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Bank bietet Bochumer Hausbesetzern komplette Finanzierung an

(Foto: IndymediaCC BY-NC-SA 2.0 DE)

Vor ein paar Wochen haben in Bochum einige Leute ein leerstehendes Wohnhaus besetzt. Die erste Hausbesetzung in Bochum seit über 20 Jahren. Das Ziel ist klar: bezahlbare Wohnräume erhalten und im besten Fall instandsetzen. Der letzte Mieter sei im vergangenen Jahr ausgezogen und das Haus ist schon heruntergekommen. Das Ladenlokal im Parterre stände seit 16 Jahren leer. Die Besitzerin des Hauses hat Anzeige gestellt.

Seitdem weiß man im Haus selber nicht so genau, wie es wohl weitergehen wird. Neben den Wohnungen hätte man gerne einen selbstverwalteten Nachbarschaftsladen oder einen Kulturtreffpunkt. Lea Albring war für Vice 24 Stunden zu Gast und schreibt natürlich nicht ohne Häme über den dortigen Hausbesetzteralltag. Stadt, Polizei und Anwohner wirken bisher entspannt.

Nun kommt doch verhältnismäßig zeitnah Bewegung in die Kiste: Die GLS Bank bietet den Bochumer Besetzern eine komplette Finanzierung an, um ihre Ideen umzusetzen.

Die Hausbesetzer an der Herner Straße können auf die „partnerschaftliche Unterstützung“ der GLS-Bank zählen. Die Genossenschaftsbank mit Sitz in Bochum bietet den Aktivisten nach WAZ-Informationen die komplette Finanzierung für den Kauf und die Instandsetzung des Wohn- und Geschäftshauses in Hamme an. Eine Entscheidung soll am Sonntag fallen.

Die CDU ist natürlich empört, ob die Besetzer auf das Angebot der Bank eingehen werden, ist bisher unklar. Eine Entscheidung steht aus und ist auf mehreren Ebenen interessant. Eine Zusage würde bedeuten Verbindlichkeiten einzuhalten, die von einer Bank erwartet werden. Auch dann, wenn die GLS jetzt nicht die schlechteste Bank für so einen Deal sein dürfte. Einerseits könnte man so die erdachten Ideen verwirklichen, andererseits begäbe man sich in die Abhängigkeit zu einer Bank. Vielleicht sagt man in der Herner Straße in Bochum aber auch einfach „nein“ und bastelt an einer Erklärung. Spannende Kiste.

4 Kommentare

  1. Alreech16. Juni 2017 at 13:17

    Den Kapitalismus abschaffen indem man Hausbesitzer statt Besetzer wird ?
    Sorry, das ist doch kapitalistische Kackscheiße.
    Warum sollen die Besetzer jeden Monat einen Kredit abbezahlten wenn sie einfach nur darauf warten können das die Besitzerin (eine alte Frau) stribt ?
    Dann fällt ihr Besitz (das Haus) an ihre Gläubiger (die Stadt Bochum) und dieser wird kaum das Gebäude räumen lassen.

    • Chris Gueffroy16. Juni 2017 at 16:22

      Komische Logik. Zunächst mal, wenn es wirklich einer alten Frau gehört, dann ist sie Eigentümerin. Besitzer (wenn auch wiederrechtlich) sind Hausbesetzer.

      Und falls die Eigentümerin stirbt und es tatsächlich keine Erbfolge gibt, fällt das Objekt an das Land NRW, nicht die Stadt Bochum. An das Land wiederum gehen dann auch sämtliche Instandhaltungspflichten über, sprich Kosten.

      NRW steht wie kein zweites Land finanziell mit dem Rücken zur Wand, mit einem hohen Anteil an Hartz-IV-Fällen und Flüchtlingen, die untergebracht und versorgt werden müssen. Ich würde doch stark bezweifeln, daß ein solches Haus nicht auch genau dafür genutzt würde.

  2. Martin Däniken16. Juni 2017 at 22:27

    Wenn die Bürokratie des Landes erstmal seine Hände dran hat,sollte man nicht mehr damit rechnen das es vernünftig wird-im Sinne des Normalsterblichen.
    Aber im Sinne von Verwaltungsvorschriften!

  3. Lenin17. Juni 2017 at 20:40

    Wohnen ist Menschenrecht.

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