Als ich im Sommer mit 8 Kids – alle männlichem Geschlechts – und 3 Kanus durch die brandenburgische Pampa gefahren bin, kam immer Abends am Lagerfeuer die Frage auf, wann “man als Junge eigentlich zum Mann wird”, bzw. “wann aus dem Jugendlichen eigentlich ein Erwachsener wird”. Ich fand das insofern interessant, da mir das bis heute selber nicht so ganz klar ist und ich immer gesagt habe, “das letzte was ich werden will, ist erwachsen”. Es kamen allerhand Thesen dabei herraus, wie “na wenn man das erste mal gefickt hat”, “wenn man ein Kind hat” oder “wenn man einen Baum gepflanzt, ein Haus gebaut und ein Kind gezeugt hat”. Wie man deutlich erkennen kann, ist es also nicht so einfach das Erwachsen-Werden zu definieren. Für die Kids schonmal gar nicht. Lustig war auch; das werder mein Kollege, – der auch die 30 schon überschritten hat – noch ich als erwachsen bei den Kids wahrgenommen worden sind. “Ihr seid doch nicht erwachsen. Erwachsene machen doch nicht solche Survival-Trips und schlafen schon gar nicht unter freiem Himmel, so ohne Zelt und alles”.
Ja, danke, aber wohl daneben…
Im letzten Jahr gab es eine englische Studie, die besagte, dass man genau dann erwachsen wird, wenn man “freiwillig früher ins Bett geht”. Das fand ich im Kontext der Studie gut, auch deshalb, “früher” ja auch relativ ist und bei mir auch durchaus 2-3 Uhr bedeuten kann. Also nochmal Glück gehabt, doch noch nicht erwachsen. Mittlerweile denke ich, dass ein Teil des Erwachsen-Werdens der ist, eine tiefe Erkenntniss darüber zu erreichen, wie endlich man ist und sich damit abzufinden. Ganz egal, wie unerwachsen man seine Wochenenden auch heute noch verbringt. Im Vergleich zu den Kids nämlich sind deren Wochenenden weit mehr erwachsen, als die meinigen…
Den Spruch: “Du wirst auch nie erwachsen, was?” muss ich mir auch desöfteren anhören und er ist wohl bei demjenigen, der ihn sagt, eher negativ belegt. Ich fasse das dann immer als Kompliment auf… ;-)