1992: Mit 24 Jahren starb Chris McCandless in diesem Bus. Vermutlich an einer Vergiftung, vielleicht an einem falschen Pilz.
McCandless wuchs bei seinen wohlhabenden Eltern im US-Bundesstaat Virginia auf. Sein Vater Walt war Radartechniker und arbeitete für die NASA und für den Luft-/Raumfahrtbereich. Walt verlangte von ihm ein gutes Studium und eine glänzende Karriere. Stattdessen entwickelte sich bei McCandless schon in der Kindheit ein Drang, sich so oft wie möglich in der freien Natur aufzuhalten.
McCandless absolvierte die Schule problemlos. Die Eltern drängten ihn zu einem Studium, das er auch aufnahm, obwohl er sonst häufig gegen den Vater opponierte. Im April 1990 erhielt er von der Emory Universität in Atlanta den BA in Geschichte und Anthropologie.
Obwohl McCandless Reichtum strikt ablehnte, war er sehr arbeitsam und geschäftstüchtig. Er verdiente gut an einem Fotokopierservice und fuhr Touren für einen Pizzaservice. An der Schule, in der Freizeit sowie in Diskussionen vertrat er eine kompromisslos soziale bis sozialistische Sicht. Ungeachtet dessen war er aufgrund seiner radikal libertären Einstellung gleichzeitig Anhänger Ronald Reagans. Er hatte vor, nach der High School Waffen nach Südafrika zu schmuggeln, um die dortige Apartheid zu bekämpfen. In verarmten Stadtteilen verteilte er Essen; in der Schule schrieb er Aufsätze, die die Ungerechtigkeit in der Welt anprangerten.
McCandless entwickelte großes Interesse an den Werken von Leo Tolstoi, Henry David Thoreau und Jack London. Durch Tolstoi fasste er den Entschluss, ein Leben in Keuschheit und ohne die Laster des Wohlstands zu führen. Thoreau predigte die Rückkehr zu einem möglichst natürlichen Leben und sich in die Natur einzufügen (siehe Walden). Seit der Lektüre Jack Londons (z. B. Wolfsblut) faszinierte ihn Alaska.
Sean Penn verfilmte McCandless’ Leben im Jahr 2007 unter dem Titel Into the Wild. Für mich einer der besten Filme aller Zeiten.
http://youtu.be/J1nB3XiiWAM
(Direktlink)
gerade letztens erst den Film gesehen und sag auch – fantastischer Film, tolle – wenn auch tragische – Story – mehr Freiheit mehr Natur für alle oder so…
Ich habe neulich das Buch gelesen: Ein dämlicher Kerl, irrt sich bis er tod ist – kopfschüttel!
liebe Grüsse vom Muger
der Muger,
Man sollte nicht über etwas urteilen, für das man selbst offensichtlich kein Verständnis hat und was man ebenfalls nicht zu durchschauen scheint. Man kann nicht jeden Gedanken nachempfinden, der einmal gedacht wurde. Und das ist auch gut so.
Ein Versager wird postmortem zum Öko-Held stilisiert. Der Kerl war nicht fähig in der Zivilisation zu leben – und zu naiv um in der Wildniss zu überleben. Daran und an seinem verklärten Blick auf die Realität ist er schliesslich verreckt. Und hätte er nicht giftige Pflanzen gegessen, wäre er im kommenden eh verhungert…
liebe Grüsse vom Muger
der Muger,
tot, nicht tod.
stimmt – ich hab es leider nicht mehr ändern können ;-(
der Muger,
ich finds beeindruckend, wie der typ sich seinem elterlichem umfeld gegen alle widerstände entzogen hat, um sein eigenes ding zu machen. dass er dabei vermutlich aufgrund eines fehlers umkam, ist tragisch, aber nicht wie von muger bezeichnet als dummheit zu verstehen. mich inspiriert das. ich bin auch ein verfechter der idee, dass die welt nurnoch zu retten ist, wenn wir der maßlosigkeit ein ende bereiten und uns zu den ursprüngen zurückbesinnen. leider bin ich selbst zu lahm, ums einfach durchzuziehen. meinen respekt für seinen versuch bekommt McCandless aber auf jeden fall.
Zur Überschrift: Warum sollte der Bus dor nicht mehr stehen?
Der Bus stand dort schon jahre-, wenn nicht jahrzehntelang, als McCandless zu Fuß ankam. Es war nicht sein Bus, sondern erhält sich dort einfach eingenistet.
Und der Bus wird dort auch noch stehen, wenn sich niemand mehr an McCandless erinnert…
Wildnis, nicht Wildniss.
Grandioser Film, danke für den Tip!
Lolfred,
Vielen Dank! Wo wären wir ohne Leute wie dich?
der Muger,
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser „Versager“ mehr Charakter hatte und mit seinen 24 wesentlich weiter entwickelt war, als der Verfasser so eines sinnentleerten Kommentars.
Ich habe ja nur das Buch vom Krakauer gelesen und nicht den Film gesehen.
Man sollte Leichtsinn und Naivität nicht mit Mut verwechseln. ;-) Der Typ hat viele vermeidbare Fehler gemacht. Fehler, die klügeren Leute nicht machen; und die haben ihn im Voraus auch gewarnt, aber r als Soziopath wollte ja nicht hören.
+Er hat nicht gewusst, dass es in den nördlichen Wäldern kaum essbare Pflanzen gibt und auch nur sehr wenig Tiere oder andere Nahrungsmittel.
+Er hat nicht beachtet, dass er Wintervorräte anhäufen muss. Als er es dann merkte, war sein Rückweg über den Fluss wegen der Schneeschmelze unpassierbar.
+Er hat auf gängigen Landkarten verzichtet. Deshalb wusste er nicht, dass es unweit eine „Brücke“ und einen Rückweg gibt.
Schlussendlich starb er wohl an Entkräftung und einer Lebensmittelvergiftung. Mit etwas mehr Wissen wäre das alles nie passiert und er (und seine Angehörigen) würden heute noch glücklich leben.
liebe Grüsse vom Muger
der Muger,
Ich teile deine Meinung zwar nicht, aber so ausgedrückt verstehe ich sie zumindest.
der Muger,
Krakauer hat nach der Veröffentlichung seines Buchs noch weiter zu der Vergiftung recherchiert. Wenn ich mich richtig erinnere, war die Sachlage zur Vergiftung nachher gar nicht mehr so klar, wie im Buch beschrieben.
An den anderen Faktoren ändert das natürlich nichts.
schön, hier immer die Kommentare zu lesen … mal wieder sehr amüsant. Und huldigsten Dank an alle Rechtschreib-Sheriffs :)
Ich fand den Film auch toll und ich Murgers Erläuterung zuletzt gefällt mir. Ich war überrascht, dass nach den ersten groben Verteilern doch etwas durchgedachtes bei rauskam.
der Muger,
schnell noch ein paar fakten zusammenrecherchiert, um seine haltung nicht vollends absaufen zu lassen…
nunja, ich will die nachlässigkeiten von mccandless nicht völlig ausblenden. anhand deines vokabulars (soziopath etc) ist jedoch erkennbar, dass du tiefere beweggründe eines aussteigers wie ihn, weder erkennen kannst noch verstanden hast. auch nicht im nachhinein. bedauernswert.
Die Tatsache, dass er im Wald verhungert ist, macht ihn noch lange nicht zu Helden. Das siehst du auch daran, dass seither jede Menge Leute dahin gewandert sind ohne gleich zu verhungern! Und der Bus ist wohl auch nicht vom Flugzeug abgeworfen worden… ;-)
liebe Grüsse vom Muger
der Muger,
Alter!
Du Flachzange würdest nicht mal nen halben Tag ohne Futter auskommen. In deinem Kommentar spiegelt sich grenzenlose geistige Armut deinerseits wider. in deiner Wortwahl zu dem, dass du keinen Respekt vor gar nichts hast. Eine Abwertung seines Lebenswerks in deiner Ausdrucksweise gleicht einem Schiss auf sein Grab. Also, wenn dich das Zeug nicht interessiert, dann halt doch einfach deine saudumme, unkultivierte Fresse. Falls du dich durch meine Ausdrucksweise gestört fühlen solltest, ich darf das, denn ich rede über dich. Erstens habe ich Recht und zweitens lebst du wohl oder übel noch, woran man mal wieder sieht, dass Unkraut so schnell nicht vergeht. Schade eigentlich, vielleicht würde ein Held der Philosophie und Ihrer praktischen Umsetzung noch leben und über dich hässlichen Wixer würde sich nie jemand so ärgern, wie ich gerade. Schäm dich und kauf dir mal ein Buch oder sowas. Sag mindestens deiner Mutter, sie hätte dir besseres Benehmen beibringen sollen, du Opfer.
Leute!
Bleibt doch bitte entspannt. Die Aussagen des Mugers gefallen mir auch nicht. Ich stimme mit seiner Meinung nicht überein und glaube dass einige seiner Äußerungen von Unreife und Ignoranz zeugen. Trotzdem muss hier niemand ausfallend oder gar beleidigend werden. Wenn wir schon von kultiviertem Miteinander reden, sollte jeder in der Lage sein, dieses auch zu praktizieren.
Jeder hat ein Recht auf freie Meinungsäußerung, solange damit Anderen kein Schaden zugefügt wird.
Also zeigt bitte ein bisschen Respekt; trotz oder gerade wegen der Anonymität des Internets.
[…] (via KFMW) […]