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Australien plant vollständiges Verbot sozialer Medien für unter 16-Jährige

In Australien gibt mittlerweile recht konkrete Pläne unter 16-Jährigen die Nutzung sozialer Medien zu verbieten. Das wurde schon eine Weile diskutiert, jetzt gibt es eine Gesetzgebungsinitiative die Regierungsschef Anthony Albanese heute vorgestellt hat. Er sagt, „Soziale Medien schaden unseren Kindern und ich fordere, dass dies endlich aufhört“. Darüber sind sich Regierung und Opposition einig. Albanese möchte das Gesetz noch im November durch das Parlament bringen. Wie genau eine Umsetzung aussehen soll, weiß noch keiner so genau, darum sollen sie Anbieter sozialer Medien bemühen, die wohl auch die Bereitschaft geäußert haben, genau das zu tun. Ein System zur Altersverifizierung läuft schon testweise. Die Altersgrenze wurde bewusst so hoch angesetzt, es sollen keine Ausnahmen zugelassen werden, vorhandene Konten sollen gelöscht werden.

Es gibt allerdings auch Kritik an dem Vorhaben, denn soziale Medien sind für junge Menschen eine Möglichkeit, sich selbst und andere zu finden – auch anonym – und Unterstützung zu finden, die sie zu Hause und in ihrem täglichen Leben vielleicht nicht haben. Nicht nur das würde fehlen. Ich weiß nicht ob das ausreicht, aber den Umgang mit Medien dürfte sich schwer ohne Medien erlernen lassen. Aber wenn wir schon mal dabei sind, könnte man vielleicht auch einigen Ü-50 Usern Facebook und Co wegnehmen.

7 Kommentare

  1. SocialNotSocial7. November 2024 at 14:45

    Finde ich gut, sogar sehr gut! Social Media sind wegen der ernormen Datentracking-Spionage, den süchtig-machenden Algorithmen und insbesondere wegen ihrem grundsätzlich manipulativen Einfluss auf Personen und Gruppen, ein sehr großes Problem (geworden). Nur die Umsetzung wird natürlich schwierig. Was das Lernen vom Umgang mit Medien angeht, wird die „normale“ Computer-, und Internet-Nutzung ja nicht verboten und dazu braucht es kein Social Media.

    Absolut niemand der Social Media Nutzer hinterfragt, weshalb Mark Zuckerberg einer der reichsten Tüpen on the Planet geworden ist. Eine ganze Menge Hintergrundinformationen, die viele Leute leider nicht auf dem Radar haben, gab es erst kürzlich hier: https://gnulinux.ch/tiktok-ein-roentgenapparat-zum-durchleuchten-der-persoenlichkeit-seiner-nutzer

  2. momo7. November 2024 at 17:33

    anstatt sich mit der Funktionsweise und Auswirkungen dieser Produkte auseinander zu setzen und das den Heranwachsenden z.B. in der Schule zu erklären.
    Wenn die Annahme das ein Verbot ab einer Altersgrenze im Internet funktioniert im Raum steht ist das mit dem Auseinandersetzen mit der Funktionsweise natürlich recht weit entfernt.

  3. Antisocial7. November 2024 at 18:42

    „Es gibt allerdings auch Kritik an dem Vorhaben, denn soziale Medien sind für junge Menschen eine Möglichkeit, sich selbst und andere zu finden – auch anonym – und Unterstützung zu finden, die sie zu Hause und in ihrem täglichen Leben vielleicht nicht haben.“

    OH MEIN GOTT!

    Wie haben nur all die Millionen anderen Menschen VOR Social Media überlebt?!

  4. Fritz8. November 2024 at 01:11

    Ich weiß nicht ob ein Verbot so realistisch ist, vor allem, da die Abgrenzung zu den Messengern schwierig wird. Die meisten bieten Gruppen, Kanäle, Stories etc. an, die ähnlich wie die sozialen Netzwerke fungieren können. Man kann die Kinder ja nicht einfach zwingen nur noch per PN/SMS zu kommunizieren, oder ist genau das der Plan?

    Wobei, so sehr ich mich als Enddreißiger auch darin wohlfühle, dürfte ein Ausschluss der Kids aus den Familiengruppen den ein oder anderen schweren Cringe ersparen. :D

  5. m8. November 2024 at 08:23

    Mit Verboten wirds immer schwierig, stattdessen Aufklärung und die richtigen Werkzeuge an die Hand geben, wäre sinnvoller.

  6. Monty8. November 2024 at 21:53

    Es hätten wirklich alle mehr davon, wenn es ein eigenständiges Schulfach gäbe, das „Medienkompetenz“, „kritische Quellenanalyse“ oder „Populismus aufdecken“ hieße…und zwar nicht nur in Australien und nicht nur für unter 16jährige.
    Gerade in den sozialen Medien lassen sich manipulative Lügen oft ziemlich schnell entlarfen (Trumps Lüge über die haustierfressenden Haitianer in Springfield hätte z.B. jeder mit nur 3 Klicks entlarven können.)
    Wer nur den unter 16jährigen die Nutzung von sozialen Medien verbieten will, betreibt einfach nur Symbolpolitik, da alle unkritischen Internetnutzer für Lügen und Übertreibungen empfänglich sind und dadurch in ihren Meinungen manipuliert werden können.

  7. Martin Däniken10. November 2024 at 14:24

    Politiker so: „Wir (die ganze Gesellschaft) hat ein Problem das uns die Medien „erklärt!“ haben weil Eltern(die Gesellschaft äh Wähler) ein sonst unlösbares Problem haben. Run wir ihnen den Gefallen…Verbieten wir es einfach!“
    https://www.youtube.com/watch?v=b1QvrtDJOmA
    ab 2:50

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