Ich hatte mal einen Bekannten, der den Spleen pflegte, regelmäßig alle Flohmärkte im Umkreis von 150 Kilometern aufzusuchen um zwar belichtete aber noch nicht entwickelte Filme zu erstehen. Diese kaufte er dann und lies sie entwickeln. Für ihn war das so ein Kunst-Ding, ich war davon auf gänzlich anderer Ebenen irgendwie komisch fasziniert. Ich meine, man sieht ja nicht jeden Tag mitunter privateste Momente, die dann aber doch vor der Entwicklung, vor dem sich Ansehen, einfach so „aufgegeben“ werden. Fand ich damals sehr spannend, auch wenn das natürlich selten wirklich spektakulär war.
Eine ähnliche Vorliebe pflegte der von Amélie Poulain Gesuchte – ihr erinnert euch.
Auf jeden Fall geht das Fotografen-Kollektiv einen ähnlichen Weg und bindet jetzt Fotos in ein Buch, die sie in den Jahren 2009 und 2010 gefunden haben. Spannend, wer sich in diesem wohl wieder finden wird irgendwann.
The idea of the project isn’t new, take for example the found photographs from the areas hit by last year’s earthquake/tsunami in Japan. But Detroit was not hit by any natural disaster. What’s the difference and what is this book trying to tell us? I’m not sure, it seems like a scrap book or album of sorts with touching photos of unkown people. “We took them and started to sift between the thousands of polaroids, letters, prints of photographic evidence, police documents, mugshots and family albums,” explain Arianna Arcara and Luca Santese. This statement supports the evidence of a scrap book of “lost souls,” probably trying to give those anonymous people their photo back.
(via >Get addicted to)
Bei uns in weimar gibts einen fachgeschäft für vergessene privatfotografien, genannt fotothek: http://antville.medien.uni-weimar.de/fotothek/