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Ich muss jetzt doch mal was über Blogs schreiben, obwohl das eigentlich nicht mein Thema ist.
Hin und wieder lese ich darüber, dass Blogs nicht funktionieren oder eben doch funktionieren und frage mich dann, was wohl genau damit gemeint sein könnte. Ich meine, wenn man messen will ob etwas funktioniert, sollte man sich erst mal darüber einig sein, welche Funktion dieses etwas haben soll. Hat die mal jemand für Blogs per se definiert, hat die irgendwer mal einheitlich festgelegt? Nein, oder? Wenn doch, bitte ich um diesbezügliche Nachhilfe, dann habe ich das übersehen.

Ich zumindest messe die Funktion meines Blogs nur an der technischen Stabilität und die funktioniert. Bestens sogar, was auch schon mal anders war. Ansonsten wüsste ich nicht, wie ich die Funktionalität messen sollte, da es m.E. keine festgelegte Funktion gibt, was ich gut heiße. Denn ich für meinen Teil will mir von niemandem sagen lassen, was relevant genug wäre um es zu bloggen. Alles was hier drin steht ist von höchster Relevanz. Für mich. Genau deshalb nämlich steht es hier drin. Ich mache das nicht um die Welt zu verändern. Ich finde gut, wenn andere diesen Anspruch haben und wenn ich etwas sehr gut finde, unterstütze ich jene. Mit einem Link. Weil die Technik es möglich macht. Weil sie funktioniert. Wenn man das Funktionieren von Blogs an der Funktion messen will, ob sie was bewegen können, stellt man fest, dass auch das funktioniert. Nur wer möchte denn bitte definieren, was es wert wäre bewegt zu werden? Diese Kiste mit der Onlinepetition hat genau so bewiesen, dass etwas bewegt werden kann, wie die Kutiman-Videos, die eben über Blogs durch die ganze Welt gegangen sind. Gut, nun kann sich wer hinsetzten und meinen, genau diese wären es nicht wert gewesen, aber was soll mich das scheren? Ich entscheide letztendlich, was ich bewegen möchte und was eben nicht. Genau so gestehe ich anderen zu, sich völlig in dem auszulassen, was sie als relevant empfinden. Völlig egal ob das nun Stricken, Katzen, Kochen, Autos, Rallyes, Garten oder sonstwas ist. Für mich alles gleich unrelevant. Und? Es hat dennoch eine Daseinsberechtigung. So einfach ist das. Ich kann mich nicht einmal dazu durchringen Jappy, StudiVZ, Myspace oder sonstige Community zu bashen, nur weil ich der Meinung wäre, dass die Mitglieder ihre Zeit dort nur mit kidding verbringen. Warum sollten sie auch nicht? Aber ich schweife ab.

Eiegntlich wollte ich auch nur auf den großartigen Artikel von Jens Scholz Politiker, Journalisten, alte Blogger, junge Blogger hinweisen, der das Web mal aus seiner Sicht beschreibt und den Igel dabei des öfteren auf den Kopf trifft.

Relevanz hin, Relevanz her, letztendlich sind es nur Blogs. Nicht mehr, nicht weniger. Und es wäre eine Katastrophe wenn sie nicht so bunt wären, wie sie eben sind. Was anderes nämlich erwarte zumindest ich für meinen Teil auch nicht von ihnen.

6 Kommentare

  1. Stefan8. Mai 2009 at 15:32

    Eigentlich geht es in dem Artikel ja darum, warum Blogs in Deutschland nicht „funktionieren“. Die Argumente in dem Artikel konnte ich gut nachvollziehen, und eigentlich schreibst du genau das, warum sie z. B. in Amerika gut funktionieren. Weil Blogger dort eben einfach schreiben, was für sie selbst von Relevanz ist, dies aber nicht gleich mit einer Latte von Referenzen auf andere Artikel u. Ä. „beweisen müssen“. Natürlich kehrt der Artikel alle deutschen Blogs über einen Kamm, wie so üblich.
    Ich würde mal behaupten, der Blog „Das Kraftfuttermischwerk“ funktioniert. Und zwar gut. Aber in der Wissenschaft oder Politik klappt das hierzulande nicht so gut, weil man immer glaubt, sich seine potentielle Reputation zerstören zu können. Ist halt schon in vielen Teilen ein wenig bürokratisch und beamtentümlerisch bei „uns“.

  2. wax8. Mai 2009 at 15:36

    Ich versteh nicht mal wieso so ein Wind über die Funktionalität von Blogs gemacht wird. Wer drüber meckert, der soll doch einfach mal versuchen etwas daran zu ändern, aber wir sind ja ein Volk voller Heulsusen :-)

    Persönlich sind mir Blogs dieser Art am liebsten. Menschen schreiben über Dinge, die ihre Aufmerksamkeit erregen, mehr nicht. Die einen treffen meinen Geschmack, die anderen weniger. Wem´s nicht gefällt, der klickt gleich weiter. Vergessen, der nächste bitte. Und das ist ja das schöne daran. Ich mache das ähnlich. Meine virtuellen Wände sollen erstmal mir gefallen, wenn es jemanden gefällt, freut es mich, wenn nicht, völlig egal.

    Eigentlich hätte ich das schon viel früher anfangen sollen. Jetzt habe ich endlich eine Art Tagebuch, das ich immer wieder aufschlagen kann. Zuviele Gedanken und Eindrücke gehen einem im Laufe der Zeit verloren. So kann man sie festhalten. Und das ohne etwas bewirken zu wollen.

  3. Der_Thomas8. Mai 2009 at 17:52

    Der taz-Artikel ist leider nur ein Abdruck aus dem aktuellen SZ-Magazin.

    Als Süddeutsche Zeitung hat man doch gar keine andere Wahl, als die Blogossphäre niederzumachen.

    Ich finds eigenartig, dass die „alten“ Medien erwarten, dass in Blogs megainvestigative Artikel veröffentlicht werden.

    Dagegen freue ich mich, dass in Blogs Dinge thematisiert werden, die in normalen Printmedien nie oder nur selten auftauchen würden. Siehe diverse Geek-Blogs. Wenn ich mir dagegen den Motor & Technik-Teil der SZ oder FAZ anschaue, muß ich mir auf die Schenkel klopfen.

  4. funkygog11. Mai 2009 at 00:36

    Mir gefällt es hier.
    Ergo: 100% Funktionalität!

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