Ich mag diese Art der Zeitdokumente ja gerne. Auch weil sie sich einer längst vergessenen Lebenswelt widmen, die sich irgendwann einfach selber überlebt hat. Toll wäre auch, wenn man sich die damals jungen Menschen, die Teile derartiger Reportagen waren heute nochmal vor die Kamera holen würde ums sie zu fragen, was aus ihren Träumen von damals geworden ist.
Maria O., 37 Jahre alt, hat 6 Kinder und lebt im Mannheimer Stadtteil Waldhof, bekannt vor allem als Heimat des gleichnamigen Fussballvereins. Der Waldhof ist aber auch sozialer Brennpunkt einer Stadt, die von der Jugendarbeitslosigkeit besonders heftig geplagt wird. Schon in den zwanziger Jahren baute Mannheim hier ein Barackenviertel für die Ärmsten der Armen. Die Baracken sind Einheitswohnblöcken gewichen, die sozialen Probleme aber geblieben.1977 richtete die Stadt den Soulman-Club ein – Cafe, Disco und einziger Treffpunkt für viele Jugendliche der Gegend – auch für die großen Töchter von Maria O., die an diesem Abend zu einem Konzert im Soulman Club Waldhof mit der S.A.S.-Band und ihrem Sänger Sidney Youngblood gehen – einer der ersten Auftritte von Youngblood im Fernsehen, wenige Jahre vor seiner großen Solo-Karriere.
(Direktlink, via irgendwo auf Facebook)
Ich mag solche Dokumente, weil sie mich in eine Zeit führen, die ich nur als Kind und damit in einer schon leicht verschwommenen Erinnerung habe.
Aber fragen “was aus ihren Träumen von damals geworden ist” sollte man vielleicht lieber nicht – man würde wohl nur sich und die anderen enttäuschen. Lass die Träume weiterleben…