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Ist Sperma eigentlich vegan?

Ohne Scheiß: Ich stelle mir diese Frage schon ziemlich lange, war allerdings bisher auch immer ein wenig zu faul dazu, die Recherche darüber mal gezielt anzustreben. Mein Fehler. Es geht mir dabei auch gar nicht darum, irgendwie dumme Witzchen zu machen, oder Inkonsequenzen aufzeigen zu wollen oder so, sondern schlicht um reines Interesse. Gilt übrigens nicht nur für männliches Sperma, sondern auch für weibliche Körperflüssigkeiten. Ihr wisst schon.

Soeben stolpere ich über ein diesbezügliches Erklärbär-Video von dem „Artgenossen„, der etliche Erklärbärvideos über Veganismus auf seinem YouTube-Channel zusammenträgt. Manche davon sind in der Tat ziemlich gut, konstruktiv und für mich als Nicht-Veganer auch ziemlich lehrreich. Manchmal nervt er auch ein bisschen dolle, aber auch das mag an mir liegen.

Hier erklärt er, wie das wohl so ist mit den Veganern und dem Sperma und überhaupt mit Körperflüssigkeiten. Und er beantwortet tatsächlich meine Frage mit einer Antwort, die für mich Sinn ergibt. Nur das mit dem vermeintlich nicht gegebenen „Dogma“ stellt sich mir mitunter anders da. Vielleicht auch wieder mein Fehler. Trotzdem gut, dass diese Frage mal beantwortet ist.

http://youtu.be/KGFa-c5YNbg
(Direktlink)

Und jetzt, wo das endlich für mich geklärt war, wirft die Frau des Hauses ein, dass aus dem Sperma eigentlich neue „mündige Tiere“ entstehen würden, denen man dadurch das künftige Leben verwehrt. Mhmm.

12 Kommentare

  1. Garst5. März 2015 at 23:47

    der Tÿp sieht irgendwie krank aus… fehlt ihm was?

  2. vonnordmann6. März 2015 at 10:01

    Ohne das Video gesehen zu haben: auch wenn Sperma vegan ist, muss mensch das Würstchen in den Mund nehmen, um das Zeug ran zu kommen… oder an der Muschel lecken… sind Muscheln vegan? So viele neue Fragen! (Ja, youporn hat da noch andere Möglichkeiten parat, diese scheint mir aber die direkteste!)

  3. Patrick6. März 2015 at 13:52

    Ich bin kein Veganer, nicht einmal Vegetarier. Trotzdem finde ich die Spermafrage anmaßend und überheblich und kann dem Herrn Artgenossen da in seiner Einschätzung der Motivation, warum diese Frage immer wieder gestellt wird, nur beifplichten.

    Ich beschäftige mit null mit dem Thema Veganismus, aber dass es Veganern darum geht, Tieren nicht zwanghaft Produkte zu entnehmen, dürfte sich doch eigentlich bei jedem herumgesprochen haben. Da fällt beim menschlichen Akt freiwillig abgegebenes Sperma ja nun in eine vollkommen andere Kategorie.

  4. Krawinkel6. März 2015 at 14:45

    also wäre nach Frau-des-Hauses‘ Logik masturbieren ebenfalls nicht vegan?
    und wie sieht es mit der tatsächlichen Zeugung aus? da kommt auch nur einer von Millionen durch..
    wird immer kniffliger

  5. walter6. März 2015 at 15:42

    Zitat aus dem Video: „wenn man so argumentiert, ist alles, was ein Mensch hergestellt hat, immer auch ein Tierprodukt.“

    Was für ein Quatsch. Den Unterschied zwischen „hergestellt aus“ und „hergestellt von“ sollte man dann irgendwie doch noch auf die Reihe kriegen.
    Ich habs schon bei deiner Frau auf Facebook kommentiert: Ich hatte neulich die gleiche Diskussion mit Muttermilch angestoßen. Und auch da kam sofort das Thema „Freiwilligkeit“ als Entscheidungskriterium auf. Das ist doch ganz klar eine Ebenenvermischung, mit der die Frage, ob etwas vegan ist, oder nicht zu einer ethisch moralischen hochstilisiert wird.
    Wikipedia sagt dazu „Vegan lebende Menschen meiden entweder zumindest alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs oder aber jegliche Nutzung von Tieren und tierische Produkte insgesamt.“

    Und damit können weder Muttermilch noch Sperma vegan sein.

  6. Harry6. März 2015 at 16:01

    walter,

    Die Frage ob etwas vegan ist, ist doch aber immer eine ethisch/moralische, weil die Kategorie an sich doch eine ethische ist. Veganismus ist ja nicht entstanden, weil Leute wissen wollen, ob sie einer wikipedia-definition entsprechen können, sondern weil sie das Ausbeuten von Tieren für unethisch halten. Das entscheidende Kriterium ist dann doch immer ein ethisches/moralisches. Und demenstsprechend ist Freiwilligkeit oder Unfreiwilligkeit eine relevante Kategorie.
    Ein anders Szenario wäre z.B. wenn jemand z.B. aufgrund eines Hygienefimmels oder Ähnlichem alles, was aus einem Lebewesen kommt für eklig hält und es nciht zu sich nehmen will. Sojemand würde selbstverständlich weder Sperma noch Muttermilch gut finden (und hätte darüber hinaus wahrscheinlich unheimliche psychologische Probleme, weil der eigene Körper ja doch ständig irgendwelche Flüssigkeiten produziert).

    Ich finde jedenfalls Freiwilligkeit als Kriterium ziemlich entscheidend. Das ist auch der Grund warum ich Veganer_Innen grundsätzlich eine gewisse Doppelmoral vorwerfen würde, weil ich finde, dass z.B. Lohnarbeit im Kapitalismus auch nicht wirklich freiwillig ist. Demensprechend verstehe ich nicht, wieso sie sich eher an der Ausbeutung von Tieren als an der von Menschen stoßen, aber das ist nochmal ne ganz andere Diskussion.

    • walter6. März 2015 at 16:17

      Ich sehe da weiterhin eine Vermischung der Ebenen.
      Zunächst bedeutet Veganismus nur den Verzicht auf tierische Produkte.
      So definiert das btw nicht nur die Wikipedia.

      Das zu tun, weil man aus ethisch moralischen Gründen die Nutzung von Tieren ablehnt, ist eine andere Ebene.
      Ich glaube einfach, dass die Vermischung der beiden Ebenen nur Probleme bringt.
      (Wie man gut an der Diskussion hier, oder auch der um die Muttermilch sehen kann. Würden nicht biologische und ethische Kriterien vermischt, käme die Frage gar nicht auf.)

  7. Harry6. März 2015 at 17:39

    walter,

    Steile These:
    Die Vermischung der Ebenen entspricht dem Gegenstand.
    Ihre Trennung ist künstlich und verursacht die Probleme.

    Um das mal ein bisschen polemisch zu begründen: Der einzige der ein Problem hat, bist ja du. Für alle, die diese Ebenen Vermischen scheint es ja völlig unproblematisch und einleuchtend zu sein Freiwilligkeit als Kriterium anzusetzen.
    Man kann die beiden Ebenen theoretisch getrennt von einander diskutieren. In der Realität gehören sie aber zusammen und sind aufeinander bezogen bzw. mit einander vermischt.

    Wäre jetzt mal meine Interpretation des Ganzen.

  8. walter7. März 2015 at 17:12

    Harry,

    Ob ich der Einzige bin, vermag ich nicht zu beurteilen, aber ja du hast recht. Ich habe in den letzten Tagen feststellen müssen, dass die Definition von Veganismus für viele Menschen die ethisch moralische Ebene beinhaltet.

    Dass die Ebenen oft schwer zu trennen sind, würde ich ja auch gar nicht in Abrede stellen wollen.
    Im Fall von Muttermilch oder Sperma ist es in meinen Augen vollkommener Blödsinn, sie nicht zu trennen.
    Andererseits dürften Beispiele, bei denen das tierische Erzeugnis vom Menschen stammt auf eine recht überschaubare Anzahl von Möglichkeiten zutreffen und ist doch ein recht theoretischer Spaß. Oder gibt es Leute, die stillen für problematisch halten, weil es nicht vegan ist.

  9. Nico29. Oktober 2015 at 08:43

    Harry,

    noch kurz zu deiner Anmerkung mit der Doppelmoral, wenn auch etwas sehr verspätet. Viele Veganer_innen setzen sich sowohl mit Tier- als auch mit Menschenrechten auseinander. Dass die Tierrechte eine übergeordnete Rolle spielen mag damit zu tun haben, dass nichtmenschliche Tiere keine oder kaum die Möglichkeit haben sich zur Wehr zu setzen bzw. einem Menschen gegenüber zu äußern wenn Ihnen etwas physische oder psychische Schmerzen bereitet.

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