In Bochum hat, wie das ja sehr häufig der Fall ist, ein LKW-Fahrer sein Gefährt auf einem Radweg geparkt. Die Polizei erwischte ihn dabei und wollte ein Bußgeld in Höhe von 20 Euro kassieren. Das missfiel dem Falschparker und er “teilte lautstark seine Missachtung über die polizeiliche Kontrolle mit”. Dann wollten die Beamten mal eben seinen Fahrtenschreiber sehen.
Umgehend kleinlauter wurde der Trucker allerdings, als er merkte, dass bei der Überprüfung auch das digitale Kontrollgerät (Fahrtenschreiber) seines Lkws ausgelesen und ausgewertet wurde.
Im Kontrollzeitraum von 28 Kalendertagen stellten die eingesetzten Polizisten etliche Geschwindigkeitsüberschreitungen fest. Schwerwiegender war jedoch, dass der Fahrer nahezu täglich deutlich gegen die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten verstoßen hat.
Kurzfristig sprachlos waren die eingesetzten Polizeibeamten, als die digitale Auslesesoftware ein Bußgeld in Höhe von 14.200 Euro errechnete. Nicht zu vergessen: zusätzlich 20 EUR für den eigentlichen Parkverstoß!
Das bisher teuerste in Bochum ausgestellte Ticket überhaupt. Tjoar.
Geilo.
Ungeachtet der persönlichen Erlebniswelt des Fahrers freu’ ich mich ja, wenn die richtigen Assis mal erwischt werden.
Aber 20€ fürs Parken aufm Fahrradweg ist einfach auch viel zu wenig, da ist es ja schon wirtschaftlich für einen LKW dort zu parken. Normal sind es doch 50-100€.
Trotz harter Liebe für die Ahndung von Vergehen gegen die Radfreundlichkeit, ist meine Schadenfreude hier begrenzt.
Der einzelne LKW-Fahrer (ich gehe mal wahrscheinlichkeitshalber von einem Mann aus), so idiotisch er sich auch gegenüber den Polizeikräften verhalten haben mag – erweckt bei mir eher Mitleid und sollte auch als Opfer eines Systems gesehen werden. Natürlich liegen Geschwindigkeitsüberschreitungen und Nichteinhaltung von Ruhezeiten in der Verantwortung des Fahrers, aber den Stress und der vermutlich auch ökonomische Druck die ihn dazu treiben sind nunmal ausbeuterischer Arbeitsverhältnisse. Das da auch mal einer unausgeschlafen ist, falsch parlt und bei ner Kontrolle ausrastet bleibt da leider nicht aus.
Auch aus Radfahrerperspektive wäre es mit lieber, wenn die Kraftfahrer*innen weniger Stress hätten und ein wenig entspannter fahren könnten.
Und kommt mir jetzt nicht mit “dann wird alles teurer” bullshit. Die durch die enge Taktung des Warenverkehrs erwirtschafteten einsparungen werden ja nicht an die Kund*innen weitergegeben sondern landen als Profit genau bei den Falschen (kann alles schon bei Kalle Marx nachgelesen werden). Hoffentlich müssen die Arbeitgeber*innen des Fahrers auch ihren fairen Anteil an diesem Bußgeld löhnen!
Lenk u. Ruhezeiten sind doch grade damit der Fahrer sich entspannen kann – Wer sich nicht dran hält wird zum Risiko. Und bei diesem Kollegen scheint das Missachten von Gesetzen schon so pathologisch zu sein dass er mit 57jahren nicht mehr fit für den Straßenverkehr einzustufen ist. Ansich müsste der ja genug Punkte für ein Fahrverbot haben.
Korrekt. Bin auch Radfahrer und als Gelegenheits-Autofahrer gehen mir LKWs richtig auf den Sack aber die Fahrer sind nunmal die am meist Gef*cktesten. Da nützt auch kein theoretisches „dafür gäbe es ja Gesetze und Verordnungen“. Praxis sieht nunmal völlig anders aus.
Die Krokodilstränen für den Fahrer sollten gespart werden. Das war nich “mal Termindruck” oder ein Tag mit Bleifuß. Das waren chronische, bewusste Gesetzesbrüche, wieder und wieder. Genau solche Typen setzen dann auch ihre Kolleg:innen unter Druck, die sich an die Regeln halten (“Warum schafft ihr nicht, was Fahrer xy schafft?!”). Beim übermüdeten Knall ins Stauende hört der Spaß auf!
Fahrtenschreiber digitalisieren und taeglich online auslesen.
Dann passiert sowas nicht mehr.