Zum Inhalt springen

Kategorie: Kopfkinomusik

Wenn man diesen Artikel wirklich in der Printversion lesen müsste, würden einem die Klischees sicher auf die Hosenbeine tropfen. Auch der Monitor wirkt beim Lesen etwas ölig. Das hätte man um Längen besser schreiben können, ist es doch ein durchaus interessantes Thema, wenn auch schon lange kein neues mehr. Guten Morgen, der Tagesspiegel. Ich meine, Berlin ist ja nicht erst seit dem Berghain Berlin, nicht wahr?

„Zwei Stunden später sitzt sie im Taxi. Die Pupillen sind etwas geweitet, und der Mascara ist im Gesicht verschmiert. Man könnte meinen, es reicht ihr für diese Nacht. Doch das Taxi hält vor dem Haus des Reisens am Alexanderplatz.“

Ein Kommentar

Heute beginnt im RAW-Tempel das Netaudio-Festival Berlin. Neben jeder Menge Diskussionen und Vorträgen, gibt es natürlich auch Party. Mit dabei 55 Musiker von 26 Netlabels auf 4 Floors. Eigentlich eine ganz tolle Sache, aber irgendwas war komisch im Vorfeld, wenn ich mich recht erinnere. Ein Grund dafür, dass wir nicht dabei sind.
Timo Kordal, als Head dieser Veranstaltung und außerdem Macher von Pulsar Records schenkt dem Tagesspiegel ein Gespräch und erklärt, was Techno nun doch mit Politik zu tun hat, warum die GEMA sinnlos ist und was an Berlin so anders ist. Nur über manche Dinge spricht er nicht, aber lassen wir das.

4 Kommentare

Scheiße, ich habe ein neues Lieblingslied. Ein ganz doll Schlimmes, wenn man so will. So ein 3/4 Takt kann merkwürdige Dinge verursachen, also emotional betrachtet jetzt mal. Ganz dolles Ding. Es ist das Morbide, was irgendwie auch ein wenig nach Friedhof klingt, genau das, was ich auch an Stina Nordenstamm oder mitunter auch an Tori Amos mag. Nur das hier ist besser, es ist konsequenter. So eine Nummer, die man auf dem Player immer im Loop spielt. Immer und immer wieder, besonders dann, wenn das Wetter nass ist, es dunkel ist und man ewig mit dem Bus übers Land fährt. Zugegebenermaßen habe ich mehr von dem neuen Album noch nicht gehört. Wie auch? Das loopt ja immer. Großartig, nur viel zu kurz.

Einen Kommentar hinterlassen

So ziemlich genau vor einem Jahr kam auf Stadtgruen, die für mich bis dahin schönste VÖ überhaupt auf diesem Netlabel: „Dubsuite – Eigenleben„. Martin Müller und Holger Flinsch, zusammen als „Dubsuite“, haben ein Jahr lang Sounds gesammelt, diese ewig hin und her geschickt, um sich dann nach diesem Jahr zu treffen und ein Album aufzunehmen. So die Idee. Bei der Umsetzung der selbigen allerdings, entwickelte die ganze Kiste ein Eigenleben und sie machten aus all dem gesammelten Material eine Platte, die nur einen Track an Board hatte. Dieser allerdings hatte dann eine Gesamtlänge von 58:54 min. Das Ergebnis war schlichtweg sensationell. Ein Epos, der an die klassichen Ambient-Releases auf FAX anknüpfte. Nicht unbedingt vom Soundkleid, aber eben vom Konzept, den Hörer auf eine lange Reise zu schicken, ohne ihn durch die Pausen zwischen den Tracks zu unterbrechen. Ich vermute mal, dass diese VÖ arscherfolgreich war, so klasse wie sie war.

Nun ganz genau ein Jahr, nach dem „Eigenleben“ ins Netz kam, holen die bei Stadtgruen zum nächsten Schlag aus. Dubsuite in der Interpretation diverser Musiker. „Dubsuite Rearranged“ heißt das Ganze, ist seit gestern zu haben (Warum sagt eigentlich keiner Bescheid?) und hat auch eine nette Hintergrundgeschichte. Die beiden haben sich Künstler ihrer Wahl rausgesucht, bei denen nach einem Remix angefragt und eine Bedingung dafür gestellt. Man dürfe sich für den Remix einzig und allein der Soundbank bedienen, die sie für Eigenleben zusammengesammelt hatten. Es durfte nichts dazu gefügt werden und man durfte keinerlei eigenes Material benutzen. So gab es dann für die Remixer ein 100MB großes Zip und man konnte anfangen. Glücklicherweise wurden auch wir gefragt und haben natürlich zugesagt. Bei so einer großen Sache wollte man nicht fehlen. Mit dabei außerdem: Marko Fürstenberg, Lomov, Toby Dreher und noch eine Handvoll andere Musiker. Was dabei raus kam, weiß ich noch nicht, hab es auch noch nicht gehört, bis auf zwei-drei Tracks und unseren Remix natürlich, den ich immer noch, für ganz großartig halte, obwohl der nun auch schon paar Tage auf dem Buckel hat. Heißen tut das Dingen „Autoexistenz-Edit“, womit sich auch das endlich mal aufklären sollte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Dubsuite – Eigenleben (Das Kraftfuttermischwerk Autoexistenz-Edit) gibt es jetzt bei Stadtgruen. Also hin da!
Tracklist, Info und Download: Hier lang.

Einen Kommentar hinterlassen

Kurze Durchsage: Moarice hat endlich mal wieder einen neuen Mix ins Netz gestellt. Ich habe es ja nicht mehr ganz so mit dem Psy-Gedöns, aber der Tüp haut echt die Vögel aus den Bäumen oder so. Ich dachte, so einen Sound gäbe es gar nicht mehr. Ach, was bin ich froh, mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen.
Fucking yeah!

2 Kommentare

Ich mochte Metallica nie leiden. Kein Stück. Die waren mir immer ein Graus, ein großer sogar. Ich war mit dieser Meinung ziemlich einsam als ich 20 war. Wahrscheinlich habe ich sie auch genau deshalb so vehemmt vertreten. Ja, ich habe mich regelrecht gestritten um die Band, und ob sie nun gut oder eben shice war, wie ich immer behauptet hatte. Es hat mich auch gar keiner vom Gegenteil überzeugen können. Metallica war Musik für alte Männer.

Irgendwann dann kam der T. und meinte, er finde die „abnormal geil“ und würde darüber auch gar nicht diskutieren wollen. Er sagte immer „Ich bringe mal ein Video mit. Metallica live“ in Brasilien irgendwo (ich hab vergessen, wo genau. Der T. wusste das natürlich) und danach reden wir nochmal drüber. das war alles, was er immer meinte, wenn es mal auf eine Diskussion zulief.

An irgendeinem Abend kam er dann und brachte dieses Video mit. Die Frauen lagen schon im Bett und so setzten wir und vor die Glotze und ich sah und hörte mir drei Stunden! lang Metallica live in Brasilien irgendwo an. Danach wollte ich nichts mehr sagen müssen. Alles war geklärt. Ich hatte gelernt, dass man nicht über die Musik von Musikern urteilen sollte, nur weil man den Sound nicht mochte. Was ich nämlich da zu sehen bekam, verwischte alles, was ich bis dahin als gute Liveband betrachten wollte. Das war „abnormal geil“. Was für eine Liveshow. Welch musikalische Perfektion.

Als heute ein junger Mann neben mir saß und die ersten Takte von „Nothing else matters“ auf seiner neuen E-Klampfe und einem viel zu kleinem Verstärker anspielte, (er machte das verdammt gut) musste ich an diesen Abend denken. Der Song ist so groß und dennoch wäre er ohne dieses Video, an jenem Abend, wahrscheinlich komplett an mir vorbeigegangen.

Metallica – Nothing else matters

(Direktbekehrung)

6 Kommentare

Fk 10 – Eine Quintessenz

Ich habe eine neue Lieblingsplatte. Neu ist in dem Fall allerdings nicht ganz treffend, denn erstens sind nur wenige der 16 Songs wirklich neu und zweitens gibt es die Platte nun schon seit ein paar Wochen. Aber das nur nebenbei. Dennoch ist das was mit diesen Songs kommt mehr als nur Nostalgie. Es ist in erster Linie mal verdammt gute Musik. Die beste der Kombo, wenn man so will. Da wurde alles auf eine Platte gepackt, was sie eben so einzigartig, und ja, auch erfolgreich macht. Zu jedem Lied eine Erinnerung. Meistens gute, manchmal traurige aber auch glückliche und vor allem immer intensive.
Der Freundeskreis kommt nach Jahren der Nichtpräsenz zurück und bringt nicht eine „Best off“ mit, wie ja viele meinen. Nein, sie packen die Quintessenz ihres Schaffens auf einen Silberling und hinterlassen ein Meisterwerk. Es ist nicht so, dass man das meiste davon nicht kennen würde, aber die Zusammenstellung ist so dermassen rund und in sich schlüssig, dass es ein Album damals nicht vermocht hätte, auch nur annähernd so gut zu sein. Natürlich ist alles drauf, was auch für den kommerziellen Erfolg sorgen konnte. Ganz zu recht, wie ich finde. Aber es sind auch die kleinen und damals mitunter versteckten Leckerein, die die Nummer so bambastisch machen, wie „Exklusivinterview“, dass Max mit Afrob so herrlich ins Mikro rotzt, oder „Halt dich an deiner Liebe fest“, was es zwar als Single gab, aber eben auch nur als hidden Track auf „Esperanto“, glaube ich. Auch ansonsten hätte man die Wahl der alten Songs nicht besser treffen können.
Die neuen Songs stellen sich ausnahmslos in die Reihe der Songs, die Freundeskreis zu dem gemacht haben, was sie heute sind. Sie kommen nach Jahren der gemeinsamen Nichttätigkeit zurück, bauen Songs, die klar machen, was Sache ist und können sich dann auch gerne wieder für ein paar Jahre zurücklehnen, was zu bedauern wäre, aber eben reichen würde. „FK 10“ ist quasi der erhobene Mittelfinger an die ganzen Mittelstandsghettokids, die heute die Radiostationen für sich reservieren. Wenn die ersten Takte von „You Can´t Run Away“ auf der Rhodes so vor sich hin trudeln, wartet man förmlich drauf, dass Udo Linderberg zu singen beginnt und was soll ich sagen; er tut es. Die Texte sind frei von Kitsch, von Erhobenheit und Pathos. Wozu auch? Ehrlichkeit und klarer Ausdruck haben sie immer ausgemacht, warum sollte sich das auch heute ändern.

Irgendwer sagte mal zu mir, „Es ist viel schwieriger, melancholische Musik zu machen, als lustige.“ Ich weiß was er meinte, aber kaum eine andere Kombo kann das so konsequent umsetzten, ohne ins Geheule zu verfallen, wie Freundeskreis. Ich weiß auch nicht mal, warum mich das so dermassen kickt. Ich vermute wirklich, dass es an der ecxellenten Zusammenstellung liegt, bei der einfach alles stimmt. Sogar die Reihenfolge hätte man besser nicht gestallten können. Wenn ich das so höre, weiß ich, warum ich mal dachte, Hip Hop könnte auch was für mich sein.
Album des Jahres! Definitiv, denn besser kann es nicht mehr werden.
Ich habe eine neue Lieblingsplatte. Ich werde sie tagelang hören, ohne zu skippen und ich werde mich an viele viele unheimlich intensive Momente meines Lebens erinnern können. Ich werde das gerne tun.

Ein Kommentar

www.kraftfuttermischwerk.de/blog/808.jpg


Wie schön sie ist, die Dicke. Und wie sie rauscht und wie sie klingt und wie sie wärmt und überhaupt…
Das ist Sex pur, mit 16-Step Sequencer wohlgemerkt.

Einen Kommentar hinterlassen