Die Berliner Zeitung hat mit Johannes Heretsch gesprochen, der in den 80er Jahren als DJ in Ostberlin unterwegs war. Diese hießen damals von Staatswegen aus Schallplattenunterhalter und brauchten eine staatliche Spielerlaubnis, um mit ihrer Musik durch die Klubs und Diskotheken ziehen zu dürfen. Wenn man Heretsch glaubt, war die Musik in den 80ern natürlich eine andere, aber gefeiert haben die Menschen auch damals ganz ordentlich.
Nachtleben – Wie zu DDR-Zeiten in Berliner Clubs gefeiert wurde.
Schallplatten spielte Heretsch allerdings nicht ab, sie ohne Auto durch die Stadt zu transportieren, wäre zu schwierig gewesen. Heretsch benutzte zwei tschechische Tonbandgeräte, Marke Tesla, vierspurig, Mono. Er fuhr mit seinem Fahrrad durch Berlin, die jeweils 18 Kilogramm schweren Geräte steckten in Radtaschen, im Anglerrucksack die Bänder. Darauf hatte er mehrere hundert Titel: Rock, Funk und Reggae aus den 70er- und 80er- Jahren. Heretsch mochte Genesis, Bob Marley, Peter Tosh, Police, Earth Wind & Fire.