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Und dann siehst du, wie Menschen auseinander gehen. Junge Menschen. Die Wege, die sie ab hier nehmen, werden an unterschiedlichen Zielen enden. Ab hier werden sie diese Wege nicht mehr gemeinsam beschreiten. Jeder für sich, mit neuen Koalitionen. Du weißt, dass das normal ist, dass das das Leben ist. So war es immer, so wird es immer sein – so war es auch bei dir. So ist es bei allen und deshalb auch bei jedem.

Du hast den Blick eines Alten, du bist schließlich, gemessen an ihren Lebensjahren, alt. Du hast die Erfahrung, weißt, wie das läuft. Laufen muss. So lief es auch bei dir. So läuft es bei allen und deshalb auch bei jedem.

Du weißt auch, dass man das verkraftet. Auch weil der Moment danach verlangt und weil dieser gar nicht so tragisch ist. Das Leben ändert sich – man ändert sich mit ihm. Es ist okay, es soll so sein, du hast dich dafür entschieden. Alles ist gut.

Du weißt aber auch, und da weißt du mehr als sie ahnen, dass du dich in zehn, in fünfzehn, in zwanzig und selbst in dreißig Jahren noch daran erinnern wirst, wer da damals mit dir ging. Eine, der vielen Ecken in deinem Herzen hat sich wie von selbst für diese Menschen, die dir einst wichtig waren, reserviert.

Auch das gehört zum Erwachsenwerden. Und es wird nicht das letzte Mal sein, das jenen das widerfährt.

C’est la vie.

Und trotzdem spürst du die Schwere, spürst du die Melancholie, die sich mit durchs ganze Leben ziehen wird, wenn sie an diese Tage zurückdenken werden. Irgendwann. Genau so, wie dir es geht.

Ein Kommentar

  1. le_fu15. August 2009 at 01:28

    wenn alles so einfach wäre… sehr schön geschrieben!

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