Hass war ein Film, das hier ist gelebte Realität.
Clichy-sous-Bois/Ile de France: Am 27. Oktober 2005 suchten drei Jugendliche, die von der Polizei verfolgt wurden, in einem Umspannwerk Zuflucht. Zwei von ihnen starben an Stromschlägen, der dritte erlitt schwere Verbrennungen. Wenige Stunden später kam es überall in Frankreich zu Aufständen bisher ungekannten Ausmaßes, die in den kommenden Tagen weltweit für Schlagzeilen sorgten.
Es gab viele untaugliche Erklärungsversuche für diese Aufstände: Manche glaubten, die Revolution stehe unmittelbar vor der Tür, andere sahen darin eine islamistisch motivierte Revolte, wieder andere vermuteten, Bandenkämpfe oder das Werk von Drogenbossen.
Die Medien, die Politiker, die Polizei und sogenannte Sachverständige haben zu oft zur Vereinfachung der Debatte beigetragen und die Menschen in den betroffenen Vorstädten zum Schweigen verurteilt. Diese Dokumentation will sie endlich zu Wort kommen lassen: die Rebellen von gestern und heute, ihre Eltern, ihre Erzieher und die lokalen Akteure.
Moussa, Mara, Paul und Penda leben in Villiers-sur-Marne im Viertel Hautes Noues: eine Vorstadt geprägt von urbaner Fehlplanung, von Armut und hoher Jugendarbeitslosigkeit. Sie reden über ihre Wut und ihre Verzweiflung – und über ihre Rebellion.