgeln, oder gar zu meckern, auf dessen Gästeliste ich stand. Es wäre einfach unkuhl dann die Keule rauszuholen und loszusülzen. Deshalb mal eben und völlig subjektiv der Reihe nach, ganz ohne zu nörgeln.
Vorneweg: Sollte ich irgendwann auf die völlig abwegige und bekloppte Idee kommen eine Elektro-Party zu veranstalten, würde ich Westbam buchen! Punkt! Der Tüp ist – wie schon immer – eine absolute Mix-Maschine und weiß genau, was er da tut, auch wenn er doch mitunter ziemlich gelangweilt aussah und Elektro nun so absolut gar nicht der Sound ist, der mich auf die Tanzfläche bewegen könnte. Der nun schon alte Mann war, ist und bleibt sicher auch ein Mixer in Menschengestalt…

Nur nüzt der beste Deejay so rein gar nix, wenn die PA nicht das zu hergeben vermag, was eigentlich in der Rille liegt. Denn selbst mein Küchenradio hat mehr Bass als die PA in diesem Laden. Das reicht dann dazu auch schon…
Man will ja nicht unnötig meckern, und so.
Schwierig gestaltet sich dann doch meine Einstellung zum Publikum. Es ist eine äußerst ambivalente Vorstellung derer, die – jetzt ohne Shice – nur deshalb vor Ort sind um die Titten junger Frauen zu fotografieren. Die stehen da an der Stufe zur Bar um immer wieder auf den Auslöser ihrer billigen Digi-Cam zu klicken, wenn auch nur irgendwas in Linsenweite kommt, was mehr als – bisher – nur Nippel hat! Die Ladys winden sich darin, sie stehen da eben nicht drauf und fühlen sich dann doch in der Nähe von uns „langharrigen Bombenlegern“ wohl, weil wir sie nicht sacken, weil wir sie nie vollsabbeln würde nur deshalb, weil es Ladys sind…
Ich, bzw. wir gehen eben nicht aus, um Ladys aufzureißen, sondern um zu feiern – in jeder Konsequenz.
Man muss sich das mal vorstellen; Da stehen tatsächlich Tüpen die darauf warten, dass auch nur eine, – die Nächste – kommt die ein Top trägt, um sie abzulichten und am nächsten Tag derer Titten für die Freunde zu präsentieren.
Nein. Das wollen wir nicht! Wir wollen feiern des Feierns wegens wegen und nicht der Titten wegen! Es war sogar so, dass sich Ladys offenbar wohlfühlten in unserer Nähe um nicht vollgequatscht zu werden, um nicht geknippst zu werden, um einfach nur da zu sein und der Musik zu lauschen, einfach so, so wie wir.
Es gibt Momente, da hören natürliche Instinkte auf zu wirken. Die des pazifischtesten Seins z.B., Momente in denen du nur darauf wartest, das dir irgend so ein kopfrasierter Voll-Spaten auf die Füsse tritt, damit du ihm ordentlich eine in die Fresse hauen kannst… Spätestens dann wird es eng und dazu kam es nicht, aber es hat nicht mehr viel gefehlt bis dahin.
Als ich dann aber ein Sweater sah, auf der die 88 so groß drauf prangte, dass mann nur beim zusehen, schon ein schlechtes Gewissen bekam wurde es Zeit zu gehen. Spätestens. Denn sonst hätte es dann doch wohl mit der Faust in der Fresse geendet,- und das will man ja nun auch nicht, oder? Egal wessen Faust in welcher Fresse…

Aber ich will ja nicht meckern! Der Veranstalter kann da nix zu. Es sei denn, seine Tür hat keinerlei Plan vom aktuellem Sachstand, was ich nicht glauben mag, oder es ist ihnen schlichtweg egal, wer seine 10 € Eintritt zahlt. Alles in allem war es lustig und wir haben den genauen Zeitpunkt abgepasst zu gehen, bevor die Security eingreifen musste.

Aber ich werde nicht meckern, nein das werde ich nicht.

Gute Nacht

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Entdecke mehr von Das Kraftfuttermischwerk

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen