Seit letzter Woche halten Berliner Rentner ihren Seniorenfreizeittreff „Stille Straße“ in Berlin Pankow besetzt. Weil dieser geschlossen und dann verkauft werden soll. Der Bezirk hätte kein Geld um den Laden zu halten, heißt es. Das ist den Rentnern egal und sie kämpfen um zu bleiben. Großartig!
Natürlich haben einige Angst gehabt, sagt Syrbe. „Aber die Besetzung war goldrichtig. Mehr Unterstützung hatten wir noch nie.“ Man merkt, wie ihr der Trubel zusetzt. Syrbe wirkt gehetzt – aber nicht unglücklich. Auch die anderen strahlen, wenn sie Besuchern von ihrem Coup berichten. Sie genießen ihre neue Rolle: Besetzer statt Canasta-Truppe. Ein Abenteuer.
Sie haben den Bezirk unter Druck gesetzt, nur indem sie blieben. Jetzt besuchen Bundestagsabgeordnete die Senioren, Politinitiativen bejubeln ihre Chuzpe. Junge Mietenaktivisten brachten Matratzen und Decken vorbei. Eine autonome Wagenburg übermittelte Solidaritätsgrüße. Im Haus füllt sich ein gelbes Unterstützerbuch. „Bleibt stark!“ „Kämpft weiter!“ Selbst zwei Touristen aus Rotterdam haben sich hierher durchgeschlagen und eingetragen.
Zitat trotz Leistungsschutzrecht. Leben am Limit.
Die spielen doch nur auf Zeit!