Zugegeben, „Fussball-Doku“ trifft es nicht so richtig, aber der Kontext ist ja doch da, irgendwie. Es geht eher um die Zuschauer, um die gewaltbereiten unter denen. Lief Montag erst im SWR und ich wollte es unbedingt sehen, aber habe es verpasst. Zum Glück gibt es Internetz. Ich erinnere mich an die Mitte der 90er Jahre, wo das alles schon zum sonntäglichen Alltag gehörte, gerade in den untersten Ligen. Geändert hat sich seit dem offenbar gar nichts, was ich erschreckend finde. Immer wieder.
Fußballfans sind nicht vermehrt Rechtsradikale – aber Rechtsradikalismus sucht sich im Fußball eine Bühne. Niemand hat einen genauen Überblick über die Szene. Der Film gibt Einblicke.
Die Ursachen sind vielfältig: Rassismus, Antisemitismus, Fremdenhass, soziale Probleme, verstärktes Auftreten von Hooligans, Lust zu provozieren. Deshalb gibt es keine Patentrezepte zur Lösung der Probleme, aber Hebel zum Ansetzen: Spieler und Vereine müssen klar Stellung beziehen, verharmlosen nützt nichts, auf kriminelles Treiben muss schnell reagiert werden. Der Fußball kann die sozialen Probleme nicht lösen, aber durch Fan-Arbeit und Aufklärung dazu beitragen.
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(ARD)