In Karlsruhe haben sie zwei Bedarfsampeln, bei denen Fußgänger:innen bisher immer warten mussten, bis die Ampeln für sie auf Grün umgeschaltet haben, so umgestellt, dass diese jetzt für den Fußgängerverkehr immer grün zeigen, was sich fortan erst dann ändern wird, wenn ich ein Auto der Ampel nähert. Ganz geile Sache, die sich nach der Testphase in Karlsruhe hoffentlich durchsetzen kann und auf andere Städte übertragen wird.
Die Stadt Karlsruhe hat das Pilotprojekt “Grünes Licht” angestoßen, es wird von der Hochschule Karlsruhe wissenschaftlich begleitet. An zwei Standorten wurde eine permanent grüne Ampel für die schwächeren Verkehrsteilnehmer eingerichtet. Für die Projektphase wurden die Fußgängerampeln an Abzweigungen an der Kaiserallee und an der Knielinger Allee im Karlsruher Westen für den Fuß- beziehungsweise Radverkehr auf Dauergrün geschaltet.
Und der Autofahrende bekommt den Bettelknopf?
An den allermeisten Ampeln ist ein Bettelknopf für die Autos im Boden eingebaut.
Die Auto sollen über Sensoren erkannt werden und dann durch die Annäherung an die Ampel Grün anfordern. Ich bin mal gespannt wie sich das macht. Ich wohne hier im Karlsruher Westen und eine dieser beiden Ampeln befindet sich in der Nachbarschaft.
Solche Ampeln sind jetzt aber auch nichts ungewöhnliches. Gibt es schon sei Jahrzehnten überall in Deutschland (z.b. vor Grundschulen).
Mit Sicherheit nicht, oder haben diese auch Rot für Autos als default?
Darüber habe ich schon vor sehr vielen Jahren nachgedacht: Das effektivste Ampel-System wäre so aufgebaut, dass es nach den selben Regeln wie der IP-Verkehr im Internet funktionieren würde. Quasi Ampel-ROUTER. Dazu müsste sich jeder Verkehrsteilnehmer, gegenüber einer Ampel identifizieren, doch dann gäbe es nie wieder diese vollkommen blöden Situationen a) Ampel rot obwohl kein Quer- oder Gegenverkehr kommt b) ständige Ampelschaltungen, obwohl augenblicklich 80% des Verkehrs nur in eine Richtung will c) Ampel grün obwohl derzeit niemand kommt. Wahrscheinlich könnte man damit generell eine ziemlich große Effizienzsteigerung im Straßenverkehr erzielen.
In den USA besitzen viele Einsatzfahrzeuge zudem einen Infrarot-Sender der Ampeln beeinflussen kann: https://www.quora.com/Is-it-true-that-the-police-fire-ambulance-can-change-traffic-lights-on-the-fly-Can-they-push-a-button-that-immediately-turns-the-red-light-green
Wenn die Fußgänger aber doch innen sind, wofür brauchen die dann Ampeln?
Damit die nicht alle auf einmal draußen frei rumlaufen.
……und von gelb redet da überhaupt niemand……so sind ‘se, die rot-grün-versifften…
@Robert: auch hier: https://www.youtube.com/watch?v=6MrTfGKaUpU&ab_channel=NilsMartin
@Gulliver: Schenkelklopfer*in.. du schaffst das ;-/
Und wenn 30 Autos hintereinander fahren und die Sensoren die Ampel für die Autos auf Dauergrün leuchten lassen–dann kommen doch Zu-Fußgehende oder Rad-Fahrende niemals über die Straße. Oder müssen sie dann trotzdem wieder ihren “ich will auch mal-Knopf” drücken?
Genau so wirds wohl sein.
Nein, Ampeln können Autos per Sensor erkennen, Fußgänger aber nicht. Daher dauergrün für Fußgänger und zwischendrin nach Schaltplan grün für Autos bei Bedarf. Autos bekommen also wie bisher einen definierten maximalanteil Grün, aber wenn kein Auto da ist, wirds immer grün für Fußgänger. Macht total viel Sinn, ist in verkehrstechnisch besser organisierten Ländern wie den Niederlanden auch schon ganz normal. Dort hats dann auch noch Sensoren für Radfahrer.
Bei einem Zebrastreifen hätten Fußgänger eigentlich auch immer “Grün”.
Deshalb gehe ich davon aus, dass diese neue Regelung hauptsächlich Vorteile für Fahrradfahrende bringen sollen, die womöglich ohne absteigen und schieben zu müssen über die Straße fahren könnten.
Ich hatte versucht, an weitere Informationen zu gelangen–aber leider schreiben viele Medien von einander ab–ohne eigene Recherchen. Was dazu führt, dass man kaum an tiefergreifende Informationen gelangen kann.
RND gibt weitere Infos bekannt:
Bei hohem Verkehrsaufkommen werden mehrere Autos erfasst und dann beginnt ein 45 Sekunden Rhytmus.
Zu Fuß/Rad kann die Straße 7 Sekunden lang überquert werden, dann folgt ein kleiner Zeitpuffer. Danach erhalten Autos für maximal 27 Sekunden “Grün”.-
Warum nicht das Äquivalent der Schleifen (Bewegungsmelder) auch für Leute zu Fuß? Identifikation, oder gar die Mitteilung der geplanten Route ist doch albern.
Und das Ganze in ausreichender Entfernung und am besten dort, wo keine anderen Passanten erfasst werden und dann alles halbwegs intelligent priorisiert. Das ganze dann in passendem Abstand und für jede Spur.
Also wenn sonst kein Verkehrsteilnehmer vor mir da ist, will ich kurz vor der Ampel Grün sehen, gerne unabhängig von Seite und Fahrzeug. Auch eine praktische Gelegenheit, Raser zu bremsen. Es gibt ja geschwindigkeitsabhängige Ampeln nicht erst seit gestern.
Ist vielleicht auch einfach nicht sone viel befahrene Straße. An einer Hauptstraße würde das Konzept nicht so gut funktionieren-
Die Kaiserallee ist eine vierspurige Hauptverkehrsstraße…
Auch viel befahrene Hauptstraßen haben beeindruckenderweise wenig Verkehr außerhalb der Rushhour-Peaks. Habe das Spiel jeden Morgen/Nachmittag an einer der Haupteinflugschneisen auf dem Weg zur Schule. Die Straße ist halt zweimal am Tag für 30min echt voll. Den Rest des Tages steht man häufiger nutzlos bei rot an leerer Straße.
SWR aktuell BW–8.1.2022–“Fußgänger warten mehr- trotz dauergrüner Ampel”
Erste Zwischenbilanz: Mehr Wartezeiten für alle Verkehrsteilnehmer–für Radfahrer, Autofahrer und Fußgänger!
Badische Neueste Nachrichten 7.1.2022
“Erste Ergebnisse zu Pilotprojekt–Dauergrün-Ampel in Karlsruhe bremst alle Verkehrsteilnehmer aus”
Die neue Welle 7.1.2022
“Dauergrün-Ampel in Karlsruhe :Erste Erkenntnisse liegen vor”
Mich wundert, dass man so etwas nicht vorher–wie bei der Klima-Energie-Transformation doch sicher auch–exakt genau durchgerechnet–simuliert–hat.
Spass bei Seite: es sind genau solche Dinge, die mich an der Intelligenz Deutschlands massiv zweifeln lassen.Deutschland macht sich bezüglich Energiewende eh schon zum Gespött–man kann doch nicht alle Energiequellen abschalten, ohne Ersatz bereitstellen zu können.
Was hat “die Wissenschaft” unseren hochgebildeten FfF-Kindern denn bloß erzählt, als man forderte, Gas dürfe in Deutschland keine Brückentechnologie werden–wenn doch bereits vorher klar war, dass ohne Gas und Atomstrom Deutschland nicht sicher mit Strom und Energie versorgt werden kann.Und wenn Deutschland zukünftig mehr Atomstrom von Frankreich und anderen EU-Ländern bekommen wird—dann prophezeie ich, dass Deutschland auch den dadurch anfallenden Atommüll in Deutschland entsorgen werden muss. Bedeutet–wir zahlen für teuren nichtdeutschen Atomstrom–haben hohe Kosten für die Atommüllentsorgung in Deutschland–und unser Grundwasser wird ohne Ende gefährdet. Denn alle Länder um uns herum planen ihre Atommüllendlager in der Nähe zur deutschen Grenze.
Und jetzt kommt die hochtechnische dauergrüne Ampel–wissenschaftlich begleitet……Wieviel CO2 verbraucht diese Ampelschaltung mehr als ein “dauergrüner Zebrastreifen”?