Mhm. Ich finde 12 schon einen guten Kompromiss, wenn man bedenkt, dass die Feierer nicht etwa fragen ob es jemandem was ausmacht sondern die Nachbarn per Zettel mit den Tatsachen konfrontiern, dass man bitte 5 Stunden nach Nachtruhe noch Lärm hinzunehmen habe.
Harry7. September 2019 at 16:45
Thing is: Es handelt sich hier nicht um einen Kompromiss, sondern um ein einseitiges Festlegen „bis 12“.
Der ominöse Z hätte ja auch einfach bei der Familie klingeln und mit ihnen reden können, man hätte die Gründe für die eine oder die andere Entscheidung abwägen können, sich alternativen um mit diesem oder jenem Problem umgehen zu können überlegen können und sich am Ende gemeinsam auf etwas einigen können. Das wäre dann ein Kompromiss.
Mit der Tatsache konfrontiert, dass man 5 Stunden nach Nachtruhe noch Lärm hinzunehmen habe, hätten die urspünglichen Zettelschreiber ihre Nachbarn auch nur dann, wenn sie keinen Zettel geschrieben, sondern einfach bis 3 Uhr Lärm gemacht hätten.
Ohne die genaue Wohnsituation zu kennen fände ich es außerdem unangebracht, wenn Nachbarn erwarten, dass man sie um Erlaubnis fragen soll, bevor man seinen eigenen Hof nutzt.
Ich finde insgesamt schon: Die Antwort von Z ist so ziemlich die dümmster deutsche spießer Antwort, die man auf so einen Zettel geben kann.
Jack7. September 2019 at 20:17
Das ist ja mal wieder eine geile Wahrnehmung der Realität.
Es gibt Gesetze die Schallimmisson regeln https://de.wikipedia.org/wiki/Nachtruhe
Wenn du dich also gesetzwidrig verhalten möchtest brauchst du eine Ausnahmegenehmigung oder zumindest die Erlaubniss deiner Nachbarn.
Den eigenen Hof kannst du ja gerne benutzen aber nicht wenn du damit andere beinträchtigst (Rauch Lärm Licht Gestank etc.).
Stell dir mal vor ich bohre nach 22h Löcher mit deiner Begründung daß es ja meine Wand ist – Ü .. fändest du sicher auch nicht toll.
(siehe auch Zimmerlautstärke )
flo8. September 2019 at 17:40
Deutscher wird es nicht mehr…
Florre9. September 2019 at 11:17
Keine Ahnung wie lange Du zum Bohren brauchst und was du für ne Anzahl an Löchern benötigst, aber wegen mir, kannst Du das gerne auch mal nach 22 Uhr erledigen. Is ja im Normalfall nur ne kurze Belastung und darüber sieht, wie ich finde, der tolerante Nachbar gerne mal drüber hinweg und kommt nicht direkt mit irgendwelchen Gesetzen etc. Natürlich sollten das trotzdem Ausnahmefälle sein und bleiben.
Jack9. September 2019 at 13:20
Wenn der Lärm aufhört bevor ich mich so gestört fühle das ich aufstehe (und das dauert schon) und zum Telefon greife – klar kein Ding Ü.
Wenn der aber sein Regal mit 8 Schrauben an die Wand dübelt und kein Bohrhammer hat – und wir haben sehr viele große Kiesel im Beton – dann ist sowas eben schon Dissozial (ist immer ein Gradient) https://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziale_Persönlichkeitsstörung .
Wenn der ein Nagel mit 2-3 Schlägen einhaut dann darf man sich trozdem ruhig fragen wieso er das um diese Zeit machen muss – und idr ist die Erklärung: Weil er überhaupt nicht daran denkt jemand stören zu können.
Wenn ich morgens um 7 von einem Freischneider geweckt werde dann schränkt dies meine Lebensqualität jedoch derart ein – und dafür sind auch nicht grundlos Strafen bis 50 000€ drin.
Gibt da übrigens erstaunlich viele Gerichtsurteile zB gegen zu lauten Sex (ja man darf nicht beliebig laut rumstönen) etc..
Florre9. September 2019 at 22:43
Aber wenigstens hält das Regal jetzt verünftig und du hast deine Ruhe. Wenigstens hat er alle acht Schrauben auf einmal und nicht Tag für Tag eingebracht. Das sollte deinem Nachbarn doch Pluspunkte einbringen :)
Harry9. September 2019 at 15:46
Das ist ja mal wieder eine geile Wahrnehmung meines Kommentars: Ein Punkt wird sich rausgepickt und dekontextualisiert, der Rest ignoriert. Na dann Prost.
Wer sein eigenes Reflexionsvermögen nicht durch das bürgerliche Gesetzbuch ersetzt hat und seine sozialen Nahbeziehungen grundsätzlich erstmal nicht von Polizei und Gerichten regeln lässt wird glaube ich schon verstehen, dass es mir darum geht, dass Menschen halt mal miteinander reden können.
Vielleicht ist das neu für dich, weil es dazu kein Gesetz gibt. In diesem Fall mäöchte ich dich ermutigen die Entdeckungsreise in die Welt außerhalb der GEsetzbücher weiter fortzusetzen. Es ist einiges zu entdecken dort.
Dnl9. September 2019 at 21:43
Ich habe deine eigene Antwort mal ein bisschen umgeschrieben:
Der ominöse Zettelschreiber „hätte ja auch einfach bei der Familie klingeln und mit ihnen reden können, man hätte die Gründe für die eine oder die andere Entscheidung abwägen können, sich alternativen um mit diesem oder jenem Problem umgehen zu können überlegen können und sich am Ende gemeinsam auf etwas einigen können. Das wäre dann ein Kompromiss.“
Ich verstehe nicht, warum nicht schon eine Stufe vorher der Autor des Zettels mit allen hätte reden können. Warum muss man als Reaktion erst anfangen zu quatschen?
Harry10. September 2019 at 22:30
na ich würde sagen, das kommt auf die Situation an.
Wenn du 20 Nachbarn hast, kannst du vermutlich bis zu deinem näxten runden Geburtstag versuchen alle mal erwischt zu haben. Da macht so ein Zettel dann schon Sinn.
Wenn du 2 Nachbarn hast ist es vermutlich einfacher mal vorbei zu gehen oder anzurufen.
Ich komme mir seltsam vor, sowas erklären zu müssen und verbuche das mal unter Rückzugsgefechte.
achneso10. September 2019 at 21:57
sehr trefflich! danke, harry!
Peter8. September 2019 at 01:33
@Harry
Wenn ich dir also ein Zettel an deine Tür hänge, dass ich in Zukunft gerne zwischen 22 Uhr und 6 Uhr gerne laut Schlagzeug spiele, dann ist das ok. Immerhin benutze ich ja nur meine eigenen vier Wände.
Harry9. September 2019 at 15:48
Siehe meine Antwort an Jack oben.
Man muss schon eine extreme Schwäche im Leseverstehen haben oder das ganze Mutwillig betreiben um zu dieser Schlussfolgerung zukommen.
Reyde Lanada8. September 2019 at 13:46
Geil, ich brauche mehr Popcorn.
Ich dachte die Diskussion auf Twitter wäre schön die Creme de la Crème Von Fritz und Jutta Gartenzwerg.
Es gibt da eine total geniale Erfindung, vielleicht ist die aber zu neu und hat sich noch nicht durchgesetzt: Oropax.
Sollte für einen Tag ja mal klar gehen, gerade bei einem runden Geburtstag.
Erfahrungsgemäß sind es auch gerade die urdeutschen Michl mit Standleitung zu den Ordnungskräften, die dann auch ganz gerne Mal derbe über die Stränge schlagen.
Ohne einen Zettel vorher aufzuhängen
Chr1s9. September 2019 at 09:28
Das ist ja eine tolle Einstellung. Erklär das mal meinem einjährigen Sohn, der wird sich freuen, wenn man ihm abends Oropax in die Ohren stopft. Nach deiner Logik könnte ich der Partygesellschaft auch den Tisch kacken, es gibt schließlich Nasenklammern.
Malte9. September 2019 at 11:22
Würde mich beunruhigen das ihr Sohn mehr Einfluss auf Sie hat als umgekehrt.
Denn ihr Einjähriger ist tatsächlich geistig weiter gereift als Sie, denn ihm ist es schlicht und Ergreifen egal. Der macht sich keine Gedanken wem er auf die Torte furzen soll.
Dnl9. September 2019 at 21:37
:D Dich will ich sehen, mit mehr Einfluss auf deinen 1-jährigen Sohn, wenn der Abends nicht pennen kann :D Und Malte so: Yeah gail, lass mal runter gehen diggi! Weil das immer so mega Spaß macht, wenn du Nachts mal nicht pennen kannst!
Reyde Lanada10. September 2019 at 07:21
Also erstmal danke für diese infantile Antwort und nein, könntest du logischer Weise nicht, da die Torte nach deinem Wutkacki ungenießbar wäre.
Und ehrlich Digga, ich kenne genug einjährige. Die geben auch so einen gepflegten Dunst auf deinen oder irgendeinen Schlafrhythmus.
helmett9. September 2019 at 17:39
und es geht doch noch deutscher ;/
Dnl9. September 2019 at 21:51
WIRKLICH richtig geil deutsch finde ich, dass wir uns alle drüber aufregen, was so alles richtig deutsch ist und wie kacke das ist. Also, dass wir uns ÜBERHAUPT aufregen. Das ist irgendwie voll stehengeblieben.
Ich finde, dass sich das was deutsch ist auch sehr stark gewandelt hat und immer wandelt. Und das viele Sachen die deutsch sind auch positiv besetzt sein können. ZB die Diskussionskultur, die Antifa, die Gastarbeiter die schon lange ihren Einfluss mitgebracht haben und schon lange Deutsche sind und vieles mehr. Wenn man sich nur drauf stürzt was von früher noch alles übrig geblieben ist und wie scheiße das ist, wirds irgendwie langweilig. Im Bewusstsein stehengeblieben wie die CDU
ansi10. September 2019 at 14:12
Schön! Die Almans finden immer alles sehr sehr schlimm deutsch, ist mir auch schon aufgefallen. :D
DuDa10. September 2019 at 02:12
Die Partymeile vs. die Bewohner. War ja schon öfter Thema hier. Komischerweise müssen die Bewohner, bzw. die ‚Arbeiterklasse‘, immer das aushalten, was der Gegenseite gerade unreflektiert in den Kram passt. Harry scheint nicht dort zu wohnen, aber immer voll druff. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich, oder so. Harry wünsche ich, daß sein Gelaber mal völlig frontal auf ihn zurückfällt. Amen.
Harry10. September 2019 at 22:36
Du hast natürlich recht. Ich wohne in einem isolierten Bauernhof, weit entfernt von allen anderen Menschen – insbesondere der Arbeiterklasse versteht sich. Die kenne ich vornehmlich aus den Büchern die ich in meinem zur Bibliothek umgebauten Elfenbeiturm lese. Finanziert wird das natürlich alles von Papi und ich hab bisher stolze null Tage mit Lohnarbeit verbracht. Wär ja auch noch schöner.
Sollte jetzt „meibn gelaber völlig frontal auf mich zurück fallen“, wäre ich natürlich der gelackmeierte. Z.B.: Ich setz mich dafür ein, dass Leute miteinander reden und plötzlich kommt jemand und redet mit mir. Uff. Da wüsste ich natürlich nich mit umzugehen, wenn das so auf mich zurück fällt. Oder: Ich finds gut, wenn auch mal außerhalb der Nachtruhe-Zeiten gefeiert wird und dann kommen plötzlich Leute auf meinen Hof und schmeißen mir ne Party. Na Prost Mahlzeit, da seh ich aber alt aus!
Zett12. September 2019 at 03:39
Lieber Genosse Harry,
laut dem dekontextualisierten Beschluß des 12. Hofplenums muß ich Dir leider mitteilen, daß Du trotz Deiner trotzkistisch völlig korrekten Ansichten nicht länger Hofbenutzer bist. (Siehe Paragraph 11, Absatz 1, Punkt 2: ‚Genossen und Genossinnen, die laut 11. Hofplenum festgelegte Ruhezeiten zum Wohle aller Werktätigen wissentlich oder unwissentlich sabotieren, werden als Hofbenutzer ausgeschlossen.‘)
Der Beschluß des 12. Hofplenums bezieht sich auf Deinen frühbürgerlich geprägten Satz: ‚Ohne die genaue Wohnsituation zu kennen fände ich es außerdem unangebracht, wenn Nachbarn erwarten, dass man sie um Erlaubnis fragen soll, bevor man seinen eigenen Hof nutzt.‘
Allein der Begriff ‚Nachbar‘ zeugt von Deinem frühbürgerlich geprägten Geschichtsverständnis. Davon abgesehen verweigerst Du Dich dem Sachverhalt, daß Genossinnen und Genossen der Hofkommune 3 immer um Erlaubnis gebeten werden müssen, wenn es sich um eine partikulare Nutzung des Gemeindschaftshofs handelt. Gerade Du, als treuer Genosse solltest doch nicht vergessen haben, wie schlimm es Kampfgefährten*innen ging, als der Kapitalist zu jeder Zeit bohren und hämmern konnte, wie er wollte. Den Ausschlag zu unserer Entscheidung gab letztlich der in Deinem letzten Diskussionsbeitrag benutzte imperialistische Begriff: ‚mein Hof‘. Zitat: ‚Oder: Ich finds gut, wenn auch mal außerhalb der Nachtruhe-Zeiten gefeiert wird und dann kommen plötzlich Leute auf meinen Hof und schmeißen mir ne Party. Na Prost Mahlzeit, da seh ich aber alt aus!‘
Von einem Ausschluß aus der Kommune haben wir wegen Deiner real existierenden Verdienste um die Sache des Proletariats abgesehen.
Mit trotzkistischem Gruß!
Genossin Zett, Vorsitzende
Harry16. September 2019 at 16:54
Liebe Genossin Zett, liebes Hofplenum,
Bitte entschuldigt erstmal, dass ich es nicht zum Plenum geschafft habe. Die Aufgaben einer Revolutionärs sind vielseitig und die Revolution wartet nicht darauf, dass man mal einen freien Termin hat – ihr kennt das.
Mein Supporter*Innen-Kollektiv und ich haben uns nun dazu entschlossen euch hier zu antworten, da ihr euch offensichtlich entschlossen habt, den Konflikt auf dieser Eskalationsstufe zu führen. In diesem Sinne beziehen wir uns auf §3 Absatz 2: („Gleichwertigkeit der Eskalationsstufen“) der internationalen Eskalationsordnung für Kommunist*Innen, die durch die Mitgliedschaft des Hofplenums in der Konföderation befreiter Höfe bindend ist. Wir behalten uns weiter vor, bei der Konföderation befreiter Höfe einen Untersuchungsverfahren wegen Verstoß gegen §12 der internationalen Eskalationsordnung für Kommunist*Innen („Konflikte unter Genoss*Innen“) zu beantragen.
Zur Sache haben mein Supporter*Innen-Plenum und ich folgendes zu sagen:
Die zitierten Aussagen sind in einer Situation äußerster Bedrängung gefallen. Die Konterrevolution war im Begriff, mit einem gezielten Stoß in das Herz der Bewegung zur Befreiung der Höfe aus bourgeoiser Herrschaft (BBHBH) eine prinzipielle Geltung des bürgerlichen Rechts in Höfen aller Art zu behaupten und dessen Durchsetzung mittels Gewalt durch die Büttel der Kapitalistenklasse (Polizei) zu fordern. In dieser Situation habe ich mich dazu genötigt gesehen zu den Mitteln praktischer Ideologiekritik zu greifen um die bürgerlichen Horden auf ihrem eigenen Terrain zu schlagen. Es ist in solchen Situationen von immenser Wichtigkeit jeglichen Schaden von den Zielen und Prinzipien der BBHBH abzuwenden. Dies gelang durch die Verlagerung der Auseinandersetzung auf das Terrain der von Widersprüchen durchzogenen bürgerlichen Moral. Konfrontiert mit den Widersprüchen ihrer eigenen Ideologie konnten die Handlanger der Konterrevolution so verwirrt werden, dass eine Verlagerung der Auseinandersetzung auf die Ziele und Prinzipien der BBHBH abgewendet werden konnten.
Liebe Genoss*Innen. Ich hoffe ich konnte euch verdeutlichen, dass die von mir getätigten Aussagen also keineswegs einer bourgeoisen und konterrevolutionären Geisteshaltung entsprungen sind und dass ihr die Notwendigkeit einseht, im Kampf um das Herz unserer Bewegung zu solchen drastischen Mitteln zu greifen.
Ich fragen euch daher nach eurem Einverständnis.
Mit solidarischen Grüßen,
Supporter*Innen-Kreis und Harry
muhuua18. Oktober 2019 at 04:45
‚Deutscher wird es heute nicht mehr.‘ …
Typisch deutsch? Merkwürdig, ich dachte nämlich immer, typisch deutsch sei auch, sich beispielsweise 1848 von der französischen Revolution anstecken zu lassen. Ebenso dachte ich, daß die November-Revolution 1918 typisch deutsch gewesen sei, weil Lenin, Trotzki & Stalin so enttäuscht von ihr waren. Ganz abgesehen von einer ‚typisch deutschen‘ Rosa Luxemburg, die nämlich deren Vorstellung eines permanenten Terrors wiederum anwiederte. Für typisch deutsch hielt ich auch den Herbst 1989, welcher bis heute fälschlicherweise mit dem von Egon Krenz und Genossen erfundenen Begriff der ‚Wende‘ bezeichnet wird. Davon abgesehen hielt ich auch für typisch deutsch, daß die Stasi-Akten dank der ostdeutschen Bürgerrechtler zumindestens zum unvernichteten Teil bis heute zugänglich sind.
Und nun dies: Ohne die Vorgeschichte zu kennen, wird ein Zettelchen im Hausflur mit der Anmerkung ‚Deutscher wird es heute nicht mehr.‘, bzw. ‚deutschland in einem foto‘ versehen, weil der deutsche Schrebergarten offensichtlich nur bis zur eigenen Befindlichkeit reicht. Erich Mühsam hätte seine ‚typisch deutsche‘ Freude d’ran.
Sind wir inzwischen beim deutschesten Deutsch angekommen? Oder kriegt ihr das noch eskaliert? Morgen gibt’s noch bis 21h Popcornnachschub bei Netto. Toll hier X-D
Mhm. Ich finde 12 schon einen guten Kompromiss, wenn man bedenkt, dass die Feierer nicht etwa fragen ob es jemandem was ausmacht sondern die Nachbarn per Zettel mit den Tatsachen konfrontiern, dass man bitte 5 Stunden nach Nachtruhe noch Lärm hinzunehmen habe.
Thing is: Es handelt sich hier nicht um einen Kompromiss, sondern um ein einseitiges Festlegen „bis 12“.
Der ominöse Z hätte ja auch einfach bei der Familie klingeln und mit ihnen reden können, man hätte die Gründe für die eine oder die andere Entscheidung abwägen können, sich alternativen um mit diesem oder jenem Problem umgehen zu können überlegen können und sich am Ende gemeinsam auf etwas einigen können. Das wäre dann ein Kompromiss.
Mit der Tatsache konfrontiert, dass man 5 Stunden nach Nachtruhe noch Lärm hinzunehmen habe, hätten die urspünglichen Zettelschreiber ihre Nachbarn auch nur dann, wenn sie keinen Zettel geschrieben, sondern einfach bis 3 Uhr Lärm gemacht hätten.
Ohne die genaue Wohnsituation zu kennen fände ich es außerdem unangebracht, wenn Nachbarn erwarten, dass man sie um Erlaubnis fragen soll, bevor man seinen eigenen Hof nutzt.
Ich finde insgesamt schon: Die Antwort von Z ist so ziemlich die dümmster deutsche spießer Antwort, die man auf so einen Zettel geben kann.
Das ist ja mal wieder eine geile Wahrnehmung der Realität.
Es gibt Gesetze die Schallimmisson regeln https://de.wikipedia.org/wiki/Nachtruhe
Wenn du dich also gesetzwidrig verhalten möchtest brauchst du eine Ausnahmegenehmigung oder zumindest die Erlaubniss deiner Nachbarn.
Den eigenen Hof kannst du ja gerne benutzen aber nicht wenn du damit andere beinträchtigst (Rauch Lärm Licht Gestank etc.).
Stell dir mal vor ich bohre nach 22h Löcher mit deiner Begründung daß es ja meine Wand ist – Ü .. fändest du sicher auch nicht toll.
(siehe auch Zimmerlautstärke )
Deutscher wird es nicht mehr…
Keine Ahnung wie lange Du zum Bohren brauchst und was du für ne Anzahl an Löchern benötigst, aber wegen mir, kannst Du das gerne auch mal nach 22 Uhr erledigen. Is ja im Normalfall nur ne kurze Belastung und darüber sieht, wie ich finde, der tolerante Nachbar gerne mal drüber hinweg und kommt nicht direkt mit irgendwelchen Gesetzen etc. Natürlich sollten das trotzdem Ausnahmefälle sein und bleiben.
Wenn der Lärm aufhört bevor ich mich so gestört fühle das ich aufstehe (und das dauert schon) und zum Telefon greife – klar kein Ding Ü.
Wenn der aber sein Regal mit 8 Schrauben an die Wand dübelt und kein Bohrhammer hat – und wir haben sehr viele große Kiesel im Beton – dann ist sowas eben schon Dissozial (ist immer ein Gradient) https://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziale_Persönlichkeitsstörung .
Wenn der ein Nagel mit 2-3 Schlägen einhaut dann darf man sich trozdem ruhig fragen wieso er das um diese Zeit machen muss – und idr ist die Erklärung: Weil er überhaupt nicht daran denkt jemand stören zu können.
Wenn ich morgens um 7 von einem Freischneider geweckt werde dann schränkt dies meine Lebensqualität jedoch derart ein – und dafür sind auch nicht grundlos Strafen bis 50 000€ drin.
Gibt da übrigens erstaunlich viele Gerichtsurteile zB gegen zu lauten Sex (ja man darf nicht beliebig laut rumstönen) etc..
Aber wenigstens hält das Regal jetzt verünftig und du hast deine Ruhe. Wenigstens hat er alle acht Schrauben auf einmal und nicht Tag für Tag eingebracht. Das sollte deinem Nachbarn doch Pluspunkte einbringen :)
Das ist ja mal wieder eine geile Wahrnehmung meines Kommentars: Ein Punkt wird sich rausgepickt und dekontextualisiert, der Rest ignoriert. Na dann Prost.
Wer sein eigenes Reflexionsvermögen nicht durch das bürgerliche Gesetzbuch ersetzt hat und seine sozialen Nahbeziehungen grundsätzlich erstmal nicht von Polizei und Gerichten regeln lässt wird glaube ich schon verstehen, dass es mir darum geht, dass Menschen halt mal miteinander reden können.
Vielleicht ist das neu für dich, weil es dazu kein Gesetz gibt. In diesem Fall mäöchte ich dich ermutigen die Entdeckungsreise in die Welt außerhalb der GEsetzbücher weiter fortzusetzen. Es ist einiges zu entdecken dort.
Ich habe deine eigene Antwort mal ein bisschen umgeschrieben:
Der ominöse Zettelschreiber „hätte ja auch einfach bei der Familie klingeln und mit ihnen reden können, man hätte die Gründe für die eine oder die andere Entscheidung abwägen können, sich alternativen um mit diesem oder jenem Problem umgehen zu können überlegen können und sich am Ende gemeinsam auf etwas einigen können. Das wäre dann ein Kompromiss.“
Ich verstehe nicht, warum nicht schon eine Stufe vorher der Autor des Zettels mit allen hätte reden können. Warum muss man als Reaktion erst anfangen zu quatschen?
na ich würde sagen, das kommt auf die Situation an.
Wenn du 20 Nachbarn hast, kannst du vermutlich bis zu deinem näxten runden Geburtstag versuchen alle mal erwischt zu haben. Da macht so ein Zettel dann schon Sinn.
Wenn du 2 Nachbarn hast ist es vermutlich einfacher mal vorbei zu gehen oder anzurufen.
Ich komme mir seltsam vor, sowas erklären zu müssen und verbuche das mal unter Rückzugsgefechte.
sehr trefflich! danke, harry!
@Harry
Wenn ich dir also ein Zettel an deine Tür hänge, dass ich in Zukunft gerne zwischen 22 Uhr und 6 Uhr gerne laut Schlagzeug spiele, dann ist das ok. Immerhin benutze ich ja nur meine eigenen vier Wände.
Siehe meine Antwort an Jack oben.
Man muss schon eine extreme Schwäche im Leseverstehen haben oder das ganze Mutwillig betreiben um zu dieser Schlussfolgerung zukommen.
Geil, ich brauche mehr Popcorn.
Ich dachte die Diskussion auf Twitter wäre schön die Creme de la Crème Von Fritz und Jutta Gartenzwerg.
Es gibt da eine total geniale Erfindung, vielleicht ist die aber zu neu und hat sich noch nicht durchgesetzt: Oropax.
Sollte für einen Tag ja mal klar gehen, gerade bei einem runden Geburtstag.
Erfahrungsgemäß sind es auch gerade die urdeutschen Michl mit Standleitung zu den Ordnungskräften, die dann auch ganz gerne Mal derbe über die Stränge schlagen.
Ohne einen Zettel vorher aufzuhängen
Das ist ja eine tolle Einstellung. Erklär das mal meinem einjährigen Sohn, der wird sich freuen, wenn man ihm abends Oropax in die Ohren stopft. Nach deiner Logik könnte ich der Partygesellschaft auch den Tisch kacken, es gibt schließlich Nasenklammern.
Würde mich beunruhigen das ihr Sohn mehr Einfluss auf Sie hat als umgekehrt.
Denn ihr Einjähriger ist tatsächlich geistig weiter gereift als Sie, denn ihm ist es schlicht und Ergreifen egal. Der macht sich keine Gedanken wem er auf die Torte furzen soll.
:D Dich will ich sehen, mit mehr Einfluss auf deinen 1-jährigen Sohn, wenn der Abends nicht pennen kann :D Und Malte so: Yeah gail, lass mal runter gehen diggi! Weil das immer so mega Spaß macht, wenn du Nachts mal nicht pennen kannst!
Also erstmal danke für diese infantile Antwort und nein, könntest du logischer Weise nicht, da die Torte nach deinem Wutkacki ungenießbar wäre.
Und ehrlich Digga, ich kenne genug einjährige. Die geben auch so einen gepflegten Dunst auf deinen oder irgendeinen Schlafrhythmus.
und es geht doch noch deutscher ;/
WIRKLICH richtig geil deutsch finde ich, dass wir uns alle drüber aufregen, was so alles richtig deutsch ist und wie kacke das ist. Also, dass wir uns ÜBERHAUPT aufregen. Das ist irgendwie voll stehengeblieben.
Ich finde, dass sich das was deutsch ist auch sehr stark gewandelt hat und immer wandelt. Und das viele Sachen die deutsch sind auch positiv besetzt sein können. ZB die Diskussionskultur, die Antifa, die Gastarbeiter die schon lange ihren Einfluss mitgebracht haben und schon lange Deutsche sind und vieles mehr. Wenn man sich nur drauf stürzt was von früher noch alles übrig geblieben ist und wie scheiße das ist, wirds irgendwie langweilig. Im Bewusstsein stehengeblieben wie die CDU
Schön! Die Almans finden immer alles sehr sehr schlimm deutsch, ist mir auch schon aufgefallen. :D
Die Partymeile vs. die Bewohner. War ja schon öfter Thema hier. Komischerweise müssen die Bewohner, bzw. die ‚Arbeiterklasse‘, immer das aushalten, was der Gegenseite gerade unreflektiert in den Kram passt. Harry scheint nicht dort zu wohnen, aber immer voll druff. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich, oder so. Harry wünsche ich, daß sein Gelaber mal völlig frontal auf ihn zurückfällt. Amen.
Du hast natürlich recht. Ich wohne in einem isolierten Bauernhof, weit entfernt von allen anderen Menschen – insbesondere der Arbeiterklasse versteht sich. Die kenne ich vornehmlich aus den Büchern die ich in meinem zur Bibliothek umgebauten Elfenbeiturm lese. Finanziert wird das natürlich alles von Papi und ich hab bisher stolze null Tage mit Lohnarbeit verbracht. Wär ja auch noch schöner.
Sollte jetzt „meibn gelaber völlig frontal auf mich zurück fallen“, wäre ich natürlich der gelackmeierte. Z.B.: Ich setz mich dafür ein, dass Leute miteinander reden und plötzlich kommt jemand und redet mit mir. Uff. Da wüsste ich natürlich nich mit umzugehen, wenn das so auf mich zurück fällt. Oder: Ich finds gut, wenn auch mal außerhalb der Nachtruhe-Zeiten gefeiert wird und dann kommen plötzlich Leute auf meinen Hof und schmeißen mir ne Party. Na Prost Mahlzeit, da seh ich aber alt aus!
Lieber Genosse Harry,
laut dem dekontextualisierten Beschluß des 12. Hofplenums muß ich Dir leider mitteilen, daß Du trotz Deiner trotzkistisch völlig korrekten Ansichten nicht länger Hofbenutzer bist. (Siehe Paragraph 11, Absatz 1, Punkt 2: ‚Genossen und Genossinnen, die laut 11. Hofplenum festgelegte Ruhezeiten zum Wohle aller Werktätigen wissentlich oder unwissentlich sabotieren, werden als Hofbenutzer ausgeschlossen.‘)
Der Beschluß des 12. Hofplenums bezieht sich auf Deinen frühbürgerlich geprägten Satz: ‚Ohne die genaue Wohnsituation zu kennen fände ich es außerdem unangebracht, wenn Nachbarn erwarten, dass man sie um Erlaubnis fragen soll, bevor man seinen eigenen Hof nutzt.‘
Allein der Begriff ‚Nachbar‘ zeugt von Deinem frühbürgerlich geprägten Geschichtsverständnis. Davon abgesehen verweigerst Du Dich dem Sachverhalt, daß Genossinnen und Genossen der Hofkommune 3 immer um Erlaubnis gebeten werden müssen, wenn es sich um eine partikulare Nutzung des Gemeindschaftshofs handelt. Gerade Du, als treuer Genosse solltest doch nicht vergessen haben, wie schlimm es Kampfgefährten*innen ging, als der Kapitalist zu jeder Zeit bohren und hämmern konnte, wie er wollte. Den Ausschlag zu unserer Entscheidung gab letztlich der in Deinem letzten Diskussionsbeitrag benutzte imperialistische Begriff: ‚mein Hof‘. Zitat: ‚Oder: Ich finds gut, wenn auch mal außerhalb der Nachtruhe-Zeiten gefeiert wird und dann kommen plötzlich Leute auf meinen Hof und schmeißen mir ne Party. Na Prost Mahlzeit, da seh ich aber alt aus!‘
Von einem Ausschluß aus der Kommune haben wir wegen Deiner real existierenden Verdienste um die Sache des Proletariats abgesehen.
Mit trotzkistischem Gruß!
Genossin Zett, Vorsitzende
Liebe Genossin Zett, liebes Hofplenum,
Bitte entschuldigt erstmal, dass ich es nicht zum Plenum geschafft habe. Die Aufgaben einer Revolutionärs sind vielseitig und die Revolution wartet nicht darauf, dass man mal einen freien Termin hat – ihr kennt das.
Mein Supporter*Innen-Kollektiv und ich haben uns nun dazu entschlossen euch hier zu antworten, da ihr euch offensichtlich entschlossen habt, den Konflikt auf dieser Eskalationsstufe zu führen. In diesem Sinne beziehen wir uns auf §3 Absatz 2: („Gleichwertigkeit der Eskalationsstufen“) der internationalen Eskalationsordnung für Kommunist*Innen, die durch die Mitgliedschaft des Hofplenums in der Konföderation befreiter Höfe bindend ist. Wir behalten uns weiter vor, bei der Konföderation befreiter Höfe einen Untersuchungsverfahren wegen Verstoß gegen §12 der internationalen Eskalationsordnung für Kommunist*Innen („Konflikte unter Genoss*Innen“) zu beantragen.
Zur Sache haben mein Supporter*Innen-Plenum und ich folgendes zu sagen:
Die zitierten Aussagen sind in einer Situation äußerster Bedrängung gefallen. Die Konterrevolution war im Begriff, mit einem gezielten Stoß in das Herz der Bewegung zur Befreiung der Höfe aus bourgeoiser Herrschaft (BBHBH) eine prinzipielle Geltung des bürgerlichen Rechts in Höfen aller Art zu behaupten und dessen Durchsetzung mittels Gewalt durch die Büttel der Kapitalistenklasse (Polizei) zu fordern. In dieser Situation habe ich mich dazu genötigt gesehen zu den Mitteln praktischer Ideologiekritik zu greifen um die bürgerlichen Horden auf ihrem eigenen Terrain zu schlagen. Es ist in solchen Situationen von immenser Wichtigkeit jeglichen Schaden von den Zielen und Prinzipien der BBHBH abzuwenden. Dies gelang durch die Verlagerung der Auseinandersetzung auf das Terrain der von Widersprüchen durchzogenen bürgerlichen Moral. Konfrontiert mit den Widersprüchen ihrer eigenen Ideologie konnten die Handlanger der Konterrevolution so verwirrt werden, dass eine Verlagerung der Auseinandersetzung auf die Ziele und Prinzipien der BBHBH abgewendet werden konnten.
Liebe Genoss*Innen. Ich hoffe ich konnte euch verdeutlichen, dass die von mir getätigten Aussagen also keineswegs einer bourgeoisen und konterrevolutionären Geisteshaltung entsprungen sind und dass ihr die Notwendigkeit einseht, im Kampf um das Herz unserer Bewegung zu solchen drastischen Mitteln zu greifen.
Ich fragen euch daher nach eurem Einverständnis.
Mit solidarischen Grüßen,
Supporter*Innen-Kreis und Harry
‚Deutscher wird es heute nicht mehr.‘ …
Typisch deutsch? Merkwürdig, ich dachte nämlich immer, typisch deutsch sei auch, sich beispielsweise 1848 von der französischen Revolution anstecken zu lassen. Ebenso dachte ich, daß die November-Revolution 1918 typisch deutsch gewesen sei, weil Lenin, Trotzki & Stalin so enttäuscht von ihr waren. Ganz abgesehen von einer ‚typisch deutschen‘ Rosa Luxemburg, die nämlich deren Vorstellung eines permanenten Terrors wiederum anwiederte. Für typisch deutsch hielt ich auch den Herbst 1989, welcher bis heute fälschlicherweise mit dem von Egon Krenz und Genossen erfundenen Begriff der ‚Wende‘ bezeichnet wird. Davon abgesehen hielt ich auch für typisch deutsch, daß die Stasi-Akten dank der ostdeutschen Bürgerrechtler zumindestens zum unvernichteten Teil bis heute zugänglich sind.
Und nun dies: Ohne die Vorgeschichte zu kennen, wird ein Zettelchen im Hausflur mit der Anmerkung ‚Deutscher wird es heute nicht mehr.‘, bzw. ‚deutschland in einem foto‘ versehen, weil der deutsche Schrebergarten offensichtlich nur bis zur eigenen Befindlichkeit reicht. Erich Mühsam hätte seine ‚typisch deutsche‘ Freude d’ran.
Sind wir inzwischen beim deutschesten Deutsch angekommen? Oder kriegt ihr das noch eskaliert? Morgen gibt’s noch bis 21h Popcornnachschub bei Netto. Toll hier X-D