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Kategorie: Die Wende

Verreisen in der DDR

Im Osten zu verreisen war nicht annähernd mit dem zu vergleichen, was man sich heute unter „eine Reise machen“ vorstellt. Vergesst die Netzportale, die All-Inclusive-wo-immer-du-für-ganz-billig-hinwillst, die Sterne, den ganzen immer und sofort verfügbaren Irrsinn. In der DDR gab es Jugendtourist. Und die Reisen über den FDGB. Ich habe es damals immerhin bis in die CSSR geschafft. Andere, wie der doofe Obermieter, der, der Telefon hatte und auch das Hausbuch führte, kam bis in die Mongolei. Wiederum andere fuhren nach Sibirien. So wie Siegfried Wittenburg, der seine Geschichte dessen für einestages aufgeschrieben und die Fotos davon gescannt hat.

Urlaub hatte er sich anders vorgestellt, doch als Siegfried Wittenburg in der Schlange vor dem DDR-Reisebüro endlich an die Reihe kam, war die kleine Auswahl auf ein einziges Angebot zusammengeschrumpft: Sibirien. Den skurrilen Besuch im Mutterland des Kommunismus dokumentierte er mit der Kamera.

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DEFA-Doku über die Jugend- und Protestkultur in der DDR von 1989: Unsere Kinder

Im Jahre 1986 machte sich der damalige DEFA-Dokumentarfilmer Roland Steiner auf den wahrhaftig steinigen Weg, mit der Doku „Unsere Kinder“ Jugendliche in der DDR zu portraitieren, die sich jenen Jugendbewegungen zugehörig fühlten, die es offiziell nicht geben durfte: Neonazis, Skinheads, Anti-Skins, Punks und Grufties. Er trifft sich mit ihnen, fragt, lässt sie reden, hört zu, ohne zu verurteilen, zeigt ein Abbild. Er befragt Stefan Heym und lässt Christa Wolf mit jugendlichen Neonazis sprechen.

Er arbeitet drei Jahre an dem Film, zur Veröffentlichung kam ihm dann wohl der Fall der Mauer zu gute, denn ich kann mir keinesfalls vorstellen, dass diese Doku so in der DDR zu sehen gewesen wäre.

Hochgeladen hat dieses fulminante Zeitdokument Youtube-User watisnhierlos2, der ganz viel großartiges DDR-Material auf die Tube pumpt, aber immer das Einbetten verbietet, was mich gerade sehr ärgert. Ich habe aus den sechs Teilen dieser Doku trotzdem eine Playlist gemacht, die man sich hier ansehen kann. Unsere Kinder: Jugend- und Protestkultur in der DDR.

Wer auch nur annähernd was für das Thema übrig hat: unbedingt ansehen. Dafür liebe ich das Internet.

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DDR-Klassiker „Spur der Steine“ komplett online

Ein wenig ist die Abschaffung des Uploadlimits bei Youtube ja ein Segen, auch wenn ich wie in diesem konkreten Fall davon ausgehe, dass der digitale Radierer da früher oder später zum Einsatz kommen wird. Weil: viele der Rechte an Filmmaterialien der DDR wurden nach dem Mauerfall auch von Investoren gekauft, die ein Großteil dieser Filme lieber vergammeln lassen würden, bevor sie die kostenfrei für jedermann zugänglich machen würden.

Hier der in der DDR zensierte Spielfilm „Spur der Steine„, der über 30 Jahre lang nicht in der DDR gezeigt werden durfte. Kein Wunder, für ostdeutsche Verhältnisse war einiges darin Punkrock und wahrscheinlich einer von vielen frühen Gründen, warum Manfred Krug in den 70ern ein Teilberufsverbot auferlegt bekam und später dann das Land verlies.

Spur der Steine ist ein vom DEFA-Studio für Spielfilme, Künstlerische Arbeitsgruppe (KAG) „Heinrich Greif“, produzierter Gegenwartsfilm aus dem Jahr 1966. Regisseur war Frank Beyer, der mit Karl Georg Egel auch das Drehbuch verfasste. Es basiert auf dem gleichnamigen Roman von Erik Neutsch. Der Film wurde im Bezirk Potsdam uraufgeführt, lief anschließend drei Tage in einigen Kinos, bevor er wegen „antisozialistischer Tendenzen“ aus dem Programm genommen wurde. Erst im Oktober 1989 durfte der Film wieder in der DDR aufgeführt werden, wenig später auch bei der Berlinale 1990 in der Bundesrepublik Deutschland.


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Doku: Die Bilder der Stasi

Eine Dokumentation aus dem Inneren der Staatssicherheit. „Der Film stellt die für Observation, Herkunft, Funktionsweise und Tarnungen gebräuchlichste Foto- und Filmtechnik des MfS vor. […] ‚Bilder der Stasi‘ ist ein Beitrag zur Geschichte der visuellen Überwachung.“
(MyGully)


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Eine U-Bahnfahrt durch Ostberlin 1989

Diese privaten Aufnahmen sind gut ein halbes Jahr vor dem Fall der Mauer entstanden und zeigen einen kleinen Ausschnitt Ostberlins zu jener Zeit. „The first trip is from Schonhauser Allee to Dimitroff Strasse on line 2 which was run in two separate parts in East & West Berlin. The next is on line 5 from Tierpark to Biesdorf Sud, the terminus at that time, the line was under construction beyond there.“


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Ultras in der DDR

Ein Video, dass Unioner auf der Reise zum Auswärtsspiel zeigt, aufgenommen irgendwann in den 80ern, überschrieben mit „Hooligans in der DDR“. Eine Headline, die dem Gezeigten nur mäßig gerecht wird. Ich erinnere mich allerdings noch gut an ein Spiel der Oberliga, bei dem mein alter Herr und ich im Block von Hansa Rostock standen, der dann von den Unionern schlicht überrannt wurde. Es gab Keile ohne Ende und der alte Herr schlug sich wacker und einige Nasen blutig. Danach gingen wir nie wieder ins Stadion.


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Doku: Geh voran, Pionier! – Die DDR und ihre Kinder

Damals, als alle noch Freunde waren™.

Die Pionierorganisation hat viele Menschen in der DDR geprägt. Einerseits sollten die „Jungen Pioniere“ mit Fahnenappellen, Massenaufmärschen die Kinder fest an den sozialistischen Staat, dessen Ideologie und die SED binden. Andererseits boten die Pioniere vielfältige und oft kostenlose Freizeitangebote: mit Modellbauclubs, Pionierfilmstudios, Tanzzirkeln, eigenem Segelschiff, Pioniereisenbahnen, Kosmonautentrainingszentren und 133 Pionierhäusern. Im Film „Geh voran, Pionier!: Die DDR und ihre Kinder“ berichten ehemalige Pioniere und Nicht-Pioniere über ihre Erinnerungen zwischen begeistertem Mitmachen, angepasst sein und ausgeschlossen sein. Sie lassen noch einmal die Jahre von der Gründung am 13. Dezember 1948 bis zur Auflösung im August 1990 Revue passieren. Und zeichnen so ein vielschichtiges Bild von den „jüngsten Helfern der Partei“.


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