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Kategorie: Die Wende

DDR Geldautomat

Ich hörte zwar bisweilen davon, dass es solche Dinger in der DDR gegeben haben sollte, dort wo ich aufwuchs allerdings habe ich so einen Automaten nie gesehen. Wenn die Mutter Geld holen ging dann ausschließlich am Schalter der Sparrkasse. Mit Auszahlungsschein. So, wie sich das eben ziemte.

Ende der 80er aber wurden einige dieser Teil in Betrieb genommen und nur alleine am Ablauf der Software kann man sehen, dass die Uhren im Osten immer etwas langsamer tickten.

Werbung für Geldautomaten in der DDR. Es handelt sich hier um ein Basic-Programm, welches auf einem KC85/4 abläuft. Diese Automaten wurden Ende der 1980er Jahren, so ab etwa 1988 in einigen Städten aufgestellt.


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Flickr-Set zu Untergrund-Konzerten in der späten DDR

Ich klicke mich hier jetzt schon eine ganze Weile durch dieses wirklich großartige Flickr-Set von Stefan Mai, der in den späten 80er Jahren die nicht immer offiziellen Auftritte von Bands in Ost-Berlin besuchte und dabei jede Menge Fotos machte. Es spielten dort die „anderen Bands“. Die, die niemand im Radio hören sollte, nicht hören konnte und die ihre musikalische Linie nicht staatskonform zeichnen wollten. Immer wieder mit dabei, na klar, Feeling B (später Rammstein) und die Skeptiker.

„Diese Bilder entstanden von 1987 bis 1990 in und um Ost-Berlin auf Konzerten in Jugebdclubs und auf Freichtbühnen.“

Es gibt ja immer noch welche, die gerne behaupten, dass man in der DDR gänzlich auf staatlich unabhängige Musik verzichten musste. Spätestens das hier ist der Gegenbeweis und das war vermutlich mehr Punkrock, als es ihn im Westen je gegeben hat.

(via Jens)

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Doku: Die DDR und die Rolling Stones – Heiße Rhythmen, Kalter Krieg

Berlin, 7. Oktober 1969. Die DDR feiert ihren 20. Geburtstag. Doch viele Jugendliche beschäftigt ein ganz anderes Ereignis. Die Rolling Stones sollen an diesem Tag auf dem Dach des Westberliner Verlagshauses Springer ein Konzert geben, so verkündete der RIAS. Natürlich wissen auch Polizei und Staatssicherheit bald von dem Gerücht. Sie wollen um jeden Preis verhindern, dass der Glanz der Jubiläumsfeier durch langhaarige Beat-Fans in der Nähe der Staatsgrenze getrübt wird. Am Morgen des 7. Oktober sind in Berlin Hunderttausende zum Festumzug auf den Straßen.

Und Hunderte Rolling Stones-Fans sind auf dem Weg in Richtung Spittelmarkt, von wo aus man das Springer-Haus im Westen gut sehen kann. Die Atmosphäre ist voller Spannung: Wann kommen die Stones? Wird man überhaupt etwas sehen und hören können? Die Volkspolizei ist nervös, versucht die Beatfans abzudrängen und beginnt mit Verhaftungen. 120 Festnahmen sind bis zum Abend verzeichnet. Einige der Jugendlichen werden kurze Zeit später wieder frei gelassen, andere bleiben monatelang in Haft. Und die Rolling Stones selbst?

Sie haben von all dem nie etwas erfahren. Ein Rias-Moderator hatte in seiner Sendung am 20. September 1969 erwähnt, dass er die Vorstellung ungemein komisch fände, die Rolling Stones würden auf dem Dach des Springer-Hochhauses spielen, und das ausgerechnet am 7. Oktober, dem 20. Jahrestag der DDR. Er hatte nicht damit gerechnet, dass irgendjemand diesen Scherz ernst nehmen würde. Doch das Gerücht – einmal in der Welt – ließ sich nicht mehr ausräumen.


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Die Ernst-Thälmann-Insel vor Kuba

Ich gehe davon aus, dass ich so ziemlich viel über die Geschichte der DDR weiß. Auch weil es Teil meiner Geschichte ist. Von der Ernst-Thälmann-Insel vor Kuba allerdings lese ich soeben das erste Mal. Man lernt eben nie aus.

Einestages hat keine Bilder, aber eine um so mehr erklärende Story über die Insel, die Fidel Castro am 19. Juni 1972 der DDR widmete.

Brüder, zur Sonne: Vor 40 Jahren widmete Fidel Castro der DDR eine Insel vor Kuba. Honeckers tropischer Außenposten wurde zum Mythos, Schlagerstars besangen seine Schönheit, dann geriet er in Vergessenheit. Bis das Kleinod 2001 wiederentdeckt wurde – als 17. deutsches Bundesland.

Zitat trotz Leistungsschutzrecht. Leben am Limit.

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MS Stubnitz – vom Fischkutter zum Club

Resident Advisor hat ein sehr schönes Feature zur MS Stubnitz, die 1964 in Stralsund als Fischkutter vom Stapel lief und mit ihren 49 Schwestern bis zum Mauerfall integraler Bestandteil des DDR-Fischindustrie war. Danach wurde sie von einigen Entusiasten umgebaut und ist heute ein kulturelles Zentrum, welches gerne immer mal woanders fest macht und in dem natürlich auch regelmäßig getanzt werden darf. Ich war da vor vielen Jahren 1-2 Mal, kann mich aber nicht mehr ganz genau daran erinnern, habe die Location allerdings irgendwie in sympathischer Erinnerung.

Neben jeder Menge (auch historischer Fotos) Fotos gibt es auf RA einen sehr interessanten Text zur Geschichte der der MS Stubnitz.

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Staatsbürgerkunde – Podcasts vom Leben in der DDR

Ich selber habe es ja nicht so mit Podcasts, selten fällt es mir schwer lange zuhören zu können, manchmal interessieren mich die meisten Themen einfach nicht so wirklich. Es gibt da sicher auch Ausnahmen, aber die sind eher spärlich gesät.

Vor ein paar Tagen stolperte ich über „Staatsbürgerkunde„, die Podcast-Reihe von Martin Fischer, und die bisher erschienenen Teile habe ich so gut wie durch. Was ich ich sehr sympathisch finde, ist der Umstand, dass er dort nicht sitzt und hochkomplexe politische und/oder soziologische Themen von irgendwelchen Akademikern besprechen lässt, sondern die Gespräche sich primär aus dem alltäglichen Erlebten der Gesprächspartner ergeben. Nicht immer unkritisch und immer mit der Frage, ob man nicht dazu neigt, Dinge zu verklären.

Und so redet man sich dort durch das Leben in der DDR, was weißlich für Außenstehende nicht immer das erstrebenswerteste war, aber man lebte eben auch dort mit Glück, Liebe, Freude, Sehnsüchten, Leid und der Hoffnung darauf, dass sich irgendwann mal irgendwas ändern würde. Bis dahin aber, richtete man sich eben mit dem ein, was einem zur Verfügung stand. So gut es eben ging.

Hier mal zwei Folgen, den Rest dann bei Martin.

[audio:http://www.staatsbuergerkunde-podcast.de/wp-content/podcasts/SBK004_Kleidung_und_Mode.mp3]
(SBK004 Kleidung und Mode, Direktdownload)

[audio:http://www.staatsbuergerkunde-podcast.de/wp-content/podcasts/SBK001_Stabue.mp3]

(SBK001 Stabü, Direktdownload)

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Robotron – Computer made in GDR

Kurze Reportage über die Geschichte der Computer in der DDR, lief kürzlich auf mdr. „Der Beginn der digitalen Revolution ist in der DDR mit dem Namen ROBOTRON fest verbunden. Der Chemnitzer Rolf Kutschbach gilt als der Vater der Rechentechnik in der DDR. In „GMD – Das Magazin“ erzählt er von der abenteuerlichen Entwicklung des „R300″ und verrät, warum der Rechner trotz internationaler Anfragen nicht in den Export kam.“

Ich hatte bis zur Wende so gut wie keinerlei Berührungen mit Computern, nur im Büro meines Vaters, einem Stabsfeldwebel der Grenztruppen, stand damals ein KC 87. Er wusste damit nichts anzufangen und benutzte lieber seine olle Schreibmaschine. Seine Soldaten allerdings wussten mit dem Ding umzugehen und zeigten mir, was man damit alles so anstellen konnte. So gab es Spiel, dass das Ziel hatte, die Welt zu beherrschen und einem diesbezügliche Fragen als Text ausgab. Die musste dann mit Texteingabe beantworten – ich war ziemlich übel darin, erinnere mich aber dass dieses Spiel nicht ganz frei von Nazi-Symbolik war, was ich bis heute in meinem Kopf behalten habe.

Alle Infos zu dem kurzen Ausschnitt der Computer-Historie in der DDR finden sich auf mdr.


(Direktlink, via Swen)

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